Knusprige Brötchen zum Frühstück – knetfrei

Ich wollte es gut sein lassen und mich nicht mehr über die Qualität der Bäckereien auslassen… Aber nach jedem Brot, das ich gebacken habe, bin ich immer wieder aufs Neue fassungslos, wie schlecht Qualität und Geschmack von gekauftem sind!

Ich habe letzte Woche Aprikosenmarmelade gemacht… Es ist eine Sache, die Marmelade zu kochen und abzuschmecken, die andere wie sie am nächsten Tag auf dem Frühstücksbrötchen schmeckt! Ich habe Brötchen in der vermeintlich besten Bäckerei am Ort gekauft und konnte kein abschließendes Urteil bezüglich meiner Marmelade fällen, weil die Brötchen widerlich geschmeckt haben! Nichts von alledem, was man sich von einem ganz normalen Brötchen wünscht! Weder knusprig, noch geschmacklich auffällig. Also geschmacksneutral und wie Gummi… Das ist übrigens nicht nur meine Meinung…

Ich bin auf einen Stand auf dem Wochenmarkt angewiesen, bei dem ich einmal in der Woche akzeptable Ware kaufen kann oder auf meinen Naturkostladen, der leider auch nur einmal die Woche beliefert wird… Liebe Ursula, wenn du das liest, du bist gemeint… Wie gut, dass es dich gibt!!!

Knusprige Dinkelbrötchen nach der no-knead-Methode

Was bleibt mir also anderes übrig? Neben fast allem, was ich selber koche oder backe, habe ich mich jetzt auch noch aufs Brötchen backen verlegt! Und was soll ich sagen? Bereits der erste Versuch war um Längen besser, als das, was man in den Bäckereien angeboten bekommt! Umso unverständlicher, dass man einfach nur ein paar Zutaten verrühren muss…

Das perfekte Brötchen zum Frühstück: frisch gebacken und knusprig

Ich frage mich also, wie es sein kann, dass ein Bäcker nicht den Ehrgeiz und den Anspruch besitzt, das beste Brot oder Brötchen weit und breit zu backen? Wo es doch so einfach ist! Wo es doch sein Job ist und er es drei Jahre lang gelernt hat! Ich bin Laie, hätte sehr, sehr gerne mehr Know-How, was die Physik des Kochens oder Backens anbelangt. Aber irgendwie schmeckt das, was ich mache trotzdem um Längen besser! Das Geheimnis liegt wohl darin, dass man alles, was man macht, mit Liebe machen muss! Und das tue ich! Weil wir essen müssen! Weil es Lebensqualität ist! Weil es die Basis unseres Wohlbefindens ist! Weil ich möchte, dass wir jeden Bissen genießen und ihn nicht hinunter würgen, weil man eben essen muss…

Ich bin ganz oft mehr als erstaunt, wie einfach es ist, ein tolles Essen zu produzieren! Bei diesen Brötchen überrollte mich förmlich beim Essen ein Glücksgefühl, denn so sollten Brötchen schmecken!

Ich gebe dieses Rezept also sehr gerne an euch weiter, in der Hoffnung, dass ihr meinem Beispiel folgt und es auch einmal selbst versucht!
Der Vorteil dieses Rezeptes: es ist wie schon eines meiner Brote (no knead bread) knetfrei, das heißt, es werden die Zutaten am Abend einfach nur kurz miteinander verrührt und am nächsten Tag wird der Teig erst zu Brot oder Brötchen verarbeitet. Das dauert auch nicht länger als der Gang zum Bäcker oder Aufbackbrötchen!

Rezept für knetfreie Dinkelbrötchen

(ergibt 8 Stück)

Zutaten:

Mehl, Wasser, Öl, Salz und Hefe – that’s it!

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 300 ml kaltes Wasser
  • 10 g Salz
  • 20 g Olivenöl
  • 1 g Frischhefe (etwa die Größe einer Erbse)

Zubereitung:

Hefe in Wasser auflösen

Zuerst die Hefe in kaltem Wasser auflösen. Ich habe das hier in einer kleinen Schale gemacht, damit man besser sieht, wie wenig Hefe man braucht und wie sie sich auflöst… Dann das Öl dazu gießen. Mehl und Salz vermischen und in die Wasser-Öl-Hefe-Mischung rühren. Das dauert keine Minute, bis sich alles schön homogen miteinander verbunden hat.

Alle Zutaten miteinander vermischen

Nun die Schüssel mit Folie oder einem Deckel abdecken und an geschützter Stelle bei Zimmertemperatur über Nacht, mindestens acht bis neun Stunden, ruhen lassen.

Am nächsten Tag hat sich das Volumen mindestens verdoppelt.
Den Backofen auf 250 Grad vorheizen, auf der untersten Schiene eine feuerfeste Schale platzieren.
Den Teig einmal kurz durchkneten und in etwa acht gleich große Stücke teilen.
Die einzelnen Teigkugeln etwas bemehlen, damit sie sich gut weiter verarbeiten lassen, da der Teig leicht klebrig ist. Jeweils gut durchkneten, zwei- bis dreimal auf der Arbeitsfläche aufschlagen, um große Luftblasen zu vermeiden.

Brötchen je nach Geschmack rund oder länglich formen

Je nach Gefallen längliche oder runde Brötchen formen oder beides – macht sich hinterher umso besser im Brotkorb.

Brötchen eine halbe Stunde abgedeckt ruhen lassen

Die geformeten Brötchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und mit einem Küchentuch abgedeckt noch einmal 30 bis 45 Minuten ruhen lassen.

Brötchen mit einem scharfen Messer einschneiden

Nach der Gehzeit die Brötchen mit einem sehr scharfen (Säge)Messer oder einer Rasierklinge tief einschneiden und die Oberfläche entweder mit einer Sprühflasche mit Wasser oder nassen Händen leicht anfeuchten.

In den Backofen verfrachten und eine halbe Tasse Wasser in die feuerfeste Schale füllen.

Brötchen auskühlen lassen

Nach etwa 20 Minuten Backzeit, wenn die Brötchen eine appetliche goldgelbe Farbe angenommen haben, auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Noch etwas warm schmecken sie natürlich am Allerbesten!

Weizenmehl-Brötchen: ideal für einen süßen Belag

Fazit: Geschmack und Konsistenz waren auf Anhieb perfekt!
Ich habe sie am Tag darauf allerdings mit backstarkem Weizenmehl Typ 550 noch einmal gebacken. Mit dem Dinkelmehl fällt das Ergebnis eher herzhaft aus, mit dem Weizenmehl gebacken, war das Brötchen endlich perfekt für meine Aprikosenmarmelade… Das Rezept folgt selbstverständlich in Bälde!




Erdbeermarmelade mit Prosecco- der perfekte Start in den Tag

Wenn ich neue Marmelade eingekocht habe, ist die Freude aufs Frühstück doppelt so groß. Marmelade aus dem Supermarkt, obwohl die Auswahl endlos ist, ist keine Alternative! Alles nur süß, meist viel zu fest in der Konsistenz, geschweige, dass man mit geschlossenen Augen schmeckt, um welche Frucht es sich da handelt. Einfach nur Früchte und Gelierzucker miteinander zu kochen, reicht nicht!

DER Sommer-Klassiker: Erdbeermarmelade

Meine Allzweckmittel beim Marmelade einkochen oder Kuchen backen: Alkohol. Da lasse ich meiner Intuition freien Lauf, was gut miteinander harmonsiert. Erdbeeren und Prosecco – das klingt doch auch irgendwie nach genialer Sommerbowle, oder? Ich finde, dass Alkohol den Geschmack aus Früchten, gerade wenn sie nicht besonders intensiv schmecken, herauskitzelt. Und wo gibt es noch, außer im eigenen Garten, Früchte oder auch Gemüse, die intensiv nach dem schmecken, was sie vorgeben zu sein?

Erdbeermarmelade mit Prosecco

Auch wenn die Erdbeerzeit vorbei ist, im Supermarkt werden Erdbeeren das ganze Jahr über angeboten. Das sollte nicht zur Regel werden, weil ich absolut für saisonale Ernährung bin! Aber immer noch besser, als Marmelade zu kaufen, die nicht schmeckt… Das Rezept funktioniert natürlich genauso mit allen anderen Früchten, die gerade Saison haben wie zum Beispiel Pfirsich oder Aprikose.

Ich koche immer mit einer großen Menge, da man fast ein Jahr überbrücken muss. Ich fange also erst gar nicht unter drei oder vier Kilo Früchten an.

Zutaten:

  • 4 Kilo Früchte
  • 1 Flasche Prosecco
  • 5 Päckchen Gelierzucker aus Rohrohrzucker á 500 Gramm
  • Orangenlikör oder Amaretto zum Abschmecken
  1. Erdbeeren vorbereiten: Ich habe in diesem Fall eine ganze Steige Erdbeeren gekauft, also fünf Kilo. Nach dem Putzen und Aussortieren der lädierten Beeren, sind gute vier Kilo geblieben. Ich entferne den Stil und viertele die Früchte. Zusammen mit einer ganzen Flasche Prosecco komme ich auf fünf Liter, dazu die entsprechende Menge 2:1 Gelierzucker. Der Topf muss also ausreichend groß sein. Bitte bedenken, dass die Masse noch etwas schäumt und hochkocht! Wie beim Backen greife ich auch hier auf Rohrohrzucker zurück, weil er einfach aromatischer schmeckt als herkömmlicher Zucker. Ich brauche fünf Packungen Gelierzucker á 500 Gramm. Beim Prosecco achte ich auch immer auf gute Qualität, nehme keinen aus dem Discounter für 1.99 Euro, sondern den, den ich auch gerne pur mit einem Eiswürfel trinken würde.
  2. Pürieren: Ich gebe die zerkleinerten Früchte in einen großen Kochtopf und püriere sie. Es ist Geschmacksache, ob man ganz fein püriert oder nur grob, so dass noch Stücke bleiben. Ich persönlich mag es lieber komplett zerkleinert, ansonsten hätte ich später Probleme mit meiner Einfülltechnik in die Gläser. Es ist wichtig, dass man die Masse genau abmisst, damit man die passende Menge Gelierzucker berechnen kann. Nun kommen der Prosecco und der Gelierzucker dazu, alles gut verrühren. Die letzte Packung gebe ich nie ganz dazu, sondern erst mal ungefähr ein Drittel. Ich mag es nicht, wenn die Marmelade zu fest wird…
  3. Aufkochen: Jetzt die Marmelade unter ständigem Rühren aufkochen. Es ist wirklich Vorsicht geboten, schnell mal wegrennen und die Marmeladengläser spülen, geht meistens schief! Da ich selbst eher ungeduldig und Multitasker bin, spreche ich aus eigener Erfahrung. Die Masse mindestens drei Minuten kochen lassen.
  4. Gelierprobe: ich stelle schon bevor ich mit dem Einkochen anfange einen kleinen Porzellan-Teller in den Kühlschrank, dann geliert die heiße Masse schneller. Ich gebe also einen guten Teelöffel heiße Marmelade auf den kalten Teller und stelle ihn noch einmal für ein paar Minuten in den Kühlschrank. Verläuft nach dem Abkühlen die Probe auf dem Teller, wenn man ihn schräg hält, dann noch etwas Zucker dazu geben. Für mich ist die Konsistenz von Roter Grütze perfekt. Wie eine gute Suppe schmecke ich auch die Marmelade ab! Wenn mir der Geschmack nicht taugt, gebe ich noch etwas Orangenlikör oder Amaretto dazu, dann ist das Ergebnis meist perfekt!
  5. Abfüllen: Das Abfüllen sollte schnell gehen, damit die Marmelade so heiß wie möglich in die vorher gut gespülten und abgetropften Gläser kommt. Gleich mit dem Deckel verschließen und auf den Kopf stellen. Zum Einfüllen nehme ich eines meiner Lieblings-Tools: Ein Gefäß mit 1-Liter-Fassungsvermögen (zum Befüllen von Muffinformen gedacht), an dessen Boden sich eine runde Öffnung befindet, die sich mit Hilfe eines Hebels, der sich am seitlichen Henkel befindet, öffnen und schließen lässt. Ich fülle also einen Liter Marmelade in meine Wunderkanne, halte sie mittig über das Glas und betätige den Hebel, so dass die Masse ins Glas fließt. Ich lasse einen halben Zentimeter Rand und schließe die Öffnung.
Zaubertool zum Befüllen von Marmeladegläsern und Muffinformen