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Japanische Udon-Nudeln mit grünem Gemüse, Karottenstroh und zweierlei Tofu

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Dieses Rezept hatte etwas von „Kitchen Impossible“. Wir sind durch Zufall bei unserer letzten Hamburg-Reise auf ein rein veganes Restaurant gestoßen und haben ein ähnliches Gericht mit Udon-Nudeln, viel grünem Gemüse und unglaublich köstlich zubereitetem Tofu für uns entdeckt. Suchtgefahr! Und die absolute Entschädigung für schlechte Stimmung, Schmuddelwetter und alle Unwegsamkeiten des Lebens.
Wir haben das jeden Tag, insgesamt viermal hintereinander gegessen. Wie sollten wir nun ohne dieses glücklich machende Essen unbeschwert weiter leben, wieder zurück im kulinarischen Niemandsland? Mit tiefem Vertrauen in meine Kochkunst habe ich meinem Mann versprochen, dass es meine erste Amtshandlung sein würde, wenn wir wieder daheim sind, diese Bowl nachzubauen.

Udon-Bowl mit Edamame, Brokkoli, Pak Choi und zweierlei Tofu

Die Zutaten waren ersichtlich, der Haupthinweis, Teriyaki-Sauce, war der Speisekarte zu entnehmen. Es blieb die Kunst, den sensationell schmeckenenden Tofu – einmal mit knuspriger Panade, dann unglaublich saftig und zart – so wohlschmeckend zuzubereiten.
Es war einfacher als ich dachte! Bis auf den Tofu habe ich das Udon-Gericht identisch nachempfunden. Allerdings waren in der Restaurant-Variante alle Zutaten in Grüppchen auf den Nudeln angerichtet. Der Koch hat aber wahrscheinlich mehrere Woks auf dem Herd stehen und auch seine Küchengehilfen. Um alles warm und auf den Punkt zu servieren, habe ich das Gemüse unter die Nudeln gemischt. So geht zwar der Bowl-Charakter etwas verloren, aber sind sie nicht auch schon wieder etwas aus der Mode geraten, die bunt-üppigen Bowls?

Japanische Udon-Nudeln aus Weizenmehl

Es war d i e Gelegenheit, endlich eine andere asiatische Nudelsorte außer Glas- und Reisnudeln zu testen. Udon ist eine Nudelsorte der japanischen Küche, bestehend aus Weizenmehl, Speisesalz und Wasser, besitzt eine weiße bis cremeweiße Farbe und eine weiche und elastische Konsistenz. Als leidenschaftliche Pasta-Liebhaberin bin ich begeistert von dieser Nudelsorte!
Der besondere Geschmack rührt von der Teriyaki-Sauce her. Es schmeckt sehr viel dezenter als mit Sojasauce. Keine Wunder, denn die Teriyaki-Sauce ist eine Mischung aus Sojasauce, Mirin (süßer Reiswein) oder Sake.

Die Tofu-Varianten sind nicht zwingend notwendig, auch ohne ist diese Udon-Bowl ein Gedicht. Der panierte Tofu könnte noch etwas knuspriger sein, ist aber trotzdem ein Highlight und interessante Komponente. Wie hat mein Mann so schön gesagt: Würde man das Original nicht kennen, gäbe es absolut nichts auszusetzen.

Rezept für Udon-Nudeln mit grünem Gemüse, Karottenstroh und zweierlei Tofu

Rezept für 2 Personen

Zutaten:

Udon, Pak Choi,Brokkoli,Edamame und Austernpilze
  • 1 Packung Udon-Nudeln (270 g)
  • 1 kleiner Brokkoli
  • 1 Pak Choi
  • 150 g Edamame (tiefgekühlt)
  • 100 g Austernpilze
  • 2 mittelgroße Möhren
  • 50 g Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • 150 ml Teriyaki-Sauce
  • 200 g Tofu
  • 100 ml Pflanzenmilch
  • 2 EL Mehl
  • 25 g Panko (grobes Paniermehl)
  • 1 TL Wasabi
  • 4 EL Sesamöl
  • Bratöl zum Frittieren
  • Salz
  • Pfeffer
  • optional: Chipotle-Chili-Flocken

Zubereitung:

Edamame auftauen.

Udon-Nudeln nach Packungsanleitung kochen.

In der Zwischenzeit das Gemüse vorbereiten: Karotten schälen und raspeln. Ingwer und Knoblauch sehr fein hacken. Brokkoli in Röschen teilen und halbieren. Pak Choi in Streifen schneiden. Austernpilze verlesen und falls nötig in mundgerechte Stücke schneiden.

Die Karottenraspeln für etwa 5 bis 8 Minuten im Wok in Bratöl frittieren. Das Bratöl kann natürlich verwahrt und mehrfach verwendet werden.

Essen, das glücklich macht: Udon-Nudeln mit grünem Gemüse und Tofu-Varianten

2 EL Sesamöl in einem Wok erhitzen. Ingwer und Knoblauch kurz darin anschwitzen. Brokkoli, Pak Choi, Edamame und Austernpilze dazu geben. Ebenso die Udon-Nudeln. Brühe und Teriyaki-Sauce angießen, mischen und auf kleinster Stufe bei geschlossenem Deckel erhitzen, damit die Aromen schön in die Nudeln und das Gemüse ziehen. Mit Salz, Pfeffer oder wahlweise Chipotle-Chili-Flocken abschmecken.

Mehl gut mit der Pflanzenmilch glatt rühren und in einen tiefen Teller geben. Die Panko-Flocken in einem zweiten Teller gleichmäßig mit der Wasabi-Paste verkneten. Das färbt die Flocken etwas grün und sorgt für eine angenehme Schärfe.
Tofu in Scheiben schneiden. Die Hälfte zuerst in das Milch-Mehl-Gemisch tauchen, dann in der Panade wenden.
2 EL Sesamöl in einer Pfanne erhitzen und sowohl den panierten als auch den naturbelassen Tofu in etwa 4 Minuten von allen Seiten knusprig braten.

Die Nudeln in Schalen anrichten, Karottenstroh und Tofu darauf verteilen und servieren.

4 Kommentare

  • Cathrin

    Liebe Heike,
    gestern Abend beim Geschirrspülen, es gab Brokkoli, Karotten, Tofu, Champignons und Reis, alles angebraten in der Pfanne, dachte ich über eine Alternative nach. Bei einem Glas Wein wollte ich später mal wieder in deinen Rezepten stöbern. Ich konnte es wirklich kaum glauben als ich schon wieder genau das fand, was ich gerade suchte. Das gibt es doch gar nicht. An Teriyaki Sauce als Alternative zu Sojasauce habe ich noch nie gedacht, super Idee. Jetzt muss ich hier in der Provinz noch irgendwo Udon Nudeln finden und dann lege ich los. Herzlichen Dank, es sieht so lecker aus auf den Fotos!
    Liebe Grüße

    • Heike Ermel

      Liebe Cathrin,

      das freut mich immer, wenn ich helfen kann. Die Udon-Nudeln sind neuerdings unser absoluter Favorit, es gibt sie mindestens einmal die Woche. Sie gehen auch schnell, innerhalb von 20 Minuten ist alles fertig.
      Teriyaki-Sauce ist sehr viel milder und subtiler im Geschmack, trotzdem herrlich exotisch. Bin gespannt, was Du sagst, wenn Du das Rezept probiert hast.

      Liebe Grüße
      Heike

  • Cathrin

    Liebe Heike, das ist ein wirklich sehr köstliches Rezept, herzlichen Dank dafür!
    Ich habe Udon Nudeln ergattert, sie haben eine tolle Konsistenz. Edamame waren nicht auffindbar in der Pfälzer Provinz, deshalb habe ich kurzentschlossen Zucchini genommen. Kurz vor dem Essen habe ich eine Zitronenspalte darüber ausgepresst, das war auch sehr lecker.
    Ich freue mich schon auf das neue Rezept, liebe Grüße
    Cathrin

    • Heike Ermel

      Liebe Cathrin,

      das mit der Zitrone ist eine sehr gute Idee, die gibt es das nächste Mal dazu.
      Schau mal, ob es die Edamame vielleicht in der Tiefkühltheke gibt. So ist das in meinem Biomarkt. Erbsen passen übrigens auch gut.

      Liebe Grüße

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