Paul

Darf ich vorstellen: Paul!

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Unglaublich, wie die Zeit vergeht! Und welchen Lauf das Leben nimmt! Wie man immer wieder aufs Neue lernen und schmerzlich erfahren muss, dass auf Regen Sonnenschein folgt… Dass die Welt für einen Moment, mehrere Tage, für einige Wochen still steht und man felsenfest der Überzeugung ist, dass man nie wieder glücklich sein kann… Und dann kommt es doch wieder anders! Nach größter Trauer in ein tiefes Loch gefallen und doch wieder herausgekrabbelt!

Abschied von Wally oder mein Leben für den Hund

Vor ungefähr einem Jahr ist Wally gestorben, mit stolzen 15 Jahren. Sie war müde, es hatte sich schon länger abgezeichnet. Aber nach so vielen gemeinsamen Jahren, wird es von Tag zu Tag schwerer, sich vorzustellen, dass der gemeinsame Weg irgendwann zu Ende gegangen ist.
Im Prinzip habe ich die letzten ein bis zwei Jahre nur noch für meinen Hund gelebt, habe jeden von Wallies Wimpernschlägen und Gedanken deuten können. Ich war ganz oft mit ihr draußen, damit sie nie eine gefüllte Blase haben musste. Wir haben ihr keine Reise mehr zugemutet, sie war von Anfang an sowieso am liebsten Zuhause. Mit zwei Tierheilpraktikerinnen, einer Physiotherapeutin und zum Schluss meiner Freundin, die heilströmen kann, hatte diese Seele von Hund die beste Unterstützung und ein würdevolles Ende.

Es fällt mir unglaublich schwer, darüber zu schreiben, ich sitze hier mit einem dicken Kloss im Hals und Tränen in den Augen. Ich bin froh, wenn ich gleich zum nächsten Abschnitt wechseln kann… Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an diesen großartigen Hund denke und ich kann es gar nicht fassen, dass es schon ein Jahr her ist, dass wir Abschied nehmen mussten und wir ohne unsere Wally sind. Als ich das letzte Mal über sie geschrieben habe, lag sie neben mir in ihrem Bettchen und es ging um ihren 15. Geburtstag, von dem ich geahnt habe, dass es ihr letzter sein würde.
Jetzt schreibe ich diesen Post anlässlich des 1. Geburtstages von Wallies Nachfolger und auch er liegt zu meinen Füßen und schläft ganz friedlich…

Ich wollte keinen Hund mehr! Die Lücke und die Fußstapfen waren viel zu groß, um sie füllen zu können! Es würde mir wie ein Verrat vorgekommen und außerdem wollte ich nie wieder leiden müssen. Nicht, wenn ich die Wahl habe!
Es kam der erste Lockdown, der meiner Stimmung nicht sehr zuträglich war. Womit lenkt man sich ab, womit verbringt man sinnvoll seine Zeit, wenn nichts mehr möglich ist? Kein Kino, kein Theater, keine Treffen mit Freunden… Natürlich mit Spaziergängen an der frischen Luft. Sie waren die Hölle für mich! Spaziergänge ohne Hund waren für mich sinnlos, ich war jedes mal todunglücklich und habe meinem Mann das Leben schwer gemacht. Jeder Spaziergang endete in einer Tragödie und in Tränen aufgelöst.

Und dann kam Paul!

Eine Woche vor Ostern war auf einmal alles anders. Meine Lebensgeister haben sich wieder gemeldet, ich konnte sogar einen langen Spaziergang genießen. Keine Ahnung, was passiert war… Das Thema Hund hatten mein Mann und ich bis zu diesem Tag nie wieder angeschnitten, aber auf dem Rückweg hatten wir beschlossen, dass wir doch wieder einen Hund haben möchten. Wir ohne Hund, das fühlte sich einfach nicht vollkommen an und wir hatten so viel an Lebensqualität verloren.
Wir waren uns einig, dem Schicksal seinen Lauf zu lassen. Auf keinen Fall wollten wir im Internet googeln. Das sollte sich ergeben. Irgendwo da draußen wartet bereits eine arme Hundeseele auf uns, die ein Recht darauf hat, dass es ihr gut bei uns gehen und sie ein schönes Leben haben würde! Das ist immer unser oberstes Gebot gewesen: kein Rassehund vom Züchter, ein Welpe aus dem Tierheim, vom Bauernhof oder von wo auch immer…
Ich hatte allerdings weitere Bedingungen, nichts durfte mich an Wally erinnern! Es müsse das absolute Gegenteil von ihr sein: ein Rüde, schwarz und frech wie Michel aus Lönneberga, meinem Helden aus Kindheitstagen!

Das war an einem Sonntag. Dienstags saß ich mit einer Freundin auf der Treppe vor unserem Haus, die Sonne schien aus sieben Himmeln. Ein Freund, den ich schon länger nicht mehr gesehen und gesprochen hatte, fuhr in seinem Wagen vorbei, sah mich, legte den Rückwärtsgang ein, bremste, kurbelte das Fenster herunter, um mir zu sagen, dass er nun endlich auch einen Hund hätte, einen Hovawart-Welpen aus dem Tierheim unserer Stadt. Gleichzeitig sagte ich ihm, dass es keine Wally mehr geben würde. Es wären noch vier Welpen abzugeben… Wie das so ist, mit Freud und Leid…

Was soll ich sagen, ab Karfreitag Mittag waren wir wieder zu Dritt!!! Ich sah diesen schwarzen Wollknäuel freudig am Zaun im Tierheim hochspringen und vor Rührung und Ergriffenheit schossen mir Sturzbäche von Tränen in die Augen! Das war unser Paul! Das einzig schwarze Exemplar! Auf den ersten Blick wußte ich, dass das unser neues Familienmitglied sein würde!

Noch nie war einer unserer Welpen am Tag seines Einzugs in sein neues Zuhause so selbstsicher, so aufmerksam, so selbstverständlich! Paul war sofort präsent, mit erhobenem Schwänzchen und wachem, frechem Blick hat er seine neue Welt ausgekundschaftet – seine Bettchen, seine Näpfe, seine Spielsachen, seine neuen Eltern! Er war sofort ein Teil von uns!

Ich hatte erhebliche Bedenken, dass Paul spürt, dass er eine große Nachfolge antritt. Dass er sich vielleicht intuitiv unter Druck gesetzt fühlen würde, seinen Platz in unseren Herzen erst erobern zu müssen. Aber weit gefehlt, er ist so unglaublich selbstbewusst, lebt im Hier und im Jetzt! Das schätze ich mittlerweile auch sehr an ihm, seine überaus ausgeprägte emotionale Intelligenz!
Ich bin mir mehr als je zuvor sicher, dass man immer das bekommt, was man braucht! Dass man von Anfang an mit voller Kraft ins Leben vertrauen sollte! Es kommt immer, wie es kommen soll!

Ich bin seit Pauls Einzug auch ein komplett anderer Mensch geworden! Seine unglaubliche Lebensfreude, seine geballte Energie, seine ausgeprägte Abenteuerlust färben auf mich ab. Ich war immer mehr die Brave, Angepasste, Zurückhaltende, Zögernde, von vielen Ängsten und Zweifeln Geplagte, ähnlich meiner Wally. Jetzt bin ich sehr viel entspannter, gleichgültiger und schneller wieder aus einer miesen Laune heraus, wenn Paul seiner ausgeprägt anarchischen Persönlichkeit freien Lauf lässt.

Paul, mein geliebter Anarchist

Paul ist ein Räuber, ein Halunke, ein Rabauke! Er genießt sein paradiesisches Leben in vollen Zügen! Er hat ein Selbstbewußtsein, das bis zum Himmel reicht, damit könnte er in menschlicher Form Präsident von Amerika werden. Nichts kann all das erschüttern! Ihm gehört die ganze Welt!
Wir haben es zum ersten Mal, aber nur ganz kurz, mit klassischer Hundeerziehung versucht, weil wir vor der Rasse gewarnt wurden. Bei einem Hovawart müsse man einen langen Atem haben, konsequent und stringent sein. Sie würden ihre Grenzen austesten und bis zu ihrem dritten Lebensjahr ihre Phasen haben. Aber dann hätte man den Hund fürs Leben!


Eine mir sehr sympathische Hundetrainerin widerspricht der traditionellen und gängigen Hundeerziehung und plädiert für eine Freundschaft auf Augenhöhe. Keine Kommandos, kein harscher Ton, keine Bestrafung, keine Überbeschäftigung und kein blinder Aktionismus. Gerade im rechten Moment war sie meine Entdeckung, meine Erleuchtung! Denn mit langweiligen Kommandos erreichte man bei Paul in der Tat rein gar nichts. Er zuckte nicht mal mit der Wimper, schaute uns verständnislos an, um auf keinen Fall unseren überflüssigen, nicht nachvollziehbaren Wünschen nachzukommen! Er mag beim Schnüffeln nicht abgelenkt werden, nach zweimal Apportieren ist er genervt und unkonzentriert.
Vorweg: So ganz reibungslos funktioniert auch das Antiautoritäre nicht. Wir haben mittlerweile unseren ganz eigenen Weg gefunden, die sogenannte Paul-Methode in Kombination mit den Bürstenbindern…

Hund oder Hovawart – das ist hier die Frage

Paul ist wahrscheinlich unser erster ‚richtiger‘ Hund! Er tickt einfach anders und da mussten und müssen wir uns natürlich noch immer einfinden. Zum Hovawart sind wir wie die Jungfrau zum Kinde gekommen. Wären Paul und seine acht Geschwister nicht im Tierheim gelandet, würde jetzt ein Mischling auf unseren Sofas und in unserem Bett liegen. Aber nun ist es zufällig ein Hovawart. Liebhaber behaupten: Einmal Hovawart, immer Hovawart! So wird es bei uns definitiv nicht sein, weil es nur einen Paul geben kann! Wir sind von Paul, nicht von der Rasse, fasziniert! Und das hoffentlich noch ganz, ganz lange!

Meine hochgeschätzte Hundeerzieherin nach Waldorfschulen-Charakter plädiert für die leisen Töne und Kommunikation auf Augenhöhe und freundschaftlich. Ich auch! Das hat in der Vergangenheit in höchster Perfektion funktioniert. Wally ist legendär und wird es immer bleiben! Sie war von Geburt an wohlerzogen, es war nie ein rauer Ton nötig.
Aber Paul ist Paul! Ich wollte das Gegenteil von Wally, ich habe es bekommen! Und keine Sekunde bereut, das Universum hat perfekt geliefert! Und wahrscheinlich erfinden wir gerade eine ganz neue Art der Hundeerziehung! Wenn das gut geht, man weiß es ja noch nicht so genau, dann werde ich ein Buch über die Erziehung eines Hovawarts schreiben…

Wir sind die meiste Zeit ein sehr harmonisches Dreiergespann – Paul, mein Mann und ich. Wir passen prima zusammen. Paul kann sehr brav sein, aber er setzt Prioritäten! Er kommt freudig und meistens umgehend, wenn wir ihn rufen. Keine Probleme mit Joggern, Radfahrern oder Spaziergängern.
Was Paul in höchstem Maße auszeichnet und das ist auch ein wesentlicher Unterschied zu Wally, die ihre Artgenossen gar nicht mochte: Paul hat eine unglaublich hohe soziale Kompetenz! Wenn er mit seiner Schwester spielt, könnte man meinen, sie brächten sich um. Trifft er auf einen zurückhaltenden oder ängstlichen Hund, passt er sich dessen Niveau an. In seinem noch so jungen Alter, hat er sich instinktiv schon mehrfach als Therapiehund bewährt: Mehrere Hunde können jetzt schwimmen, Treppen steigen oder mit Artgenossen angstfrei spielen. Das macht er einfach so, das hätten wir ihm wahrscheinlich nie im Leben beibringen können.

Nichts ist wirklich schlimm oder ein ernsthaftes Problem, was Paul macht! Er springt (noch) gerne Menschen an, was darin seine Begründung findet, dass wir in einer Kleinstadt leben, in einem idyllischen Altstadt-Viertel, wo jeder jeden kennt. Wie groß war die Freude aller über den süßen kleinen Puschel, den wir mit 9 Wochen aus dem Tierheim geholt haben. Er kannte nur Freude und liebe und ihm wohlgesonnene Menschen! Mit nunmehr einem Jahr und annähernd 30 Kilo Kampfgewicht hält sich die Begeisterung mittlerweile in Grenzen, wenn er hochspringt und damit oftmals größer als sein Gegenüber ist. Mit Rücken zukehren und Knie anheben kommt man bei Paul nicht weiter! Auch nicht mit einem bestimmten „Aus“ oder Schimpfen. Er freut sich und ist in seinem Enthusiasmus nicht zu bremsen! Irgendwann, da bin ich mir ganz sicher, wird er es sein lassen. Aber er bestimmt, wie es sich für einen Anarchisten gehört, den Zeitpunkt.

Was es mit den Bürstenbindern auf sich hat

Paul ist unglaublich aufmerksam, keiner meiner Schritte entgeht ihm. Er ist mein ständiger und treuer Begleiter, weiß genau, was als nächstes kommt, wenn ich die Einkaufstasche klar mache. Stolz und entspannt wartet er im Auto auf dem Fahrersitz zusammengerollt, bis ich vom Supermarkt zurück komme. Er kennt genau die Zeiten, wann er sein Essen bekommt. Erinnert mich an die Zeitung, die eine Nachbarin für uns an ihrer Haustür deponiert, wenn wir vorbei laufen. Liebt es zu kuscheln, ist unglaublich anhänglich und verschmust. Noch nie bin ich morgens mit so viel Freude geweckt worden. Sobald es hell wird, leckt er mich ganz vorsichtig am Hals, immer die gleiche Stelle. Und sobald ich einen Fuß vors Bett setze, spürt man Pauls Freude auf den Tag, auf seine Abenteuer… Yeah, ein neuer Tag! Ganz viel Gassi, das Schwesterchen treffen, Essen, Leckerlies und ganz viele Räubereien…

Unsere einzige und größte Baustelle: Paul ist ein gieriger Vielfraß! Er mutiert zu einem anderen Hund, wenn er Essen riecht! Danach riecht es bei uns und mir als Foodblogger natürlich ständig! Kein Tisch, kein Schrank sind ihm zu hoch. Er stiehlt alles, was in seiner Reichweite ist. In einer Geschwindigkeit und mit einer Zielsicherheit, die einzigartig sind! Ich liebe diesen schwarzen Teufel über alles, aber wenn ich ihn sehe, wie er mit seinem athletischen Oberkörper auf dem Esszimmertisch oder der Küchenanrichte liegt, ist diese Liebe für einen kurzen Moment erschüttert… Wahllos schlingt er alles in Sekundenschnelle weg, gründlicher als ein Staubsauger! Eine komplette Sushi-Platte an Weihnachten, einen Vorrat an Sommerrollen, Endiviensalat, einen halben Marmorkuchen, Brot vom Schneidebrett, Hafermilch aus dem Milchaufschäumer, Guacamole, Frittierfett, eingeweichte Pfannen in der Spüle, Biomüll, Herrchens Büroverpflegung, die ich am Vorbereiten bin… So gründlich kann ich gar nicht sein, so schnell im Denken nicht sein… Kein Tag ist seit seinem Einzug vergangen, an dem er nicht eine ihm günstige Gelegenheit genutzt hätte! Draußen geht das Dilemma weiter, es gibt nichts, was er nicht riecht und sofort verschlingt. Angefangen beim ausgespuckten Kaugummi, halb gegessenen Dönern, Pizzen und Burgern, die in den Büschen liegen. Den unappetitlichen Rest verschweige ich aus ästhetischen Gründen…

Wir haben es in Gutem versucht, wir haben ihn wie Michel aus Lönneberga ins Exil geschickt, wenn er im wahrsten Sinne des Wortes wieder einmal etwas (aus)gefressen hat. Es hat nicht geholfen! Ich wollte nicht schimpfen, ich mag selbst auch keine lauten Töne. Wer schreit, hat Unrecht! Aber es ist das einzige, was ihn ein ganz klein bisschen beeindruckt, wenn er und ich streiten wie die Bürstenbinder. Ich schimpfe, er bellt mich an und wirft mir aufmüpfige Blicke zu. Ich schimpfe zurück, er bellt… „Du bist ein böser Paul, ein Dieb, ein Räuber, das ist nicht in Ordnung, was du machst, es kann doch nicht dein Ernst sein, dass du nicht begreifen willst, dass du das nicht darfst“… So geht das eine Weile, bis ich heiser bin und er beleidigt abzieht. Auf SEIN Sofa! Mit mürrischem Blick, funkelnden Augen und mehreren Seufzern. Ich reagiere nicht, würdige ihn keines Blickes. Das mag er nicht! Irgendwann kommt er, springt an mir hoch und leckt mir übers Gesicht. Ich muss lachen, wir versöhnen uns. Mindestens dreimal täglich…

Pauls 1. Geburtstag

Jetzt ist dieser Bursche schon 1 Jahr alt. Es sind gefühlt ein paar Wochen, dass wir ihn zu uns nach Hause geholt haben… Ich habe die Welpenphase so unglaublich genossen, am liebsten hätte ich die Zeit angehalten…
Ich kann mich noch so gut an Wallies 1. Geburtstag erinnern, ein wunderschönes Halsband mit Nieten und Strasssteinen hat sie bekommen, sündhaft teuer, aber es hat sie bis zum Schluss noch schöner gemacht, als sie ohnehin schon war. Pauls Geburtstagsgeschenk? Er ist ein Kerl, er macht sich nichts aus Halsbändern… Wenn es nach ihm ginge bräuchte er gar keins…
An dieser Stelle habe ich zum ersten Mal ein schlechtes Gewissen meiner Wally gegenüber… Sie bekam Jahr für Jahr ihren obligatorischen Geburtstagskuchen, weil sie auch so gerne gegessen und genossen hat. Aber für Paul stand ich jetzt geschlagene drei Tage in der Küche und habe ihm Kuchen und viele verschiedene Kekse gebacken, eigens Rezepte dafür entwickelt. Womit sonst könnte man einem Vielfraß Freude bereiten? Mit Bergen an Leckereien! Ich kann es nicht zählen, wie oft ich ihn ins Exil schicken musste, weil er den Braten gerochen hat, mir beim Backen nicht von der Pelle gerückt ist, um bei jeder günstigen Gelegenheit den rohen Teig aus der Schüssel, die heißen Kekse aus dem Backofen oder die Backwerke beim Auskühlen zu stehlen… Und die Bürstenbinder waren natürlich auch wieder reichlich mit von der Partie…

Ach ja, zu Ehren Pauls 1. Geburtstag wird es die Tage eine neue Kategorie auf meinem Blog geben, die natürlich PAUL heißen wird. Anfänglich gefüllt mit ein paar Rezepten… Meine drei Backtage waren sehr erfolgreich, wenn ich das aus Pauls Gier rückschließen kann, weshalb ich die Backwerke unbedingt verewigen und weitergeben möchte. Was sonst noch so Thema sein wird, steht in den Sternen, aber Paul werden die Ideen bestimmt nicht ausgehen…

Herzlichen Glückwunsch, meinem süßen Paulchen! Bleib wie du bist! Aber vielleicht ein klein wenig mehr Zurückhaltung beim Essen und Stehlen, dann bist du perfekt!

4 Kommentare

  • Yvonne

    Ach liebe Heike,
    ich kannte zwar die Geschichte rund um Paul schon, aber dennoch sitze ich hier und bin ganz gerührt. Ich habe beim Lesen geweint und gelacht. Du hast so viel Liebe in diesen Artikel gepackt, man spürt sie!
    Und du hast mir Hoffnung gemacht. Hoffnung darauf, dass ich eines Tages auch dann wieder auf die Beine kommen werde, wenn mein geliebter Mattis mich – zumindest für eine Weile – verlassen werden muss. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns alle eines Tages wiedersehen werden! Deine Wally wird auf dich warten. <3
    Eine feste Umarmung sendet dir deine Yvonne

    • Heike Ermel

      Liebe Yvonne,

      das ist das einzige, was einen Abschied leichter macht. Die Erfahrung, dass das Leben weiter geht und man irgendwann wieder glücklich sein kann. Ich habe sie ja nun schon einige Male machen müssen. Aber mit Wally habe ich 15 Jahre ganz eng gelebt, Tag und Nacht. Und im Alter, wenn dein Hund dich wirklich braucht, ist es noch einmal eine ganz andere Hausnummer an Verbundenheit! 15 Jahre! Was für ein Lebensabschnitt! Glaube mir, ich war mehrere Wochen in Schockstarre und der Schmerz ließ nicht nach. Ich habe ja nur für diesen Hund gelebt, konnte jeden Blick, jede Bewegung lesen. Und von heute auf morgen ist ein Stück Lebensinhalt weggebrochen.

      Umso intensiver erlebe ich heute Paul, Wallies Nachfolger.Ich genieße jede Sekunde, kein Aufwand ist mir zu groß. Weil es mir eine Ehre ist und ich sehr glücklich bin, einem Tier ein schönes Leben zu machen. Das hat es verdient. Kein Gassi ist mir zu viel, keine Sorge, die ich mir mache, lässt mich zweifeln. Es ist sehr, sehr viel Lebensqualität, die ein Hund schenkt. Und ich bin sehr froh und dankbar, diesen Luxus in meinem Leben zu haben. Immer wissend, dass auch dieser gemeinsame Lebensweg irgendwann zu Ende gegangen ist. I will survive 😉

      Lieben Dank, dass du diesen Beitrag gelesen hast und er dir zu Herzen gegangen ist. Es ist das größte Kompliment, das man mir machen kann, wenn ich berühren konnte.

      Ganz viel Spaß, Freude und Liebe mit deinem Mattis. Genieße jeden Augenblick, es gibt fast nichts Schöneres auf der Welt!

      Herzlichst
      Deine Heike

      • Susi

        Liebe Heike,
        ich bin mit einem Hovawart aufgewachsen, dem blonden ‚Prince‘. Es sind schon tolle Hunde. Eigentlich wollte ich als Erwachsene noch mal einen, könnte mich aber nicht zu einem Rassehund vom Züchter durchringen und hab auch nicht den Platz. Nun bin ich vor ein paar Jahren über Umwege auf den Zwergpinscher gekommen. Ein armer Senior, der eine neue Heimat brauchte, nachdem der Besitzer verstorben war und ich liebe ihn über alles. Wenn er mal geht, bricht mein Herz.

        • Heike Ermel

          Liebe Susi,
          wo die Liebe hinfällt, das Schicksal entscheidet.
          Für mich kam auch nie ein Hund vom Züchter infrage. Ich hatte immer Welpen aus dem Tierheim oder vom Bauernhof. Welpe war mir wichtig, um so viel wie möglich Zeit mit unseren Hunden zu haben.
          Paul ist aus dem Tierheim. Ich kannte den Hovawart vorher nicht. Nicht zu vergleichen mit anderen Hunden, es ist etwas ganz besonderes. Ein ganz besonderer Zauber, eine außergewöhnliche Liebe. Ganz viele Hovawarte werden wieder zum Züchter abgegeben oder landen im Tierheim. Ich bekam das in den Facebook-Gruppen mit und konnte es oft nicht fassen. Sie werden abgegeben, weil sie eben Hovawart sind. Ich nehme es wie kommt, ich liebe die Herausforderung. Die größte ist es allerdings, meinem Hovawart und der Gesellschaft gerecht zu werden. Weil ich Paul zu nichts zwinge, er in seinem Tempo lernen darf. Das geht manchen nicht schnell genug und sie stoßen sich an seinem Temperament. Aber ohne ihn, wüßte ich heute nicht halb so viel darüber, wie Hunde ticken. Ich schreibe gerade an einem Buch darüber.

          Ich wünsche dir noch ganz viele Jahre mit deinem Hundekind.

          Herzliche Grüße
          Heike

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