Knusprige Linsenpuffer in mehrfacher Ausführung

Mal wieder ein Rezept, von dem ich mehr als überzeugt bin, dass nicht nur ich davon begeistert bin. Vor allem auch so verblüffend, wie das Rezept funktioniert. Weil die getrockneten Linsen (gelbe oder rote) einfach nur für etwa anderthalb Stunden in Wasser eingeweicht werden, dann sehr schnell zu Puffern, Frikadellen oder Pfannküchlein weiterverarbeitet werden können – wie auch immer man sie nennen mag, um die Vorfreude aufs Essen zu steigern. Das überschüssige Wasser wird abgegossen, die Linsen werden püriert und je nach Gusto gewürzt und mit zerkleinertem Gemüse gemischt. Beim Braten zerfällt die Masse nicht und wird wunderbar knusprig.

Der Verwendungszweck der Linsenpuffer ist fast unendlich, dem Ideenreichtum ist keine Grenze gesetzt. Ich konnte mich nur sehr schwer entscheiden, habe die Linsenmasse schließlich jeweils mit Roter Beete, Zucchini und Karotten gemischt. Da Rote Beete und Karotten nicht so viel Wasser wie Zucchini enthalten werden die Bratlinge schön kross. Die mit der Zucchini sind weicher. Es ist natürlich auch sehr individuell, wieviel Gemüse man jeweils unter die pürierten Linsen gibt. Oder ob man es ganz weglässt.
Gewürzt werden kann einfach mit Salz und Pfeffer. Oder mit diversen Kräutern, Curry, gemahlenem Koriander, Chiliflocken… Unmöglich alles aufzuzählen, was möglich ist.

Wunderbar wandelbar: Linsenpuffer mit Rote Beete, Karotte oder Zucchini

Es funktioniert übrigens nur mit den roten und gelben Linsen, da sie geschält sind. Dadurch sind sie natürlich auch wesentlich bekömmlicher als die grünen, braunen oder schwarzen. Das ist nicht ihr einziger Vorteil. Außerdem punkten sie mit einer positiven Klimabilanz, sind kalorienarm, ballastoffreich und dadurch sättigend, enthalten reichlich Mineralien und sind allem voran der perfekte Proteinlieferant.

Doppelte Eiweißquelle: Linsenpuffer mit Erbsenguacamole

Um die Proteine übrigens optimal nutzen zu können, sollten sie am besten mit einer weiteren Proteinquelle kombiniert werden. Ganz wunderbar passt zum Beispiel eine erfrischende Erbsenguacamole (aus rohen Erbsen) als interessante Beilage.

Nicht nur ihrer Zubereitungsart sind keine Grenzen gesetzt. Auch beim Verwendungszweck darf man kreativ sein. Ob als Topping zu einem knackigen Salat, als Hauptakteur mit Dip, im Burger oder Sandwich, mit Kartoffelstampf oder Bratkartoffeln… – die Linsenpuffer passen einfach immer.

Rezept für Knusprige Linsenpuffer

Rezept ergibt 4 Stück

Zutaten:

  • 100 g rote oder gelbe Linsen
  • 1 rote Zwiebel
  • Gemüse nach Wahl – zum Beispiel Karotte, Rote Beete, Zucchini
  • Salz
  • Pfeffer
  • optional: Kräuter, Chili, Curry, gemahlener Koriander…
  • Pflanzenöl zum Braten

Zubereitung:

Linsen für mindestens 1,5 Stunden in reichlich Wasser einweichen. Überschüssiges Wasser abgießen, muss nicht in einem Sieb sein.
Zwiebel in feine Ringe schneiden, Gemüse raspeln.

Linsen mit dem Pürierstab pürieren oder in einen Multizerkleinerer oder Blender geben. Die Masse darf ruhig etwas breiig sein, nicht zu trocken. Aber auch nicht zu flüssig, weil die Bratlinge dann nicht kross werden.

Das Gemüse unterziehen, würzen und abschmecken. Darauf achten, dass Zucchini sehr viel Wasser enthält. Hier notfalls etwas Flüssigkeit abgießen.

Öl in einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Hitze erhitzen.
Die Linsen-Gemüse-Masse in etwa vier gleich großen Klecksen in die Pfanne setzen und zu Pfannküchlein drücken. Kross anbraten, dann lassen sie sich problemlos wenden. Da Bratzeit beträgt etwa 4 bis 5 Minuten.




Sheperd’s Pie – herzhafter Kartoffelauflauf mit Linsen und Bohnen

Beim Sheperd’s Pie handelt es sich um einen herzhaften Kartoffelauflauf der seinen Ursprung wahrscheinlich in Irland hat.
Den Zeitpunkt für die Veröffentlichung dieses Rezept-Klassikers hätte ich nicht besser wählen können, weil in den nächsten Tagen wieder der Schäfer mit seinen unzähligen Schafen in unser Naturschutzgebiet einzieht. Er bleibt bis Oktober. Bis dahin genießen die Tiere saftiges Gras, unzählige Kräuter und Blätter. Es gibt dort viele Apfelbäume, die im Spätsommer niemand aberntet, es bleibt alles für die Schafe. Es freut mich, dass sie unbefleckte Natur genießen dürfen.
Ich gehe dort auch am allerliebsten mit meinem Hund Paul spazieren, weil ich mir sicher sein kann, dass dort keine Gifte versprüht werden. Alles darf wachsen und gedeihen. So herrlich, wenn mein Hundekind sich wälzt und sein Fell hinterher intensiv nach Wildkräutern duftet. Sorfern auf der Wiese nicht gerade die Schafe geweidet haben und sich ein kleiner Nebenduft untergemogelt hat…

Sheperd’s Pie – Kartoffelauflauf mit Linsen und Kräuterkruste

Im Original wurden Fleischreste in Form von Hackfleisch verarbeitet und mit einer Kartoffeldecke überbacken.
Hackfleisch ersetze ich gerne durch Linsen. Diese machten sich ohne geschmackliche Einbußen schon prächtig in meiner Lasagne, weshalb ich sie auch hier verwendet habe. Die kleinen Berglinsen, weil sie etwas feiner im Geschmack sind und nicht so sehr verkochen wie die großen Tellerlinsen. Jetzt geht es nur noch darum, so viel wie möglich Geschmack und Aromen in das Gericht zu zaubern. Das gelingt hier ganz hervorragend mit Kräutern. So wird das Öl, in dem die Linsen geschwenkt werden, mit gemahlenem Rosmarin aromatisiert. Auch die Semmelbrösel, die ganz zum Schluss über dem Auflauf verteilt werden, werden in einem Thymianöl geröstet.

Ich habe frische Kräuter verwendet und zum Zerkleinern gerade meine neue, elektrische Kaffeemühle entdeckt. Geht schneller, gleichmäßiger und kleiner als das Hacken mit einem einem Messer. Die Kräuter werden quasi atomisiert. Natürlich gehen auch getrocknete Kräuter, aber frische haben einfach mehr Kraft und das macht das Gericht zum Schluss perfekt. Lenkt überzeugte Omnivore vom nicht verwendeten Hackfleisch ab und kann unter Umständen sogar im Ergebnis überzeugen.

Besonderes Extra: Semmelbrösel aus selbstgebackenem Brot in Kräuteröl geröstet

Es ist immer die Qualität der Zutaten, die man verwendet, die den feinen Unterschied machen. Eine Karotte von meinem Biobauern schmeckt einfach anders, als aus einer Tüte vom Supermarkt.
Ich habe hier außerdem selbstgemachte Semmelbrösel verarbeitet. Von einem selbstgebackenen Brot, von dem zufällig noch eine Kante übrig war. Es waren die besten Brösel, die ich jemals gegessen habe. Allerdings würde ich nicht extra ein Brot backen, wenn das nächste Mal ein Sheperd’s Pie auf dem Speiseplan steht. Eher umgekehrt: wenn ich Brot backe, gibt es zeitnah einen Sheperd’s Pie.

Neben den Kräutern sorgen Stangensellerie und gemahlener Koriander (die Samen habe ich ebenso in der Kaffeemühle gemahlen) für ein schönes Geschmackserlebnis. Der Kartoffelstampf besteht je zur Hälft aus Süßkartoffeln und mehligen Kartoffeln – schmeckt besser, sieht interessanter aus und sorgt für die perfekte Konsistenz.

Rezept für Sheperd’s Pie – herzhafter Kartoffelauflauf mit Linsen und Bohnen

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 150 g Berglinsen
  • 1 kleine Dose weiße Cannellini-Bohnen (kleine Bohnen, 400 g)
  • 500 g Kartoffeln, mehlig kochend
  • 500 g Süßkartoffeln
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 2 mittelgroße Karotten
  • 2 Stangen Sellerie
  • 200 g braune Chamipgnons
  • 2 TL frisch gehackter Rosmarin
  • 2 TL frisch gehackter Thymian
  • 1 TL gemahlender Koriander
  • 1/2 Liter Brühe
  • Olivenöl
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen

Zubereitung:

Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Süßkartoffeln waschen, mit Olivenöl einreiben und in einer ofenfesten Form im Backofen garen. Dauer hängt von der Größe der Süßkartoffeln ab, 30 bis 50 Minuten. Öfter mal eine Stabprobe machen.
Die Kartoffeln schälen, vierteln und in Salzwasser garen.

Berglinsen nach Packungsanweisung garen.

Rosmarin und Thymian klein hacken, Koriandersamen mörsern. Alles kann auch in der Kaffeemühle zerkleinert werden, falls vorhanden.

Karotten, Stangensellerie und Zwiebeln fein reiben. Champignons klein hacken.

Bohnen abschütten und gut waschen, bis sie nicht mehr schäumen (macht sie bekömmlicher).

Etwa 4 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Rosmarin darin rösten. Zwiebeln, Karotten, Stangensellerie und Champignons dazugeben und anbraten, bis alle Flüssigkeit verdunstet ist. Mit Gemüsebrühe ablöschen.
Linsen und Bohnen darunter mischen und mit Koriander, Salz und Pfeffer abschmecken. Alles zusammen noch einmal zum Kochen bringen.

Den Linsen-Bohnen-Gemüsemix in eine ofenfeste Form geben.

Süßkartoffeln schälen, mit den Salzkartoffeln grob zerstampfen und mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Auf dem Gemüse verteilen.

2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Thymian dazugeben, kurz anbraten und die Semmelbrösel einrühren. Gleichmäßig über der Kartoffeldecke verteilen.

20 Minuten bei 180 Grad im Ofen backen, bis die Brösel goldgelb getönt sind.




Knusprige Blätterteig-Pizza mit Frühlingsgemüse

Nicht wirklich ein Rezept, an dem ich lange basteln musste. Aber gut zu wissen, dass man, wenn der Hunger ruft, schnell was Feines zaubern kann.
Schnell im Sinne von „schnell vorbereitet und in den Ofen geschoben“. Im Ofen verweilt das gute Stück dann doch etwas länger, weil zuerst der Gemüsemix gart, in der zweiten Hälfte dann der Blätterteig dazu kommt. In der Zwischenzeit ist dann ein Salat geschnippelt und die Küche wieder auf Vordermann gebracht.

Auf Pinterest wurde unlängst mein Käsekuchen moniert. Das sei gar kein richtiger Kuchen, weil ich ihn mit Blätterteig und nicht mit einem Mürbeteig gebacken habe. Nun ja, auch hier ist es von Vorteil, dass man schnell einen Kuchen im Ofen hat.

Schnelle Blätterteig-Pizza: zuerst wird das Gemüse gegart, dann mit Blätterteig bedeckt

Ich persönlich mag Blätterteig sehr gerne, er ist mir oft viel lieber als ein schwerer und massiver Teig. Außerdem ist er knusprig. Hier noch mehr, weil er über dem vorgegarten Gemüse verteilt und goldgelb gebacken wird. Danach wird die Pizza gestürzt und mit zarten Salatblättern und Balsamico-Essenz garniert.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Na klar, ist es nicht im herkömmlichen Sinn eine Pizza. Aber so gut, dass sich die Blätterteig-Variante sehen lassen kann.
Für mich ein weiterer Vorteil, dass die Küche hinterher nicht wie ein Schlachtfeld aussieht. Denn die Pizza mit Hefeteig backe ich auf einem heißen Stein. Da muss die Pizza von einem bemehlten Brett auf den Stein rutschen. Hinterher sieht meine Küche wie eine Backstube aus.
Da fällt mir gerade ein, dass es auch eine Pfannenpizza auf meinem Blog gibt. Aber Hefeteig braucht eben immer seine Zeit und Vorbereitung…

Schnelle Blätterteig-Pizza mit Rucola und Balsamico-Essenz

In jedem Fall hat man mit dieser Blätterteig-Pizza schnell eine kleine Leckerei gezaubert. Als Zutaten und Gemüse eignet sich alles, was der Kühlschrank hergibt.
Ich mag es eher minimalistisch. Champignons, Frühlingszwiebeln, Tomaten und Rucolablätter waren hier die Hauptdarsteller. Besonders fein wird es mit ein paar Spritzern Balsamico-Essenz vor dem Anrichten.

Rezept für Knusprige Pfannenpizza mit Frühlingsgemüse

Für 2 Personen

Zutaten:

  • 1 Packung Blätterteig
  • Frühlingszwiebeln
  • (Dosen)Tomaten
  • Champignons
  • Rucola
  • Oregano, gerebelt
  • Salz
  • Pfeffer
  • Olivenöl
  • Balsamico-Essenz

Zubereitung:

Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Frühlingszwiebeln, Tomaten, Champignons in die gewünschte Form bringen. In einer ofenfesten Form verteilen. Mit Salz, Pfeffer und Oregano würzen. Mit einem guten Schuss Olivenöl mischen und für etwa 15 Minuten im Backofen vorgaren.

Die Ränder der Form mit Olivenöl bestreichen und den Blätterteig über dem Gemüse platzieren. Die Ränder dabei nach innen einklappen.
Weitere 25 bis 30 Minuten backen, bis der Blätterteig goldgelb ist.

Die Blätterteig-Pizza auf eine Platte stürzen, mit Rucolablättern belegen und etwas Balsamico-Essenz darüber verteilen.




Scharfer Glasnudelsalat mit cremiger Erdnusssauce

Schon ewig bin ich auf der Suche nach einem Rezept für einen Glasnudelsalat. Ich hatte einmal ein ganz großartiges aus einer Zeitschrift herausgerissen und sofort nachgemacht. Die Sauce wurde gekocht und in der Pfanne reduziert. Ich werde nie vergessen, wie gut es in der Küche roch und wie köstlich dieser Salat schmeckte. Ich finde das Rezept leider nicht mehr. Geschweige, dass ich noch annähernd wüsste, was die Zutaten waren.

Glasnudelsalat mit Erdnusssauce

Dieses Rezept hier ist anders, trotzdem gut und meine Gelüste nach einem Glasnudelsalat stillend. Etwas deftiger, da er mit einer Erdnusssauce gemischt wird. Er erinnert mich an mein Sommerrollen-Rezept. Nur ohne Reispapier. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mischen, statt sie in Reispapier zu wickeln. Die Erdnusssauce, die als Dip gereicht wird, ist das Dressing. So einfach kann das Leben sein.

Zutaten für den Glasnudelsalat: Alles, was weg muss, in schmale Streifen geschnitten

Diese Asia-Salat-Variante eignet sich hervorragend zum Resteverwerten. Alles, was sich an Salat und Gemüse im Kühlschrank angesammelt hat und weg muss, passt. Bei mir waren es Karotten, Rotkohl, Paprikaschote und Salatgurke. Gehackte Erdnüsse gehören unbedingt hinein. Das Gemüse in Form bringen, entweder in Streifen hobeln oder raspeln. Alle Zutaten für das Erdnussdressing in einem Mixer cremig pürieren und fertig ist ein kleiner Snack, eine Vorspeise oder Hauptmahlzeit.

Die Erdnusssauce besteht aus verhältnismäßig vielen Zutaten, die es sich aber lohnt anzuschaffen. Weil es diesen Sommerrollensalat ab jetzt bestimmt öfter geben wird und man die einzelnen Komponenten auch für viele andere asiatische Gerichte verwenden kann. Mit dem gerösteten Sesamöl kann man herrlich Gemüse anbraten. Den Reisessig braucht man für den Sushireis. Alternativ zur Sojasauce gibt es eine Würzsauce, die sich ‚Coco Aminos‚ nennt. Sie ähnelt in Konsistenz und Geschmack einer Sojasauce. Kokosblütenzucker wird bei der Herstellung mit Salz fermentiert, weshalb das Ergebnis leicht süßlich und etwas milder schmeckt. Da sie sehr viel weniger Salz enthält, ist sie wesentlich bekömmlicher und gesünder als Sojasauce. Für Schärfe sorgt Sriracha, eine scharfe Chilisauce. Man kann sie besser dosieren als Chilischoten oder -flocken und auch sehr viele andere Gerichte damit befeuern. Beim Asiaten steht sie meistens auf dem Tisch, so dass man dem Schärfegrad individuell nachhelfen kann.

Rezept für Scharfer Glasnudelsalat mit cremiger Erdnusssauce

Rezept für 2 Personen

Zutaten:

Für den Salat:

  • 100 g Glasnudeln
  • 1 Karotte
  • 1 kleine Snackgurke
  • 1 Stück Rotkohl
  • 90 g Erdnüsse
  • 1 Zwiebel
  • 1/2 Bund Petersilie

Für die Erdnusssauce:

  • 2 gehäufte EL Erdnussmus
  • 5 TL Cocos Aminos
  • 2 TL Sojasauce
  • 2 TL Reisessig
  • 2 TL Sriracha
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Stück frischer Ingwer
  • 4 EL heißes Wasser
  • 2 TL geröstetes Sesamöl

Zubereitung:

Die Glasnudeln nach Packungsanweisung kochen und kalt abschrecken. Karotten, Gurke, Paprika, Rotkohl in dünne Streifen schneiden (Julienne) oder raspeln. Zwiebel in Ringe schneiden. Petersilie und Erdnüsse hacken.
Alles in eine Schüssel geben und mischen.

Für die Erdnusssauce alle Zutaten in einen Blender füllen und fein pürieren.
Über den Glasnudel-Gemüse-Mix geben und gut vermischen.




Mousse au Chocolat aus Seidentofu – Besser als das Original!

Heute räume ich mal wieder mit einem Vorurteil auf. Mit einem, das meiner Vorstellung entsprungen ist. Es betrifft den Seidentofu, der in seiner Konsistenz festem Joghurt oder Quark entspricht. Er besteht zu 80 Prozent aus Wasser, wird im Gegensatz zu herkömmlichen Tofu, der nur 50 Prozent Wasser enthält, nicht gepresst, nachdem die Sojamilch erhitzt und nicht geronnen wurde.
Ich liebe Tofu, aber in herzhaften Gerichten. In einer Süßspeise konnte ich mir die zu Blöcken gepressten Sojabohnen bislang weniger vorstellen. Dachte, dass man das leicht Säuerliche herausschmecken würde. Nein, keineswegs.

Perfekte Mousse au Chocolat aus Seidentofu

Ich versuche Rezepte, die Tofu enthalten, weitestgehend zu vermeiden, weil ich keine Vorurteile bedienen möchte und ich vorbehaltlos für die vegane Küche begeistern möchte. Aber an diesem Rezept führt kein Weg vorbei. Ich übertreibe nicht, wenn ich wie in der Überschrift behaupte, dass diese Mousse au Chocolat, deren Hauptbestandteil Seidentofu ist, besser als das Original schmeckt. Noch cremiger, noch luftiger – versprochen. Der Clou: dieser Dessert-Klassiker ist in maximal 5 Minuten zubereitet, wenn man von der Schmelzzeit der Schokolade einmal absieht.

Ich weiß noch aus meinen vegetarischen Zeiten, wie aufwändig die Zubereitung einer klassischen Mousse au Chocolat war. Das Aufschlagen der Eimasse, bis sie weiß und luftig war, dauerte alleine schon mindestens eine Viertelstunde. Deshalb gab es sie nicht allzu oft und nur zu besonderen Anlässen. Aber diese Variante hier, wird wahrscheinlich ab jetzt wöchentlich auf dem Speiseplan stehen, wenn man sie erstmal gekostet hat.

Woher nun mein Sinneswandel? Diese Mousse au Chocolat gab es bei einer veganen Freundin als Dessert. Eigentlich hatte ich keinen Hunger mehr und als ich vom Seidentofu hörte, hielt sich meine Begeisterung zusätzlich in Grenzen. Eigentlich… Nach dem ersten Löffel war es vorbei mit der Zurückhaltung.

Vegane Mousse au Chocolat mit Orangenlikör

Meine Freundin ist schon sehr viel länger vegan als ich und auch mutiger, was das Experimentieren anbelangt. Sie ist übrigens so leidenschaftlich bezüglich ihres tierleidfreien Lebens, dass sie vor ein paar Jahren ihre eigene vegane Kosmetiklinie ins Leben gerufen hat. Mit ausschließlich biologischen und natürlichen Inhaltsstoffen. Selbstverständlich ohne Tierversuche.
Auf jeden Fall kann es nicht schaden, vegane und kochbegeisterte Freunde zu haben. Damit man einfach mal öfter über den eigenen Tellerrand hinausschaut.

Ein ganz klein wenig trägt dieses Rezept meine eigene Handschrift, weil ich statt einer reinen Zartbitterschokolade eine mit Orangen und Mandeln gewählt habe. Für den Kick sorgt ein Schuss Orangenlikör.
Einfach sich vom Schokoladenangebot inspirieren lassen. Da gibt es ganz großartige Kombinationen wie zum Beispiel mit Chili, Pfefferminze, Saltet Caramell, Limone… Mandel oder Haselnusslikör runden entsprechend ab. Man kann den Alkohol aber natürlich genauso gut auch weglassen.

Rezept für Mousse au Chocolat aus Seidentofu

Rezept für 4 Portionen

Zutaten:

  • 1 Paket Seidentofu (400 g)
  • 1 Tafel Zartbitterschokolade (100 g, hier mit Orange und Mandeln)
  • 2 EL Dattelsirup (oder Agavendicksaft, Ahornsirup…)
  • 2 EL Orangenlikör

Zubereitung:

Schokolade in kleine Stücke brechen und im Wasserbad schmelzen.

Den Seidentofu (das Wasser aus der Verpackung vorher abschütten) in einen Multizerkleinerer oder eine Rührschüssel löffeln. Die geschmolzene Schokolade, den Dattelsirup und den Orangenlikör dazugeben und gründlich mixen.

Gleichmäßig in Schälchen oder Gläser verteilen und anrichten.




Kartoffelsuppe mit Kichererbsen

Es gibt noch kein Kartoffelsuppen-Rezept auf meinem Blog. Obwohl ich sie gerne mag und ich sie häufig koche. Unspektakulär mit Suppengemüse, Brühe, getrockneten Tomaten und Majoran. Bodenständig wie man so schön sagt. Dazu gibt es dann meist Apfelpfannkuchen. Eine gewöhnungsbedürftige Kombination, aber ich kenne es so aus meiner Kindheit.

Nach wie vor sind Suppen und Eintöpfe für mich eine Königsdisziplin. Nicht einfach, sie besonders zu machen. ‚Salz in der Suppe‘ ist natürlich wichtig, aber es braucht mehr, damit sie nicht gewöhnlich oder langweilig schmeckt.
Bei meiner Linsensuppe, ist es der Schuss Balsamico-Essig, der nicht fehlen sollte. Bei der Kürbissuppe ist es das Ablöschen mit einem trockenen Weißwein und ein gutes Kürbiskernöl als Krönung. Bei orientalischen Suppen erledigen die Gewürzmischungen ihren Job.

Komplizen des guten Geschmacks: Rosinen, Zimt, Stangensellerie und Chili

Nun kann ich im Rahmen meiner Ansprüche, die ich an mich und meine Rezepte stelle, eine würdige Kartoffelsuppe, besser noch: einen köstlichen Kartoffeleintopf, präsentieren. Aus Kartoffeln, Kichererbsen (Proteinquelle), Stangensellerie und Dosentomaten.
Es mag beim ersten Lesen befremdlich klingen, aber meine Zauberzutat sind in diesem Fall Rosinen. Sie nehmen den Tomaten ihre Säure und auch den intensiven Tomatengeschmack, ohne sich als umstrittene Backzutat in den Vordergrund zu spielen. Es harmonieren alle Zutaten also ganz hervorragend, auch die Prise Zimt hält sich dezent im Hintergrund.

Kartoffeleintopf mit Kichererbsen, Dosentomaten und Stangensellerie

Keine Angst vor den Rosinen. Selbst mein Mann, mein schärfster Kritiker und leidenschaftlicher Rosinenliebhaber, hat sie nicht herausgeschmeckt. Erst als ich sie beim Essen erwähnt hatte, war ihm plötzlich klar, warum die Suppe so gut schmecken würde. Manchmal muss man einfach mutig sein.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich lange auch kein Freund von solch exotischen Mixturen war. Heute liebe ich sie und weiß, dass sie den kleinen und feinen Unterschied machen.

Rezept für Kartoffelsuppe mit Kichererbsen

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 1 Kilo Kartoffeln, festkochend oder mehlig
  • 2 Dosen Kichererbsen (á 400 g)
  • 1 Dose Tomaten, stückig (à 400 g)
  • 4 Stangen Sellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 EL Rosinen
  • 4 EL Pflanzenöl
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1/2 TL Zimt
  • Chili oder frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • 1 Bund Petersilie

Zubereitung:

Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Kichererbsen abschütten und gut mit Wasser spülen, bis es nicht mehr schäumt (macht sie bekömmlicher). Stangensellerie von den Fäden befreien und in dünne Scheibchen schneiden. Zwiebeln würfeln, Knoblauch fein hacken. Petersilie hacken.

Zwiebeln in Öl andünsten. Kartoffeln dazugeben und vorsichtig rösten. Knoblauch untermischen, kurz anschwitzen. Mit Tomaten und Brühe aufgießen, Rosinen unterrühren. 15 Minuten köcheln lassen.
Kichererbsen und Zimt zugeben, für weitere 10 Minuten köcheln.

Mit Salz, Chili oder Pfeffer und Petersilie abrunden.




Herzhafte Bolognese aus Lupinenschrot

Weil es wie eine Bolognese schmeckt, sogar noch besser, nenne ich es auch so. Auch wenn es vielen nicht gefällt, dass Veganer ihren Nahrungsmitteln Namen geben, die man von Gerichten mit tierischen Zutaten her kennt. Ich finde diese Diskussionen lächerlich. Warum wir unser Essen so nennen, wo wir es doch ablehnen? Wir lehnen das Tierleid und den Tod ab, nicht den Geschmack oder eine Form. Die ganze Aufregung ist ad absurdum geführt, wenn man gleiche oder ähnliche Ergebnisse auch tierleidfrei erzielen kann. Was ist also so verwerflich daran, wenn man Gelüste auf einen alten Klassiker hat und ihn noch dazu gewaltfrei optimiert? Ein freundliches Schulterklopfen und Dankeschön wären in diesem Fall eher angebracht.

Bolognese aus Süßlupinenschrot mit Vollkorn-Linguine

Warum Lupinenschrot? Die Süßlupine hat einen ähnlich hohen Eiweißgehalt (43 g / 100 g) wie Fleisch oder Soja. Ist außerdem reich an Vitamin E und den wichtigen Spurenelementen Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Die heimische Hülsenfrucht  schmeckt leicht süßlich-nussig und bleibt körnig im Biss (auch nach mehrmaligem Aufwärmen).

Lupinenschrot, die heimische Hülsenfrucht, hat einen ähnlich hohen Eiweißgehalt wie Fleisch und Soja

Außerdem meine ich, dass das Lupinenschrot ein sehr guter Geschmacksträger ist. Ich lösche mit Rotwein ab, lasse ihn komplett reduzieren und schmecke trotz zahlreicher Aromen, die im Rezept enthalten sind, eine sehr intensive Rotweinnote. Was das Ergebnis einzigartig und besser als das Original macht. Wer den Geschmack nicht so gerne mag, kann den Wein natürlich einfach weglassen.

Ich liebe Geschmack und Aromen, je mehr, desto besser. Oft erreiche ich das mit Knoblauch oder exotischen Gewürzen. Hier sind es der Rotwein und Gemüse (Zwiebeln, Sellerieknolle, Karotte), das ich vorm Anbraten fein raspele, in Olivenöl so lange anbrate, bis alle Flüssigkeit verdunstet ist und schon leichte Röstaromen aufsteigen. Das ergibt eine geballte Ladung an Geschmack, man muss wirklich nicht mehr viel würzen. Also Vorsicht beim Salzen.
Den „Trick“ mit dem geraspelten Gemüse habe ich bereits in meinem Lasagne-Rezept angewendet. Aus zeitlichen Gründen, weil eine Lasagne schon aufwändig genug ist, habe ich es aus der Tomatensoße einmal weggelassen. Es fehlte schließlich die Raffinesse.

Tipp: Ich habe zum ersten Mal Linguine aus Vollkorn probiert. Sie sind sehr viel herzhafter im Geschmack als Pasta aus Hartweizengrieß. Sie saugen keine Soße auf, weshalb die Bolognese nicht viel Flüssigkeit braucht.

Rezept für Herzhafte Bolognese aus Lupinenschrot

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 150 g Lupinenschrot
  • 250 ml Gemüsebrühe
  • 1 Zwiebel
  • 1 Karotte
  • 1 Stück Sellerie
  • 100 ml Rotwein, trocken
  • 1 Dose Tomaten, stückig (400 ml)
  • 1 TL Oregano
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer, frisch gemahlen

Zubereitung:

Lupinenschrot mit Brühe kurz aufkochen und auf ausgeschalteter Herdplatte 10 Minuten bei geschlossenem Deckel quellen lassen. Zwischendurch umrühren, dass sich das Lupinenschrot nicht am Boden des Topfes festsetzt.

Zwiebel, Karotte und Sellerie fein raspeln. Das Gemüse in Olivenöl sorgfältig anbraten bis leichte Röstaromen aufsteigen. Oregano einstreuen.
Das gequollene Lupinenschrot dazugeben, gut mischen und mit Rotwein ablöschen. Die Flüssigkeit komplett reduzieren, dann die Tomaten dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. bei geschlossenem Deckel auf kleiner Hitze gut durchziehen lassen.

In der Zwischenzeit Pasta nach Wunsch (mein Tipp: Linguine aus Vollkorn) kochen und Nudelwasser auffangen. So viel zu der Bolognese dazugeben, bis die Konsistenz den persönlichen Vorlieben entspricht.




Rote-Beete-Gnocchi mit Rosenkohl und gerösteten Walnüssen

Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, welch starker Gegenwind den Veganern entgegenweht. Sehr viel abfällige Kommentare, mitleidige Blicke und unangebrachte Witze. Seit vier Jahren bin ich nun in meiner Küche am Experimentieren und Entwickeln. Je öfter wir vor unseren Tellern sitzen, desto unumstößlicher unser Entschluss, vegan zu leben. Wir sind erleichtert, sehr viel Tierleid verhindert zu haben und auch in Zukunft zu einer besseren Welt beizutragen.
Zähle ich die ganzen toten Tiere und die Milchprodukte zusammen, die alleine ein Zwei-Personen-Haushalt im Jahr achtlos konsumiert hat, kommt ganz schön was zusammen, dass ich mich heute noch schäme.

Was ist es, warum der Mensch sich derart gegen einen tierleidfreie Ernährung wehrt und man als Veganer so unbeliebt ist? Dass man zum Außenseiter wird? Ja, das ist in der Tat ein Problem. Denn zum einen leidet man selbst, wenn man mit Allesessern an einem Tisch sitzt. Zum anderen ist man plötzlich eine Spaßbremse. Ja, da hört der Spaß wirklich auf und ich vermeide solche Situationen, soweit möglich. Es fängt schon im Restaurant an, wenn man sich durch die Zutaten fragen muss. Der Blick des Kellners spricht Bände und am liebsten würde man uns wieder loswerden wollen. Wie ist das Curry gemacht? Was ist in der Tomatensauce drin? Worin sind die Bratkartoffeln gebraten? Geht die Kürbissuppe auch ohne Sahne? Wo kein Wille, da auch kein Weg. Oft bleiben uns nur die Pommes und auch da müssen wir unsere Gedanken ausschalten, ob da nicht ein Schnitzel, eine Bratwurst oder ein Hamburger in der Fritteuse dabei lagen.

Da müssen wir jetzt durch und ich bleibe dran, mit gutem Beispiel voranzugehen, dass auch die Feinschmecker auf ihre Kosten kommen. Gebe Ideen, was man für Gäste oder zu traditionellen Familienfesten auftischen kann. Verblüffe, wenn ich meine Kostproben verteile, dass ein Kuchen auch ohne Eier gelingt, eine Suppe auch ohne Fleischbrühe schmeckt, in einem Pesto nicht zwingend Käse enthalten sein muss, eine Lasagne auch ohne Hackfleisch und Kuhmilchprodukte funktioniert.
Natürlich muss man die gewohnten Trampelpfade verlassen und neue Wege beschreiten. Aber so schnell versieht man sich nicht und ist fasziniert von den vielen verblüffenden Erlebnissen, die man hat.

Gnocchi aus Kartoffeln und Rote Beete mit Rosenkohl in „Zitronenbutter“ und gerösteten Walnüssen

Dieses neue Rezept – saftige Gnocchi aus Kartoffeln und Rote Beete, Rosenkohl in „Zitronenbutter“ und gerösteten Walnüssen – hat das Potenzial, sich entweder selbst etwas Gutes zu tun oder Gäste damit zu verwöhnen. Mir gedenkt nicht, ob mehr Genuss möglich wäre. Eine schöne Vorspeise dazu, vielleicht eine Focaccia mit einem bunten Salat, und ein interessantes Dessert, zum Beispiel ein kleines Gläschen mit Bratapfel, Marzipan und Nüssen, zum Abschluss – da möchte ich den Gast sehen, der sich beschwert oder herausschmeckt, dass der Rosenkohl nicht in Butter, sondern Margarine geschwenkt wurde. Beziehungsweise, ob die Menüfolge dadurch an Wertigkeit verliert, weil sie ‚vegan‘ ist.

DAS Zaubertool für perfekte Gnocchi: ein Nudelbrett

Es lohnt sich in jedem Fall, Gnocchi selber zu machen. Den Dreh hat man schnell raus. Außerdem müssen sie nicht alle gleich aussehen, so sieht man wenigstens, dass sie hausgemacht sind.
Es gibt noch zwei weitere Gnocchi-Varianten auf meinem Blog. Einmal mit Kürbis, da hatte ich mein Gnocchi-Brett noch nicht und habe die Teigstückchen mit einer Gabel eingedrückt. Die sind mir nicht so gut gelungen. Beim zweiten Versuch, die Gnocchi bestehen nur aus Mehl und Wasser, habe ich mir das kleine Nudelbrett zugelegt. Jetzt macht es sogar Spaß und geht ganz fix.

Ich habe statt Mehl und Weichweizengrieß ein Pastamehl verwendet, dort ist beides bereits gemischt. Ich habe dieses Rezept zweimal Probe gekocht. Beim ersten Mal habe ich die Rote Beete im Backofen gegart, für etwa eine Stunde bei wohlgemerkt kleinen Knollen. Deshalb habe ich sie beim zweiten Versuch geschält, in Stücke geschnitten und in Wasser gekocht. Das geht natürlich wesentlich schneller, aber die Rote Beete gibt viel Pflanzenfarbe ins Kochwasser ab, so dass die Gnocchi nicht mehr so tiefrot gefärbt sind, wie bei der Garmethode im Backofen.

Rezept für Rote-Beete-Gnocchi mit Rosenkohl und gerösteten Walnüssen

Für 2 Personen

Zutaten:

Gnocchi:

  • 150 g Rote Beete
  • 250 g Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 90 g Pastamehl (wahlweise 50 g Weichweißengrieß und 40 g Mehl)
  • Salz
  • Pfeffer, frisch gemahlen
  • Muskatnuss, frisch gerieben

Rosenkohlgemüse:

  • 300 g Rosenkohl
  • 80 g Margarine
  • 80 g Wahlnüsse
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Zitrone (Saft und Schale)
  • Salz
  • Pfeffer, wahlweise geräucherte Chiliflocken

Zubereitung:

Rote Beete schälen, in Stücke schneiden und in Wasser gar kochen. Oder die Knollen ungeschält in einer ofenfesten Form bei 180 Grad für 1 Stunde im Backofen garen.
Kartoffeln waschen, mit Schale weich kochen.

Rote Beete pürieren. Bei der Garmethode im Backofen, Rote Beete vorher noch schälen.
Kartoffeln ebenso schälen, durch die Kartoffelpresse drücken und mit der Roten Beete mischen. Das Mehl oder die Mischung zugeben, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und die Masse zu einem glatten Teig verkneten.

Den Gnocchiteig zu einer dicken Wurst rollen, in Scheiben schneiden und diese zu dünnen Schlangen rollen (Durchmesser etwa ein guter Zentimeter). Mit einem Messer in Stücke schneiden. Sie müssen nicht gleichmäßig sein.
Jedes Stück mit mäßigem Druck mit der Handfläche oder dem Daumen über das Nudelbrett rollen.
Die fertigen Gnocchi auf einem bemehlten Brett oder Teller sammeln.

Wasser in einem großen Topf zum Knochen bringen, salzen und die Gnocchi hineingeben. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, das dauert keine 5 Minuten, die Gnocchi mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen und in einem Sieb abtropfen lassen.

Für das Gemüse den Rosenkohl kurz in kochendem Wasser blanchieren und die Röschen halbieren. Die Walnüsse in grobe Stücke hacken, die Zitronenschale reiben, die Hälften auspressen. Den Knoblauch hacken oder pressen.
Die Margarine in einer großen Pfanne zerlassen, Walnussstücke zugeben und goldbraun braten. Knoblauch, Zitronenschale sowie -saft und Rosenkohl unterrühren und kurz bei geringer Hitze ziehen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Gnocchi zum Gemüse geben, kurz erwärmen und servieren.

Den Rest habe ich am nächsten Tag in einer Pfanne gebraten – sensationell.




Vegane Pfeffernüsse mit Orange und Ingwer

Hier muss ich mich selbst loben und wurde mal wieder eines Besseren belehrt. Ich dachte nämlich, dass ich keine Pfeffernüsse mag. Weder Konsistenz, noch Geschmack waren mein Fall.
Heute weiß ich, dass ich noch nie gute gegessen habe. Deshalb kam mir nie der Gedanke, sie selbst zu backen. Bis mein Mann sie sich seit ein paar Jahren wünscht. Nach drei Jahren fasste ich mir jetzt ein Herz und las mich in die Thematik ein.

Pfeffernüsse – nicht zwingend gepfeffert, hier schon

Pfeffernüsse haben ihren Ursprung im Mittelalter. Genauer gesagt wurden in dieser Zeit alle exotischen Gewürze als ‚Pfeffer‘ bezeichnet, weshalb das Gebäck nicht unbedingt Pfeffer enthalten muss. Der Teig allerdings war würzig.

Erinnert mich ein wenig an die Geschichte von den Lebkuchen. Da hatte sie ein Vater für seine kranke Tochter gebacken und da er sie mit ganz vielen gesunden Gewürzen gebacken hatte, wurde sein Kind schnell wieder gesund. Ein Lebkuchen-Rezept findet sich übrigens auch in meinem Repertoire. Noch gesünder als das Original sogar, da in einer veganen Variante. Vor allem sehr einzigartig und überzeugend im Geschmack.
Ähnliche Gewürze sind auch in den Pfeffernüssen verbacken. Allerdings habe ich keine Gewürzmischung verwendet, in anderen Rezepten wird gerne auf Spekulatiusgewürz zurück gegriffen, sondern habe mit jeder einzelnen Komponente fein abgeschmeckt. Enthalten sind Anis, Nelken, Muskatnuss und Zimt. Für eine dezente Schärfe im Abgang sorgen tatsächlich frisch gemahlener Pfeffer und frisch geriebener Ingwer. Weil mir noch eine fruchtige Note und etwas Raffinesse fehlten, verfeinerte ich mit Orangenschale. Es lohnt sich, den Teig sorgfältig abzuschmecken. Vielleicht noch eine Prise Muskatnuss? Oder Orangenschale? Oder Ingwer?

Diese Gewürze machen aus den Pfeffernüssen etwas ganz besonderes: Anis, Nelken, Zimt, Muskatnuss, Pfeffer, Orangenschale und Ingwer

Die Pfeffernüsse werden über einen Zeitraum von zwei Tagen gebacken. An einem Tag wird der Teig kurz zusammengerührt, so dass er über Nacht ruhen kann. Am nächsten Tag werden die Kugeln geformt, gebacken und die Kekse schließlich mit Zuckerguss bestrichen. Alles in allem sehr unkompliziert, einfach und gelingsicher. Was natürlich am wichtigsten ist: SENSATIONELL in Geschmack und Konsistenz. Wer genau hinschmeckt, erkennt einen leicht scharfen Abgang und die Orangennote.

Schwer zu beschreiben, wie groß meine Erwartungshaltung und Neugier sind. Vom Konzept bis zur Verkostung. Schließlich gibt es einige Rezepte, die es nie zur Veröffentlichung schaffen, weil sie meinen Ansprüchen letztlich nicht genügen. Aber im Fall der Pfeffernüsse, die ich mir nur meinem Mann zuliebe vorgenommen habe, gibt es keine Zweifel. Dieses Rezept kann ich mit bestem Gewissen weitergeben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Begeisterung ansteckend sein wird. Mein Mann zumindest wird nie wieder andere essen wollen, weil die meinigen „Maßstäbe setzen“ würden.

Vegane Pfeffernüsse – wie der Name sagt, leicht scharf im Abgang

Noch ein kurzes Wort zur Haltbarkeit all meiner Weihnachtsgebäcke. Ich bin eine sogenannte Last-Minute-Bäckerin, fange maximal erst zwei Wochen vorher mit dem Backen an. Zum einen, weil ich ein schlechtes Zeitmanagement habe. Zum anderen, weil das Gebäck frisch am besten schmeckt. Auch der Christstollen. Er muss nicht vier Wochen lagern. Wie jedes Hefegebäck schmeckt auch er direkt aus dem Ofen am besten. Beziehungsweise entfalten die Gewürze oder andere einzelne Zutaten frühestens nach ein paar Tagen ihr volles Aroma. Was nach zwei bis drei Wochen allerdings wieder abnehmend ist.
Dies sei all denjenigen gesagt, die ein schlechtes Gewissen haben, weil die Vorratskammer noch nicht gefüllt mit zig Keksdosen ist. Wer auf der Zielgeraden zum 24. Dezember sich noch an dem ein oder anderen Abend festlich stimmen möchte, macht alles richtig, ein paar Tage vorher mit dem Plätzchenbacken zu beginnen.

Ich wünsche viel Freude bei den letzten Vorbereitungen und liebevolle, gemütliche und entspannte Festtage.

Rezept für Vegane Pfeffernüsse mit Orange und Ingwer

Ca. 50 Stück

Zutaten:

  • 280 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 2 Msp Natron
  • 80 g Margarine
  • 70 g Zuckerrübensirup
  • 50 g Agavendicksaft
  • 70 g Rohrohrzucker
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (einige Umdrehungen)
  • 1 TL Zimt (gemahlen)
  • 1 TL Nelken (gemahlen)
  • 1 TL Anis (gemahlen)
  • 20 g frischer Ingwer (gerieben)
  • Muskatnuss (frisch gerieben, etwa 1/3 Nuss)
  • 1 Orange (Schale und Saft)
  • 200 g Puderzucker

Zubereitung:

Der Teig wir einen Tag vorher zubereitet, damit die Gewürze vorm Backen ihr volles Aroma entfalten können.

Margarine schmelzen. Orangenhälften pressen.
Mehl mit Natron mischen. Zuckerrübensirup, Agavendicksaft, Rohrohrzucker, Margarine, alle Gewürze und Orangenschale dazugeben.
In der Küchenmaschine oder mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.
Eine Rolle formen, in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Am nächsten Tag den Backofen auf 175 Grad vorheizen.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Aus dem Teig kleine Kugeln (je ca. 10 Gramm schwer) formen.
Auf das Backblech legen. Auf der mittleren Schiene etwa 10 Minuten backen.
Auskühlen lassen.

Puderzucker mit 6 Esslöffel Orangensaft glatt rühren und die Pfeffernüsse mit dem Guss bestreichen.




Königsberger Klopse – gebacken, nicht gekocht

Königsberger Klopse werden auch Kapernklopse oder Soßklopse genannt und haben ihren Ursprung in Ostpreußen. Charakteristisch für dieses Gericht sind die gekochten Hackfleischklöße und die helle Soße mit Kapern. Benannt ist sie nach Ostpreußens Hauptstadt Königsberg und der Bezeichnung ‚Klops‘ für ‚kleiner Kloß‘.

Klein sind meine Klopse auch, ebenso gibt es die berühmte helle Soße dazu. Aber meine Bällchen sind nicht gekocht. In meinem ersten Veganisierungsversuch habe ich sie in einer Gemüsebrühe gar ziehen lassen. Das Verkosten hat mich allerdings eher betrübt als zufrieden gestellt. Ganz unglücklich saß ich über meinem Teller und betrauerte die eher seifige Konsistenz der Klopse.
Wenn ich ehrlich bin, hat mich das schon früher zu meinen Allesesserzeiten gestört, dieses gekochte Hackfleisch. Sodass ich mich meistens mit der Soße und den klassisch dazu gereichten Salzkartoffeln begnügt hatte.

Königsberger Klopse mal anders – frittiert oder gebacken, statt gekocht

Allerdings habe ich eins in meiner Zeit als Foodblogger gelernt, über den berühmten Tellerrand zu schauen und kreativ zu sein. Was nicht passt, wird passend gemacht. Hier Regeln zu brechen wird noch nicht einmal bestraft, stattdessen kann man nur gewinnen.
Diese Erfahrung habe ich bereits bei meiner Interpretation einer klassischen Donauwelle gemacht. Die Kirschen werden nicht im Marmorteig verbacken, sondern als Kompott oder Fruchtspiegel dazu gereicht. Auch meine Sushi-Fabrikation habe ich so perfektioniert. Weil ich die Reisrollen mit den Gemüsestücken immer eher als langweilig empfand. Ohne Sojasoße auch eher geschmacksneutral. Also habe ich das Gemüse geraspelt und mit Mandelmus verfeinert, die Avocado in eine China-Guacamole verwandelt, die Sojasoße aufgepimpt…

Königsberger Klopse mit Kartoffeln

Ich stellte mir vor, dass die Klopse frittiert oder gebraten besser schmecken würden. Die klassische Soße mit Kapern und Zitrone bliebe erhalten und dadurch auch der traditionelle Charakter. Oft klaffen Theorie und Praxis auseinander, aber hier habe ich einen Volltreffer gelandet – wenn ich damit mal nicht ein Traditionsgericht revolutioniere. Mittlerweile habe ich nämlich schon von einigen gehört, dass sie das gekochte Hackfleisch stört. Dann kann man es im übrigen auch gleich ersetzen. In meinem Fall sind die Klopse aus Grünkernschrot und Haferflocken gemacht.

Hauptbestandteile der hellen Soße zu den Königsberger Klopsen: Kapern und Zitrone

Da ich auch Salzkartoffeln als Beilage eher langweilig finde und die meisten sowieso die Kartoffeln in der Soße zerdrücken, was nicht gerade mit Knigge konform geht, kann man auch einen Kartoffelstampf mit Sellerie dazu reichen.

Absolut eine Gericht, worüber sich bestimmt auch Gäste freuen und das man in die festliche Menüplanung einbeziehen kann.

Rezept für Königsberger Klopse – gebacken, nicht gekocht

Rezept für 4 Personen

Zutaten:

Für die Klopse:

  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 100 Gramm Grünkernschrot (im Bioladen kaufen oder schroten lassen)
  • 100 Gramm Haferflocken (feinblättrig)
  • 1 große Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 TL Senf (mittelscharf)
  • 1 TL Johannisbrotkernmehl (zum Binden)
  • 1/2 Bund Petersilie
  • Salz
  • Pfeffer

Für die Sauce:

  • 30 Gramm Margarine
  • 30 Gramm Mehl
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • 200 ml Pflanzensahne
  • 1/2 bis ganze Zitrone (Saft und Abrieb)
  • 30 Gramm Kapern mit Saft
  • Muskatnuss, frisch gerieben
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

Für die Klopse die Gemüsebrühe zum Kochen bringen. Grünkernschrot und Haferflocken gründlich unterrühren. Hitze auf die kleinste Stufe stellen und bei geschlossenem Deckel 5 Minuten garen. Auf der abgeschalteten Kochstelle abkühlen und weiter quellen lassen.

Zwiebeln und Knoblauch schälen und beides sehr fein hacken. Je feiner, umso besser schmecken die Klopse. Petersilie waschen und fein hacken.

Zwiebel, Knoblauch, Petersilie, Senf und Johannisbrotkernmehl zur Grünkern-Haferflocken-Mischung geben. Mit Salz, Pfeffer würzen und die Masse gründlich durchkneten. Sollte sie zu fest sein, noch etwas Brühe zugeben.
Mit angefeuchteten Händen zu 16 kleinen Klopsen formen.

Für die Soße Margarine schmelzen, das Mehl einrühren und anschwitzen. Brühe darunter geben und 5 Minuten unter Rühren leise köcheln lassen. Von der Kochstelle nehmen, Pflanzensahne, Zitronensaft und -abrieb und Kapern samt Saft dazu geben. Mit Salz, Pfeffer und reichlich Muskatnuss abschmecken. Warm halten.

Die Klopse entweder frittieren (auch im Airfryer möglich) oder von allen Seiten in der Pfanne knusprig und goldbraun backen.

Zum Anrichten einen Soßenspiegel auf den Teller geben und die Klopse darauf verteilen.