Himmlisch zarter Heidesand mit Zitronenaroma
„Besser geht es nicht“, ich zitiere meinen Ehemann und allerliebsten Testesser. Er hat ein sehr sicheres Gespür, welcher Beliebtheit sich meine Rezepte letztlich erfreuen.
Ich werde also noch einmal Heidesand nachbacken müssen. Denn ich habe vorsichtshalber nicht so viele Kekse gebacken, weil sie in der vegetarischen Variante mit Butter weniger sein Interesse wecken konnten. Da lagen die Lebuchen in der Beliebtheitsskala vorne. Da es sich aber um ein schnell zubereitetes Weihnachtsgebäck handelt, kann man das Backen jederzeit kurz einschieben.
Heidesand: Weihnachtsgebäck- oder Teegebäck? Das ist hier die Frage
Bei Heidesand handelt es sich um Plätzchen beziehungsweise Teegebäck aus Mürbeteig. Vor allem in Norddeutschland gilt es als ausgesprochenes Weihnachtsgebäck. Es passt aber, genau wie Florentiner, das ganze Jahr über, um uns für kurze Augenblicke das Leben zu versüßen.
Zu meinen vegetarischen Zeiten habe ich den Teig mit gebräunter Butter zubereitet. In Frankreich nennt man sie zu Recht „beurre noissette“ (Nussbutter), weil gebräunte Butter wirklich auch nach Haselnuss schmeckt. Die Butter wird in einem Topf gekocht, die Milchtrockenmasse setzt sich unten ab und bräunt. Man lässt das Ergebnis erkalten, schlägt es schaumig und fügt dann die restlichen Zutaten zu.
Geheimzutat gebräunte „Butter“, in diesem Fall Margarine
Nussbutter als besondere Zutat machte den feinen Unterschied. Nun gebe ich mich nicht mit Halbheiten zufrieden und möchte, dass jeder schmeckt, wie besonders und exquisit die vegane Küche ist. Dass man auf nichts verzichten muss, man keine Abstriche machen muss.
Wie immer durfte ich auch hier die Erfahrung machen, dass mein Ziel nicht zu hoch ist. Diesen dezenten Nussgeschmack habe ich fast identisch mit Margarine hinbekommen. Auch sie lässt sich bräunen. Auch sie schmeckt leicht nussig. Vielleicht von leichten Röstaromen begleitet. Deshalb habe ich einen Teil des Mehls durch sehr fein gemahlene Haselnüsse ersetzt. Mit der Befürchtung, dass die Plätzchen möglicherweise nicht ganz so mürbe werden. Sind sie aber, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Schließlich sorgen ein qualitativ hochwertiges Meersalz und Zitronenabrieb als weitere Zugaben dafür, dass der Heidesand alles andere als gewöhnlich schmeckt.
Wer noch auf der Suche nach einem schnellen, einfachen und unkomplizierten Rezept für ein Highlight auf dem Weihnachtsteller ist, ist hiermit fündig geworden.
Rezept für Heidesand mit Zitronenaroma
Ergibt etwa 40 Stück
Zutaten:
- 250 g Margarine
- 300 g Dinkelmehl (Typ 630)
- 100 g sehr fein gemahlene Haselnüsse
- 175 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 TL feines Meersalz
- Zucker zum Wälzen
- 2 Bio-Zitronen (Schale)
Zubereitung:
Margarine in einem Edelstahltopf (dann sieht man den Bräunungsgrad am besten) bei geringer Hitze schmelzen und leicht bräunen lassen. Das dauert ein wenig. Zuerst kocht die Margarine, dann bräunt sie langsam aber sicher. Da sollte man unbedingt beim Topf bleiben und ständig umrühren, damit nichts anbrennt. Die flüssige Margarine entweder umfüllen, dass sie im heißen Topf nicht weiter kocht oder auf einen kalten Untergrund nach draußen stellen. Die Masse abkühlen und wieder fest werden lassen.
Die kalte Butter mit den Quirlen des Handrührers oder der Küchenmaschine cremig aufschlagen. Mehl, gemahlene Nüsse, Zucker, Vanillezucker und Salz dazu geben und mit den Knethaken zu einem glatten Teig verkneten.
Ich verwende immer sehr feines Meersalz, dann verteilen sich die Kristalle besser im gesamten Teig.
Den Teig in etwa drei gleichgroße Stücke teilen (am besten mit Hilfe der Küchenwaage) und je eine Rolle daraus formen (etwa 5 cm Durchmesser, 20 cm lang). Diese kommen für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank, dann lassen sie sich leichter in Scheiben schneiden.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Teigstangen auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem Messer in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Sie können ruhig nahe beieinander liegen. Da kein Backtriebmittel enthalten ist, behalten sie ihre Form.
Heidesand im Ofen etwa 10 bis 12 Minuten hellbraun backen und auskühlen lassen.
Zucker mit der frisch geriebenen Zitronenschale mischen.
Die Plätzchen vorsichtig in dem Gemisch wenden, da die Plätzchen sehr mürbe sind und leicht brechen.
Den Zucker, der übrig bleibt, in die Aufbewahrungsdose über die aufgeschichteten Kekse geben.
Für alle Plätzchen gilt übrigens: kühl aufbewahren! Richtig gut schmecken sie, wenn sie wieder Zimmertemperatur erreicht haben.