Galaktoboureko – DER griechische Dessert-Klassiker aus Grießpudding und Filoteig

Wieder mehr als erfolgreich einen Klassiker veganisiert. Erneut eine Paradebeispiel, wie sinnlos Hühner leiden müssen und gequält werden, denn Eier braucht dieses Rezept, wie im Original vorgesehen, nicht zum Binden. Eigentlich logisch. Denn wer gibt schon Eier zu seinem Grießbrei? Er bindet doch von ganz alleine.

Seit meiner Kindheit liebe ich diesen phänomenalen Dessert-Klassiker. Als Nachtisch mir mittlerweile allerdings zu mächtig. Weshalb ich es vorziehe ihn als Kuchenersatz zu servieren. Am Nachmittag zu einer schönen Tasse Kaffee.
Überhaupt hat sich mein Geschmack und meine Erwartung seit Kindheitstagen erheblich verändert. Denn wenn ich ganz ehrlich bin, schmeckte Galaktoboureko einfach nur süß. Kein Wunder, wenn man sich die zahlreichen Rezept-Varianten so durchliest. Unmengen an Zucker bereits im Grießpudding, schließlich noch im Sirup, der über der fertig gebackenen Süßspeise verteilt wird.

Klassisch, zumindest hier bei uns in Deutschland, wird Galaktoboureko mit einer Kugel Vanilleeis und Sahne serviert. Eis und Sahne habe ich generell für meinen Mann übrig gelassen, denn beides mochte ich überhaupt nicht. Auch die Kombination fand ich nicht stimmig. Viel zu süß. Zu viel Vanille.

DER griechische Dessert-Klassiker Galaktoboureko aus Grießpudding und Filoteig

Nun ist dieses Rezept nicht gerade ein Ausbund an Kalorienarmut, aber zumindest habe ich die Zugabe von Zucker erheblich reduziert. Außerdem gibt es saisonale Früchte oder – noch besser – einen Fruchtspiegel als Begleitung.

Weitere essentielle Abänderungen gibt es im Vergleich zum Original. Meine Geschmacksnerven sind sensibler geworden und ich etwas anspruchsvoller, was mein Alleinstellungsmerkmal anbelangt. Es soll nicht einfach nur irgendwie schmecken. Nein, es soll außergewöhnlich und unvergesslich schmecken. So, dass man gerade nichts anderes essen möchte und man sich wie im siebten Himmel fühlt.

Der Genuss bereits einer Gabel Galaktoboureko sollte an Urlaub erinnern. Da fielen mir Zitronen und Olivenöl ein. Mandelmilch und Kokosnuss. So habe ich den Filoteig mit reichlich Olivenöl geschmeidig gehalten. Der Grießbrei wurde mit einer Mischung aus Mandel- und Kokosmilch gekocht, mit Kokosblütenzucker gesüßt und mit Zitronenabrieb und -saft abgeschmeckt.
Durch den Kokosblütenzucker ist die Grießmasse leicht bräunlich gefärbt. Wer das nicht mag, kann mit Rohrohrzucker süßen.
Wem das Gesamtergebnis noch nicht süß genug ist, kann mit so viel Puderzucker stäuben, bis es passt. Besser so, als dass es von vornherein zu süß ist. Man bekommt ein Gespür dafür. Auch für das Zitronenaroma oder andere Sorten Pflanzenmilch.

Ich bin auf alle Fälle sehr begeistert von dieser Variante und dass ich mal wieder bewiesen habe, dass Veganer auf rein gar nichts verzichten müssen. Nicht mal auf ihr Lieblingsdessert aus Kindheitstagen.

Rezept für Galaktoboureko

Rezept für 8 bis 10 Stücke

Zutaten

Für den Kuchen:

  • 1 Packung Filoteig (ca. 500 Gramm)
  • Olivenöl
  • 200 Gramm Weizengrieß
  • 1 Liter Mandelmilch
  • 100 ml Kokosmilch
  • 100 Gramm Kokosblütenzucker oder Rohrohrzucker
  • 1 Packung Vanillepudding
  • 1 Zitrone (Abrieb und Saft)

Für den Sirup:

  • 120 ml Wasser
  • 100 ml Ahornsirup
  • 1 Zitrone (Abrieb)
  • 1 TL Zimt

Zubereitung

Den Backofen auf 160 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Den Filoteig in einer gut geölten Auflauf- oder eckigen Kuchenform auslegen. Schön überlappend, damit man die Seiten zum Schluss als Deckel zusammenklappen kann (siehe Foto unten).

Die Auflaufform üppig mit Filoteig auslegen und gut ölen

Wichtig ist es, die hauchdünnen Schichten jeweils mit Olivenöl geschmeidig zu halten. Reichlich, nach jedem ausgelegten Blatt, mit einem Pinsel das Öl verteilen.
Während man den Grießpudding zubereitet, die Form mit einem feuchten Handtuch abdecken, damit der Filoteig nachher beim Zusammenklappen nicht bricht. Er trocknet innerhalb weniger Sekunden.

Mandel- und Kokosmilch in einen Topf geben. Etwa 100ml für das Anrühren des Puddingpulvers zur Seite stellen. Zucker und Zitronenabrieb zugeben und unter ständigem Rühren aufkochen. Das Puddingpulver mit Milch glatt rühren.
Den Topf von der Herdplatte nehmen, den Grieß und den Pudding unterrühren und noch einmal kurz aufkochen. Mit etwas Zitronensaft abschmecken.

Den Grießpudding in der Form verteilen, die Teigblätter von allen Seiten zur Mitte zusammenklappen und mit Olivenöl bestreichen.

Die Form für etwa 30 Minuten in den Backofen stellen. Darauf achten, dass der Teig nicht zu dunkel wird – goldgelb sollte er sein. Gegebenenfalls den Ofen vorher ausschalten und bei leicht geöffneter Tür noch ein paar Minuten verweilen lassen.

Aus Wasser, Ahornsirup, Zimt und Zitronenabrieb Sirup kochen. Dazu alles zusammen in einen Topf geben und etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis die Masse leicht andickt.
Über dem noch warmen Grießpudding verteilen.

Schmeckt sowohl noch warm, als auch kalt aus dem Kühlschrank. Sehr erfrischend mit saisonalem Obst oder einem Fruchtspiegel angerichtet.




Börek – gefüllte Teigtaschen mit Feta und Spinat

Börek selber zu machen, steht schon lange auf meiner To-Do-Liste. Ich probiere gerne Neues, umso besser, wenn damit noch eine spezielle Technik verbunden ist (siehe auch die Frühlingsrollen), wie in diesem Fall, das Falten. Genau deshalb habe ich es so lange aufgeschoben, denn beim ersten Mal weiß ich nie, wie schnell ich etwas umsetzen kann… Die Erklärung in meinem Kochbuch habe ich zunächst gar nicht verstanden… Es war viel von ‚längs halbieren‘ und ‚rechtwinkligen Dreiecken‘ die Rede und das alles ohne Bilder… Und ich mit meiner Messphobie und meinem „Alles muss gleich aussehen“-Wahn… Ich habe noch ein wenig gegoogelt, mich irgendwann ans Werk gemacht und gemerkt, dass die Technik so gut wie selbst erklärend ist, wenn man sie erst einmal in die Praxis umsetzt! Für euch habe ich die Schritte wie immer bildlich festgehalten, was ich mir von meinem schönen Kochbuch auch gewünscht hätte…

Börek mit Feta-und-Spinat-Füllung
Börek mit Feta und Spinat

Börek sind kleine, dreieckige Teigtaschen und damit eine türkische Variante eines Auflaufs oder Strudels aus Filo- oder Yufka-Teig, der entweder mit Hackfleisch, Feta-Käse, Spinat oder anderem Gemüse gefüllt ist. Beim Auflauf werden die Teigplatten übereinander gestapelt, jeweils mit der Füllung dazwischen.
Bei uns ist Börek durch türkische Einwanderer bekannt geworden und gehört zum Standardangebot türkischer Imbisse und Bäckereien.

Ich habe mich für Börek in Form kleiner Täschchen entschieden, weil ich nicht so der Auflauf-Fan bin und man Börek entweder schön mit einem Salat anrichten kann. Oder man die hübschen Dreiecke als Fingerfood auf den Tisch stellen kann, wenn Gäste auf ein Glas Wein oder ein Bierchen vorbei schauen…
Man serviert sie traditionell warm, ich mag sie aber noch lieber kalt und am besten einen Tag später. Dann sind sie zwar nicht mehr knusprig, dafür aber würziger.

Einzige Schwierigkeit ist der Teig. Man kann ihn im Supermarkt im 10er-Pack kaufen (30 x 30 cm). Er besteht aus einer Mehl-Wasser-Mischung und ist auf einer Seite bereits vorgebacken, ansonsten würden die Lagen zusammenkleben. Die einzelnen Scheiben sind sehr dünn und damit empfindlich. Man muss sie vorsichtig trennen und den Teil, den man nicht sofort weiterverarbeitet oder auch die bereits fertig gefalteten rohen Teigtaschen immer mit einem feuchten Tuch abdecken, weil die Platten schnell austrocknen und brüchig werden.

Rohe Teigtaschen mit einem feuchten Tuch abdecken

Und jetzt zum Rezept… Wenn sich das „Lampenfieber“ spätestens nach dem Falten der zweiten Teigtasche gelegt hat, macht es richtig Spaß und geht auch relativ flott…

Rezept für Börek

(für 4 Personen, 18 Stück)

Börek mit Salatbeilage
Börek mit Salatbeilage
  • 12 Blätter Filo-/Yufkateig (je 30 x 30 cm)
  • 5 EL Olivenöl
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln, gehackt
  • 300 g Spinatblätter, grob zerkleinert
  • 200 g Feta, zerkrümelt
  • 1 Ei
  • Frisch geriebene Muskatnuss
  • Salz
  • frisch geriebener Pfeffer
  • Schwarze und/oder weiße Sesamsaat
Börek-Füllung aus Spinat und Feta
Füllung für Börek: Spinat und Feta

Zubereitung

2 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Zwiebeln kurz andünsten, den Spinat zugeben und wenden, bis die Blätter zusammenfallen. Die Hitze minimieren und abgedeckt zwei Minuten garen.
Die Spinatfüllung in ein Abtropfsieb geben und abkühlen lassen.

Ei, Feta und Muskatnuss unter die Spinatmasse mischen und mit Salz und Pfeffer herzhaft abschmecken.

Es werden jeweils immer zwei Teigplatten zusammengeklebt, damit ein leichter „Blätterteig-Charakter“ entsteht – es wird dadurch knuspriger und herzhafter.
Dafür 6 Teigblätter mit dem restlichen Olivenöl bestreichen, mit je einem Teigblatt bedecken und wieder mit Öl bestreichen.

Diese 6 Platten werden nun in jeweils drei 10 cm-breite Streifen geteilt. Das geht mit einem scharfen, spitzen Messer, einer Schere oder einem Pizzaroller.

Filoplatten teilen
Filoplatten in drei Streifen schneiden

Jeweils einen gut gehäuften Teelöffel der Spinatmischung auf die Enden setzen und zwar diagonal, damit sich das erste Dreieck gut falten lässt.
Börek falten

Eine Ecke über die Füllung schlagen und andrücken, sodass ein rechtwinkliges Dreieck entsteht.
Börek falten Ecke einschlagen

Die Teigstreifen auf diese Weise bis zum Ende weiter einschlagen, das sind fünf Faltungen. Nimmt man mehr Füllung, dann werden es nur vier. Mit dieser Menge lässt sich aber gut arbeiten, damit die Füllung nicht an den Rändern rausquillt.
Börek falten

Die fertigen Teigtaschen mit der Naht nach unten auf das mit Backpapier ausgelegte Blech setzen, mit Olivenöl bestreichen und mit Sesam bestreuen.

Im auf 180 Grad vorgeheizten Backofen etwa 12 Minuten backen, bis sie goldbraun und knusprig sind.

Börek als Fingerfood
Börek als Fingerfood reichen