Ein Wort zum Make-up
Es ist eine Berufskrankheit von mir, dass ich gerne Frauen scanne… Noch lieber, wenn ich mit einer Freundin unterwegs bin… Das ist dann so, wie bei der Muppet-Show Waldorf und Statler, die beiden Dauer-Kritiker… Da bin ich wahrscheinlich nicht die Einzige…
Zuerst fällt das Outfit ins Auge, dann das Make-up… Beides ist eine Kunst, die man beherrschen muss. Ich finde aber, wenn man sich einmal kritisch mit den Gegebenheiten auseinandersetzt, ist man schon auf einem guten Weg! Ob es die Figur oder das Make-up betrifft – bei beidem geht es darum, Defizite zu kaschieren, Schokoladenseiten zu betonen. Daher mag ich so gerne die Vorher-Nachher-Shootings in den Zeitschriften. Das sind meistens von Grund auf attraktive Frauen, die bezüglich Outfit, Frisur und Make-up nur etwas Optimierung bedürfen. Für fachkundiges Personal ist das ein Klacks…
Make-up ist in erster Linie eine Frage der Technik und Fingerfertigkeit. Und da bin ich ehrlich: obwohl ich vom Fach bin, stoße ich hier an meine Grenzen! Lidstrich, dramatische Smokey Eyes oder eine Lippen-Kontur in leuchtendem Rot sind nicht meine Kernkompetenz! Es würde auch nicht zu mir passen und entspräche nicht meinem Geschmack…
Wenn ich nicht weiter weiß, dann frage ich aber Menschen um Rat, die mit gutem Beispiel vorangehen und denen ich vertaue! Das sind in Sachen Make-up für mich durch die Bank alle Verkäuferinnen in den MAC-Stores. Sie sind wahrscheinlich alle ausgebildete Make-up-Artists. Sie sehen alle super aus und mit einer Lässigkeit, die einzigartig ist, finden sie die Lösung für alle Probleme! Da habe ich mich vor über zwanzig Jahren einmal durchgefragt und bin bis heute dabei geblieben.
So geht es vielen Frauen, denn viele tragen daher kein Make-up oder es fallen eben die Fehler ins Auge.
Was ist denn nun wichtig und was kann man falsch machen, beziehungsweise wie kann man es richtig machen?
Die Basis ist ein natürlicher und gleichmäßiger Teint. Das heißt Schatten, Rötungen, Pigmentflecken und Unreinheiten müssen abgedeckt werden. Das gelingt mit einem Concealer, der maximal einen Hautton heller sein sollte. Ich bin selbst ganz schlecht im Einschätzen und brauche unbedingt professionellen Rat.
Concealer gibt es in fester oder flüssiger Konsistenz. Man gibt ihn auf alle Bereiche, die man abdecken möchte und verblendet ihn mit einem Schwämmchen.
Nun wird die Foundation aufgetragen, die dem Hautton gleich kommen sollte, sonst sieht das Make-up maskenartig aus. Auch hier ist die Konsistenz Geschmacksache oder eine Frage des Hauttyps. Normale oder fettige Haut ist mit einem Kompaktpuder gut beraten, für trockene Haut sind flüssige Texturen besser geeignet.
Flüssige Make-ups lassen sich wie eine Creme handeln und mit den Händen verteilen. Es gibt aber auch spezielle Schwämmchen oder Make-up-Pinsel, mit denen man besser in die Ecken kommt. Kompaktpuder werden mit einem Puderpinsel oder einem Schwamm aufgetragen.
Ich benutze einen Kompaktpuder von MAC. Diesen trage ich zuerst mit dem Pinsel auf, dann arbeite ich mit dem Schwämmchen nach. Dadurch wird der Auftrag sehr gleichmäßig und auch noch die letzten Unebenheiten abgedeckt.
In Bälde wird es einen eigenen Post zum Thema Augenbrauen geben… Ganz, ganz wichtig, denn Augenbrauen fungieren wie ein Bilderrahmen fürs Gesicht!
Hier geht es nun aber darum, schon perfekt geformte und gezupfte Augenbrauen zu bearbeiten. Sie sind natürlich jetzt mit Make-up überdeckt. Dieses wird mit einem Bürstchen oder Wattestäbchen wieder abgetragen.
Ich bin ein Fan von Brauen-Gels! Sie intensivieren die Farbe und bringen die Härchen in die gewünschte Form. Da empfehle ich zum einen alles der Marke Benefit – egal, ob Puder oder Gel. Günstiger und ebenfalls sehr effektiv ist ein Brauengel von Alverde. Es sieht wie eine Mascara aus, wird also mit einem solchen Bürstchen aufgetragen. Die Brauengels gibt es in verschiedenen Farbnuancen, die der Haarfarbe entsprechen. Wem das Ergebnis zu dominant ist, nimmt entweder ein transparentes Gel oder gibt einfach etwas Creme auf ein Wimpernbürstchen und trägt das Make-up ab.
Beim Lidschatten, gerade, wenn es um ein Tages-Make-up geht, mag ich am liebsten Naturtöne. Für ein Abend-Make-up auch, aber dann darf es sehr gerne etwas Glitter sein. Hübsch finde ich auch die roten Lidschatten, die gerade aktuell sind und das Augenweiß so schön zum Leuchten bringen…
Naturtöne haben auch den Vorteil, dass man nicht so akkurat und versiert im Auftragen sein muss! Grundsätzlich gebe ich den hellen Ton aufs gesamte Lid bis unter die Augenbrauen (das macht einen unglaublich wachen Blick), einen dunkleren Ton setze ich nur auf das bewegliche Lid bis zur Lidfalte.
Mascara ist ganz wichtig! Auch hier geht es darum, die Farbe von der Foundation abzutragen und die Wimpern in die gewünschte Form zu bringen. Hier sind den Bedürfnissen keine Grenzen gesetzt… Mit der entsprechenden Mascara lassen sich Wimpern färben, verdichten, verlängern…
Da muss man auch schauen, welche Art von Bürstchen einem taugt. Ich mag am liebsten die feinen Silikonbürstchen, weil mir damit das Auftragen am besten gelingt, ohne dauernd anzustoßen. Wohlgemerkt ich bin Brillenträgerin und trotz Schminkspiegel mit meiner Weitsichtigkeit gehandicapt…
Frische ins Gesicht zaubert Rouge! Im Sommer nehme ich auch öfter Bronzer, weil es wie von der Sonne geküsst aussieht. Ansonsten mag ich es, wenn es ausschaut, als käme man von einem erholsamen Spaziergang zurück, also zarte Rosétöne…
Die Technik: lächeln und auf die erhabenen Stellen das Rouge auftragen.
Ob Lippenstift oder Gloss, bleibt dem Geschmack überlassen. Ich mag Gloss lieber, weil er sich einfacher auftragen lässt. Beim Lippenstift muss man genauer sein. Und bei intensiven Farben auch vorher mit einem Konturenstift die Lippen umranden, dass die Farbe nicht in die feinen Linien ausläuft. In diesem Fall darauf achten, dass der Konturen- und der Lippenstift die gleiche Farbe haben…
Ich finde, dass eine Frau mit Make-up immer besser aussieht! Ich mache mir die Mühe jeden Tag! Wenn man von Mühe sprechen kann… Zumindest trage ich Make-up auf, verwende Brauengel und Mascara, Rouge und Gloss. Das dauert maximal fünf Minuten und macht einen Unterschied wie Tag und Nacht! Sogar ich bin manchmal noch über den Vorher-Nachher-Effekt verblüfft…
Model: Stina Dinnebier (https://www.instagram.com/stina_dinnebier)