Brot selbst backen
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Brot selber backen – Mein Soulfood für verregnete Tage

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Ich liebe den Herbst! Und damit meine ich nicht nur die goldenen Tage mit Sonnenschein und herrlichen Spaziergängen entlang der Donau im bunten Laub. Ich weiß auch Nebel oder Regen zu schätzen… Ohne schlechtes Gewissen, kann ich auch mal die Zeit daheim nutzen… Für ein entspanntes Beauty-Programm, zum Aufräumen… Oder zum Backen! So schweiften meine Gedanken beim Pinterest-Posten gestern Richtung Abendessen ab und ich hatte die spontane Idee, schnell noch ein Brot zu backen… Doppelter Benefit: ein neuer Blogpost! Ich liebe diese produktiven Tage, wenn ich alles miteinander vereinbaren kann… Verbunden mit dem echten Gefühl von Glückseligkeit, weil ich so liebe, was ich mache, setzte ich mein Projekt in die Tat um und es ist so gut gelungen wie noch nie…

Selbstgebackenes Brot – schmeckt frisch aus dem Ofen am besten

Das Rezept habe ich von der Mutter einer Freundin, eine der besten Köchinnen und Bäckerinnen, die ich kenne. Eine Rumänin, die auch gerne Zeit in der Küche verbringt und die traditionell sonntags immer für die ganze Großfamilie Mittagessen kocht.

Rezept ist vielleicht zu viel gesagt… Auf einem kleinen Zettel standen die übersichtlichen Angaben: 1 kg Mehl (halb Dinkel, halb Weizen), Hefe, lauwarmes Wasser und Olivenöl…
Aber da kommt das zum Tragen, was man zum Kochen und Backen hauptsächlich braucht: Gefühl… Dann macht es erst richtig Spaß… So habe ich zum Beispiel kein einziges Backbuch mehr in meinem Regal… Ich habe sie alle im Zuge einer unserer Umzüge in den Papiercontainer geworfen… 0815 Rezepte… Kein Autor hat daran gedacht, auch an Ungeübte zu denken… Woher soll man wissen, wann ein Teig die richtige Konsistenz hat, wenn man die Erfahrung noch nicht hat… Ganz oft wird zu wenig Flüssigkeit angegeben – wen wundert es noch, dass man mit dem fertigen Ergebnis dann Fenster einwerfen kann und die Lust an weiteren Experimenten verliert. Denn es kommt beim Mehl immer auf den Typ an, wie viel Flüssigkeit zugegeben werden muss…

Ich lasse mich beim Einkaufen von Mehl von den Empfehlungen auf der Verpackung beraten. Dort wird angegeben, wofür es besonders geeignet ist – für herzhaftes Gebäck wie Brot oder Brötchen oder eher für Kuchen und anderes Süßgebäck.
Mehl ist ein großes und wichtiges Thema beim Backen und ich glaube, wir in Deutschland hinken etwas hinterher. Ich kannte eine in Deutschland lebende Österreicherin, die hat sich für ihre Weihnachtsbäckerei immer Mehl aus ihrer Heimat schicken lassen. Oder ein italienischer Pizzabäcker hat mir bei einem unserer Urlaube empfohlen, Mehl aus Italien mitzunehmen, weil die Pizza mit deutschem Mehl nicht gelingt. Er hatte Recht…

Ich habe jetzt in dieser Zusammensetzung gebacken:

  • 500 Gramm Weizenmehl Typ 1050
  • 500 Gramm Dinkelmehl Typ 630 (sonst Typ 1050)
  • 1 Würfel Hefe
  • ca. 1/2 Liter Wasser
  • Olivenöl
  • 1 Teelöffel Salz
Vorteig

Ich gebe beide Mehlsorten in eine Rührschüssel, vermische sie gut und setze einen Vorteig an: dafür eine kleine Mulde graben, die Hefe hinein bröckeln, mit 1 Teelöffel Zucker und etwas warmem Wasser verrühren und etwa eine 1/4 Stunde gehen lassen, bis ein kleiner Vorteig entstanden ist.

Mit dem Knethaken der Küchenmaschine oder des Rührgeräts den Vorteig gründlich unter das restliche Mehl mischen und dabei nach und nach 1 Teelöffel Salz, das warme Wasser und 1 Esslöffel Olivenöl zugeben. Nicht gleich die ganze Menge Wasser!

Die Konsistenz entscheidet über die Zugabe von Wasser

Wie viel Flüssigkeit, das entscheidet die Konsistenz. Sie ist perfekt, wenn sich die Teigmasse langsam vom Knethaken löst und nicht in einem Klumpen hängen bleibt (dann sollte noch Flüssigkeit zugegeben werden). Ist der Teig noch nicht geschmeidig genug, hilft ein weiterer Schuss Olivenöl.

Die fertige Teigmasse großzügig rundherum mit Mehl bestäuben, damit sie beim Gehen nicht an der Schüssel kleben bleibt. Mit einem Küchentuch abdecken und für etwa eine Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen. Im Sommer genügt die natürliche Sonne, im Winter am besten an die Heizung stellen oder, da wir zum Beispiel Fußbodenheizung haben, wärme ich den Backofen kurz vor, schalte ihn ab und stelle die Schüssel auf die geöffnete Tür, so dass sie im warmen Luftstrom steht.

Es dauert meist gar keine Stunde und das Volumen hat sich mehr als verdoppelt.


Noch einmal kräftig auf einer bemehlten Unterlage durchkneten und den Teigklops mehrmals kräftig aufschlagen, damit keine Luftblasen bleiben.

Damit das Brot eine schöne Form bekommt, gebe ich den Teig in eine runde oder eckige Springform – entweder gut gefettet oder mit Backpapier ausgeschlagen.
Diese kommt in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen, für 20 Minuten. Danach die Hitze auf 175 Grad reduzieren und 30 Minuten weiter backen.
Ich schalte den Ofen aus, öffne die Tür einen Spalt und lasse das Brot noch mindestens 10 Minuten ruhen.

Bei der genauen Backzeit kommt es immer auf den eigenen Ofen an. Die angegebenen Zeiten sind nur eine grobe Richtlinie, entscheidend ist eine appetitliche Bräune – nicht zu blass, nicht zu dunkel.

Frisch gebackenes Brot, einfach nur mit Butter – köstlich!

Wer mag, kann kräftiger würzen. Mehr Salz, Kümmel, geröstete Zwiebeln… Ich mag es lieber neutral, damit man Marmelade oder Käse dazu essen kann. Das Brot passt auch ganz hervorragend zu Suppen und Eintöpfen…

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