Gebrannte Mandeln mit Zimt und Kardamom

Dieses Rezept fällt mal wieder wie so oft unter die Rubrik „Wenn ich gewusst hätte, dass es so einfach ist“. Denn dann hätte ich sie wahrscheinlich mindestens einmal in der Woche für meinen Mann gemacht, der sie so sehr liebt. Immer schön frisch und noch warm aus der Pfanne. Wie wir sie alle am liebsten mögen, sie aber meist so nicht bekommen, weil wir am Süßigkeitenstand die in der Auslage nehmen müssen. Wer weiß wie alt, wenn wir Pech haben auch nicht mehr knusprig, sondern durch die Luftfeuchtigkeit schon weich – zahnfreundlich sozusagen…

Gebrannte Mandeln schnell und einfach in der Pfanne gemacht

Ein weiterer Denkfehler: ich dachte, man bräuchte ein spezielles Gerät dafür. Ich erinnere mich an die großen Edelstahlbehälter mit Rührvorrichtung… Braucht man natürlich nicht. Funktioniert ganz einfach mit einer normalen Pfanne und einem Kochlöffel.

Beim ersten Versuch war ich leicht aufgeregt, hatte mir die Vorgehensweise kurz aus dem Internet zusammen gegoogelt. Eine richtige Beschreibung, zumindest eine, die mir eingeleuchtet hätte, gab es nicht. Ich habe dann einfach mal losgelegt, bin dann auch ungeduldig…
Ich habe die Mandeln zu lange in der Pfanne gelassen, der Zucker war schon wieder zu Karamell geworden und blieb dann natürlich nicht mehr als Kruste um die Mandel kleben. Auch nicht schlecht. Nicht gebrannt, dafür karamellisiert und eher ein Bonbon…
Beim zweiten Versuch war ich aber erfolgreich. Innerhalb von 10 Minuten hat man perfekte gebrannte Mandeln! Unter anderem eine Alternative, wenn man sonst nichts Süßes im Haus hat.

Ich hatte aber noch ein ganz anderes Projekt im Sinn. Ich wollte diese köstlichen gebrannten Mandeln mörsern und ein selbstgemachtes Schokoladeneis damit verfeinern. Soeben geschehen, das Rezept folgt in Bälde. Das Ergebnis ist SENSATIONELL.

Gebrannte Mandeln mit Zimt und Kardamom

Hier nun eine ganz genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit auch bestimmt nichts schief gehen kann. Für zusätzliches Aroma habe ich Zimt und Kardamom unter den Zucker gemischt. An Weihnachten kann ich mir auch Lebkuchengewürz gut vorstellen, also noch Anis, Nelken, Koriander… dazu. Oder vielleicht auch leicht scharf mit Chili…

Rezept für Gebrannte Mandeln mit Zimt und Kardamom

Zutaten:

  • 200 g Mandeln mit Schale
  • 200 g Rohrohrzucker
  • 1 TL Zimt
  • 1/2 TL Kardamom
  • 100 ml Wasser

Zubereitung:

Zucker, Zimt und Kardamom mischen und in eine Pfanne geben, das Wasser dazu schütten. Ohne umzurühren zum Kochen bringen, auf höchster Stufe.

Mandeln in Zuckerwasser kochen

Die Mandeln dazugeben und unter ständigem Rühren weiter kochen. Bis der Zucker trocken wird. Jetzt auf eine mittlere Temperatur drosseln. Das dauert vielleicht 5 Minuten und sieht in etwa so aus:

Erst wenn das Wasser verkocht ist, legt sich der trockene Zucker um die Mandeln

So lange weiter rühren, bis der Zucker leicht zu karamellisieren beginnt und die Mandeln ganz dezent anfangen zu glänzen.

Gebrannte Mandeln auf einem Backblech abkühlen lassen

Die Mandeln auf ein Backblech schütten, etwas auseinander legen, damit sie nicht zusammen kleben und abkühlen lassen.




Saftiger Schokoladenkuchen mit Mandeln und Birnen

Endlich steht der Sommer in den Startlöchern, wie lange haben wir auf schönes Wetter gewartet… Und jetzt ein Birnenkuchen? Warum nicht, habe ich mir gedacht – Birne Helene ist einer der beliebtesten Eisdielen-Klassiker… Und irgendwie schmecken die Birnen aus der Dose für diesen Verwendungszweck am besten. Vielleicht hat ja auch noch jemand ein paar eingeweckte Birnen vom letzten Jahr in seinem Vorratsregal, die weg müssen…

Schokoladenkuchen mit Birnen

Wie ich auf diese Idee gekommen bin? Mein Mann mochte das Osterlamm aus Schokoladenteig so gerne. Ich war mit der fotografischen Umsetzung des Osterlamms nicht besonders zufrieden, allerdings war der Geschmack eine Sensation…
Ich habe diesen Teig seither öfter in einer Springform gebacken. Mir persönlich fehlte sowohl optisch als auch geschmacklich etwas, so ist mir die Kombination mit den Birnen eingefallen. Passt fantastisch und schmeckt noch dazu sehr erfrischend, besonders wenn der Kuchen direkt aus dem Kühlschrank kommt. In der Tat erinnert das dann ein ganz klein wenig an das Eis – Birne in Kombination mit Schokolade und Nüssen. Wer mag, nimmt einfach noch einen Klecks Sahne auf Pflanzenbasis dazu, dann ist das Kuchenglück perfekt.

Auf alle Fälle bin ich nun vollauf zufrieden, jetzt passen Optik und Geschmack wunderbar zusammen!

Rezept für Schokoladen-Birnenkuchen

Zutaten:

für eine Springform (22 cm Durchmesser)

  • 250 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 3 gestrichene TL Backpulver
  • 200 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 100 g gemahlene Nüsse nach Wahl (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Paranüsse…)
  • 1 Prise Salz
  • 3 EL Kakaopulver
  • 3 EL Apfelmus
  • 250 g geschmolzene Margarine
  • optional: Mandellikör
  • 1 große Dose Birnen

Backofen auf 175 Grad vorheizen.

Margarine bei niedriger Temperatur schmelzen.

Birnen in schmale Schnitze schneiden.

Mehl und Backpulver mischen, die anderen trockenen Zutaten (Zucker, Vanillezucker, Kakao, gemahlene Nüsse, Salz) dazugeben und mit einem Kochlöffel gründlich durchmengen.

Jetzt kommen alle nassen Zutaten zur Mehl-Mischung: Margarine, Apfelmus, eventuell ein Schuss Mandellikör. So kurz wie möglich verrühren, bis der Teig schön glatt ist und keine Klümpchen mehr sichtbar sind.

Den Teig in die gut gefettete Form füllen, die Birnenschnitze wie gewünscht arrangieren und auf der zweiten Stufe von unten ca. 50 Minuten backen. Eine Stäbchenprobe machen. Eventuell bei abgeschalteter Temperatur und einem Spalt geöffneter Tür für weitere 5 bis 10 Minuten im Backofen verweilen lassen.

In der Form auskühlen lassen.




Vegane Florentiner mit Kokosblütenzucker und getrockneten Sauerkirschen

Yeah, es ist vollbracht – die ersten Weihnachtsplätzchen sind gebacken und veganisiert!!! Vorm Veganisieren habe ich mich in der Tat ein wenig gefürchtet, weshalb ich diese Projekte etwas vor mir her geschoben habe… Im Nachhinein vollkommen unbegründet, um es gleich vorweg zu nehmen: ich bin sehr begeistert vom Ergebnis!

Vegane Florentiner mit Mandeln, Haselnüssen und getrockneten Sauerkirschen

Bei den Florentinern ist die Konsistenz ein großes Thema, dass die Nussmasse nicht zu flüssig ist und beim Backen nicht auseinander läuft. Weil ich ja immer sehr leidenschaftlich bei allem bin, was ich tue, war die Spannung sehr groß. Werden mir die Florentiner mit meiner Zutatenliste gelingen? Bekomme ich die Masse reduziert?
Schließlich so wohlklingende Zutaten wie Kokosblütenzucker, Mandelmus und Nüsse… Beim Stöbern nach Zutaten bin ich außerdem auf getrocknete Sauerkirschen gestoßen, diese konnte ich mir sehr gut zu der Nussmasse und der Zartbitterschokolade vorstellen, damit das Nussgebäck nicht zu süß wird. Ganz oft klaffen Theorie und Praxis aber sehr weit auseinander…
Alle Anspannung umsonst – ganz schnell war klar, dass es ganz besondere Florentiner werden würden! Mandelmus, Margarine und der Kokosblütenzucker haben ganz wunderbar miteinander harmoniert, von Farbe und Konsistenz vergleichbar mit Nussnougatcreme. Schließlich noch ein ordentlicher Schuss Mandellikör und etwas Zimt… Dazu meine Nussmischung aus geschälten wie ungeschälten Mandeln und Haselnüssen, die Schale macht meines Erachtens den Geschmack herzhafter. Wer es feiner mag, nimmt nur geschälte, gehobelte Mandeln…

Um es auf den Punkt zu bringen: diesen Florentinern merkt niemand an, dass sie vegan sind! Allen, denen das Tierwohl wichtig ist, sich aber noch nicht zu einem veganen Essverhalten durchringen konnten, lege ich dieses Rezept ans Herz! Es ist der perfekte Einstieg in ein in jeglicher Hinsicht friedliches Weihnachtsfest, was das gute Gewissen anbelangt! Genauso wie mein Rezept für den veganen Christstollen. Den muss ich übrigens noch einmal backen, meine beiden sind schon lange weggenascht. Auch von skeptischen Allesessern, die noch dazu kein Fan des Stollengebäcks waren! Waren…

Es sind noch fast vier Wochen bis Weihnachten… Noch viel Zeit zum Backen… Auch wenn man die meisten Plätzchen lange im Voraus backen kann, manch fleissige Hausfrau bestimmt schon alle Vorratsdosen gefüllt hat – irgendwie schmecken Plätzchen frisch gebacken doch am besten.

Rezept für Vegane Florentiner

(ergibt ca. 80 Stück)

Zutaten:

  • 200 g Mandelmus
  • 200 ml Wasser
  • 160 g Kokosblütenzucker
  • 50 g Ahornsirup
  • 100 g vegane Bio-Margarine
  • Mandellikör zum Abschmecken (ca. 50 ml)
  • 1 TL Zimtpulver
  • 400 g Nüsse (z.B. gehobelte und gestiftelte Mandeln, geschält oder ungeschält, gehobelte, ungeschälte Haselnüsse)
  • 100 g getrocknete Sauerkirschen (gehackt)
  • 300 g vegane Zartbitterschokolade

Zubereitung:

Mandelmus und Wasser in einen Kochtopf geben und mit einem Schneebesen gut vermischen. Kokosblütenzucker, Ahornsirup und Margarine dazu geben, bei großer Hitze erwärmen und gut rühren. Wenn die Mischung Blasen wirft, die Temperatur drosseln und unter ständigem Rühren mindestens 10 Minuten weiter köcheln und reduzieren lassen. Die Masse sollte zähflüssig sein, vergleichbar mit Nussnougatcreme. Mit Mandellikör und Zimt abschmecken.

Die perfekte Konsistenz: eine gebundene Masse

Den Topf vom Herd nehmen, Nüsse und Sauerkirschen zugeben und gut vermischen.

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Die Nussmasse mit zwei Teelöffeln aufs Backblech setzen

Die Masse etwas abkühlen lassen und dann mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Etwas Abstand dazwischen lassen, weil die Plätzchen noch ein klein wenig verlaufen.

Als Menge genügt ein gestrichener Teelöffel. Mit dem zweiten Teelöffel die Masse vom Löffel kratzen. Um sie glatt zu streichen, nehme ich ein Stück Backpapier, lege es auf die rohe Florentinermasse und drücke sie Stück für Stück etwas platt. Das geht schneller und besser als mit dem Teelöffel, weil die Masse sehr klebrig ist.

Im Backofen auf mittlerer Schiene etwa 5 Minuten backen. Herausnehmen, abkühlen lassen und vom Backpapier lösen.
Ich stelle das Blech sofort nach draußen, damit es so schnell wie möglich abkühlt und die Florentiner nicht noch weiter backen!

Schokoladenbad mit dreizackiger Pellkartoffelgabel

Die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und die Unterseite der Plätzchen in die Schokolade tauchen. Das gelingt ganz einfach mit einer Pellkartoffelgabel. Einfach den Florentiner aufspießen, eintauchen, wieder aufs Backpapier setzen und abkühlen lassen.

Ich tauche jedes Plätzchen etwas tiefer ein, damit auch der Rand schokoladig wird. Sieht noch hübscher aus…




Christstollen mit Nüssen, Cranberries und Marzipan – mein erstes veganes Weihnachten

Es wird Zeit, mich endlich um die Weihnachtsbäckerei zu kümmern… Zumal sie Neuland für mich ist, weil ich meine Favoriten aus den letzten Jahren alle zum ersten Mal veganisiere und ich gar nicht weiß, ob alles so gelingt, wie ich mir das vorstelle…
Genau wie im letzten Jahr, macht auch dieses Mal der Christstollen den Anfang. Dafür habe ich auch schon ganz viele Anfragen. Er sollte ja auch noch ein wenig ruhen, bevor am 24. Dezember der Stichtag zum Verzehr ist…

So viel kann ich vorweg nehmen: einer von den beiden, die ich gebacken habe, weilt schon nicht mehr unter uns… Will heißen: während meine Versuche letztes Jahr noch etwas holprig waren, den perfekten Christstollen zu kreieren, so ist es mir jetzt ein Meisterstück gelungen! Ich muss mich einfach selbst feiern, denn er ist wirklich unglaublich köstlich! Mag sein, dass der eingeschworene Christstollen-Kenner meine Euphorie nicht teilt. Denn vom Christstollen im herkömmlichen Sinn, bin ich kein großer Freund… Selbst der traditionelle Dresdner Christstollen versetzt mich nicht in Freudenstimmung. Zu trocken, zu viele Rosinen, Orangeat und Zitronat, zu süß… Das kritisieren übrigens sehr viele Menschen an dem weihnachtlichen Traditionsgebäck… Genau diese sind mit meinem Rezept nun bestens beraten. Wenn sie schließlich keine Einwände gegen die vegane Variante haben, dann ist hiermit die Stecknadel im Heuhaufen gefunden!

Veganer Christstollen mit Marzipan, Nüssen und Rum-Cranberries

Was mein ausgeklügeltes Rezept so besonders macht: Saftig-säuerliche Cranberries statt trocken-süßer Rosinen, die geballte Ladung an Orangen- und Zitronengeschmack, weil Orangeat und Zitronat pulverisiert wurden und man deshalb nicht Gefahr läuft, darauf zu beißen. Und natürlich darf der Alkohol nicht fehlen, er gibt dem Gesamtaroma das gewisse Etwas! So werden die Cranberries in Rum eingeweicht und das Marzipan mit Orangenlikör verfeinert.

Die Basis für Christstollen ist ein schwerer Hefeteig. ‚Schwer‘ deshalb, weil das Rezept erheblich mehr Butter enthält, als für einen herkömmlichen Hefeteig. Das sorgt für die einzigartige Konsistenz und dass er sich sehr viel besser verarbeiten lässt, weil der Teig durch das viel Fett nicht klebt und sehr geschmeidig ist.

Was nicht ganz optimal gelungen ist, ist die Form. Der Christstollen ist etwas zu flach, weil er während des Backens mehr in die Breite zerlaufen, als in die Höhe gewachsen ist. Das lag daran, dass ich noch einen Schuss Dinkelmilch zum Teig gegeben habe, weil ich gefürchtet habe, dass das Ergebnis sonst zu trocken wird. Hätte es nicht gebraucht…

Rezept für Veganen Christstollen

Zutaten:

(für 2 Stollen)

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1 Würfel Hefe
  • 130 ml Dinkelmilch
  • 120 g Rohrohrzucker
  • 200 g weiche Margarine
  • 2 TL Zimt
  • 1 Prise Kardamom (gemahlen)
  • 1 Prise Nelken (gemahlen)
  • 1 Zitrone (Schale)
  • 150 g Cranberries
  • 50 g Orangeat
  • 50 g Zitronat
  • 2 EL gemahlene Mandeln
  • 50 ml Rum
  • 150 g gemischte Nüsse nach Wahl (z.B. Mandeln gehackt, gehobelt, gestiftelt)
  • 200 g Marzipan
  • 1 Schuss Orangenlikör

Zum Bestreichen:

  • 70 g Margarine
  • reichlich Puderzucker zum Bestäuben

Hefeteig zubereiten

Die Cranberries im Rum einweichen, Marzipan in kleine Flocken zupfen und mit dem Orangenlikör verkneten. Orangeat und Zitronat mit Hilfe eines Multizerkleinerers zerhäckseln. Damit es nicht so klebt, gemahlene Mandeln mitmixen. Zitroneschale raspeln.
Das Mehl in eine ausreichend große Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Hefe hinein bröckeln, die kalte Milch dazu gießen und mit einer Gabel beides zusammen mit etwas Mehl und einer Prise Zucker mischen, bis sich die Hefe aufgelöst hat und ein dicker Brei, beziehungsweise der Vorteig, entstanden ist. Das Ganze abgedeckt etwa 1 Stunde gehen lassen.

Mit dem Knethaken der Küchenmaschine den Vorteig mit dem Mehl mischen, die weiche Margarine, die eingeweichten Cranberries, das zerkleinerte Orangeat und Zitronat, Nüsse, Zitronenschale und Gewürze zugeben und alles miteinander zu einem glatten Teig verarbeiten.

Christstollen ausrollen und formen

Hefeteig ausrollen

Den Teig in zwei gleich große Hälften teilen. Jeweils zu einem Rechteck formen oder ausrollen.
So gibt man dem Laib die typische Form: mit einem Holzstab in der Mitte längs eindrücken, nach einer Seite flach rollen (Größe ca. 20 x 30 cm), in die dicke Seite eine Längsmulde mit der Handkante schlagen.
Marzipan ebenfalls in zwei gleich große Stücke teilen und jeweils zu einer Wurst ausrollen, etwas kürzer als die lange Seite des Hefeteigs.
Marzipan in die Mitte legen, die kurzen Enden links und rechts etwas überschlagen und das vordere dünne Teilstück nach oben klappen und in die Mulde drücken. Noch ein wenig mit den Händen nacharbeiten, bis die Form stimmt. Sie soll übrigens an ein gewickeltes Jesuskind erinnern.

Typische Form, die an ein gewickeltes Kind erinnern soll

Die rohen Stollen noch etwa 10 Minuten ruhen lassen, dann auf mittlerer Schiene in den auf 180 Grad vorgewärmten Ofen geben, für etwa 30 Minuten backen. Notfalls noch ein paar Minuten zugeben, sie sollten goldgelb sein.

Mit Butter bepinseln

Stollen mit zerlassener Margarine bepinseln

Die Stollen noch warm mit reichlich flüssiger Margarine bepinseln, dass verschliesst die Poren, sodass der Stollen nicht austrocknet. Dick mit Puderzucker bestäuben.
In Plastikfolie dicht verpackt zwei bis vier Wochen durchziehen lassen, erst dann ist der Stollen vollständig durchgezogen und hat die perfekte Konsistenz. Vor dem Anschneiden dann noch einmal frisch mit Puderzucker bestreuen.

Christstollen dick mit Puderzucker bestäuben



Veganer Apfelkuchen mit knusprigen Mandel-Streusseln

Wieder eine mehr als geglückte Veganisierung eines beliebten Klassikers: Apfelkuchen mit knusprigen Mandel-Streusseln.
Es kommt immer darauf an, wie man sich einen Kuchen vorstellt… Ich zumindest habe immer feste Vorstellungen und bin da auch sehr streng. Ein Käsekuchen braucht bei mir kein Obst oder irgendwelchen Schnickschnack zu haben, mich stört schon ein dominanter Mürbeteigboden, der mich vom eigentlichen Käsekuchen ablenkt. Daher mein relativ einfaches Käsekuchen-Rezept mit einer zurückhaltenden Blätterteig-Basis. So sollten bei einem Apfelkuchen die Äpfel im Mittelpunkt stehen. Maximal begleitet von einem Boden, der an Kekse erinnert, knusprige Streussel dürfen natürlich nicht fehlen… Zimt und Nüsse schließen den Kreis zu meinem Idealbild von Apfelkuchen.

Veganer Apfelkuchen mit Streusseln

Ich kann immer nur meinen Mann als Referenz vorschicken, dem ich meine neuen Kreationen zuerst serviere. Ich war mehr als erleichtert, denn der noch nicht veganisierte Apfelkuchen, war einer seiner Favoriten und da durfte über viele Jahre nichts verändert werden, als sein Urteil positiv ausfiel. Von Tag zu Tag besser, denn dieses Rezept eignet sich hervorragend zum Aufbewahren, weil er bis zu einer Woche im Kühlschrank gelagert werden kann.

Apfelkuchen aus Zuckerteig

Durchaus ein Kuchen, den man auch einer nicht veganen Runde vorsetzen kann, ohne damit ’negativ‘ aufzufallen. Es ist oft ein Thema in den veganen Facebook-Gruppen, deshalb erwähne ich das hier…

Rezept für Apfelkuchen mit Streusseln (vegan)

Zutaten:

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 200 g Puderzucker
  • 6 EL Apfelmus
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote
  • 275 g Pflanzenmargarine
  • 6 mittelgroße Äpfel (je nach Geschmack eher süß oder sauer, hier: Boskop)
  • etwa 4 Esslöffel Rohrohrzucker
  • 1 TL Zimt
  • 100 g gehackte Mandeln

Zubereitung des Zuckerteiges:

Mehl, Puderzucker, Vanillemark und Salz in eine Schüssel geben und gut mischen. Weiche Margarine und Apfelmus unterheben und nur so lange rühren, bis ein glatter Teig entstanden ist. Das gelingt am besten mit einem Holzkochlöffel mit einem Loch.

Teig halbieren. Eine Hälfte in einer gut gefetteten Springform verteilen und einen ausreichend hohen Rand stehen lassen.

Äpfel in gleichmäßige Würfel schneiden

Die Äpfel vom Kerngehäuse befreien, achteln und dann in Würfel schneiden.
Für mich ist das so die ideale Form in Kombination mit dem zarten Zuckerteig und den Streuseln. Man kann die Äpfel aber genauso gut vierteln und in grobe Stücke schneiden oder fein reiben – ganz nach Geschmack.
Ich schäle die Äpfel grundsätzlich nicht, weil die Schale erstens nicht stört, zweitens dort wertvolle Vitamine enthalten sind und sie drittens für mehr Biss sorgt!
Die Apfelwürfel mit Zucker und Zimt mischen und in die Springform füllen.

Die andere Hälfte des Teiges wird zu Streusseln verarbeitet. Das gelingt am besten in einer Küchenmaschine und dem Schneebesen. Mandeln zum Teig geben und so lange rühren lassen, bis der Teig in Streussel zerfällt. Notfalls noch ein bis zwei Esslöffel Mehl dazu geben. Schließlich die Streussel auf den Äpfeln verteilen.

Veganer Apfelkuchen mit Streusseln

Den Kuchen bei 180 Grad etwa 45 Minuten backen bis die Streusel schön goldgelb gebacken sind. Den Backofen ausschalten, die Tür einen Spalt öffnen und den Kuchen noch 10 Minuten ruhen lassen.
Bei Zimmertemperatur den Apfelkuchen weitere 30 Minuten, besser noch länger, in der Springform lassen, damit der Teig stabiler wird und beim Stürzen auf ein Kuchengitter nicht bricht.




Vegane Premiere: ein Osterbrot

Ich trage mich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, meine Ernährung auf vegan umzustellen. Seit ich weiß, wie grausam die Kühe behandelt werden, sie künstlich befruchtet werden und man ihnen gleich nach der Geburt ihre Kälber wegnimmt. Das weiß ich leider noch nicht so lange… Und das obwohl mir sehr am Wohl der Tiere gelegen ist! Weshalb ich seit über zehn Jahren Vegetarier bin.
Da brauchte es damals einen Schicksalsschlag, dass ich von heute auf morgen konsequent auf Fleisch verzichtet habe! Nun gab es wieder einen solchen Einschnitt in meinem Leben und ich konnte es nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren, meinen morgendlichen Kaffee mit Kuhmilch zu trinken. Nach einigen Experimenten mit diversen Alternativen habe ich mich für Hafermilch entschieden. Da schmeckt man fast keinen Unterschied. Ich habe meinem Mann ohne sein Wissen einen Kaffee mit Hafermilch vorgesetzt und er hat es nicht gemerkt…

Für mich ist die Umstellung auf vegane Ernährung wie ein Sprung ins kalte Wasser, denn ich wollte mich vorher genauestens informieren… Jetzt ist ‚learning by doing‘ angesagt… Im Übrigen sind ganz viele meiner Rezepte unwissentlich vegan, wie zum Beispiel das Baguette und das Brot, die Wirsingrouladen, die Linsensuppe, fast alle Kartoffel-Varianten, die Guacamole… Ein guter Anfang ist es schon einmal Butter durch Margarine oder Pflanzenöl zu ersetzen und Kuhmilch durch Pflanzenmilch.
Im Prinzip ist es nicht halb so kompliziert, wie man sich das vorstellt… Und das Thema Nährstoff-Mangel sollte man nicht überbewerten… Allesesser leiden an Rheuma, Arthrose, Gicht und Diabetes… Was ist nun das geringere Übel, beziehungsweise die ultimative Ernährungsform?

Meinetwegen jedenfalls erleidet kein Tier mehr Qualen und das steht bei mir an erster Stelle! Wenn ich zudem, den ein oder anderen von euch mit auf diese Reise nehmen kann, vegan zu essen oder zumindest bewusster, dann würde mich das sehr, sehr freuen!

Veganes Osterbrot
Veganes Osterbrot

Den Anfang macht heute das Osterbrot oder der Osterfladen, wie es vielerorts auch genannt wird. Irgendwie passend, denn das Osterbrot gehört zum Brauch des Fastenbrechens, wenn nach der Fastenzeit wieder etwas Süßes erlaubt war. Bei mir läutet es eine neue Ernährungsform ein…

Es ist natürlich immer sehr spannend, wenn man etwas zum ersten Mal ausprobiert. Es war auch nicht sicher, ob ich dieses Rezept schließlich veröffentlichen kann. Ein süßes Hefegebäck ohne Ei, Butter und Milch… Aber: das Ergebnis ist ganz hervorragend und sollte wirklich bei keinem Osterbrunch oder Osterfrühstück fehlen!

Rezept für Osterbrot

(ergibt 1 Laib)

Osterbrot Zutaten
Zutaten für Osterbrot
  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 20 g Frischhefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 250 ml Mandelmilch
  • 80 g Pflanzenmargarine
  • 100 g Rosinen
  • 80 g Mandelstifte
  • 2 EL Zucker zum Bestreuen
  • Mandelmilch zum Bestreichen

Die Mandelmilch etwas erwärmen, Zucker und zerbröckelte Hefe hinzugeben und gründlich verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat und die Mischung kleine Bläschen bildet.
Das Mehl in eine große Schüssel füllen, die Milchmischung, weiche Margarine, Rosinen und 3/4 der Mandelstifte dazugeben und alles kräftig mit den Händen oder der Küchenmaschine verkneten, etwa 5 Minuten. Der Teig sollte glatt und glänzend sein.
Die Kugel rundherum mit Mehl bestäuben, in die Schüssel geben und mit Folie abgedeckt etwa 1 Stunde ruhen lassen.
Nach der Gehzeit noch einmal kräftig durchkneten.

Eine schöne, runde Teigkugel formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Nach Belieben die Oberseite mit einem scharfen Messer einschneiden, entweder kreuz- oder gitterförmig. Mit Milch bestreichen, Zucker und Mandelstifte drüberstreuen. Das Osterbrot für etwa 30 Minuten in den auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorgeheizten Backofen schieben.

Osterbrot/Osterfladen frisch gebacken
Osterbrot/Osterfladen frisch aus dem Ofen

Ich habe den Osterfladen kreuzförmig eingekerbt, werde das nächste Mal die Gitterform wählen, weil sich so der Zucker besser in die Kerben absetzen und noch etwas mehr ins Brotinnere ziehen kann. Das ist ideal, weil die angegebene Zuckermenge nicht zu süß macht, die Rosinen und der Streuzucker letztendlich aber für ein perfektes Zusammenspiel sorgen.

frisch aufgeschnittenes Osterbrot

Auch einen Tag später ist das Osterbrot noch wie es muss und steht seinem Pendant mit Butter, Eiern und Milch gebacken in nichts nach: außen knusprig, innen angenehm saftig und weich…

Nachtrag:

Osterfladen mit Rautenmuster
Osterfladen mit Rautenmuster

Wie angekündigt, habe ich das Osterbrot beim zweiten Mal mit einem Gittermuster eingeschnitten. Wie erwartet, ist es die bessere Variante! In der Tat ist es so, dass diese Kruste aus karamellisiertem Zucker und Mandelmilch noch viel knuspriger und köstlicher ist, verglichen mit dem nur kreuzförmigen Muster. Statt gestiftelter Mandeln habe ich Mandelblätter verwendet, was aber keinen großen Unterschied macht. Das ist Geschmackssache…