Ein Öl für alle Fälle

Ich liebe „Geheimzutaten“ im Essen, wie ich zum Beispiel das Ingwer-Püree liebe, das übrig bleibt, wenn man den Ingwer-Drink zubereitet… Ob in eine Suppe gemischt, einen Salatdressing, sogar eine Sauce für den Spargel habe ich damit angerührt… Tja, ist aber aufgebraucht, etwas Neues muss also her…

Chili-Knoblauch-Öl

Lieben wir sie nicht alle die köstlichen Öle, die es ganz oft beim Italiener gibt, zusammen mit frischem Brot. Eigentlich ist man danach schon satt und braucht den Teller Pasta gar nicht mehr. Ich zumindest kann mich für so etwas begeistern… Irgendein Prominenter hat das mal in einem Interview gesagt, dass der höchste Genuss für ihn frisches Brot, Olivenöl und ein Glas guter Rotwein seien… Recht hat er…

Deshalb backe ich ja so gerne Brot selber, weil man es so herrlich auf diese Bedürfnisse abstimmen kann! Zum Beispiel frisch gebackenes Baguette, genau für diesen Verwendungszweck mit Oliven und Kräutern verfeinert…

Damit man wegen des Öls nicht extra zum Italiener muss, machen heute zwei äußerst geschmacksintensive Öle den Anfang: Chili-Knoblauch-Öl mit Oregano und Zitronen-Pfeffer-Öl. Beide sehr aromatisch und meine aktuellen „Zauberzutaten“ für Salatdressings, Guacamole (hier passt das Zitronenöl besonders gut), Ofengemüse, Antipasti oder wo auch immer man das Gefühl hat, dass eines der Öle passt…

Chili-Knoblauch-Öl

Chili-Knoblauch-Öl mit Oregano

Zutaten:

  • 5 Knoblauchzehen
  • 2 rote Chilischoten
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • 250 ml bestes Olivenöl

Zubereitung:

Den Backofen auf 120 Grad vorheizen.
Knoblauch und Chilischoten in feine Scheiben schneiden. Je nachdem, wie scharf man verträgt, die Kerne belassen oder aussortieren.

Chilischoten in Ringe, Knoblauch in Scheiben schneiden

Knoblauch, Chillies, Oregano und Öl in einem hitzebeständigen Gefäß vermischen.
Im Ofen auf mittlerer Schiene 1 1/2 Stunden erhitzen.

Chillies, Knoblauch und Oregano nach der Garzeit

Das Öl aus dem Backofen nehmen, abkühlen lassen und in ein schönes Gefäß abseihen. Gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.
Ich belasse die Zutaten allerdings gerne im Öl, weil sie erstens noch weiteren Geschmack abgeben, zweitens sieht es mit den Inhaltsstoffen schöner auf dem Teller aus. Man kann sie natürlich auch mitessen…

Tipp: Etwas von dem scharfen Öl auf einen Teller geben und es zusammen mit frischem Brot und Oliven servieren.

Zitronen-Pfeffer-Öl

Zitronen-Pfeffer-Öl

Zutaten:

  • Zesten von 1 Zitrone
  • 1 Zitrone in dünne Scheiben geschnitten
  • 2 TL bunte Pfefferkörner, zerstoßen
  • 250 ml bestes Olivenöl

Zubereitung:

Zitronen, Pfeffer und Öl werden im Wasserbad zubereitet

Ein Wasserbad vorbereiten. Dafür das Wasser im Topf zum Kochen bringen, dann die Hitze reduzieren, so dass das Wasser nur noch leise köchelt, ohne Blasen zu werfen.

Bunten Pfeffer mörsern

Die Zitronenzesten und -scheiben, die zerstoßenen Pfefferkörner und das Olivenöl in einen Topf geben und diesen auf den Topf mit köchelndem Wasser setzen.

Das Öl im Wasserbad etwa 1 Stunde kochen. Dann das Öl vom Herd nehmen und durch ein feines Sieb seihen. Gut verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.

Zitronen-Pfeffer-Öl entweder pur mit Brot genießen oder es verarbeiten, wo es passt

Gerade im Sommer passt dieses Öl zu vielen Speisen, besonders zu Pasta oder Cous-Cous… Es ist leicht bitter, wenn man es kostet. Das verliert sich aber, wenn man es verarbeitet.

Fortsetzung folgt…




Italienische Antipasti vom Blech

Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm ist die Lust auf leichte Kost zurückgekehrt… Zumindest geht es mir so… Wenn es draußen warm ist, dann steigt allmählich wieder mein Appetit auf Salat und Gemüse. Das hat die Natur schon gut eingerichtet, dass man auf dem Wochenmarkt wieder die Qual der Wahl an saisonalem und regionalem Gemüse hat…

Mir geht es ganz oft so, dass mich alles Gemüse sprichwörtlich anlacht, wie es so farbenfroh und köstlich in seinen Steigen liegt. Aber was damit machen, mit dem Fenchel, dem Chicoree, den Frühlingszwiebeln, Möhren, Tomaten… Es muss alles zeitnah verarbeitet werden und hält sich ja auch nicht ewig… Im Winter ist es das Ofengemüse oder der Eintopf, in die man die Vielfalt einbringen kann, im Sommer sind es bei mir Minestrone oder Antipasti.
Immer auch die ideale Lösung, wenn was weg muss… Einfach alles klein schneiden und ab damit in den Suppentopf oder in die Röhre!

Das Wetter ist großartig, jede freie Minute möchte man draußen sein. Es bleibt also keine Zeit für aufwändige Küche… Es gab Zeiten, da habe ich mir unglaublich viel Arbeit gemacht, wenn wir Lust auf Antipasti hatten. Jede einzelne Komponente habe ich in der Grillpfanne individuell in Form und Zubereitung stundenlang gebraten. Die Möhren in feine, die Zucchini in dicke Scheiben gehobelt, den Kohlrabi in Stifte geschnitten. Hier mit dunklem, da mit weißem Balsamico abgelöscht. Hier ein wenig Schalotte, da Knoblauch… Mal mit Oregano, mal mit Thymian aromatisiert – mix and match vom Feinsten. Das bringt Spaß und steigert die Vorfreude aufs Essen ungemein, aber es dauert seine Zeit und man braucht Muße.

Italienische Antipasti aus dem Backofen

Es gibt eine sehr viel einfachere und genauso gute Machart! Ich schmecke in der Tat keinen Unterschied, ob ich nun stundenlang am Herd gestanden und ihn ordentlich eingesaut habe oder ob ich alles aufs Backblech packe und innerhalb von 20 Minuten ist das Essen fertig…

So habe ich es am Sonntag gemacht – wir waren den ganzen Tag unterwegs, hatten Kohldampf und Lust auf etwas Besonderes… Alles Gemüse war innerhalb von 10 Minuten geputzt, in mundgerechte und unterschiedliche Formen gebracht und ist schließlich auf dem Backblech gelandet.

Ich bin kein Freund von Zucchini und Aubergine, beides ist mir zu geschmacksneutral, zumindest im Zusammenhang mit italienischen Antipasti. Geht ja auch ohne und jeder kann seinen Vorlieben und dem saisonalen Angebot freien Lauf lassen…

Rezept für Italienische Antipasti

(Für 2 Personen)

Auswahl an möglichen Zutaten für einen italienischen Vorspeisenteller
  • 1 Fenchelknolle
  • 2 Chicorée
  • 2 Tomaten
  • 1 Bund Möhren
  • 2 rote Zwiebeln
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 1 frische Knoblauchknolle, quer durchgeschnitten
  • ein paar Zweige Oregano
  • ein paar Zweige Thymian
  • Meersalz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • sehr gutes Olivenöl
  • Balsamico-Essig

Zubereitung:

Die aufgelisteten Gemüsesorten sind lediglich Vorschläge, es passt jedes Gemüse der Saison.

Den Backofen auf 220 Grad vorheizen.
Alles Gemüse putzen und in mundgerechte Stücke schneiden, die Form bleibt ganz dem persönlichen Geschmack überlassen.
Auf dem Backblech verteilen, mit Meersalz und Pfeffer würzen, die Kräuter großzügig darauf verteilen und das Ganze mit reichlich Olivenöl beträufeln.
Für 20 bis 25 Minuten im Backofen backen – fertig!

Italienische Antipasti mit frischem Brot und einem aromatisierten Öl

Ich hatte zur Bärlauchzeit ein Öl angesetzt, einfach die Blätter kleingeschnitten, ein paar Knospen dazu und das ganze mit Olivenöl übergossen. Davon hatte ich noch ein wenig übrig und das passte ganz prima zu den Antipasti und frischem, selbstgebackenem Baguette! Wer Säure mag, der träufelt noch etwas Balsamico-Essig oder Zitronensaft über das Gemüse. Dazu noch ein wohl temperiertes Glas Weißwein – das perfekte Abendessen auf der Terrasse oder dem Balkon!