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Himmelstorte – Perfekt für heiße Sommertage

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Himmelstorte

Eigentlich gerate ich beim Gedanken an Torte essen bei 30 Grad im Schatten ins Schwitzen… Passt irgendwie gar nicht… Maximal ein Stück Obst- oder Käsekuchen… Aber diese Torte bestätigt als Ausnahme die Regel!

Ich backe die Himmelstorte, die ihren Namen wahrscheinlich daher hat, weil sie so himmlisch schmeckt, natürlich das ganze Jahr über, weil sie bei all meinen Gästen die Nummer Eins auf der Wunschliste ist. In den Sommer passt sie aber besonders gut, weil sie schnell gebacken und zubereitet ist und weil sie so herrlich frisch schmeckt. Man kann nach Herzenslust mit den Früchten variieren – Himbeeren, rote Johannisbeeren, Heidelbeeren… Ich nehme tiefgefrorene Früchte, auch im Sommer, die ich unaufgetaut in die Sahnemasse gebe. Beim Essen sind die Früchte dann noch leicht gefroren, was dem Genuss eines herrlichen Eisbechers gleich kommt, nur viel raffinierter und köstlicher!

Ich finde die Himmelstorte unglaublich imposant. Als ich sie zum ersten Mal in einem Café probiert habe, dachte ich, dass ihre Herstellung sehr aufwändig sein muss, weil man so viele Komponenten schmeckt: herrlich luftiger Teig, Baiser, geröstete Mandeln… Ich war dann erstaunt, als ich mich im Internet durch die Rezepte gegoogelt habe, wie einfach sie zu backen ist. Perfekt für Bäcker wie mich, die nicht sehr geschickt im Verzieren sind! Aber ich mag sowieso die bodenständigen Kuchen am liebsten. Üppige Sahne- oder Buttercremetorten mit Fondantüberzügen sind mir zu mächtig, künstlich und süß. Ihr könnt also zukünftig auf meine Rezepte gespannt sein! Sie sind das Ergebnis jahrelanger Erfahrung und ständiger Optimierung…

Die Himmelstorte besteht aus einem Boden, einem Deckel, dazwischen die Sahnefüllung mit Früchten. Boden und Deckel sind identisch und werden folgendermaßen hergestellt:

Zwei identische Böden backen

Für die Böden:

  • 4 Eier
  • 125 g Butter
  • 1 Prise Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 325 g Rohrohr-Zucker
  • 150 g Dinkelmehl Typ 630
  • 1 Päckchen Weinsteinbackpulver
  • 5 EL Milch
  • 100 g Mandelblättchen

Ganz wichtig ist, dass alle Zutaten die gleiche Temperatur haben! Am besten Butter und Eier mindestens eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank nehmen. Ansonsten wird beim Rühren die Konsistenz nicht schön und die Masse flockt. Ich nehme Dinkelmehl Typ 630 (entspricht in etwa Weizenmehl Typ 405), weil es erstens verträglicher und zweitens sehr viel aromatischer ist. Statt herkömmlichen Zuckers nehme ich Rohrohr-Zucker, der schmeckt nicht nur süß, sondern auch noch leicht karamellig.

  1. Eier trennen. Butter, Salz, Vanillezucker und 125g Zucker mit dem Schneebesen der Küchenmaschine oder des Handrührgerätes sehr cremig rühren. Ich persönlich bin stolzer Besitzer einer Kitchen Aid, die ihrem Name wirklich alle Ehre macht. Während meine Küchenhilfe also gewissenhaft die Zutaten in den gewünschten Zustand versetzt, habe ich meine Küche in Ordnung gebracht und die restlichen Ingredienzen bereit gestellt. Das kann schon gute fünf Minuten dauern. Nun die Eigelbe einzeln unterrühren. Mehl und Backpulver mischen und zur Masse sieben. Mit der Milch unterrühren. Aber nur so lange, bis ein schöner, glatter Teig entstanden ist. Nicht mehr länger rühren, sonst trennt sich das Mehl wieder. Den Teig auf zwei gefettete Springformen (26 cm Durchmesser) verteilen. Wer nur eine besitzt, kann die Böden genauso gut auch nacheinander backen oder eine gleich große Pie- oder Tortenbodenform nehmen.
  2. 4 Eiweiß steif schlagen, dabei 200g Zucker einrieseln lassen. Je eine Hälfte des Eischnees locker auf den Teig streichen, dabei einen ca. 0,5cm breiten Rand lassen. Mit je 50g Mandelblättchen bestreuen. Im vorgeheizten Backofen (E-Herd 175 Grad, Umluft 150 Grad) ca. 20 Minuten backen. Ich persönlich bin kein Freund von Umluft, weil sie austrocknet, finde ich. Wenn ihr beide Böden auf einmal backen wollt, bleibt euch aber keine andere Wahl. Ansonsten eben nacheinander. Für die Backzeit müßt ihr ein Gefühl entwickeln, da können ein oder zwei Minuten mehr oder weniger schon einen großen Unterschied machen. Ihr seht das an der Färbung, die Mandelblättchen sollten appetitlich gebräunt sein. Ich stelle meinen Backofen schon nach 17 Minuten aus, öffne die Tür einen kleinen Spalt und lasse die Böden noch 5 Minuten ruhen. Danach mache ich die Tür ganz auf, warte noch 10 Minuten, dann stürze ich die Böden zum Abkühlen auf ein Kuchengitter. Ich backe die Böden meistens einen Tag vorher, dann sind sie schön mürbe.

Für die Füllung:

  • 1/2 Liter hochwertige Schlagsahne
  • 250 g Schmand
  • 1 Päckchen Sahnefestiger
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 500 g Beerenfrüchte nach Wahl

2 Päckchen Vanillezucker und Sahnefestiger mischen. Sahne steif schlagen, Schmand unterrühren und schließlich die Zuckermischung einrieseln lassen. Früchte unterheben. Einen Boden auf eine Tortenplatte setzen, die Sahne mit den Früchten darauf verteilen und den zweiten Boden auflegen. Mit Puderzucker bestäuben und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen. Die Torte ist gut gekühlt drei Tage ohne Probleme haltbar, allerdings sieht die Sahne durch die gefrorenen Früchte nicht mehr so schön aus. Dem Geschmack tut es aber keinen Abbruch.

Fertige Torte mit Puderzucker bestäuben

2 Kommentare

    • Heike Ermel

      Sehr, sehr gerne!!!! Ich bin mir sicher, dass du die Himmelstorte zukünftig dann öfter machen musst :-)))) Er wäre der erste, der die Torte nicht mag! Es ist eben keine klassische Sahnetorte…

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