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Spaghetti aglio e olio, weil dieser Klassiker so einfach und doch so unglaublich köstlich ist!

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Ich wollte dieses Rezept nicht posten. Weil es viel zu einfach und auch selbsterklärend ist. Weil ich nicht möchte, dass jemand denken könnte, ich hätte keine anderen Ideen… Doch, habe ich. Meine Liste ist endlos. Aber nachdem ich Spaghetti aglio e olio letzte Woche bei dem angeblich besten Italiener der Stadt wieder so unglaublich grottenschlecht gegessen habe, habe ich mich dazu entschlossen, meine Interpretation des italienischen Klassikers doch zu veröffentlichen.

Spaghetti aglio e olio: DER Klassiker aus der mittel- und süditalienischen Küche

Dieses Pastagericht aus der süd- und mittelitalienischen Küche ist eines meiner Lieblingsgerichte. Wenn ich nichts im Haus habe, weil ich nicht so gut in der Vorratshaltung bin, aber Pasta in allen Variationen, Olivenöl und Knoblauch habe ich immer da.
Außerdem bin ich damit auf der sicheren Seite, wenn ich als Veganer in einem Restaurant essen muss. Ich muss es so formulieren, „essen muss“, denn es gibt kaum einen Lichtblick in meiner kleinen, bayerischen Provinzstadt…
Immer wieder vergesse ich, dass ich bereits unzählige schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich freue mich auf meinen appetitlichen Teller mit wunderbaren Spaghetti aglio e olio, um nach der ersten Gabel mich wieder frustiert meiner Enttäuschung hinzugeben. Da wir meistens mit Freunden sind, möchte ich die Stimmung nicht verderben und esse kommentarlos brav den Inhalt meines Tellers auf, in der Hoffnung, dass mich niemand fragt, wie es geschmeckt hat.

Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl

Ich erinnere mich an eine Folge „Rach, der Restaurantester“ vor vielen Jahren. Damals war es seine Aufgabe, ein italienisches Restaurant vor seinem Ruin zu bewahren. Er bat den frustierten Restaurant-Besitzer, einen waschechten Italiener, sein absolutes Lieblingsgericht zu kochen, wovon er dächte, dass es sein Meisterstück wäre. Überaus enthusiastisch ging der Koch ans Werk und bereitete Spaghetti alio e olio zu. Ich vergesse nie Rachs hilflosen Blick und wie er sich seine großen Hände vors Gesicht schlug, als der Italiener bereits fertig gegarte Spaghetti schwungvoll in die Pfanne warf… Und das ist nur ein Übel!

Hey, die Italiener sind es, die das Adjektiv „bissfest“ geprägt haben! Pasta MUSS al dente gegart sein! Und wenn sie hinterher noch mal kurz in der Pfanne geschwenkt wird oder in einer Sauce ziehen muss, dann wird das von der Garzeit abgezogen. Das ist ein ungeschriebenes Pasta-Gesetz. Pasta vorgaren, das geht gar nicht!!! Und passiert mir ausschließlich und immer wieder… Noch dazu, wenn Nudeln übergart sind, nehmen sie an Umfang zu, eine einzelne Nudel wird zu einem mehligen, aufgequollenen Monster.

Das ist der erste Kardinalsfehler. Es geht weiter. Die Spaghetti aglio e olio schmecken hinten und vorne nicht. Manchmal nicht einmal nach Knoblauch. Da liegt es so vor mir, das geschmacksneutrale Häufchen Spaghetti in seinem Ölbad, und ich versuche das Beste daraus zu machen. Zunächst ordere ich die Pfeffermühle, dann ordentlich Salz drüber und wenn alles nichts hilft, mische ich meinen Beilagensalat unter…

Spaghetti aglio e olio – das schnellste und einfachste Essen der Welt

Ich hatte es auch schon, dass sich in Streifen geschnittene Paprika bei den Spaghetti alio e olio befanden. Warum? Das stand so nicht in der Karte, sonst hätte ich ich sie ohne Paprika bestellt. Oder der Knoblauch war zu sehr gebraten, war dunkelbraun und bitter… Nein, ich hatte noch nie perfekte Spaghetti aglio e olio. Dabei ist es so einfach.

Hier nun meine bevorzugte Zubereitungsweise. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Recherche, weil es mit Verlaub ein gelernter italienischer Koch nicht schafft, meiner idealisierten Vorstellung von perfekten Spaghetti aglio e olio zu entsprechen.
Ob man den Knoblauch nun presst, hackt oder in feine Scheibchen hobelt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich mag ihn in Scheiben am liebsten, da passiert optisch dann noch etwas auf dem Teller… Perfekt, wenn es im Sommer den jungen, frischen Knoblauch auf dem Markt zu kaufen gibt, wenn sich die Zehen ganz leicht aus ihrer weichen Schale pellen lassen.
Ich persönlich mag es nicht, wenn die Spaghetti im Öl schwimmen. Das ist mir dann zu fettig und mächtig. Sehr viel bekömmlicher ist die Zugabe von Nudelwasser. So zieht das Knoblaucharoma so richtig in jede einzelne Nudel ein und das Ergebnis wird auch nicht so trocken.

Rezept für Spaghetti aglio e olio

für zwei Personen

Zutaten:

  • 250 Gramm Spaghetti (hier die etwas dünneren Spaghettini)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 große Knoblauchzehen
  • Salz
  • Pfeffer
  • optional: Chipotle Chili

Zubereitung:

Den Knoblauch pressen, hacken oder in hauchdünne Scheiben schneiden.


Die Spaghetti in reichlich kochendem Salzwasser garen. Eine Minute kürzer, als auf der Packung angegeben. Spaghetti abschütten, unbedingt etwas Nudelwasser auffangen, besser mehr als weniger.

Das Olivenöl und den vorbereiteten Knoblauch in den noch heißen Topf geben, in dem die Nudeln gekocht wurden. Die Wärme reicht, wenn der Topfboden dick genug ist, dass der Knoblauch im Öl glasig dünstet. Ansonsten noch einmal kurz auf die warme, aber ausgeschaltete Herdplatte stellen. Jetzt hat das Olivenöl das Knoblaucharoma aufgenommen.

Spaghetti aglio e olio mit Tomaten

Die gekochten Spaghetti dazugeben, kurz schwenken und etwas Nudelwasser zugießen. So dass die Nudeln schön durchtränkt und glänzend sind. Mit Salz und frisch gemahlenem schwarzem oder buntem Pfeffer abschmecken.
Ich persönlich mag gerne etwas mehr Schärfe, bin noch immer im Chipotle Chili-Fieber, und gebe ein paar Flocken davon über den fertigen Teller. Sofort servieren.

Wenn Tomaten Hochsaison haben, reif und besonders aromatisch sind, liebe ich die Kombination von Spaghetti aglio olio mit einem Tomatensalat und frischem Basilikum.

2 Kommentare

  • Susi

    Ich habe auch noch nie perfekte Spaghetti aglio e olio in einem Restaurant bekommen – Zeit es selbst zu probieren.
    Das ist auch immer mein default Gericht beim Italiener, das – oder Bruschetta wenn der Hunger nicht so groß ist.

    • Heike Ermel

      Liebe Susi,
      gerade wieder bei einem neuen Italiener probiert. Ein Italiener aus Apulien. Nicht schlecht, aber auch nicht optimal. Mir ist das Ergebnis meist zu ölig. Ich bin ja Nudelwasser-Fan und mache mir damit das Ergebnis so saftig, wie es mir gefällt.
      Wir geben die Hoffnung nicht auf, bis dahin, wissen wir ja selbst, wie es geht.

      Liebe Grüße
      Heike

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