Cremige Möhren-Kartoffelsuppe mit Kokosmilch

Wer meine Rezepte verfolgt, weiß, dass Suppen bei mir als Königsdisziplin gelten. Für mich ist es eine große Herausforderung, aus Suppen etwas ganz Besonderes und Unverkennbares zu machen. Einfach nur Brühe, Salz, Pfeffer und ein wenig Petersilie genügen nicht. Deshalb ist diese Rubrik nicht gerade üppig bestückt bei mir – ‚Klasse statt Masse‘ lautet mein Motto.

Wenn ich schließlich ein Rezept in dieser Kategorie veröffentliche, dann lohnt es sich, dieses nachzukochen. Wie zum Beispiel meinen orientalischen Gemüseeintopf, die rote Linsensuppe oder Gazpacho. Es ist immer ein bestimmtes Gewürz, Kraut oder eine Geheimzutat – abgesehen natürlich von besten Zutaten -, die den großen Unterschied machen. So findet man in dieser Kategorie auch eine Tomatensuppe, wo Kaffee für die Geschmacksexplosion sorgt.

Königsdisziplin Suppe: Hier eine Möhrensuppe mit Kokosmilch, Zitrone und Ingwer

Das Faszinierende an Suppen ist, wie unglaublich wandelbar und vielfältig im Verwendungszweck sie sein können. Je nachdem, welche Zutaten enthalten sind. So kann man im Sommer so herrlich Minestrone kochen, weil dann vieles Gemüse am aromatischsten schmeckt und man abwechslungsreich und kreativ kombinieren kann. Dann ist es übrigens wesentlich einfacher, für Gaumenfreuden zu sorgen. Im Winter können Eintöpfe über so manche Schlechtwetterfront hinwegtrösten.

Diese Möhren-Kartoffelsuppe eignet sich sowohl als Vor- als auch als Hauptspeise. Und passt ganz vorzüglich in jede Jahreszeit. Trotz ihrer eher breiigen Konsistenz, die sich jedoch mit etwas Brühe jederzeit verflüssigen lässt, auch in den nahenden Sommer. Leicht exotisch durch die Zugabe von Kokosmilch, erfrischend und besonders durch Zitronenabrieb und -saft. Mit geräucherten Chiliflocken lässt sich die Schärfe variieren. Hier passt Schärfe sehr gut.
Schließlich kann man mit dieser Suppe auch seine Gäste verwöhnen. Mit Toppings wie Croutons oder Kokoschips wird das Gesamterlebnis noch interessanter und optisch ansprechender.

Die Zauberzutat in dieser Suppe: Zitronenabrieb

Natürlich sind Geschmäcker sehr verschieden und es ist schwierig sie alle zu treffen. Fast unmöglich. Meinen trifft man nur sehr selten. Das schließt an dieser Stelle die Sternegastronomie natürlich aus. Ich bin, das gebe ich zu, eine Meckertante. Ich verlasse ein Restaurant selten glücklich und zufrieden. Weil ich einen hohen Anspruch habe, der nur selten erreicht wird. Was ich aber im Gegenzug als eine gute Voraussetzung empfinde, es selbst besser zu machen und eigene Rezepturen zu entwickeln. Ich weiß natürlich, dass auch ich es nicht jedem recht machen kann.

Diese Suppe jedoch, würde ich sehr gerne in einem Restaurant ordern können.

Rezept für Cremige Möhren-Karottensuppe mit Kokosmilch

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 400 g Möhren
  • 400 g Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 2 rote Zwiebeln (mittlere Größe)
  • 4 EL Olivenöl
  • 400 ml Kokosmilch
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 1 Zitrone (Saft und Schale)
  • 30 g Ingwer
  • geräucherte Chiliflocken
  • optional: Croutons oder Kokoschips
Möhren-Kartoffelsuppe mit sommerlicher Note durch Kokosmilch, Zitrone und Ingwer

Zubereitung:

Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Ingwer schälen und reiben.

Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln darin dünsten. Möhren und Kartoffeln dazugeben, kurz anschwitzen. Mit Kokosmilch und Brühe ablöschen, geriebenen Ingwer dazugeben. Das Ganze aufkochen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 15 Minuten köcheln.

Suppe pürieren. Mit Zitronenabrieb, -saft, Chiliflocken (je nach Schärfe) und eventuell noch etwas (Kräuter)Salz würzen.




Auberginenmus mit Knoblauch, Zitrone und Granatapfelkernen

Die Aubergine! Nicht gerade mein Lieblingsgemüse… Wovon gibt es auf einem italienischen oder griechischen Vorspeisenteller am meisten? Richtig, von den Auberginen… Mit reichlich Knoblauch und Balsamessig bekommt man sie dann schon irgendwie gegessen…

Nun bin ich aber Verfechter der regionalen und saisonalen Küche, da stehen eben auch Auberginen irgendwann, spätestens Ende Juli, auf dem Programm. Und ich wäre nicht leidenschaftlicher Foodblogger, hätte ich nicht den Ehrgeiz, die Herausforderung anzunehmen und etwas Köstliches daraus zu zaubern.

Die Aubergine: auch Eierbaum, Eierfrucht, Eierpflanze oder Melanzani genannt

Gesund sind Auberginen allemal: Sie bestehen zu über 90 Prozent aus Wasser und sind mit 20 Kilokalorien auf 100 Gramm extrem kalorienarm. Auberginen enthalten außerdem Kalium, in der Schale sitzen wertvolle Vitamine der B-Gruppe, viel Vitamin C und Ballaststoffe.

Umsonst wird Eckart Witzigmann sein Sterne-Restaurant auch nicht „Aubergine“ genannt haben… Es gilt also den Zauber des Nachtschattengewächses ausfindig zu machen.
Ich erinnerte mich, einmal von einem leicht rauchigen Aroma der Aubergine gelesen zu haben. Dieses gilt es also herauszukitzeln. Das gelingt, wenn man die Auberginen lange genug im Backofen unter dem Grill lässt.
Das war die ganze Zeit mein Fehler. Ich hatte das Gemüse halbiert, zwar bei hoher Temperatur, aber nicht mit der Grillfunktion gegart. Es haben schlicht und ergreifend die Röstaromen gefehlt. Anschließend habe ich das Fruchtfleisch püriert, dadurch bekam das Mus eine merkwürdige Konsistenz. Mein Auberginendip war also eher unspektakulär…

Zutaten wie Zitronenschale- und saft, Knoblauch, Minze und Granatapfel sorgen für ordentlich Geschmack

Das geröstete Fruchtfleisch der Aubergine wird in diesem Rezept zu einem Baba Ghanoush verarbeitet, einem außerordentlich beliebten nordafrikanischen Gericht. Traditionell zubereitet mit ganz viel Knoblauch, Zitrone (Schale und Saft) und Minze. Es heißt, dass unbedingt auch Sesammus (Tahini) in ein richtiges Baba Ghanoush hineingehöre. Ich habe mich aber dagegen entschieden, weil ich es gerade jetzt im Sommer lieber fruchtig mag. Daher gefallen mir die Granatapfelkerne sehr viel besser.

Baba Ghanoush mit Knoblauch, Zitrone, Minze und Granatapfelkernen

Man reicht diesen Auberginendip gerne zu Fleischgerichten. Das kommt bei mir natürlich nicht in Frage. Viel besser, finde ich, passt er zu frischem Brot. Vielleicht noch alternativ Hummus dazu, da ist reichlich Tahini enthalten, dann hat man eine kleine Vorspeisenvariation (Mezze) oder Beilage zu Salaten oder Gemüsegerichten. Die berühmte kleine Leckerei, nach der es einem so oft gelüstet…

Rezept für Auberginendip mit Knoblauch, Zitrone, Minze und Granatapfelkernen

Für 4 Personen als kleine Vorspeise mit Brot

Zutaten:

  • 4 mittelgroße Auberginen (etwa 1,2 Kilo)
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 Biozitrone (Schale und Saft)
  • 4 EL Olivenöl
  • 1/2 Bund Minze
  • 1/2 Bund glatte Petersilie
  • 1/2 Granatapfel
  • Rauchsalz
  • schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Die Auberginen mit einem Spieß mehrfach einstechen. Auf einem Backblech verteilen und für gut eine Stunde unter den Backofengrill auf höchster Stufe schieben, bis sie einfallen. Die Auberginen ungefähr alle 20 Minuten mit einer Zange oder zwei Gabeln wenden.

Auberginen nach 1 Stunde unterm Backofengrill

Die Auberginen abkühlen lassen, an einer Seite aufschlitzen und das Fruchtfleisch grob von der Schale lösen. Eventuell einen Löffel zur Hilfe nehmen.

Die abgekühlte Aubergine längs aufschlitzen und das Fruchtfleisch herauslösen

Das Fruchtfleisch mit den Fingern in Streifen zerteilen, alles in ein Sieb geben und mindestens eine Stunde abtropfen lassen, damit das Baba Ghanoush nicht zu wässrig wird. Es bleiben ungefähr 500 Gramm übrig.

In der Zwischenzeit die Petersilie und Minze hacken, den Knoblauch pressen.

Die ultimative Frischezutat für den perfekten Auberginendip: Granatapfelkerne

Die Kerne aus dem Granatapfel lösen.
So geht es übrigens ganz einfach: man rollt den Granatapfel fest auf einem harten Untergrund, bis das harte Äußere weicher in der Konsistenz wird. Dann schneidet man wie bei einem Apfel schmale Schnitze heraus, acht bis zehn. Am besten über einer großen Schale, um den Saft aufzufangen. Mit diesem kann man eine Salatsoße verfeinern, ihn mit Wasser mischen oder pur trinken. Aus den Schnitzen lassen sich die roten Kerne nun ganz einfach herauspulen, die ledrigen, weißen Trennwände gut aussortieren, da sie nicht essbar sind.

Das abgetropfte Fruchtfleisch der Auberginen in einer Schüssel mit Knoblauch, 3/4 der Zitronenschale, 2 EL Zitronensaft, Olivenöl, Rauchsalz und frisch gemahlenem Pfeffer mischen.

Baba Ghanoush appetitlich angerichtet mit Granatapfelkernen und Zitronenabrieb

Kurz vorm Servieren die Kräuter unterheben und das Mus noch einmal abschmecken. In eine Schale geben, den restlichen Zitronenabrieb und die Granatapfelkerne darauf verteilen.




Apfelkuchen vom Blech mit Streusseln

Nächsten Sonntag ist 1. Advent und schon wieder kein Plätzchen-Rezept… Mir ist so überhaupt nicht nach Weihnachten… Aber morgen werden die Florentiner veganisiert, das habe ich mir fest vorgenommen…

Stattdessen habe ich an einem neuen Rezept für einen Apfelkuchen experimentiert. Mein veganes Repertoire ist noch etwas mau, da ich Ersatzprodukte nicht so gerne mag. Die Quarkalternative in meinem Käsekuchen und Russischen Zupfkuchen bleibt vorerst die Ausnahme…

Apfelkuchen vom Blech mit Hefeteig

In der Tat ist mir mit diesem Apfelkuchen vom Blech wieder ein mich sehr zufrieden stellendes Ergebnis gelungen, mehr als das: ein Traum! Eigentlich war eine Art Streusselkuchen angedacht, einfach nur ein fluffiger Hefeteig mit knusprigen Streusseln. Dann waren da aber noch ein Berg Boskop-Äpfel, die auf ihren Einsatz gewartet haben, jetzt ist ein zweites Apfelkuchen-Rezept daraus geworden. Da gibt es einmal meinen Apfelkuchen aus Zuckerteig, jetzt eine Hefeteig-Variante.

Das Rezept ergibt ein großes Blech. Wie für Hefekuchen üblich, schmeckt er frisch aus dem Ofen am besten. Was übrig bleibt, lässt sich problemlos einfrieren… Mein Tipp fürs Auftauen: Backofen auf 180 Grad vorheizen, Apfelkuchen 10 Minuten aufbacken, Temperatur herunter drehen und bei geschlossener Tür weitere 5 Minuten verweilen lassen. Noch warm schmeckt der Apfelkuchen natürlich am besten!

Rezept für Apfelkuchen vom Blech mit Streusseln

(ergibt ein großes Blech)

Zutaten:

Für den Teig:

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 260 ml Mandelmilch
  • 1 Würfel Hefe
  • 80 g Rohrohrzucker
  • 110 g Margarine
  • 1 Biozitrone (Schale)
  • 1 Prise Salz

Für den Belag:

  • 5 mittelgroße Äpfel (z.B. Boskop)
  • 1 TL Zimt

Für die Streussel:

  • 300 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 200 g Margarine
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 1 TL Zimt
  • 100 g Mandeln (gehackt, gehobelt oder gesplittert)

Zubereitung:

Für den Hefeteig die Milch zusammen mit der Margarine in einem Topf erwärmen, bis die Margarine geschmolzen ist. Das Ganze darf nicht zu heiß werden, da sonst die Hefe ihre Wirkung verliert und der Teig dann nicht aufgeht. Die Milch sollte wirklich nur gut lauwarm sein, ansonsten lieber wieder etwas abkühlen lassen.

Das Mehl in eine Schüssel geben, mit Zucker und Salz mischen, eine Mulde hineindrücken und die Hefe hineinbröseln. Die Milch-Margarine-Mischung dazu gießen, mit einer Gabel erst grob verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat, dann mit dem Knethaken der Küchenmaschine mindestens 5 Minuten kneten. Während des Knetens gebe ich erst den Zitronenabrieb dazu.

Teig an einem warmen, zugfreien Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.

Inzwischen die Äpfel vorbereiten, das heißt vom Kerngehäuse befreien, ich schäle die Äpfel nicht. Je nach Vorliebe in Achtel schneiden oder würfeln. Ich bevorzuge kleine Würfel, weil es erstens hübsch aussieht und sie sich so gleichmäßiger verteilen lassen. Die Äpfel mit Zimt mischen, gegebenenfalls zusammen mit 2 bis 3 EL Zucker, das kommt auf den Geschmack der Äpfel an. Ich mag es nicht zu süß. Immer bedenken, dass schließlich noch die Streussel und Puderzucker dazu kommen…

Für die Streussel Mehl, Zucker, Margarine und Zimt in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken verarbeiten. Ich füge dann die Mandeln dazu und setze den Schneebesen in meine Küchenmaschine ein. So zerfällt der Teig zu Streusseln. Falls nicht, vorsichtig noch 1 bis 2 EL Mehl dazugeben.

Den Hefeteig so dünn wie möglich und ohne Rand ausrollen

Den Hefeteig noch einmal kräftig durchkneten. Das Backblech mit Backpapier auslegen und den Hefeteig so dünn wie möglich ohne Rand ausrollen. Äpfel und Streussel darauf verteilen, nochmals abgedeckt etwa eine halbe Stunde gehen lassen.

Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und den Kuchen etwa 20 Minuten backen.




Spaghetti mit Brokkoli

Mein absolutes Lieblingsgericht, mein Soulfood: Spaghetti mit Brokkoli! Genauer gesagt mit ‚Bimi’… Leider bekommt man das Gemüse in dieser besonderen Form so schlecht… Seit ein paar Jahren, seit unserem letzten Umzug, gar nicht mehr. Ich hatte ihn abgepackt in der Kühltheke eines Supermarktes entdeckt und mich erinnert, dass ich dazu schon einmal etwas in einem Jamie Oliver-Kochbuch gelesen hatte. Das war zu einer Zeit, in der ich sehr verzweifelt war, weil ich keine Quelle für gute Lebensmittel hatte. Nur Supermärkte und Discounter, alles nur abgepackt, der Wochenmarkt war der reinste Horror… Ich habe mich so nach Geschmack und Aromen gesehnt! Das ging dann nur über Gewürze und ganz viel Knoblauch! Obst und Gemüse hatten so gut wie keinen Eigengeschmack. Ich war schon sehr verzweifelt, bis ich dann endlich Bimi für mich entdeckt hatte…

Aus Angst, dass die Quelle aus Mangel an Interesse versiegt, habe ich immer alle Bimi-Pakete aufgekauft und fortan stand mindestens zweimal die Woche Pasta mit Bimi auf dem Speiseplan. Trotzdem hat dieses Gericht seinen Zauber nicht verloren, im Gegenteil… Ich denke, dass ich der einzige Mensch auf der ganzen Welt mit diesem Lieblingsessen bin. Ich habe auch noch nicht wirklich jemanden gefunden, der diese Leidenschaft für dieses Essen mit mir teilt. Dazu muss ich sagen, dass ich noch nie Fan von Sahnesoßen war. Viele mögen ja gerne Carbonara oder Rahmpilze oder Pastagerichte, die mit Käse überbacken sind. Damit konnte man mich schon immer, nicht erst seit meiner veganen Zeit, jagen. Ich mag am liebsten Spaghetti alio e olio, all‘ arrabiata oder mit Tomatensugo. Am allerliebsten aber Spaghetti mit Bimi!

Was ist Bimi? Es ist eine Kreuzung aus chinesischem Kohl und Brokkoli. Es erinnert dem Aussehen nach an Brokkoli, die einzelnen Röschen sitzen jeweils auf langen Stielen, langstieliger Brokkoli also. Der Geschmack ist sehr viel feiner und subtiler als von herkömmlichem Brokkoli, fast ein wenig wie grüner Spargel. Bimi behält seine Farbe beim Garen, was allerdings schnell vonstatten geht und kann auch roh gegessen werden.

Seitentriebe des Brokkolis, die nach der Ernte des Kopfes wachsen

Ich habe seit unserem Wegzug aus dieser gottverdammten Gegend, die ich namentlich gar nicht mehr nennen mag, weil ich immer noch traumatisiert bin, nie wieder Bimi gesehen. Selbst meine Damen vom Wochenmarkt haben noch nie davon gehört und mir vom Großmarkt eine undefinierbare Alternative mitgebracht.
Vor zwei Jahren lagen die grünen Geschöpfe dann wie eine Offenbarung in meiner wöchentlichen Gemüsekiste, die ich bei meinem Ökobauern abonniert habe, ganz obenauf. Ich habe mich wirklich so gefreut, als hätte mein Mann mir eine neue Handtasche zu Weihnachten geschenkt. Ungläubig habe ich mich überschwänglich bei meinem Bauern bedankt, der meine Begeisterung ob der ausgetriebenen Seitensprossen seiner Brokkolipflanzen wohl etwas übertrieben fand. Denn um nichts anderes handelte es sich, als wenn nach der Ernte des eigentlichen Brokkoli-Kopfes später die Seitentriebe ausschießen… Egal, sie kommen trotzdem sehr in die geschmackliche und optische Richtung.

Bimi schmeckt feiner als Brokkoli und ähnelt im Geschmack eher grünem Spargel

Mit Brokkoli, wie man ihn gemeinhin kennt, schmeckt dieses schnelle und einfache Gericht nicht annähernd so gut. Dafür ist das Kreuzblütengewächs zum einen zu dominant im Geschmack, zum anderen ist die Konsistenz eine ganz andere.

Nach sehr langer Vorrede endlich das kurze und schmerzlose Rezept! Und mich würde wirklich interessieren, wer diese Leidenschaft für dieses eher unspektakuläre Gericht noch teilen kann.

Rezept für Spaghetti mit Brokkoli

(Rezept für 2 Personen)

Zutaten:

  • 200 g langstieliger Brokkoli oder Bimi
  • 2 EL Olivenöl
  • 1/2 frische Chilischote
  • 2 große Knoblauchzehen
  • 1 Zitrone (Saft)
  • Spaghetti
  • Nudelwasser

Zubereitung:

Spaghetti in Salzwasser kochen und unbedingt eine große Tasse Nudelwasser auffangen.

Brokkoli waschen, Chilischote fein schneiden, Knoblauch pressen oder über eine feine Reibe reiben.

Olivenöl, Chili und Knoblauch in einer Pfanne kurz erwärmen, dann den Brokkoli dazu geben und mit einer Zange wenden. Kurz durchwärmen, dann den Zitronensaft, die Spaghetti und etwas Nudelwasser dazu geben. Die Pfanne abdecken und bei milder Hitze kurz durchziehen lassen, maximal 1 bis 2 Minuten. Gegebenenfalls noch etwas Nudelwasser zugeben und mit feinem Meersalz und schwarzem oder buntem Pfeffer abschmecken. Gewöhnlich genügen allerdings das gesalzene Nudelwasser und die Schärfe der Chilischote für ein perfektes Ergebnis.




Ingwer mit Zitrone – DER Gesundheits-Drink

Mit medizinischen Themen wollte ich mich zurückhalten, da begibt man sich mit seinen Tipps oft auf dünnes Eis, wenn man nicht vom Fach ist… Noch dazu bin ich ein großer Anhänger der Naturheilkunde… Das mag auch nicht jeder… Ich bekämpfe das Übel gerne an der Wurzel, die Schulmedizin ist mehr auf die Symptome fokussiert.

Ich habe allerdings gut reden, weil ich glücklicherweise keine Krankheiten oder Beschwerden habe, noch nie krank war und auch ganz selten krank bin… Mal eine Erkältung, wenn ich nicht aufgepasst habe, die ist innerhalb von drei Tagen auch wieder weg.

Gesundheitsdrink Ingwer und Zitrone
Gesundheits-Drink aus ganz viel Ingwer und Zitrone

Die hatte ich aber auch schon lange nicht mehr. Und zwar seit ein Freund uns einen Gesundheits-Drink aus Ingwer, Zitrone und Knoblauch ans Herz gelegt hat, den er auf Youtube entdeckt hatte. Ein Arzt aus dem Irak verordnet ihn leidenschaftlich all seinen Patienten – ob bei Bluthochdruck, Kopf- und Gelenkschmerzen, bei Erkältungen und Grippe, Blasenentzündung, Rheuma, Arthrose, Magen- und Darmbeschwerden…

Was dieser Drink nun genau bewirkt und mit uns anstellt, kann ich nicht erklären, weil ich nicht arabisch spreche! Deshalb habe ich das Rezept bisher auch nicht gepostet! Aber das Internet ist voll von Rezepturen für Ingwer-Shots mit ein wenig Zitrone und Knoblauch, wenn es um die Stärkung des Immunsystems geht. Ich finde auf den deutschen und englischsprachigen Seiten allerdings kein Pendant, das nur annähernd diese mengenmäßige Zusammensetzung hat und wahrscheinlich deshalb so großartig wirkt! Deshalb habe ich mich nun doch entschlossen, wo die Corona-Angst uns fest im Griff hat, genau diese Rezeptur zu posten! Weil ich die besten Erfahrungen damit gemacht habe und ich zwischenzeitlich richtig süchtig danach war. Und weil ich möchte, dass es euch allen gut geht und ihr gesund bleibt!

Ingwer-Drink mit Wasser verdünnt

Wenn man nach Ingwer, seinen Inhalts- und Wirkstoffen und den vielen Benefits der Zauberwurzel googelt, dann stößt man auf eine nicht enden wollende Liste. Ich zähle einfach mal auf:

Inhaltsstoffe:

  • ätherische Öle
  • Harzsäuren
  • Gingerol (verleiht dem Ingwer seine Schärfe)
  • Vitamin C
  • Magnesium
  • Eisen
  • Calcium
  • Kalium
  • Natrium
  • Phospor

Wirkung:

  • antioxidativ
  • entzündungshemmend
  • verdauungsfördernd
  • magenstärkend
  • appetitanregend
  • kreislaufanregend
  • löst Schleim
  • lindert Husten
  • antibakteriell
  • fördert die Durchblutung
  • steigert die Gallensaft-Produktion

Viel mehr Argumente kann wohl kaum ein anderes Nahrungsmittel bieten! Grund genug, dieses Rezept genau jetzt auszuprobieren und achtsam zu sein, was es mit einem macht und wie sich das Befinden zum Positiven verändert!

Empfohlen wird eine dreiwöchige Kur – jeweils morgens und abends ein Drink aus etwa einem Schnapsglas Ingwer-Drink, aufgefüllt mit Wasser. Das Getränk sollte nur eine ganz leichte Schärfe haben, ansonsten noch Wasser zugeben. Morgens auf nüchternen Magen, abends als letztes vor dem Zubettgehen trinken.
Danach sollte eine Woche pausiert werden, dann die Kur wiederholen.
Insgesamt dreimal. Das Ganze zweimal pro Jahr.

Ingwer-Drink mit Apfelessig
Ingwer-Drink mit Apfelessig

Den ein über den anderen Tag, empfiehlt sich abwechselnd die Zugabe von je einem kleinen Schuss Apfelessig oder Olivenöl, etwa ein Teelöffel voll.

In unserem Freundes- und Bekanntenkreis hat der Ingwer-Drink natürlich zahlreich Einzug erhalten. Einige mögen allerdings den Geschmack nicht, ich dagegen liebe ihn… Ich denke, es ist das Wissen darum, dass auch ein wenig Knoblauch enthalten ist. Man schmeckt ihn allerdings nicht und riecht übrigens auch nicht danach!!!! Keine Angst also vor einer Knoblauchfahne!

Rezept für den Ingwer-Drink

(ergibt etwa 1,5 Liter, das reicht für 2 Personen 3 Wochen)

Gesundheits-Drink mit Ingwer und Zitrone
Ingwer-Zitrone-Gesundheits-Drink
  • 1 kg Ingwer
  • 3 Zitronen
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 Flaschen stilles Wasser (à 0,75 l)

Den Ingwer schälen und in Stücke schneiden. Ich empfehle große Wurzeln zu kaufen, die lassen sich wesentlich besser schälen. Im Biomarkt bekommt man oft die ganz kleinen und dünnen, das wird dann sehr mühselig… Den Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Die Zitronen auspressen.

Ingwer und Knoblauch in einen Topf geben, mit stillem Wasser auffüllen, so dass beides knapp bedeckt ist. Kurz aufkochen und für 5 Minuten köcheln lassen.
Es geht darum, dass sich die ätherischen Öle lösen, der Ingwer etwas weicher wird, so dass er sich gut pürieren lässt.
Den Topf vom Herd nehmen und den Zitronensaft dazugeben.
Ich gebe die Menge in zwei Durchgängen in einen Standmixer und fülle jeweils mit etwas stillem Wasser auf, dass ein flüssiger Brei entsteht. Diesen gieße ich durch ein Haarsieb und fange die Flüssigkeit auf. Denn diese ist nun unser Zaubertrunk! Den Brei gut mit einem Kochlöffel ausdrücken, damit so wenig wie möglich der Essenz verloren geht!
Sollten die zwei Flaschen Wasser noch nicht aufgebraucht sein, den Rest dazugeben und gut mischen. In die beiden leeren Wasserflaschen abfüllen – fertig ist die Wunderkur!

Zauberzutat Ingwerpüree

Zurück bleibt der pürierte Ingwer. Diesen auf jeden Fall in einem luftdicht zu verschließenden Behältnis verwahren! Er ist die Zauberzutat schlechthin, für fast alle Gerichte, die man von jetzt an zubereitet! Ein Teelöffel des Pürees in die Salatsoße rühren oder in Suppen. Wenn man beim Abschmecken noch nicht zufrieden ist, dann hilft in fast allen Fällen die Zugabe dieses köstlichen Breies…




Zitronenkuchen – einfach, schnell und köstlich!

Ich habe wirklich schon gefühlt 1000 Rezepte und Variationen probiert! Dieses hier ist das beste und vor allem das einfachste! Das braucht ihr euch nicht mal notieren, denn die fünf Zutaten könnt ihr euch merken und habt es immer und überall parat! Von der Idee über die Umsetzung bis zum essbereiten Ergebnis vergehen höchstens 1 1/2 Stunden, also auch ein schnelles Rezept, wenn einem die Lust auf Kuchen überfällt oder sich Besuch angekündigt hat! Und die Zutaten finden sich in jedem Küchenschrank.

Als Maß dienen vier Eier. Diese werden zuerst abgewogen, in der Regel ergeben sie etwa 250 Gramm, in jeweils der gleichen Menge werden dann die restlichen Zutaten bemessen.

Zutaten:

  • 4 Eier
  • Zucker (Rohrohrzucker)
  • Butter
  • Mehl (Dinkelmehl Typ 630)
  • 1 Zitrone

Wichtig ist, dass Eier und Butter die gleiche Temperatur haben, am besten Zimmertemperatur, ansonsten flockt die Masse und wird nicht schön geschmeidig.
Mit dem Handrührgerät braucht man viel Geduld, denn: je länger gerührt wird, desto fluffiger wird der Kuchen. Wohlgemerkt, man braucht kein Backpulver – natürlicher und bekömmlicher geht es nicht!

Ich besitze eine Kitchen-Aid und lasse sie zuerst die Butter cremig rühren, nach mindestens fünf Minuten Rührzeit ist sie fast weiß. Dann gebe ich den Zucker zu, dessen Kristalle komplett aufgelöst sein sollten. Das dauert wieder mindestens fünf Minuten. Nun die Eier nach und nach dazu geben. Was soll ich sagen… Das dauert auch wieder fünf Minuten.
Zu dieser Masse wird nun das Mehl gesiebt. Sieben ist wichtig, dadurch bleibt der Teig schön locker! Nur kurz unterheben, wenn zu lange gerührt wird, trennt sich das Mehl wieder. Erst jetzt Abrieb und Saft der Zitrone zugeben. Ich schmecke den Teig immer ab! Wenn ich noch nicht überzeugt bin, gebe ich noch etwas Amaretto oder Limoncello dazu. Ich möchte, dass ein Kuchen einen besonderen Geschmack hat, nicht einfach nur süß… Deshalb nehme ich immer einen Ticken weniger Zucker.

Den Teig in eine gut gefettete Kastenform geben und im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad ca. 45 Minuten backen. Ich backe immer mit Unter- und Oberhitze, Umluft trocknet den Kuchen aus. Ich mache nach 40 Minuten den ersten Test mit einem Schaschlickspieß. Meist hängt noch etwas Teig dran, dann lasse ich den Kuchen für 5 Minuten weiter backen, schalte den Ofen aus und lasse ihn bei halbgeöffneter Tür noch etwas nachziehen. Man muss einfach ein Gefühl dafür entwickeln, wann die Farbe appetitlich ist – weder zu blass, noch zu gebräunt.

Im Sommer ist Zitrone meine erste Wahl. Ab Herbst nehme ich stattdessen gerne Orange und schmecke mit Orangenlikör ab. Gehobelte, gesplitterte oder gehackte Mandeln passen gut. Allerdings streue ich sie nur als Topping vorm Backen auf den Teig. Untergerührt wird das Ergebnis ansonsten gerne speckig, weil die Nüsse sich am Boden sammeln. Manche mögen das aber, insofern bleibt es euren Vorlieben überlassen… Mit Puderzucker oder einem kaltgerührten Guss aus Puderzucker und Zitrone aufhübschen, dann kann der Kaffeeklatsch beginnen!

Veganer Zitronenkuchen

Update: Inzwischen habe ich diesen köstlichen Zitronenkuchen veganisiert. Ich verspreche euch: die vegane Variante ist noch viel, viel besser! Abgesehen davon, dass sowohl Kühe als auch Hühner für diesen Genuss verschont bleiben, ist der vegane Zitronenkuchen noch sehr, sehr viel saftiger und aromatischer! Hier geht es zum überarbeiteten Rezept.