Hafermilch selber machen

Ich wurde in letzter Zeit öfter nach einer geeigneten Milchalternative gefragt. In erster Linie für den Kaffee… Da habe ich am Anfang auch etwas experimentieren müssen. Aber gerade das ist ja auch äußerst spannend! Und man lernt Lebensmittel noch besser kennen, beziehungsweise bereichert sein Repertoire! Für mich ist es eine glückliche Fügung, dass sich mein Lebensweg so entwickelt hat! Und wie sich meine Geschmacksnerven seither noch mehr sensibilisiert haben. Ich fand auch zu meinen nicht-veganen Zeiten die gängigen Milchalternativen wie „Mandelmilch“, „Hafermilch“, „Dinkelmilch“, jeweils gesüßt oder ungesüßt, sehr spannend, wußte sie aber nicht zu verwenden. Nun standen sie auch nie im Kühlregal, das bedeutet für mich immer, dass Konservierungsstoffe und damit Chemie enthalten sind.

Hafermilch schnell und einfach selber machen

Damit sind wir schon beim Thema, warum es am besten ist, Pflanzenmilch selber zu machen. Bisher habe ich nur Hafermilch in der Kühltheke des Supermarktes gefunden, die ist wie Frischmilch nur wenige Tage haltbar. Sie schmeckt übrigens um Längen besser, als die Ungekühlten.
Hafermilch, ungesüßt, ist meine erste Wahl im Kaffee, mit der auch Gäste leben müssen oder können. Bisher gab es aber keine Beschwerden, eher Verwunderung, weil es dem Original so nah kommt.
Mandelmilch macht sich im Kuchen gut, mit Dinkelmilch gelingt mir das Toastbrot am besten.
Es ist natürlich immer so eine Sache mit Selbermachen. Ich mache ziemlich viel selbst. Angefangen beim Brot und den Brötchen… Das ist alles kein Hexenwerk und geht im Prinzip schnell. Manchmal ist es aber einfach auch die Summe… Wenn ich alles selbst mache, komme ich aus der Küche nicht mehr raus. Kann aber nie schaden, wenn man weiß, wie es geht! Ist die Milch aus, kann man sie in diesem Fall innerhalb von 10 Minuten selbst machen.
Was mir hierbei aber sehr in die Karten spielt: die Nachhaltigkeit! Die Haferflocken stammen meist aus regionalem Anbau. Außerdem habe ich Hafermilch noch nicht in einer Pfandflasche gesehen, durch die vielen Tetrapacks entsteht natürlich eine Menge Müll.

Nun ist Hafermilch nicht nur für Veganer eine geeignete Milchalternative, sondern auch für Allergiker. Hafermilch ist lactosefrei, enthält kein Milcheiweiß und keine Bestandteile von Soja, dafür relativ viele Ballaststoffe, die sogar satt machen.

‚Hafermilch‘ ist übrigens eine umgangssprachliche und keine offizielle Bezeichnung. Milchersatz darf in der EU nicht mit der Bezeichnung Milch in Verkehr gebracht werden. Ich bin schwer am Überlegen, wie man sie noch nennen könnte… Denn Hafergetränk oder Haferdrink hören sich für mich nicht so einladend an und beim Googeln, würde man mich auch nicht finden. Ich frage mich natürlich, wo das Problem ist… So steht ‚Milch‘ doch in erster Linie für Konsistenz und Farbe… Dann dürfte eine Körperlotion ja auch nicht mehr Körpermilch heißen…

Rezept für Hafermilch

(ergibt etwa 1 Liter)

Zutaten:

Zutaten und Hilfsmittel für Hafermilch: Haferflocken, Wasser, Stand- oder Stabmixer, Haarsieb
  • 100 g Haferflocken (feinblättrig)
  • 1 Liter Wasser
  • ca. 1 EL Agavendicksaft oder 2-3 Datteln (je nach Geschmack)

Zubereitung:

Feinblättrige Haferflocken können sofort verarbeitet werden, grobblättrige sollten mindestens 10 Minuten eingeweicht werden, ganze Haferkörner mehrere Stunden.
Haferflocken zusammen mit dem Wasser, dem Agavendicksaft oder den Datteln in einen leistungsstarken Mixer geben. Es funktioniert genauso gut mit einem Stabmixer.
Für 2 bis 3 Minuten auf höchster Stufe mixen. Es darf nicht zu heiß werden, sonst entsteht Haferschleim. Zur Sicherheit gleich ein paar Eiswürfel dazu geben.

Das Ganze durch ein feines Haarsieb gießen. Mit einem Nussmilchbeutel oder einem Passiertuch (es geht auch ein Geschirrtuch) wird die Hafermilch noch reiner, aber das Ergebnis war auch so optimal.
Die Reste gründlich ausdrücken.
Das verbleibende Haferpüree macht sich übrigens prima im Müsli. Ich könnte mir auch vorstellen, dass man Suppen oder Soßen damit etwas andicken kann.

Noch ein Wort zur Süße: ich hatte die Hafermilch zuerst ganz ohne Süßungsmittel zubereitet. So schmeckt sie aber sehr neutral. Habe dann die gekaufte Variante probiert und versucht, diesen Süßungsgrad zu erreichen. Das gelang mit einem Schuss Agavendicksaft, etwa die Menge eines knappen Esslöffels. Das sollte man dann individuell abschmecken und wie es am besten zum Verwendungszeck passt.

Die Hafermilch hält sich etwa drei Tage im Kühlschrank und sollte vor Gebrauch immer gut aufgeschüttelt werden.