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Vegane Schwarzwälder Kirschtorte – Besser als das Original!

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Die Veganisierung dieser sensationellen Variante der berühmten Schwarzwälder Kirschtorte lag mir sehr am Herzen! Dass sie bereits beim ersten Versuch perfekt gelungen ist, freut mich umso mehr!

Jamie Olivers Interpretation einer Schwarzwälder Kirschtorte hatte es mir einst sehr angetan… Ich mag keine Torten, schon gar nicht mit Biskuit und Sahne, damit kann man mich normalerweise jagen. Aber schon beim Lesen seines Rezeptes wusste ich, dass ich meine Meinung ändern würde. Denn er verwendet richtige Schokolade im Biskuit, geröstete Haselnüsse und als weitere Komponente eine Ganache. Ich habe meinerseits noch ein paar Änderungen vorgenommen, so dass das Ergebnis mit dem Original wenig bis gar nichts mehr gemeinsam hat, außer vielleicht die Farben Sahneweiß – Dunkelbraun – Kirschrot. Trotzdem kommen alle Liebhaber der klassischen Schwarzwälder Kirschtorte voll auf ihre Kosten, da bin ich mir mehr als sicher!

Vegane Schwarzwälder Kirschtorte

Ich habe gewartet, bis es eine ganz bestimmte pflanzliche Sahne bei uns in die Supermarktkühlregale in unserer Kleinstadt geschafft hat. Über den Rest habe ich mir keine Sorgen gemacht, ein wenig Erfahrung habe ich mittlerweile im Veganisieren von Kuchen, beziehungsweise im Ersetzen von Zutaten tierischen Ursprungs. Aber bezüglich Sahne, ihres Geschmacks, ihrer Konsistenz und ihrer Haltbarkeit war ich skeptisch.
Das Warten hat sich gelohnt und auch hier muss ich sagen, dass es ein Frevel ist, dass Tiere noch immer gequält werden und leiden müssen, obwohl es den perfekten oder sogar noch besseren Ersatz gibt!

Schwarzwälder Kirschtorte mit pflanzlicher Sahne

Da ich mir nicht ganz sicher war, wie sich die geschlagene Sahne (ver)hält, da ich kein Freund von zusätzlichen Stabilisatoren bin, habe ich keine Sahne zwischen die Schokoladenböden geschichtet. Das werde ich beim nächsten Mal aber auf alle Fälle machen, lockert auch farblich das Innenleben etwas auf.
Obwohl die pflanzliche Sahne im Geschmack fast identisch zur Sahne tierischen Ursprungs ist, schneidet sie bezüglich der verbleibenden Kriterien erheblich besser ab. Sie lässt sich sehr viel schneller aufschlagen, ist wesentlich ergiebiger, ist bekömmlicher und vor allem: sie spritzt nicht beim Aufschlagen!

Was sind die wesentlichen Unterschiede zum Klassiker Schwarzwälder Kirschtorte? Der Boden ist kein Biskuit, sondern erinnert mehr an einen saftigen Schokoladenkuchen. Statt Schwarzwälder Kirschschnaps, der der Torte ihren Namen gibt, verwende ich Mandellikör. Innen wie außen erhält die Torte einen himmlischen Crunch durch karamellisierte Haselnüsse. Da die Torte noch nicht mächtig genug ist, sorgt eine köstliche Schokoladencreme (Ganache) für höchsten Genuss!

Hier nun also das veganisierte Rezept für eine sensationell schmeckende Schwarzwälder Kirschtorte…

Rezept für Vegane Schwarzwälder Kirschtorte

Zutaten:

Teig:

  • 185 g Margarine
  • 150 g qualitativ hochwertige Zartbitterschokolade (70% Kakaoanteil)
  • 125 ml Pflanzenmilch (z.B. Hafermilch)
  • 175 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1 1/2 TL Weinsteinbackpulver
  • 200 g feiner Rohrohrzucker
  • 100 g Kokosblütenzucker
  • 1 EL Kakaopulver
  • 3 EL Apfelmus
  • 75 ml „Buttermilch“ aus Sojamilch und einem Schuss Apfelessig

Füllung:

  • 600 ml Sahne
  • 50 ml Mandellikör, plus ein paar Spritzer für die Böden
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 100 g dunkle Schokolade
  • 100 g gehobelte Haselnüsse
  • 1 Glas Schattenmorellen
  • 30 g Speisestärke, wahlweise 2,5 g Agar-Agar

Tortenboden

Den Backofen auf 150 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Für die „Buttermilch“ Sojamilch und Apfelessig mischen und ca. 5 Minuten warten, bis das Gemisch durch Gerinnung die Konsistenz von Buttermilch angenommen hat.
Die Schokolade in Stücke brechen und mit Margarine, Pflanzenmilch und einer Prise Meersalz in einen kleinen Topf geben. Bei schwacher Hitze schmelzen, nicht zum Kochen bringen (!) und immer mit dem Schneebesen rühren, damit sich nichts am Boden festsetzt! Abkühlen lassen.
Mehl in einer großen Rührschüssel mit dem Backpulver, Zucker und Kakao mischen.
„Buttermilch“ unter die Schokomischung rühren und zusammen mit dem Apfelmus kurz unter die Mehlmischung ziehen – am besten mit einem Kochlöffel, nur so lange bis sich alles schön miteinander vermischt hat.
Die Masse in eine gefettete Springform (22 cm Durchmesser) geben und etwa 1 Stunde backen. Wenn beim Testen noch Teig am Spieß kleben bleibt, den Kuchen bei abgeschalteter Temperatur (ansonsten wird er zu dunkel) und geschlossener Tür noch 5 Minuten ruhen lassen. 10 Minuten in der Form abkühlen lassen, zum Auskühlen auf ein Gitter setzen.

Ganache

Ganache

Für die Ganache 200 ml Sahne, 25 ml Amaretto und den Agavendicksaft in einem kleinen Topf bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen. Die Schokolade in Stücke brechen und mit einem Schneebesen in die Sahnemischung rühren, bis die Masse glatt ist und glänzt. Komplett abkühlen lassen.

Haselnüsse karamellisieren

Haselnüsse karamellisieren

Die Haselnüsse in einer Pfanne bei mittlerer Hitze mit zwei gehäuften Esslöffeln Rohrohrzucker karamellisieren. Wenn der Geruch an gebrannte Mandeln auf der Kirmes erinnert, dann ist das Ergebnis im wahrsten Sinne des Wortes goldrichtig.

Kirschen andicken

Die Sauerkirschen in einem Sieb abtropfen lassen, die Flüssigkeit auffangen und 250 ml abmessen. Die Speisestärke in einer Tasse mit einigen Esslöffeln Saft glatt rühren, den Rest und weitere 25 ml Amaretto in einem großen Topf erhitzen. Die Speisestärke dazu geben und unter ständigem Rühren kurz aufkochen. Die Kirschen untermischen und kalt stellen.
Gelingt genauso gut mit Agar-Agar.

Mein Tipp: All diese Schritte (Tortenboden backen, Ganache herstellen, Nüsse karamellisieren und Kirschen andicken) einen Tag vorher vorbereiten oder wenigstens ein paar Stunden früher. Damit ist gewährleistet, dass alle Komponenten komplett ausgekühlt sind! Wichtig, wenn Sahne im Spiel ist, damit sie auch ohne Sahnesteif schön stabil bleibt… Den Boden in einer Folie aufbewahren, damit er soft bleibt.
Am nächsten Tag muss man dann nur noch die Sahne rühren und die Torte zusammenbauen.

Torte fertigstellen

Kirschen und Ganache auf dem Boden verteilen

Den Boden horizontal einmal durchschneiden. Beide Böden noch mit ein paar Spritzern Amaretto benetzen. Auf dem unteren Boden die Sauerkirschen verteilen. Mindestens zwei Zentimeter Platz zum Rand lassen, dass die Kirschen nicht überlaufen. Die Ganache und eventuell ein Drittel der steif geschlagenen Sahne darauf streichen (in dieser Version habe ich keine Sahne im Inneren), eine Handvoll Haselnüsse darüber streuen und den Deckel aufsetzen.

Sahne mit der Spritztülle aufbringen

Ich bin nicht sehr geschickt im Verzieren und habe ein schlechtes Augenmaß, daher spielt mir diese Lösung optimal in die Karten: Die restliche Sahne wird mit einer Spritztülle in Tupfen aufgespritzt. Schließlich noch die übrigen Nüsse darüber streuen und fertig ist DER Traum von Torte!

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