Weiße Bohnen auf die indische Art
Grundsätzlich polarisiere ich, wenn ich sage, dass ich mir keine Sorgen um meine Gesundheit machen würde. Sich vegan zu ernähren, ist für viele nämlich gleichbedeutend mit Mangelernährung. Wahrscheinlich findet meine Sorglosigkeit darin ihre Begründung, dass ich mir nicht im entferntesten vorstellen kann, was andere sich unter veganer Ernährung vorstellen.
Über Ersatzprodukte, die dem mit Tierleid verbundenen Original in Aussehen und Geschmack sehr nahe kommen, kursieren unzählige Gerüchte. Spielte man Mäuschen in unserem Kühlschrank wäre man wahrscheinlich verblüfft, dass sich dort kaum welche tummeln. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Ersatzprodukte für ungesund und voller chemischer Zusatzstoffe gehalten werden. Eher bin ich ein Selbermacher. Als großer Freund der schnellen Küche, fast alle Rezepte meines Blogs belegen diesen für mich wichtigen Fakt, bereite ich mir innerhalb weniger Minuten einen Teller Pasta, einen Toast mit Guacamole und Pilzen oder eine Suppe zu, wenn ich hungrig bin. Würde auch nicht viel schneller gehen, ein veganes Schnitzel in die Pfanne zu hauen…
Ich finde Ersatzprodukte ganz großartig und sie werden immer besser. Sollte eher zu denken geben, dass es mit pflanzlichen Zutaten gelingt, Hackfleisch, Hühnerteile, Fischstäbchen, Leberwurst oder Salami täuschend echt zu imitieren. Was alleine zählt, ist die Mission. Jedes Nahrungsmittel, für das kein unschuldiges Tier sein Leben geben musste, hat seine absolute Daseinsberechtigung.
Ich würde ja gerne mal bei einem der leidenschaftlichen Kritiker spionieren. Was sich dort so auf den Tellern findet und in den Mündern landet. Glaubte man ihnen, natürlich nur Obst und Gemüse aus biologischem Anbau. Fleisch vom Bauern des Vertrauens, der seine Tiere so sehr liebt, dass er sie sogar alle bei ihrem Namen nennt. Bei dieser Gelegenheit frage ich mich immer öfter, ob es wirklich humaner ist, glückliche Tiere zu töten…
Nun bin ich weder Rohköstler, Zuckergegner noch Mehlverächter. Für diese Nischen gibt es andere Rezepte und wahre Experten.
Ich bin leidenschaftlicher Genießer. Mit Maß und Ziel. Nichts in Unmengen oder mit Unvernunft. Mal ein Stück Kuchen, ich liebe Brot und Brötchen. Dafür liebe ich aber auch Gemüse und Obst… Selbstverständlich weiß ich, dass ich auf Proteinquellen achten muss. Diese stecken in Getreide und Mehlen, Nüssen und Kernen, Hülsenfrüchten und Gemüse. Wo ist also das Problem?
Womit ich beim Thema bin. Denn weiße Bohnen zum Beispiel sind eine wertvolle Eiweißquelle, enthalten sogar B-Vitamine wie Thiamin, Riboflavin und Folsäure. Hülsenfrüchte sind quasi das Fleisch des Veganers. Dafür sprechen viele andere Bohnengerichte auf meinen Blog, zum Beispiel Bohnen-Süßkartoffel-Chilli, Tortillas mit Kidneybohnen, Ful oder Kartoffel-Bohnesalat.
Hier nun ein schnelles, einfaches und deftiges Bohnen-Gericht aus der indischen Küche, mit dem man kulinarisch und gesundheitlich auf der sicheren Seite ist.
Für alle Bohnen gilt übrigens: niemals roh essen. Bohnen enthalten den Stoff Phasin, der zu Verdauungsstörungen führen kann und der durch Kochen unschädlich gemacht wird.
Verwendet man getrocknete Bohnen, sollte man das Einweichwasser nicht weiterverwenden.
Bereits gegarte Bohnen aus Dose oder Glas abschütten und gründlich mit Wasser abbrausen – so sind sie sehr viel bekömmlicher.
Rezept für Weiße Bohnen auf die indische Art
Für 4 Personen
Zutaten:
- 2 Dosen oder Gläser weiße Bohnen à 400 Gramm
- 1 große rote Zwiebel
- 2 Dosen stückige Tomaten à 400 Gramm
- 4 EL Olivenöl
- 2 TL Kurkuma (gemahlen)
- 2 TL Koriander (gemahlen)
- 1 TL geräucherte Chiliflocken
- 1 TL Garam Masala (indische Gewürzmischung)
- 1 Bund Petersilie
Zubereitung:
Bohnen abgießen und unter fließendem Wasser gründlich abbrausen.
Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden.
Öl erhitzen und die Zwiebel darin goldbraun anbraten. Tomaten in die Pfanne schütten und aufkochen. Kurkuma, Koriander, Chiliflocken und Garam Masala dazugeben und unterrühren.
Die Bohnen in die Tomatensauce geben und 5 Minuten köcheln.
Wer es gerne flüssig mag, gibt noch etwas Brühe dazu.
Petersilie waschen, trocknen, grob hacken und kurz vorm Anrichten unter die Bohnen rühren.
Dazu passen Reis, Kartoffeln (z.B. Salzkartoffeln mit Zitronensaft und Knoblauch) oder Brot.
2 Kommentare
Andrea
Liebe Heike,
ich liebe solche Gerichte und es war sooo lecker. Hatte keine geräucherten Chiliflocken und habe geräuchertes Paprikapulver genommen. Die Flocken wurden aber mittlerweile bestellt und das Gericht wird es eh`öfters bei mir geben 🙂 man kann es auch so schön abwandeln. Dankeschön für dieses schnelle und leckere Rezept *****
Heike Ermel
Liebe Andrea,
herzlichen Dank für dein Feedback. Ich freue mich, dass du es gut fandest. Ist relativ schnell und mit wenigen Zutaten gemacht. Aber die simplen Gerichte sind oft die besten, wie wir alle wissen. Mit dem geräuchertem Papprikapulver schmeckt es bestimmt auch. Ohne die Chiliflocken kann ich allerdings fast nicht mehr leben. Ich verwende sie oft statt Pfeffer.
Herzliche Grüße
Heike