No knead bread – knetfreies Brot
Schon wieder ein Rezept, das ich poste… Aber es kommen andere Zeiten und andere Themen! Dann sind wieder Beauty und Lifestyle an der Reihe…
Da fällt mir ein Gespräch ein, das ich mal im Rahmen eines Beauty-Events mit einer PR-Frau eines asiatischen Kosmetik-Labels geführt habe. Es war eine neue Marke, zumindest in Deutschland… Sie meinte, dass Deutschland immer der letzte Markt sei, der erschlossen würde, wenn es um Kosmetik ginge. Die deutsche Frau stünde nun mal nicht für Beauty… Anders als Italienerinnen oder Französinnen… Wofür steht die deutsche Frau? Wahrscheinlich für Küche und Kochen – da passe ich doch bestens ins Klischee…
Meinen Paul möchte ich euch natürlich auch ganz bald vorstellen, mein entzückendes Hovaward-Hundebaby, fast elf Wochen alt, das wie ein Wirbelsturm in mein Leben wehte und gerade alles auf den Kopf stellt. Da bin ich nebenbei fleißig am Shooten für die entsprechende Foto-Love-Story…
Wenn ich dann doch mal wieder kurz in der realen Welt weile, hat Corona immer noch alles fest im Griff! Ich freue mich über enormen Zulauf auf meinem Blog, Rezepte sind gefragter denn je! Mehl und Hefe sind nach wie vor ausverkauft, weshalb ich aus der Not eine Tugend mache und dieses Rezept poste!
Eine Freundin hat mich lange vor Corona auf das no knead bread (knetfreies Brot) aufmerksam gemacht, das ich bis dato nicht kannte.
Besser könnte man das Veröffentlichungsdatum nicht wählen, denn es wird nur mit ganz, ganz wenig Hefe gemacht…
Es handelt sich bei dem no knead bread um eine Methode zum Backen von Brot, bei der eine sehr lange Fermentationszeit zu Grunde liegt. Um die Glutenstränge zu bilden, die dem Brot seine Textur verleihen, braucht man nicht zu kneten. Anders als bei meinem Baguette- oder Brotrezept…
Man mischt stattdessen alle Zutaten nur kurz untereinander und lässt den Teig über Nacht, mindestens aber 12 Stunden gehen. Das Besondere: man braucht nur ganz wenig Hefe, der Teig ist sehr feucht und das Brot wird in einem Topf gebacken.
Wenn man bedenkt, wie einfach und vor allem schnell die Herstellung ist, kann man gar nicht glauben, wie großartig das Ergebnis ist!
Wahrscheinlich wird sich jeder, wenn er das Brot erst einmal gebacken hat, zukünftig den Gang zum Bäcker reiflich überlegen. Denn dieses Wunderbrot deckt alle Bedürfnisse ab! Ob zum Frühstück mit Marmelade, als Beilage zur Suppe, mit Pesto oder am Abend mit Olivenöl zu einem Glas Wein – no knead bread passt einfach immer!
Rezept für no-knead-bread
- 400 g Weizenmehl (Typ 550, backstark)
- 300 ml Wasser
- 1 g Trockenhefe (etwa 1/2 TL oder 1/7 der Packung)
- 9 g feines Meersalz
- 1 ofenfester (!) Topf mit Deckel (aus Gusseisen, Keramik oder Edelstahl)
Zubereitung:
Die Trockenhefe in einer großen Schüssel im Wasser auflösen. Salz und die Hälfte des Mehls zugeben und mit einem Kochlöffel umrühren. Das restliche Mehl zugeben und zu einem glatten Teig verrühren, das dauert maximal 1 Minute.
Die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und bei Zimmertemperatur mindestens 12 Stunden gehen lassen. Je länger, desto besser!
Der Teig hat nach der Gehzeit sein Volumen etwa verdoppelt und ist mit Blasen übersät.
Den Teig mit Hilfe eines bemehlten Spatels oder Kochlöffels auf eine ebenfalls bemehlte Arbeitsfläche/Backmatte befördern und etwas kneten, indem man mit dem Kochlöffel die Ränder mehrmals nach innen klappt.
Der Teig muss für eine zweite Gehzeit wieder in seine Schüssel zurück befördert werden. Da der Teig sehr feucht und dadurch klebrig ist, sollte die Schüssel vorher mit Öl eingerieben und reichlich bemehlt werden. Am besten mit Hilfe der Backmatte, den Fladen in die Schüssel heben.
Allerdings saugt der feuchte Teig das Mehl schnell auf, weshalb ich Polenta oder Semmelbrösel empfehle – das macht das Brot letztendlich noch knuspriger!
Den Teig mindestens 1 weitere Stunde zugedeckt ruhen lassen. In dieser Zeit verdoppelt er erneut sein Volumen.
Den Backofen mit Topf samt Deckel auf 250 Grad vorheizen.
Den Topf aus dem Ofen nehmen. Vorsicht: eine heiße Angelegenheit! Bitte nicht vergessen, sich entsprechend zu schützen, bis der Topf wieder im Backofen steht!
Den Teig auf hitzebeständiges Backpapier gleiten lassen, die Form unter Umständen noch etwas korrigieren, und mit dem Backpapier in den Topf befördern. Mit dem Deckel verschließen, dadurch kann die Feuchtigkeit nicht entweichen, der Laib trocknet nicht aus und wird wunderbar knusprig.
Das Brot 30 Minuten backen, dann den Deckel abnehmen und weitere 10 bis 15 Minuten backen, je nach gewünschtem Bräunugsgrad.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Hat man das Prozedere einmal hinter sich, weiß man wie man sich das Leben beziehungsweise Backen zukünftig leichter machen kann.
Vorm Zubettgehen die Zutaten schnell zusammen rühren, vorm Frühstück am nächsten Tag alles für die zweite Gehzeit vorbereiten und nach dem Frühstück backen… Unkomplizierter, schneller und einfacher geht es nicht!
2 Kommentare
Cathrin
Liebe Heike,
ich freue mich sehr, dass du das Rezept ausprobiert und nun sogar veröffentlicht hast. Ein ganz wunderbares Brot, das hoffentlich nun viele deiner Leserinnen und Leser backen werden. Es lohnt sich so sehr, es ist unheimlich lecker und man staunt wirklich über sich selbst, wenn man das gebackene Brot auf dem Auskühlgitter bewundert. Alles was man braucht ist ein bisschen Geduld. Das Wichtigste ist, sich wirklich genau an die Arbeitsschritte zu halten, auch wenn man zwischendurch denkt, dass das nie im Leben ein köstliches Brot werden wird. Auf keinen Fall darf man mehr Mehl nehmen, weil man denkt dass der Teig zu matschig ist. Man soll ja nicht kneten! Nicht umsonst ist der Name Programm! Man darf allerhöchstens den Teig noch ein wenig länger gehen lassen, das mache ich manchmal.
Liebe Grüße
Cathrin
Heike Ermel
Liebe Cathrin,
ja, es ist genau, wie du sagst! Wer den klassischen Hefeteig, den man fleißig kneten muss, gewohnt ist, dem ist beim ersten Mal mulmig, wenn er das no knead bread bäckt. Der Teig ist wirklich sehr flüssig und klebrig! Ich danke dir für den Tipp!!! Und wie du es geraten hast, werde ich den Teig zukünftig auch ein paar Stunden länger gehen lassen. Ist doch eine tolle Sache, wenn man abends kurz die Zutaten zusammenrührt und am nächsten Tag irgendwann zur Tat schreitet. Ich sehe es sogar als Erleichterung… Her mit weiteren Ideen, wenn du noch welche für mich hast :-))))
Herzliche Grüße und ganz lieben Dank für dein Interesse
Heike