Schupfnudeln mit Sauerkraut und gerösteten Zwiebeln

Das definitiv letzte neue Rezept für dieses Jahr. Hat sich ganz spontan ergeben, weil zwei Gläser köstlichstes Sauerkraut im Kühlschrank auf ihren Einsatz warteten. Selbstgemacht vom Biobauern unserer solidarischen Landwirtschaft. Also nicht schnöde aus der Konservendose, sondern ganz frisch.

Sauerkraut oder Sauerkohl ist durch Milchsäuregärung konservierter Weißkohl oder Spitzkohl, wird meist gekocht als Beilage gegessen – international eines der bekanntesten deutschen Nationalgerichte. Gerne mit salzigem Kasseler und Speck serviert. Selbstverständlich nicht bei mir! Ich habe Speck und Kasseler instinktiv schon immer aussortiert und mich auf das Kartoffelpüree beschränkt.

Ich habe mich für schwäbische Schupfnudeln, im Volksmund aus offensichtlichen Gründen auch „Buwespitzle“ genannt, als Beilage entschieden. Wird in dieser Kombination gerne bundesweit auf (Weihnachts)Märkten angeboten. Nicht die beste Werbetrommel. Mein Mann hatte fast etwas Angst, als ich ihm angekündigt hatte, was es am Abend zu essen gibt. Kennt er dieses Gericht doch nur völlig versalzen, fetttriefend, viel zu sauer und in ranzigem Öl gebraten.
Ich esse es daher prinzipiell nicht außer Haus. Auch nicht in einem Restaurant. Ich mag es nicht, wenn beides gemischt wird. Dafür braucht man Schupfnudeln schließlich nicht knusprig zu braten, wenn man sie hinterher mit dem Sauerkraut mischt. Meine Meinung…

Schwäbische Schupfnudeln mit mildem Sauerkraut

Wieder breche ich hier eine Lanze für das Ei, beziehungsweise gegen die Verwendung von Eiern generell. Die armen Hühner werden völlig umsonst gequält. Man braucht Eier nicht zur Bindung oder für die Konsistenz – weder in Kuchen, noch in anderen Gerichten.
Habe ich gerade wieder gelesen: 85 Prozent der Legehennen bricht der Brustkorb, weil sie zu klein gezüchtet werden und extra große Eier legen müssen. Vegetarisch zu sein reicht also nicht!

Wenn man zum ersten Mal etwas macht, ist die Spannung immer groß. Natürlich rechne ich damit, dass meine Rechnung nicht aufgeht und das Ergebnis misslingt. Auch bei den Gnocchi oder dem Nudelteig, den ich für die Kürbisravioli selbstgemacht habe, war die Neugierde groß, wie sich der Teig jeweils beim Kochen entwickeln würde. Aber alles gut, kein Malheur, sondern beste und verblüffende Ergebnisse! Noch dazu verwende ich nicht einmal Kartoffel- oder Maisstärke, die gerne zum Binden verwendet werden.

Meine Kürbisgnocchi und Kürbisravioli sind bereits beim ersten Mal überdurchschnittlich gut gelungen. Aber mit diesen Schupfnudeln mache ich jeder schwäbischen Köchin Konkurrenz. Schon beim ersten Versuch!

Knusprig gebratene Schupfnudeln an Sauerkraut und Röstzwiebeln

Das möchte ich bei dieser Gelegenheit noch einmal anmerken, weil ich das gerade in letzter Zeit sehr oft gefragt werde… Nein, ich bin weder Köchin, noch Konditorin. Ich bin und bleibe leidenschaftliche Journalistin mit akademischem Abschluss, die das Schreiben liebt. Umso mehr, wenn ich über Herzensangelegenheiten schreibe. Das waren lange Zeit Themen, die das Leben schöner machen, wie Beauty und Mode. Jetzt ist es ausschließlich der Tierschutz, mit allem, was damit zusammenhängt. Noch hatte ich nicht die Gelegenheit mich aktiv einzubringen. Aber meine veganen Rezepte, die zeigen, dass Genuss trotzdem oder gerade deshalb möglich ist, weil man auf tierische Inhaltsstoffe verzichtet, sind ein großer Schritt in die richtige Richtung! Da kommt mir meine Leidenschaft zum Essen und Kochen natürlich zugute. Gleichzeitig bin ich doch der beste Beweis, dass mein kein Profi sein muss, um kulinarische Höchstleistungen zu erzielen.

Rezept für Schwäbische Schupfnudeln mit Sauerkraut und Röstzwiebeln

für 4 Personen

Knusprig gebratene Schupfnudeln

Zutaten:

Für die Schupfnudeln:

  • 1 kg Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 150 Gramm Dinkelmehl (Typ 630)
  • 120 Gramm Hartweißengrieß
  • 1 TL Salz
  • Muskatnuss
  • Olivenöl zum Ausbraten

Für das Sauerkraut:

  • 600 Gramm Sauerkraut
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Rohrohrzucker
  • 200 ml trockener Weißwein
  • 200 ml Brühe
  • 50 g getrocknete Tomaten
  • frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer

Für die Röstzwiebeln:

  • 4 Schalotten
  • 2 EL Olivenöl

Zubereitung:

Kartoffeln mit Schale kochen. Noch warm schälen, durch eine Kartoffelpresse drücken oder zerstampfen.
Mit Mehl, Grieß (macht den Teig schön fluffig) und den Gewürzen mischen und verkneten.

Die Schupfnudeln werden mit einem Teigschaber abgeteilt (geschupft)

Den Teig vierteln. Jedes Teil zu einer Rolle mit etwa 3 cm Durchmesser rollen und mit einem Teigschaber oder Messer etwa 1 cm dicke Scheiben abteilen. Dieser Arbeitsschritt nennt sich „schupfen“ und ist schließlich namensgebend.
Ein Stück sollte für die ideale Größe in etwa 15 Gramm wiegen.

Schupfnudeln formen: einfach zwischen den Handflächen rollen

Die „geschupften“ Stücke jeweils zwischen den Handflächen zu ihrer typischen Form rollen. Die Tatsache, dass sie nicht gleichmäßig sind, ist ein sicheres Indiz für selbstgemacht. Kurz zur Seite stellen.

In der Zwischenzeit das Sauerkraut zubereiten.
Dafür die Zwiebel fein würfeln und im Öl bräunen. Der Bräunungsgrad ist ein wesentlicher Arbeitsschritt. Das sorgt für zusätzliches Aroma und färbt das Sauerkraut etwas bräunlich. Sieht appetitlicher aus, als die blasse Variante…
Zucker zu den gebräunten Zwiebeln geben, kurz karamellisieren lassen, dann das Sauerkraut dazu geben. Mit Weißwein und Brühe ablöschen, die getrockneten Tomaten untermischen und mit geschlossenem Deckel köcheln lassen. Mit Pfeffer abschmecken.

In einem Topf Wasser zum Kochen bringen, Temperatur reduzieren und die Schupfnudeln vorsichtig ins Wasser gleiten lassen – etwa 10 Stück pro Kochgang.
Sobald die Schupfnudeln an der Wasseroberfläche schwimmen (nach etwa 2 Minuten), werden sie mit einem Schaumlöffel auf einen mit Öl benetzten Teller (damit sie nicht festkleben) zwischengelagert.

Der perfekte Bräunungsgrad für knusprige Schupfnudeln

Die gegarten Schupfnudeln in einer beschichteten Pfanne in Olivenöl knusprig braten. Ebenso die in Streifen geschnittenen Schalotten.

Schupfnudeln kann man übrigens sehr gut auf Vorrat zubereiten. In gekochtem Zustand einfach einfrieren oder für den nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren.

Selbstverständlich kann man die Schupfnudeln unter das Sauerkraut mischen. Wer sie aber knusprig mag, dem empfehle ich, sie auf dem Sauerkraut anzurichten.

Knusprige Schupfnudeln an deftigem Sauerkraut

Sensationell abgerundet werden Geschmack und Optik mit gerösteten Schalotten. Schließlich noch ein wenig frisch gemahlener Pfeffer und ein wenig frisch geriebene Muskatnuss darüber reiben und es kann serviert werden.




Würziger Linsenbraten mit Gemüse-Rotwein-Sauce

Mein zweites veganes Weihnachten und wieder einen Schritt weiter, was die Menüplanung anbelangt. Letztes Jahr gab es Sommerrollen und Sushi. Dieses Jahr wollen wir es festlicher begehen.

Womit man mich jagen kann und ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll, es gibt in der Tat ‚Köche‘, die Gänse- oder Rinderbraten und Roastbeef vegan nachbauen – optisch! Mir würde der Bissen im Hals stecken bleiben, beziehungsweise würde ich ihn gar nicht runter bekommen.

Würziger Linsenbraten mit Walnüssen, Zwiebeln und Knoblauch

Ich kann es nicht oft genug sagen oder schreiben. Fleisch schmeckt nach nichts, nach rein gar nichts. Mit geschlossenen Augen würde man nicht schmecken, was man da isst. Es sind Gewürze und Kräuter (beides übrigens pflanzlich) und die Garmethode, die etwas Genießbares daraus machen. So macht man übrigens auch Tofu zu einer Köstlichkeit, schade dass sein Ruf so schlecht ist.

Genauso schlecht ist der Ruf des Veganers. Dabei denke ich gar nicht an Äußerlichkeiten, wie ihn sich der passionierte und vorurteilsbeladene Allesesser vorstellt. Wie oft werde ich bemitleidet und ich kann förmlich die Gedanken lesen, wie man mich vor einem Teller mit langweiligem Gemüse und blassem Tofu visualisiert.
Letzte Woche bin ich einer knapp 80jährigen Nachbarin begegnet, die ich für gar nicht so borniert gehalten hätte. Immerhin hat sie sich erst vor ein paar Jahren ein Smartphone zugelegt, um mit ihrer Familie, die in einem anderen Bundesland lebt, besser kommunizieren zu können. Die Rede kam auf Weihnachten und dass ihre Familie zu Besuch käme. Was sie allerdings schon jetzt stressen würde, weil diese Vegetarier sei. Wohl wissend, dass ich vegan bin, fügte sie schnell hinzu, dass ihre Kinder ihr gestohlen bleiben könnten, wenn sie vegan wären. Da stand ich wie ein begossener Pudel und wusste nicht, was ich dazu noch sagen sollte.

Festtagsbraten aus Linsen auf Soßenspiegel

So saß ich gerade beim Testessen mit meinem Mann am Tisch, vor uns jeweils ein Teller mit köstlichem Linsenbraten an einer würzigen Sauce, mit Kartoffelstampf und gebratenem Spitzkohl. Ich musste an dieses Gespräch zurück denken. Was meine voreingenommene Nachbarin wohl zu diesem Essen sagen würde?

Ich plane ein Kochbuch, irgendwann im nächsten Jahr. Fest steht, es wird keine Rezepte mit Tofu geben und ich werde an keiner Stelle das böse Wort ‚vegan‘ erwähnen. Auch nicht ‚tierleidfrei‘, damit kann ich die wenigsten beeindrucken. Ich bin mir sicher, dass viele es gar nicht merken werden. Was eigentlich? Wie muss man sich veganes Essen denn vorstellen? Traurig, dass ‚vegan‘ zum Unwort verkommen ist und mit schlechtem Essen gleichgesetzt wird.
Neulich auf Facebook hatte ich als Reaktion auf einen Kommentar, dass es schade um so eine attraktive und sympathische Frau wie mich sei. Vegan würde so gar nicht zu mir passen. Da hatte einer offensichtlich in meinem Profil gestöbert. Bin ich nicht genau deshalb sympathisch, weil ich alle Tiere liebe und nicht möchte, dass auch nur einem ein Haar gekrümmt wird? Ich trommele schließlich nicht nur und klage an, ich gebe mir mit all meinen Rezepten unglaublich viel Mühe, zu überzeugen.

In diesem Sinne muss man auch an Festtagen nicht auf einen Braten verzichten. Die Hauptzutat dieses Exemplars basiert allerdings nicht auf dem sinnlosen Tod eines Tieres, sondern auf proteinreichen Linsen.

Rezept für würzigen Linsenbraten mit Gemüse-Rotwein-Sauce

Für 4 Personen

Zutaten:

Für den Braten:

  • 300 g getrocknete Linsen
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 150 g gehackte Walnüsse
  • 2 Karotten
  • 1 Stange Porree
  • 50 g getrocknete Tomaten
  • 4 Esslöffel Leinsamen (geschrotet)
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 TL Majoran
  • Salz
  • frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • 4 EL Agavendicksaft
  • 2 EL Ahornsirup
  • 2 EL Soja- oder Tamarisauce

Für die Bratensauce:

  • 4 Schalotten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleine Sellerieknolle
  • 4 Karotten
  • 2 Pastinaken
  • 2 Tomaten
  • 1 milde Chillischote
  • 4 EL Olivenöl
  • 200 ml Rotwein
  • 400 ml Brühe

Zubereitung:

Linsen nach Packungsanweisung garen.

In der Zwischenzeit die Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, die Karotten raspeln, den Porree halbieren und in feine Scheiben schneiden, die getrockneten Tomaten klein hacken und den Leinsamen mit etwa 10 EL Wasser quellen lassen.

Die Linsen in ein Abtropfsieb schütten und gut mit Wasser nachspülen.

Die Zwiebeln und den Knoblauch fein hacken und in Olivenöl in einem ausreichend großen Bräter glasig dünsten. Die Linsen dazu geben, mit den Walnüssen, den Karotten, dem Lauch und den getrockneten Tomaten mischen. Das Ganze scharf anbraten, mit Majoran, Salz und Pfeffer würzen.
Zur Bindung den Leinsamen unterrühren. Ist die Leinsamenmasse nach dem Quellen zu fest, einfach mit etwas Wasser glatt rühren.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.

Für die Glasur den Agavendicksaft, den Ahornsirup und die Sojasauce gut miteinander verrühren.
Die Linsenmasse in einer mit Backpapier ausgelegten Kastenform verteilen, die Hälfte der Glasur darüber streichen und auf der mittleren Schiene für 1 Stunde in den Backofen schieben.
Nach der Hälfte der Zeit die restliche Glasur auf dem Braten verteilen.

Nach dem Backen sollte der Linsenbraten komplett auskühlen, damit er fest wird und sich später gut schneiden lässt.

Deftiger Linsenbraten, hier mit Ofengemüse und Kartoffelstampf

Für die Sauce die Schalotten, Karotten, Pastinaken, Tomaten, Chillischote, den Sellerie und den Knoblauch grob zerteilen, in eine ofenfeste Form füllen, mit dem Olivenöl mischen und zum Braten in den Ofen stellen.

Sobald das Gemüse goldgelb gebacken ist und sich ein leichter ‚Bratensaft‘ gebildet hat, mit dem Rotwein ablöschen und für weitere 10 Minuten im Backofen lassen.

Das geschmorte Backofengemüse mit der Rotweinreduktion in einen ausreichend großen Topf geben, das Ganze sehr fein pürieren und mit der Brühe bis zur gewünschten Konsistenz und Sämigkeit aufgießen.

Den ausgekühlten Braten aufschneiden und gegebenenfalls im warmen Backofen noch einmal kurz aufwärmen und mit der heißen Gemüse-Rotweinsauce servieren.




Gebratene Gemüse-Salsa auf Röstbrot

Ich wollte an dieser Stelle das Rezept für ein weiteres Weihnachtsgebäck posten. Keine zwei Wochen mehr und es ist so weit. Es war mir aber einfach nicht nach süß. Geht mir auch beim Essen so. Wenn ich etwas Süßes esse, brauche ich etwas Herzhaftes hinterher. Oder umgekehrt.

Damit ich aber nicht so ganz vom Thema abschweife, passt das Rezept ganz fantastisch in den nahenden Winter und schmeckt durch eine dezente Zimtnote auch etwas weihnachtlich.

Im Ofen gebackenes Gemüse-Salsa aus rote und gelbe Beete, Pastinaken, Karotten und Fenchel

An dieser Stelle rühre ich mal wieder die Werbetrommel, wie Veganer sich ernähren (können, wenn sie wollen). Den Vorurteilen begegne ich leider täglich, dass Veganer sich ungesund ernähren und chemische Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen müssen. Ich nehme übrigens kein einziges…

Wenn es mal schnell gehen soll oder für den kleinen Hunger zwischendurch, sind Ersatzprodukte aber eine feine Sache und allemal besser als das tierische Pendant. Beschäftigt man sich eine Weile mit veganer Ernährung und ist infiziert, seinen kulinarischen Horizont zu erweitern und umzukrempeln, dann reiht sich eine Idee an die andere. Erst recht, wenn man erwartungsvoll die neue Kreation kostet und man sein Glück nicht fassen kann, wie köstlich es schließlich schmeckt. Das ist mir früher bei einem Leberwurst- oder Käsebrot nie passiert! Man entwickelt ein komplett neues Empfinden für Aromen und Zusammenstellungen – wenn man es denn möchte…

Geröstetes Bauernbrot mit Gemüse-Salsa

Zur Entstehungsgeschichte… Beim Sichten meiner bislang umgesetzten Rezepte ist mir aufgefallen, dass ich außer Marmelade noch keinen wirklichen Brotbelag habe. Von den Bruschette mit Tomaten mal abgesehen. Da ich gleichzeitig auf saisonale Zutaten achte, sind mir meine rote und gelbe Beete-Knollen und die Pastinaken in die Hände gefallen. Fenchel ist zwar kein Wintergemüse, zaubert aber immer ein besonderes Aroma. Das Ganze schließlich noch im Backofen geröstet, schön mit Kräutern wie Minze und Oregano gemischt, da ist doch das Geschmackserlebnis quasi schon vorprogrammiert. So war es schließlich auch. Habe noch mit etwas Zitronensaft und Zimt nachgeholfen, dann war es für mich perfekt.

Dieses Wintergemüse-Salsa passt übrigens auch hervorragend zu Bratkartoffeln oder zum Burger – nur mal so als Tipp…

Rezept für Gebratene Gemüse-Salsa auf Röstbrot

(für 6 geröstete Brotscheiben)

Winterliches Gemüse-Salsa mit Minze, Oregano und Zimt

Zutaten:

  • 1 kleine Knolle Rote Beete
  • 1 kleine Knolle Gelbe Beete
  • 1 große Karotte
  • 1 große Pastinake
  • 1 Fenchelknolle
  • 2 Schalotten
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • 5 Zweige frische Minze
  • 1/2 Zitrone (Saft)
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1/2 TL Zimt
  • optional: Chipotle Chili
  • 2 Knoblauchzehen

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Rote und gelbe Beete, Pastinaken, Karotten und Fenchel in Stücke schneiden

Vom Fenchel das harte Außenblatt und den Strunk entfernen und in 2 Zentimeter dicke Schnitze schneiden, das Kraut zur Seite legen.
Rote und gelbe Beete schälen und ebenso in Schnitze teilen.
Karotte und Pastinake schälen, vierteln und in Stücke schneiden.
Schalotten schälen und vierteln.

Das Gemüse mit dem Oregano, gehackter Minze, dem Fenchelkraut, 2 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer mischen. In einer großen ofenfesten Schale oder auf dem Backblech verteilen.

Gebackene Gemüsestücke mit goldgelber Farbe

Für eine gute halbe Stunde in den Backofen schieben, bis das Gemüse eine goldgelbe Farbe angenommen hat.

Das gebackene Gemüse mit einem Messer zerkleinern

Herausnehmen, abkühlen lassen und mit einem großen Messer sehr fein hacken.

Schnell und einfach geht das Zerkleinern in einem leistungsstarken Multizerkleinerer

Schneller, einfacher und gleichmäßiger geht das Zerkleinern in einem leistungsstarken Multizerkleinerer. Ich habe die Gesamtmenge in zwei Durchläufen geschreddert. Die Konsistenz und Größe der Stücke bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen.

Die Gemüse-Salsa mit Salz, Pfeffer und Zimt abschmecken und mit Zitronensaft und Olivenöl abrunden.

Schmeckt am besten mit geröstetem Bauernbrot oder Ciabatta. Dafür das restliche Olivenöl mit gepresstem oder sehr fein gehacktem Knoblauch mischen und die Scheiben damit bestreichen. Kurz im Backofen oder im Toaster knusprig rösten.




Badische Nussecken – DER Klassiker ganz einfach vegan abgewandelt

Ich hatte sie letztes Jahr ein wenig vermisst, meine geliebten Badischen Nussecken, die mich bei jedem Bissen an meine alte Heimat Baden-Baden erinnert haben. Lieber als irgendwo sonst auf der ganzen Welt, würde ich so gerne wieder dort leben. Da ich immer so spät mit der Weihnachtsbäckerei anfange und ich zuerst die Florentiner, Lebkuchen und den Christstollen veganisiert habe, war keine Zeit mehr. Hätte ich gewusst, dass der Austausch so einfach ist…

Badische Nussecken mit vielen verschiedenen Nüssen und Konsistenzen

Damit mir das dieses Jahr nicht wieder passiert, waren sie gestern als Erste dran. Wie immer an dieser Stelle betone ich, dass die Veganisierung ohne den geringsten Geschmacksverlust gelungen ist! Das Ei im Mürbeteig habe ich durch cremiges Apfelmus ersetzt, den Schmand in der Nussmasse durch dickflüssige Hafersahne. Fast würde ich sagen, dass die Nussecken dieses Jahr sogar aromatischer sind und auch die Konsistenz noch perfekter ist.

Wirklich unnötig, dass für diesen Genuss auch nur ein Tier leiden muss. Das ist und bleibt mein hauptsächliches Anliegen, dass veganisierte Rezepte durch klangvolle Zutaten dem Original so nahe wie möglich kommen. Wenn nicht sogar noch besser gelingen!
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ein Zweifler das Rezept in dieser Form ausprobieren und einen Kommentar hinterlassen würde. Die Zutaten dafür finden sich mittlerweile in jedem Supermarkt.
Für zusätzlichen Geschmack und eine sehr feine Note sorgt übrigens Schwarzwälder Kirsch-Schnaps, diese hochprozentige Zugabe macht die Nussecken schließlich „badisch“… Man kann ihn aber auch weg lassen.

Rezept für Vegane Badische Nussecken

Zutaten:

(für etwa 60 Stück)

Badische Nussecken: ein mürber Keksboden mit einer saftigen Nussmasse

Für den Teig:

  • 250 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 60 g Rohrohrzucker
  • 125 g kalte Margarine
    • 2 EL Apfelmus
  • 1 Prise (Meer)Salz
  • Für den Belag:

  • 100 g Marzipan-Rohmasse
  • 3 EL Kirschwasser
  • 400 g gemahlene, gehackte oder gehobelte Nüsse, gemischt (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse)
  • 150 g Margarine
  • 100 g Hafersahne
  • 200 g Rohrohrzucker
  • Zum Tauchen:

  • 300 g Zartbitter-Kuvertüre
    • 40 g Kokosöl

    Zubereitung:

    Für den Teig: Mehl, Zucker, Butter, Apfelmus und Salz mit dem Knethaken der Küchenmaschine verkneten. Ich nehme gerne grobes Meersalz, weil das einen intensiveren, trotzdem feinen Salzgeschmack macht. ‚Geschmack‘ ist zu viel gesagt, denn etwa eine Messerspitze ist wirklich nicht viel auf die Gesamtmenge Teig… Aber man sieht die Kristalle im fertig gekneteten Teig glitzern und schmeckt eine ganz dezente Note. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

    Höhenverstellbares Nudelholz

    Den Teig auf Backpapier knapp 0,5 cm dick zu einem Rechteck ausrollen.
    Am einfachsten gelingt das mit einem Nudelholz mit seitlichen Aufsteckringen, so wird die Teigplatte gleichmäßig dick.
    Das gelingt auch mit zwei Holzlättchen aus dem Baumarkt. Man legt sie (in der Stärke, die man braucht) in entsprechendem Abstand, sodass man mit dem Nudelholz noch darüber rollen kann, dazwischen der Teig.
    Den ausgerollten Teig mit dem Backpapier auf das Blech heben.

    Nussmasse gleichmäßig auf den Mürbeteig streichen

    Für den Belag: Marzipan mit Kirschwasser und den Nüssen in der Küchenmaschine mit dem Schneebesenaufsatz vermischen. Bei den Nüssen ist den Vorlieben keine Grenze gesetzt. Man kann zum Beispiel auch nur gemahlene Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln nehmen, auch gerne gemischt… Ich mag es, wenn die Nussecken Biss haben und mische mal richtig… Da ich von vornherein die doppelte Menge backe, brauche ich 800 Gramm Nüsse. In diesem Rezept habe ich gemahlene und gehobelte Haselnüsse und gehackte und gemahlene Mandeln verarbeitet.

    Margarine, Hafersahne und Zucker aufkochen, vom Herd nehmen und mit der Marzipan-Nuss-Mischung gut verrühren. Die abgekühlte Nussmasse gleichmäßig auf dem ausgerollten Teig verteilen.
    Im auf 180 Grad vorgeheizten Backofen (Unter- und Oberhitze) etwa 20 Minuten backen, bis die Nussmasse honiggelb ist. Auf dem Blech abkühlen lassen, dadurch wird der Boden schön fest, mit ein wenig Glück sogar knusprig.

    Die Nussecken sind perfekt gebacken, wenn der teig honiggelb ist

    Ich lasse das Blech über Nacht stehen. So kann es in aller Ruhe auskühlen und die Platte lässt sich am nächsten Tag ohne Krümel und Unfälle sehr gut schneiden und ins Schokolade tauchen.

    Saftige Nussecken aus Mürbeteig und kerniger Nussmasse

    Die fertig gebackene Platte zunächst in ca. 5 cm dicke Streifen, dann jeweils in Quadrate schneiden, welche dann diagonal zu Dreiecken geteilt werden.

    Kouvertüre im Wasserbad langsam schmelzen und das Kokosöl unterrühren. Durch das Kokosöl wird die Schokolade cremiger, etwas dünnflüssiger und sehr viel ergiebiger. Die Nussecken mit einer Seite eintauchen. Bleibt Schokolade übrig, diese mit einem Löffel in Fäden über den Nussecken verteilen.
    Auf dem Backpapier fest werden lassen und ab damit in die Keksdose.