Gerste – Hafer – Weizen: Beauty-Rezepte zum Nachmachen

Gerade stehen sie wieder in voller Pracht, die wundervollen Getreidefelder. Goldgelbe Teppiche, umso imposanter, wenn ein leichter Wind weht und Millionen Halme sich synchron hin- und herwiegen… Wie faszinierend doch die Natur ist! Und sie macht nicht nur optisch was her, sondern glänzt auch durch innere Werte!

Nach der griechischen Mythologie ist das Getreide ein Geschenk der Göttin Demeter an die Menschen. Wahrscheinlich war schon damals bekannt, dass Weizen, Hafer & Co. nicht nur als Nahrungsmittel von großem Nutzen sind, sondern auch wertvolle Pflanzenwirkstoffe und Pflegestoffe für Haut und Haar enthalten.
Auf jeden Fall gelten Getreideöle, Vollwertmehl und deren Körner als bewährte Schönmacher. Besonders wirksam sind frisch geschrotetes Weizen-, Gersten- und Hafermehl. Diese enthalten wertvolle, ungesättigte Fettsäuren, Proteine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Wertvolles Vitamin E, Provitamin A und Lecithin sind unschlagbar im Kampf gegen die Hautalterung.

Die Kraft des Getreides nutzt aber nicht nur die Kosmetikindustrie. Aus wertvollem Vollkornmehl lassen sich leicht Masken, Peelings und vieles anderes im DIY-Verfahren herstellen…

Gerstenwasser für schöne, gesunde Haut

Gerstenwasser nach Hildegard von Bingen

Mit einem Eiweißgehalt zwischen 12 und 15 Prozent ist Gerste ein hervorragender Lieferant an Aminosäuren – nicht nur in punkto Ernährung. Aus Gerste lässt sich nach Hildegard von Bingen das sogenannte Gerstenwasser herstellen.

Hierzu wird 1 Tasse Gerstenkorn ungemahlen ausgekocht. Das Gerstenwasser ist reich an Eiweißen, Mineralien und Vitaminen. Wäscht man sich das Gesicht damit, so erhält man laut Überlieferung eine witterungsunempfindliche, kräftige, schöne und gesunde Haut.

Hafermehl bei Hautproblemen

Hafermehl als Hausmittel zur Hautberuhigung

Rund tausend verschiedene Substanzen konnten im Hafer ausgemacht werden, darunter Hautpflege-Profis wie Aminosäuren, Vitamine, Ballaststoffe, Spurenelemente und Antioxidantien.
In der Naturheilkunde wird Hafer daher schon lange als traditionelles Hausmittel eingesetzt. In England zum Beispiel hängt man sich einen kleinen Beutel mit Hafermehl in die Badewanne, um die Haut zu beruhigen, wenn sie empfindlich auf Seife reagiert. In den USA gelten Wundauflagen aus Hafermehl als gutes Hausmittel bei Reizungen und Insektenstichen. Auch Hautausschläge und Ekzeme werden mit warmen Umschlägen behandelt, die in Kräutersud und Hafermehl getränkt sind. Hafer ist für Hautbehandlungen offiziell freigegeben.

Haferpeeling

Haferpeeling für raue Hautstellen wie Knie und Ellbogen

30 Gramm geschroteten Hafer, 1 kleinen Apfel (gerieben) und 1 Teelöffel Sojaöl verrühren und auf raue Hautstellen (wie Knie und Ellbogen, aber auch als Ganzkörperpeeling geeignet) auftragen und kurz antrocknen lassen. Dann unter der Dusche abpeelen und mit lauwarmem Wasser abwaschen. Danach ist die Haut wunderbar glatt, weich und geschmeidig.

Mehlmaske für straffe Haut

Mehlmaske: für frische und straffe Haut

Ideal für die reife Haut: Je 30 Gramm Weizen, Hafer und Gerste (jeweils geschrotet) mit genügend lauwarmem Wasser zu einem Brei verrühren und circa 30 Minuten quellen lassen. Auf das Gesicht auftragen und nach einer halben Stunde mit ausreichend Wasser abwaschen. Das erfrischt und strafft die Haut.

Weizenkeimöl zum Abschminken und zur Körperpflege

Weizenkeimöl als Make-up-Entferner

Weizenkeimöl – das goldgelbe, angenehm nach Getreide duftende Öl, wird aus den Weizenkeimen durch Kaltpressung gewonnen. In der Kosmetik zählt es zu den hochwertigsten Ölen, was auf eine Vielzahl guter Inhaltsstoffe zurückzuführen ist: viele Vitamine, essentielle Fett- und Aminosäuren sowie eine Reihe andere hautpflegende Substanzen. Von allen Getreideölen weist Weizenkeimöl den höchsten Gehalt an Vitamin E auf, zeichnet sich also als wirksamer Radikalfänger aus.

Weizenkeimöl zur Körperpflege

Aber das Öl kann noch mehr: Es glättet die Hautoberfläche, weshalb viele Kosmetikhersteller es als Basis für ihre Cremes und Körperlotions einsetzen.
Weizenkeimöl ist so mild, dass es aber auch pur als normale Körperpflege, Massageöl oder rückfettende Abschminkhilfe bei trockenem, empfindlichem Teint benutzt werden kann.

Weizenproteine stärken das Haar

Weizenproteine bei trockenem und brüchigem Haar

Der glättende und weich machende Effekt von Weizenkeimöl tut ebenfalls trockenen, brüchigen Haaren gut. Das Öl hilft, mehr Feuchtigkeit zu speichern und ebnet die Schuppenschicht, damit aus sprödem, widerspenstigem Haar wieder kämmbare Seide wird.
Noch häufiger als das Öl kommen für Haarpflegeprodukte jedoch Weizenproteine, die in den Ähren enthaltenen Eiweißstoffe, zum Einsatz. Weizenproteine, in der Inhaltsliste auf der Verpackung meist unter „Hydrolyzed Wheat Protein“ zu finden, bilden einen flexiblen Schutzschild auf den Haaren. Dieser feine Film erhöht die Reißfestigkeit von Haarsträhnen erheblich. Belastungen wie ruppiges Bürsten oder Föhnwärme können dem so geschützten Haar nicht so strak zusetzen. Außerdem verhindern Proteine zu starken Wasserverlust, machen das Haar insgesamt griffiger und glänzender.

Model: Adriana Sneider