Augenbrauen – Der „Bilderrahmen“ des Gesichts

Ich weiß nicht warum, aber ich bin extrem auf Augenbrauen fixiert. Nicht nur auf die meinigen, sondern auch auf die der anderen. Die Heldinnen meiner Jugend- oder Teenagerzeit waren Brooke Shields und Cindy Crawford, beide mit traumschönen Augenbrauen gesegnet. Oder heute Cara Delevingne… Augenbrauen vollenden ein Gesicht wie ein passender Bilderrahmen für ein schönes Bild. Genauso gut können sie ein Gesicht aber auch entstellen, siehe früher Daniela Katzenberger. Bestes Beispiel, was Augenbrauen anrichten können! Wie gut, dass sie das Problem begradigt hat!

Ich habe mich von Anfang an gefragt, was eine Frau veranlassen kann, ihre Augenbrauen wegzurasieren und sich an anderer Stelle neue tätowieren zu lassen. Ich habe mir sagen lassen, dass die eigenen Augenbrauen nicht wegrasiert wurden, sondern durch falsches Zupfen schlicht und ergreifend nicht mehr oder nur noch spärlich nachgewachsen sind… Verstehe ich nicht… Dann müßte ich doch nicht alle zwei Wochen zu meinem schmerzhaften Augenbrauentermin… Weil an genau den gleichen Stellen aus der Reihe tanzende Härchen nachwachsen! Sogar in der gleichen Stärke.

Da haben wir also auf der einen Seite die oft unschön tätowierten Brauen. Nicht immer – es gibt auch schöne Beispiele! Wahrscheinlich hat sich durch das Microblading die Technik verbessert! Denn bei dieser Technik werden einzelne Härchen tätowiert und manchmal sieht man erst auf den zweiten Blick, dass es keine echten Augenbrauen sind. Und auf der anderen Seite gibt Frauen, die sich für das Thema Augenbrauen überhaupt nicht interessieren. Das kann ich auch nicht verstehen… Ich visualisiere mir dann immer, wie schön die Augen meines Gegenübers strahlen würden, wenn wild wachsende Härchen gezupft wären und die Farbe intensiviert wäre.

Von Natur aus hat jeder die Augenbrauen, die zum Gesicht und den ureigenen Gesichtszügen passen. Daher ist es wichtig, dass man beim Styling die natürliche Form beibehält. Je größer, ausgeprägter und markanter ein Gesicht ist, desto kräftiger der Augenbrauenbogen. Menschen mit kleinem Gesicht und feinen Gesichtszügen sollten dagegen zu feinen Brauen tendieren.
In beiden Fällen ist es eine Herausforderung, dem Wildwuchs zu Leibe zu rücken. Wer unsicher ist, sollte sich in professionelle Hände begeben. Wie zum Beispiel ich. So nah vorm Spiegel, sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht und hab schnell mal ein falsches Härchen weggezupft.
Ich gehe schon seit Jahren zu Frisören, meist türkischer oder arabischer Abstammung, die die Fadentechnik beherrschen. Das geht schneller und ist sehr viel gründlicher als das Zupfen mit der Pinzette. Bis zum nächsten Termin zupfe ich dann lediglich die Härchen, die eindeutig aus der Reihe tanzen…

Für all die, die talentierter sind als ich – so bestimmt man die optimale Form – Anfang, Ende, höchster Punkt:

  • Einen Stift vertikal am Nasenflügel anlegen. Genau über dem inneren Augenwinkel ist der Brauenanfang.
  • Das Brauenende liegt in der direkten Verlängerung der Linie vom Nasenflügel zum äußeren Augenwinkel.
  • Die Linie, die scharf am äußeren Rand der Iris vorbeiführt, bestimmt den höchsten Punkt der Braue.

Die Augenbrauen kann man auf verschiedene Arten in Form bringen. Zupfen ist die häufigste Methode, störende Härchen zu entfernen. Unerlässliches Werkzeug sind ein Vergrößerungsspiegel und die richtige Pinzette! Am besten geeignet sind Pinzetten mit leicht abgeschrägten Kanten, mit denen man so gut wie jedes Haar erwischt. Immer in Wuchsrichtung zupfen! Beim Zupfen die Haut ganz straff ziehen. Die unteren Härchen Reihe für Reihe entfernen, bis ein schöner Bogen entsteht. Oben nur die Kontur säubern, über der Nasenwurzel den Flaum zupfen oder vorsichtig rasieren.
Idealerweise sollte man am Abend zupfen, dann können Rötungen über Nacht abklingen. Auch nach dem Duschen oder Baden ist es leichter, da dann die Haut weich ist und es nicht so weh tut.
Laut Biorhythmus soll zwischen 14 und 16 Uhr die beste Zupfzeit sein, dann ist die Haut am wenigsten schmerzempfindlich. Aber ehrlich gesagt, macht die Zeit bei mir keinen Unterschied…

Rasiermesser empfehlen sich nur für Könner! Eine unachtsame Bewegung zu viel und schon ist ein Malheur passiert. Gleiches gilt für Gesichtshaar-Epilierer… Maximal die feinen Härchen Richtung Schläfen und über den Brauen, die gerade bei dunkelhaarigen Frauen ins Auge fallen, kann man damit großflächig beseitigen. Das erledigt bei mir übrigens die Fadentechnik…

Brauen sollten maximal ein bis zwei Nuancen dunkler als die Haarfarbe sein, mehr wirkt unnatürlich. Für Blonde gibt es Brauenpuder oder -stifte in hellen Braun- und Beigetönen. Für alle gilt: nie Schwarz färben, das wirkt zu hart!
Puder wird mit einem Pinsel oder Applikator aufgetragen, immer schön durch die Härchen bis auf die Haut auftragen. Wem das Ergebnis zu markant ist, kann etwas Farbe wieder mit einem Wattestäbchen abtragen.

Mit einem Stift kann man besser die Form verändern, zum Beispiel verlängern. Beim Auftragen sparsam sein, sonst wirken die Brauen schnell angemalt.
Die Technik: Die Brauen gegen den Strich nach unten bürsten, das macht Lücken gut sichtbar und die aufgefüllten Stellen sind später getarnt. Dann kleine Striche in die Zwischenräume setzen und die Härchen mit einer Spiralbürste wieder in Wuchsrichtung kämmen.

Mein Favorit ist ein Augenbrauengel. Das ist eine spezielle Brauen-Mascara, die es klar oder farbig gibt. Sie pflegt, fixiert und tönt zugleich.

Auch die Augenbrauen lassen sich übrigens färben. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn man seine Haare blondiert, dunkler färbt oder graue Haare dazwischen wachsen. Am besten kann das der Frisör oder die Kosmetikerin. In Drogeriemärkten gibt es aber auch Sets zum Selberfärben. Gar nicht so schwer, man muss sich nur trauen.

Gerade wenn man die Augenbrauen färbt, freuen sich die strapazierten Härchen über eine Extra-Portion Pflege. Ein absoluter Geheimtipp ist Rizinusöl (in der Apotheke erhältlich), das pur mit einem Wattestäbchen vor dem Zubettgehen auf die Härchen aufgetragen wird. Es gibt aber auch spezielle Over-Night-Seren mit wertvollen Ölen und wachsen, die stärken und regenerieren.

Model: Alexandra Hopf (https://www.instagram.com/hopf.alexandra)