Fasolakia – Griechische Bohnen mit Kartoffeln und Tomaten
Man kann die Welt nicht nur mit dem Flugzeug, sondern auch kulinarisch entdecken. Vor allem ist es so sehr viel klimafreundlicher, da wir alle angehalten sind, das Klima zu retten. Also ich tue, was ich kann. Zumal ich nicht so gerne reise. Ich weiß nicht, warum. Es ist einfach so. Den Luxus und die Freiheit, die ich zuhause genieße, müsste ich woanders ersteinmal finden und sehr teuer bezahlen. Schließlich habe ich vor vielen Jahren das Zitat gelesen: „Lebe ein Leben, von dem du keinen Urlaub nehmen musst“. Das hat mich erleichtert. So fülle ich meinen Alltag seither noch achtsamer mit so vielen schönen Augenblicken, Unternehmungen und Begegnungen wie möglich.
Mein Hund Paul leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. Oder sehr ausgewählte soziale Kontakte. Ein wenig muss ich mich schützen, weil man als Veganer einfach mit anderen Augen durch die Welt geht. So vermeide ich Restaurants, wo neben mir unbeschwert ein Schnitzel gegessen wird. Im Supermarkt nehme ich gerne Umwege in Kauf, damit ich nicht an der Fleisch- und Wursttheke vorbei muss. Ich bin nicht gerne mit Menschen, die so gar keine Rücksicht auf mich nehmen und kein Verständnis für meinen Weg haben. Unterm Strich bringt es mir aber sehr viel mehr Lebensqualität, dass ich wählerisch bin. Weil man mit den richtigen Menschen sich sehr viel wohler fühlt.
Einen sehr großen Platz nimmt Essen in meinem Leben ein. Ich liebe es. Ich esse nicht, weil ich muss oder Hunger habe. Ich esse, um mir Glücksmomente zu verschaffen. Um mit meinem Mann oder lieben Menschen an einem schön gedeckten Tisch zu sitzen und zu genießen. Der Gedanke daran, in der Küche zu stehen, zu kochen oder zu backen, macht mich glücklich oder tröstet mich. Ganz besonders, wenn ich die Idee zu einem neuen Rezept habe.
So ist mir die Tage zufällig im Internet dieses Rezpt unter die Augen gekommen – Fasolakia. Da alle Zutaten gerade Hochsaison haben, leiste ich einen weiteren Beitrag zur Klimafreundlichkeit. Die ersten neuen Kartoffeln, grüne Bohnen, Tomaten, sogar die Kräuter – alles ist gerade auf dem Höhepunkt seines Aromas.
Im Originalrezept ist sehr viel mehr Olivenöl vorgesehen. Weil die Tomatensauce ölig sein soll, damit man sie gut mit einem knusprigen Weißbrot aus dem Teller auftunken kann. Es tut dem Gericht allerdings keinen Abbruch, finde ich, wenn man weniger Öl nimmt. Mir war außerdem beim ersten Testkochen der Tomatengeschmack zu sauer und dominant. weshalb ich ihn beim zweiten Versuch mit der Zugabe von Datteln gemindert habe. Der Effekt ist ähnlich meiner Kartoffelsuppe, die mit Rosinen gekocht wird. Auch hier nimmt es die Tomaten auf eine raffinierte Art etwas zurück. Keine Bange, beides verkocht bis zur Unkenntlichkeit.
Schärfe tut dem Eintopf gut, wehalb ich statt mit Pfeffer, mit geräucherten Chiliflocken gewürzt habe. Getrocknete Tomaten sorgen für mehr Würze und Herzhaftigkeit. Für herrliches Aroma sorgen schließlich frische, statt getrocknete Kräuter. Außer Lorbeerblätter, die waren getrocknet. Aber von allem habe ich sehr viel mehr als vorgesehen verwendet. Sogar den Knoblauch habe ich verdoppelt, den gibt es auch gerade frisch. Überhaupt sind die Zutaten das Zünglein an der Waage. Hier war alles taufrisch vom Biobauern, beste Qualität, maximales Aroma.
Beim zweiten Probekochen habe ich statt vollreifer Tomaten Dosentomaten genommen. Ich bin ehrlich gesagt ein großer Freund von Dosentomaten aus Italien, sie schmecken einfach immer.
Ein Wort noch zu den Mengenangaben. Die sind für mich immer etwas problematisch, weil ich viel nach Gefühl und persönlichem Geschmack koche. Man kann hier die Bohnen, Kartoffeln und Tomaten alle im gleichen Verhältnis zugeben oder nach Vorliebe variieren. Mehr Kartoffeln statt Bohnen oder umgekehrt. Mehr Tomaten, wenn man mehr Sauce mag. Ich denke, das weiß jeder und spätestens beim zweiten Mal passt man das Verhältnis schließlich an.
Ein ganz großartiges Menü würde es schließlich für den besonderen Anlass oder für Gäste geben, wenn es vorweg einen schön bunten Bauernsalat mit Reisnudeln gäbe und als Dessert den Klassiker Galaktoboureko.
Den möchte ich erleben, der sich dann noch über die tierleidfreie Küche beschwert. Sehr zu Unrecht hat sie einen so schlechten Ruf. Aber ich werde nicht müde, weiter an außergewöhnlichen Rezepten zu arbeiten.
Rezept für Fasolakia – Griechische Bohnen mit Kartoffeln und Tomaten
Für 2 Personen
Zutaten:
- 4 EL Olivenöl
- 2 mittelgroße Zwiebeln
- 4 große Knoblauchzehen
- 2 EL Tomatenmark
- 1 TL geräucherte Chiliflocken
- 1 Handvoll frischen Thymian
- 1 Handvoll frisches Oregano
- 4 Lorbeerblätter
- 1 EL getrocknete Tomaten
- 4 Datteln
- 1 Dose Tomaten (stückig) oder 400 g frische
- 500 g Kartoffeln (festkochend)
- 400 g grüne Bohnen (frische oder tiefgekühlt)
- Salz
Zubereitung:
Die Zwiebeln schälen, halbieren und in schmale Schnitze schneiden. Den Knoblauch schälen und grob hacken. Die Datteln halbieren (eventuell entkernen) und in dünne Streifen schneiden.
Die Kartoffeln schälen, halbieren und jede Hälfte, je nach Größe, in drei oder vier Schnitze teilen.
Sofern frische Bohnen verwendet werden, die Enden abschneiden und je nach Länge halbieren. Frische Tomaten in kleine Würfel schneiden.
Olivenöl in einem großen Schmortopf oder einer Pfanne erhitzen, die Zwiebeln darin andünsten. Knoblauch dazu geben, kurz mitdünsten. Chiliflocken, die Kräuter, Lorbeerblätter, Tomatenmark dazugeben und kurz anbraten.
Die Tomaten (Würfel oder Dose) und die Datteln dazugeben.
Die Kartoffeln unterrühren und so viel Wasser zugießen, bis die Kartoffeln bedeckt sind. Zugedeckt etwa 20 Minuten köcheln lassen.
Die Bohnen dazugeben und weitere 20 Minuten köcheln. Zwischendurch vorsichtig umrühren, damit sich am Boden nichts festsetzt. Sollte zu wenig Flüssigkeit im Topf sein, noch etwas Wasser nachgießen.
Mit Salz abschmecken.