Bratapfel im Glas mit Marzipan, Nüssen und Schokolade

Jetzt beginnt sie langsam wieder, die herrliche Bratapfelzeit. Mitte November, dichter Nebel und eisige Kälte, da passt so ein köstlicher Bratapfel ganz prima in die romantische Vorstellung von Gemütlichkeit und sich was Gutes tun. Alleine schon der Duft, wenn er im Backofen gemütlich vor sich hin schmurgelt, kommt einer Aromatherapie gleich und macht gute Laune.

So kamen wir gestern durchgefroren von einem langen Spaziergang mit unserem Hund zurück. Ausnahmsweise hatte ich mal keinen Kuchen gebacken. So gerne ich so viel wie möglich Zeit in meiner Küche verbringe, aber manchmal habe auch ich keine Lust zu backen. Was ich gestern kurz bereut habe, weil ich liebend gerne ein Stück Kuchen zu einer heißen Tasse Kaffee genossen hätte…

Bratapfel mal anders: gewürfelt und im Glas

Schon länger stand Bratapfel auf meinem Produktionsplan. Genau wie viele andere Klassiker lässt sich bestimmt auch dieser problemlos veganisieren. Was ausnahmslos immer ein geschmacklicher Benefit war. So auch dieses Mal!

Ich saß da und löffelte den Bratapfel aus meinem Gläschen und konnte mein Glück nicht fassen: perfekt gegarte, leicht säuerliche Apfelwürfel, knackige Walnussstückchen, zarter Marzipanschmelz, ein angenehmer Schokoladenanteil und dezentes Zimtaroma. Ich denke, dass das Kuchen backen über den Winter öfter mal entfallen wird, weil ich hier eine großartige Alternative geschaffen habe. Vor allem, weil es auch ganz schnell geht. Fünf Minuten vor- und zubereiten, 20 Minuten backen. Innerhalb einer halben Stunde ist das Thema abgehakt… Ist übrigens nicht nur ein Nachmittagssnack, sondern vielmehr ein abwechslungsreicher Nachtisch. Je nachdem wie üppig der Hauptgang ausgefallen ist, kann man die Portionen entsprechend anpassen.

Bratapfel mit Walnüssen, Marzipan, Schokolade und Zimt

Was mich am klassischen Bratapfel oft stört: der Apfel, den man am besten mit Messer und Gabel isst, dominiert gerne die restlichen Zutaten – einfach zu viel Apfel. Dadurch, dass der Apfel in diesem Rezept aber gewürfelt wird, lässt er sich sehr viel besser mit den anderen Ingredienzen mischen.

Tipp: Vielleicht nicht ganz Sinn der Sache, weil ein Bratapfel frisch und dampfend aus der Röhre genossen werden soll, aber er schmeckt auch kalt aus dem Kühlschrank ganz vorzüglich.

Rezept für Bratapfel aus dem Glas mit Walnüssen, Marzipan und Schokolade

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 2 große saure Äpfel (am besten Boskop)
  • 100 g Walnüsse
  • 100 g Marzipanrohmasse
  • 4 EL Vollrohrzucker (leichter Karamellgeschmack)
  • 1 gestrichener TL Zimt
  • 200 ml Hafermilch
  • 100 g Zartbitterschokolade
  • optional: 1 EL Orangenlikör
  • 4 kleine Weckgläser (á 300 ml Füllmenge)
  • Margarine zum Einfetten

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Die Äpfel waschen, trocken reiben, vierteln und dass Kerngehäuse herausschneiden. Die Apfelviertel würfeln.

Für die Ganache (Schokocreme) die Milch erwärmen, die Zartbitterschokolade und 2 EL Zucker darin auflösen. Orangenlikör zugeben und die Schokoladenmasse glatt rühren.

Die Walnüsse grob hacken. Das Marzipan auf einer groben Küchenreibe raspeln.

Die Apfelwürfel mit dem restlichen Zucker, Zimt, den Walnüssen und dem Marzipan mischen.

Der gewürfelte Bratapfel lässt sich so schön aus dem Gläschen löffeln

Die Gläser mit Margarine einfetten. Den Apfel-Mix gleichmäßig auf die vier Gläser verteilen. Die Ganache darübergießen. Die Gläser auf ein Backblech stellen und im Ofen auf mittlerer Schiene etwa 20 Minuten backen. Mit Puderzucker bestäuben.




Ein Bratapfel a day keeps the doctor away…

Alleine schon der Duft, wenn sie in der Röhre stehen, diese wunderbaren Geschöpfe, verbreitet gute Laune… Aromatherapie par exellence!
Als Nachtisch vielleicht etwas üppig… Wir hatten gestern liebe Freunde zu Besuch, es gab „nur“ Bouillabaise, also eine leichte Fischsuppe, weil beide sehr schlank, sportlich und gesundheitsbewusst sind. Den Bratapfel danach noch anzubieten, den ich zu Foto-Zwecken schon vorbereitet hatte, habe ich mich nicht getraut. Wenn sie das lesen, wissen sie bestimmt, wer gemeint ist und müssen lachen.
Mein Mann und ich hatten vorhin jeder einen Bratapfel zu einer Tasse Kaffee – statt Kuchen… Es ist in der Tat eher eine süße Hauptmahlzeit.

Rezept

(für 4 Personen)

  • 4 Äpfel, am besten Boskop, weil er beim Backen so schön weich und mürbe wird
  • 200 ml Sahne
  • 25 ml Mandellikör
  • 1 EL flüssiger Honig
  • 100 g dunkle oder Vollmilchschokolade
  • 1/2 TL Zimt
  • 100 g Marzipanrohmasse
  • 1 Handvoll Cranberries
  • 50 g Mandelblättchen

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze).
Die Äpfel vom Kerngehäuse befreien, am besten mit einem speziellen Kernausstecher. Ich mache das Loch jeweils etwas größer, damit man es reichlich befüllen kann.
Man kann es sich entweder einfach machen und fertige Nussnougatcreme nehmen, ich mache aber eine Ganache – geht ganz schnell und sie lässt sich so schön flüssig über die Äpfel gießen.

Für die Ganache Sahne, den Amaretto und den Honig in einem Topf bei mittlerer Hitze zum Köcheln bringen. Eine gute Tafel Schokolade in Stücke brechen und mit einem Schneebesen in die heiße Sahnemischung rühren, bis die Ganache glatt ist und glänzt. Zimt unterrühren.

Die ausgehöhlten Äpfel mit Marzipan befüllen, die Cranberries darüber verteilen. Die Schokoladensoße über die Äpfel gießen und die Mandelblättchen darüber streuen. Für eine knappe halbe Stunde im Backofen verweilen lassen – fertig…