Saftige Focaccia mit Oregano und Schalotten
Im Winter hat wunderbar fluffig-deftiges Brot Hochsaison. Ein wahres Soulfood für ungemütliche Tage, an denen man am liebsten nicht das Haus verlassen möchte. Es sei denn, man hat einen lebens- und vergnügungsdurstigen, jungen Hund, der sich so gar nicht um Jahreszeiten und vorherrschende Witterungsverhältnisse schert. So profitiert man als alle Wünsche erfüllende Hundemama gleich vielfach: man hat den Liebling glücklich und müde gemacht, war an der frischen Luft, hat ein paar Kalorien verbrannt und kann guten Gewissens der hemmungslosen Brotlust frönen. Ich habe mich noch nie wirklich für low carb interessiert.
Letztes Jahr waren die kunstvoll verzierten italienischen Fladenbrote DER Hit auf tic toc. Wundervolle Gemälde wurden geschaffen mit allem zur Verfügung stehendem Gemüse und diversen Kräutern. Ich habe den Trend vorbei ziehen lassen, ich plädiere für Individualität. Besser spät als nie, reiche ich mein Focaccia-Rezept hiermit nach. Ganz unspektakulär, aber nichts desto trotz sehr köstlich. Einfach nur mit Kräutern und Zwiebeln.
Ein Wort zum Hefeteig für die perfekte Focaccia
Vom Prinzip her handelt es sich bei Focaccia um eine Art Pizza, da man nach Herzenslust belegen kann.
Die Basis ist ein Hefeteig. An dieser Stelle muss man aber alles vergessen, was man über die Zubereitung und Konsistenz von Hefeteig jemals gelernt hat. Ich bin eine wahre Meisterin des Hefeteigs, habe ein gutes Gefühl dafür – nicht zu viel Flüssigkeit, nicht zu wenig. Daran, wie der Teig sich am Knethaken verhält, erkenne ich, ob der Hefeteig die optimale Beschaffenheit hat.
Für Focaccia wird der Teig aber nicht geknetet. Hier werden die Zutaten nur kurz zusammengerührt. Nach einer etwa 4stündigen Ruhezeit ist der Teig leicht flüssig und lässt sich nahezu in die Form ‚gießen‘. Während man die Luftblasen bei fast allen Broten verhindert, indem man den Teig mehrmals auf der Arbeitsfläche aufschlägt, sorgen sie in diesem Fall für besondere Fluffigkeit.
Sieht man mal von den relativ langen Gehzeiten ab, ist eine Focaccia relativ schnell und einfach selbst gemacht. Und kann allemal mit einer beim Italiener mithalten.
Das luftige Fladenbrot schmeckt pur genauso gut, wie auch mit einem würzigen Knoblauch-Chili-Öl. Oder einfach nur als Beilage zu Salaten oder Suppen.
Rezept für Saftige Focaccia mit Oregano und Schalotten
Für mindestens 4 Personen
Zutaten:
Für den Teig
- 400 ml lauwarmes Wasser
- 1 TL Zucker
- 1 Päckchen Trockenhefe (9 Gramm)
- 470 Gramm Dinkelmehl (Typ 630)
- 1 TL Salz
- 1 EL Olivenöl
- Olivenöl für die Form
Für den Belag
- 2 EL Olivenöl
- Meersalz
- 1 TL Oregano
- 2 Schalotten
- 1 EL weißer Balsamico-Essig
Zubereitung:
Das lauwarme Wasser in eine ausreichend große Schüssel gießen. Zucker und Hefe dazugeben und rühren, bis sich beides aufgelöst hat. Mehl, Salz und Olivenöl mit einem Kochlöffel oder kurz mit der Küchenmaschine zu einer homogenen Masse rühren.
Abgedeckt etwa 4 Stunden ruhen lassen.
Eine feuerfeste Form mit Olivenöl fetten und den Teig hinein gießen. Die Reste mit einem geölten Teigschaber vom Schüsselrand entfernen.
Den Teig noch einmal für etwa 45 Minuten zugedeckt ruhen lassen.
Backofen auf 220 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Für die Zwiebelmasse die Schalotten in feine Streifen schneiden. In etwas Olivenöl glasig dünsten, mit etwas Meersalz und schwarzem Pfeffer würzen und mit Essig ablöschen. Zur Seite stellen.
Nach der Gehzeit Olivenöl auf der Oberfläche verteilen, die Fingerspitzen mit etwas Öl benetzen (damit der teig nicht daran kleben bleibt) und gleichmäßig Vertiefungen in den Teig drücken. Leicht salzen.
Den Geschmacksrichtungen und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – ob Tomaten, Paprika, Pilze, frische Kräuter…
Ich habe minimalistisch eine Hälfte mit Oregano bestreut, die andere mit den gedünsteten Schalotten belegt.
Auf der mittleren Schiene etwa 20 Minuten backen, bis die Oberfläche eine appetitlich goldgelbe Farbe angenommen hat.
Schmeckt sowohl frisch aus dem Ofen, als auch noch kalt die nächsten Tage.