Barbarazweige – Die Spannung steigt!
Es ist fast schon etwas zu spät, jetzt noch meine Ideen zum Thema Weihnachtsdekoration zu posten. Aber vielleicht gibt es ja noch den ein oder anderen Spätentschlossenen, dem ich etwas auf die Sprünge helfen kann, ansonsten gilt: nächstes Weihnachten kommt bestimmt…
Eigentlich bin ich Vorlaufzeiten in meinem Job gewöhnt… Spätestens Mitte September werden Weihnachtsbäume geschmückt, Fake-Päckchen gepackt und Festliches Make-up und Weihnachtsmode produziert… Aber ich war so mit Plätzchen & Co. -Posten beschäftigt, dass das mit meinem Weihnachtsschmuck, zumindest was das Shooten anbelangt, ins Hintertreffen geraten ist…
Dabei war ich mit dem Dekorieren dieses Jahr schön auf Reihe. Inspiriert durch Pinterest, wo es seit Ende Oktober um nichts anderes als um Weihnachten geht… So sehr ich anfänglich mit Pinterest in Bezug auf mein Business zu kämpfen hatte und der Feinschliff mir immer noch fehlt, so sehr habe ich Pinterest für mein Privatvergnügen zu schätzen gelernt und ich habe in praktischer Anwendung den Unterschied zwischen Google und Pinterest verstanden…
Fenster
Eine feine Sache, wenn ich im Suchfeld nur „Fensterbank dekorieren“ oder „Weihnachtsdeko“ eingeben muss und zack bekomme ich Hunderte von Ideen… Dafür musste ich früher über Jahre Zeitschriften wälzen, Seiten ausreißen und abheften… Letzteres habe ich in den seltesten Fällen getan, die Rede ist also von fliegenden Blättern in der Schreibtischablage… Jetzt habe ich ordentlich sortierte Pinwände und kann aus einer Fülle von Ideen schöpfen!
Noch nie zuvor hatte ich bis dato eine Kette aus Tannenzweigen am Fenster dekoriert. Das gefiel mir sofort und ist ein richtiger Hingucker. Noch dazu haben wir eine Doppelverglasung, die Zweige hängen dazwischen, haben es somit schön kühl und sind nach fast vier Wochen immer noch relativ frisch. Wird daher ganz bestimmt in die Liste meiner Deko-Klassiker aufgenommen! Wenn es dunkel ist, sind die Zweige mit schönem warmem Licht beleuchtet, das sieht wirklich toll aus! Ich freue mich selbst immer wieder aufs Neue, wenn ich am Abend von der Gassirunde komme und das anheimelnde Szenario von außen betrachte.
Aber nicht nur ich… Bevor wir die Wohnung bezogen haben, war im Erdgeschoss eine Blumen- und Kunstgalerie beheimatet. Ein wenig hat es gerade jetzt immer noch den Anschein und da wir keine Jalousien oder Gardinen vor den Fenstern haben und die Wohnung ebenerdig ist, haben wir ganz oft Zuschauer, die ihre Nasen von außen an die Fensterscheibe drücken… Ich sehe es mal als Kompliment…
Große Glasvasen
Altbewährt dagegen ist meine Deko mit ganz vielen Glaskugeln in großen Glasvasen. Das hatte ich so mal in einer Zeitschrift gesehen und machte sich auch immer gut als Hintergrund in meinen weihnachtlichen Foto-Produktionen. Außerdem sammle ich diese Glaskugeln seit Jahren in allen verschiedenen Farben und Formen. Die roten lagere ich nach Weihnachten immer ein, die restlichen dekoriere ich das ganze Jahr über.
Ich bin relativ festgefahren und stringent, was Farben, Stilrichtungen und Muster angelangt. Bei mir muss alles harmonieren. Für Experimente bin ich gänzlich ungeeignet. Weihnachten dominiert bei mir die Farbe Rot – von der Christbaumkugel bis zu den Tischsets… Kissen, Teppiche, Möbel… – alles ist bei mir unifarben, damit sich nichts in die Quere kommt. Nimmt mir wahrscheinlich etwas die Kreativität, aber so bin ich nun mal… Typisch Heike eben!
Adventskranz
Ich mag Adventskränze sehr, vor allem schön üppig aus gemischten Tannenzweigen… Allerdings sehen sie, wenn man Glück hat, genau eine Woche frisch aus, danach fallen die ersten Nadeln ab. Bis wir dann den 4. Advent erreicht haben, ist der Staat davon… Außerdem bin ich sehr vorsichtig, was Kerzen anbelangt. Trockene Tannenzweige, brennende Kerzen, dazu noch ein Holztisch – das ist mir zu gefährlich!
Vor ein paar Jahren habe ich mir dieses Holzbrett mit vier Kerzenhaltern zugelegt. Nicht wirklich eine Alternative zu einem schönen, traditionellen Kranz, aber ich kann damit leben. Jahr um Jahr versuche ich wechselnde Themenwelten zu erschaffen – dieses Jahr: ein winterlicher Wald. Mit einem kapitalen Hirsch, verschneiten Tannen und Eicheln. Ich habe leider keine schönen roten Kerzen mehr bekommen, die wären mir lieber gewesen…
Barbarazweige
Absolutes Novum dieses Jahr und Hoffnungsträger schlechthin: Barbarazweige! Bis letztes Jahr hatte ich noch nie davon gehört! Durch Zufall habe ich ein Gespräch mitbekommen, bei dem es um Barbarazweige ging… Ich liebe solche Geschichten und Bräuche – sie reihen sich in meine Vorliebe für weise Sprüche, Aberglaube und Tradition! Leider war es letztes Jahr schon zu spät. So vergesslich ich auch bin, so vehement haben sich die Barbarazweige seither in mein Gedächtnis gebrannt. Und ich konnte es kaum abwarten, bis wir den 4. Dezember hatten…
Barbarazweige (vornehmlich von Kirschbäumen) werden nämlich am 4. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Barbara, geschnitten und anschließend in eine Vase mit Wasser an einen hellen und warmen Ort gestellt. Sie sollten mindestens eine Nacht Frost abbekommen haben, ansonsten muss man ihnen dies ein paar Stunden im Tiefkühlschrank vorgaukeln. Gehen die Knospen am Morgen des Weihnachtsfestes auf verheißt das der Legende nach Glück für das kommende Jahr.
Noch genau eine Woche, dann hoffe, wünsche und ersehne ich mir mit all meinen Sinnen, dass die Zweige blühen!
Vorhin, heute am 18. Dezember, habe ich mal genauer geschaut, weil es von Weitem nicht den Anschein machte, dass die Zweige am 24. Dezember in voller Blüte stehen… Ganz zarte, grüne Knospen sind vereinzelt zu erkennen, das erleichtert mich ein wenig… Allerdings habe ich vorsichtshalber mal gegoogelt, welche Maßnahmen nötig sind, um das Blühen voranzutreiben… Das mache ich dann gleich, wenn ich hier fertig bin! Die Zweige schräg anschneiden, mit dem Hammer auf die Enden klopfen, damit sie ausfransen und mehr Wasser aufnehmen können…
Ansonsten halte ich es, wie es spontan aus einer Freundin herausgesprudelt ist, als wir uns über meine vielversprechenden Glücks- und Orakelzweige unterhalten haben. Wenn sie nicht blühen, dann ist es eben nur blöder Aberglaube – herzlichen Dank, liebe Conny!
Lieber wäre mir aber und ich würde energiegeladener und optimistischer in das Jahr 2020 starten, wenn ich am 24. Dezember an dieser Stelle ein wunderschönes Foto von üppig erblühten Kirschzweigen posten kann…
2 Kommentare
marion
Ich liebe Deine Berichte, Deinen Schriftstil – macht einfach Spass zu lesen.
Heike Ermel
Danke, meine Liebe! Gerade Deine Meinung, von einer außergewöhnlichen Journalistin wie Du sie bist, ist mir besonders wichtig!