Kartoffelsuppe mit Kichererbsen

Es gibt noch kein Kartoffelsuppen-Rezept auf meinem Blog. Obwohl ich sie gerne mag und ich sie häufig koche. Unspektakulär mit Suppengemüse, Brühe, getrockneten Tomaten und Majoran. Bodenständig wie man so schön sagt. Dazu gibt es dann meist Apfelpfannkuchen. Eine gewöhnungsbedürftige Kombination, aber ich kenne es so aus meiner Kindheit.

Nach wie vor sind Suppen und Eintöpfe für mich eine Königsdisziplin. Nicht einfach, sie besonders zu machen. ‚Salz in der Suppe‘ ist natürlich wichtig, aber es braucht mehr, damit sie nicht gewöhnlich oder langweilig schmeckt.
Bei meiner Linsensuppe, ist es der Schuss Balsamico-Essig, der nicht fehlen sollte. Bei der Kürbissuppe ist es das Ablöschen mit einem trockenen Weißwein und ein gutes Kürbiskernöl als Krönung. Bei orientalischen Suppen erledigen die Gewürzmischungen ihren Job.

Komplizen des guten Geschmacks: Rosinen, Zimt, Stangensellerie und Chili

Nun kann ich im Rahmen meiner Ansprüche, die ich an mich und meine Rezepte stelle, eine würdige Kartoffelsuppe, besser noch: einen köstlichen Kartoffeleintopf, präsentieren. Aus Kartoffeln, Kichererbsen (Proteinquelle), Stangensellerie und Dosentomaten.
Es mag beim ersten Lesen befremdlich klingen, aber meine Zauberzutat sind in diesem Fall Rosinen. Sie nehmen den Tomaten ihre Säure und auch den intensiven Tomatengeschmack, ohne sich als umstrittene Backzutat in den Vordergrund zu spielen. Es harmonieren alle Zutaten also ganz hervorragend, auch die Prise Zimt hält sich dezent im Hintergrund.

Kartoffeleintopf mit Kichererbsen, Dosentomaten und Stangensellerie

Keine Angst vor den Rosinen. Selbst mein Mann, mein schärfster Kritiker und leidenschaftlicher Rosinenliebhaber, hat sie nicht herausgeschmeckt. Erst als ich sie beim Essen erwähnt hatte, war ihm plötzlich klar, warum die Suppe so gut schmecken würde. Manchmal muss man einfach mutig sein.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich lange auch kein Freund von solch exotischen Mixturen war. Heute liebe ich sie und weiß, dass sie den kleinen und feinen Unterschied machen.

Rezept für Kartoffelsuppe mit Kichererbsen

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 1 Kilo Kartoffeln, festkochend oder mehlig
  • 2 Dosen Kichererbsen (á 400 g)
  • 1 Dose Tomaten, stückig (à 400 g)
  • 4 Stangen Sellerie
  • 2 Zwiebeln
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 2 EL Rosinen
  • 4 EL Pflanzenöl
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 1/2 TL Zimt
  • Chili oder frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • 1 Bund Petersilie

Zubereitung:

Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Kichererbsen abschütten und gut mit Wasser spülen, bis es nicht mehr schäumt (macht sie bekömmlicher). Stangensellerie von den Fäden befreien und in dünne Scheibchen schneiden. Zwiebeln würfeln, Knoblauch fein hacken. Petersilie hacken.

Zwiebeln in Öl andünsten. Kartoffeln dazugeben und vorsichtig rösten. Knoblauch untermischen, kurz anschwitzen. Mit Tomaten und Brühe aufgießen, Rosinen unterrühren. 15 Minuten köcheln lassen.
Kichererbsen und Zimt zugeben, für weitere 10 Minuten köcheln.

Mit Salz, Chili oder Pfeffer und Petersilie abrunden.




Saftige Spitzpaprika mit Couscous

Ich liebe den Geruch von Curry… Immer, wenn wir auch nur in die Nähe unseres indischen Restaurants in der Stadt kommen, bekomme ich Appetit und weiß, was ich unbedingt mal wieder kochen muss… Denn dann riecht es in unserem Zuhause genauso… Mit dem Benefit, dass es die Vorfreude aufs Essen steigert, wenn es so herrlich duftet, während die mit Couscous gefüllten Spitzpaprika wohlig im Backofen schmurgeln.

Irgendwo habe ich einmal gehört oder gelesen, dass jeder indische Arzt auch ein guter Koch ist und umgekehrt. Und gerade heute habe ich auf Instagram einen Beitrag gesehen, auf dem ein indisches Geschäft mit Gewürzen abgebildet war und darunter stand: „This how a real pharmacy should look like“. Der beste Zeitpunkt also, mein heutiges Rezept zu posten… Es enthält gleich zwei großartige Gewürzmischungen – Curry und Garam Masala. Beide kann man ganz einfach selbst machen, aber ich benutze fertige Mischungen. Nicht aus dem Supermarkt, sondern von einem Stand auf unserem Weihnachtsmarkt, wo ich mich immer für ein ganzes Jahr damit eindecke.

Garam Masala ist eher tabakbraun und enthält schwarzen Kardamom, Zimt, Nelken, schwarzen Pfeffer und Kreuzkümmel.
Beim Curry varriiert die Zusammensetzung und damit der Geschmack erheblich. Das Currypulver enthält als Basis Kurkuma (daher auch die charakteristische gelbe Farbe), Koriander, Kreuzkümmel, schwarzen Pfeffer und Bockshornklee. Optional kommen Ingwer, Knoblauch, Fenchel, Zimt, Nelken, Senfkörner, schwarzer und grüner Kardamom, Muskatnuss und noch einiges andere dazu… Da muss man sich ein wenig durchtesten, um seinen Favoriten zu finden. Die üblichen Verdächtigen aus dem Supermarkt sind es bei mir nicht…

Das perfekte Gästeessen: Spitzpaprika mit Couscous, Rosinen, Mandeln und Pinienkernen

Auf alle Fälle ist dies ein Gericht, das ich das nächste Mal kochen werde, wenn wir Gäste haben, die nicht vegan sind. Ich bin ja noch nicht so lange Veganerin, erst etwa seit einem halben Jahr… Seither hatten wir, bedingt durch Corona, keinen Besuch, zumindest nicht zum Essen… Ich bin mir ganz sicher, dass keiner Fleisch oder Milchprodukte vermissen wird…

Rezept für Saftige Spitzpaprika mit Couscous

Zutaten:

(für 2 Personen)

  • 150 g Couscous
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Currypulver
  • 2 TL Garam Masala
  • 50 g Pinienkerne
  • 50 g Mandelblättchen (ungeschält)
  • 100 g Rosinen
  • 4 Schalotten (fein gewürfelt)
  • 3 Spitzpaprika
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen (fein gehackt oder gerieben)
  • 1 TL gerebelter Thymian
  • 800 ml Tomatenfruchtfleisch
  • Meersalz
  • Schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Mandelblättchen und Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne goldbraun rösten.
Heiße Brühe in einer großen Schüssel über den Couscous gießen und 10 Minuten quellen lassen. Curry, 1 TL Garam Masala, Mandelblättchen, Pinienkerne, Rosinen und Schalotten unterheben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die gefüllten Paprika werden vorgegart

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Spitzpaprika längs aufschneiden, vom Kerngehäuse befreien und mit der Couscous-Mischung füllen. In einen Bratentopf 2 EL Olivenöl geben und die Paprikaschoten dicht nebeneinander legen. Mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und zum Vorgaren für etwa 10 Minuten in den Ofen schieben.

Nach dem Vorgaren, erhitztes Tomatenfruchtfleisch zu den Paprika geben

Das Tomatenfruchtfleisch in einen Topf geben und zusammen mit dem Knoblauch, Thymian, dem restlichen Garam Masala kurz erhitzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu den Paprika gießen. Weitere 30 Minuten garen.




Vegane Premiere: ein Osterbrot

Ich trage mich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, meine Ernährung auf vegan umzustellen. Seit ich weiß, wie grausam die Kühe behandelt werden, sie künstlich befruchtet werden und man ihnen gleich nach der Geburt ihre Kälber wegnimmt. Das weiß ich leider noch nicht so lange… Und das obwohl mir sehr am Wohl der Tiere gelegen ist! Weshalb ich seit über zehn Jahren Vegetarier bin.
Da brauchte es damals einen Schicksalsschlag, dass ich von heute auf morgen konsequent auf Fleisch verzichtet habe! Nun gab es wieder einen solchen Einschnitt in meinem Leben und ich konnte es nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren, meinen morgendlichen Kaffee mit Kuhmilch zu trinken. Nach einigen Experimenten mit diversen Alternativen habe ich mich für Hafermilch entschieden. Da schmeckt man fast keinen Unterschied. Ich habe meinem Mann ohne sein Wissen einen Kaffee mit Hafermilch vorgesetzt und er hat es nicht gemerkt…

Für mich ist die Umstellung auf vegane Ernährung wie ein Sprung ins kalte Wasser, denn ich wollte mich vorher genauestens informieren… Jetzt ist ‚learning by doing‘ angesagt… Im Übrigen sind ganz viele meiner Rezepte unwissentlich vegan, wie zum Beispiel das Baguette und das Brot, die Wirsingrouladen, die Linsensuppe, fast alle Kartoffel-Varianten, die Guacamole… Ein guter Anfang ist es schon einmal Butter durch Margarine oder Pflanzenöl zu ersetzen und Kuhmilch durch Pflanzenmilch.
Im Prinzip ist es nicht halb so kompliziert, wie man sich das vorstellt… Und das Thema Nährstoff-Mangel sollte man nicht überbewerten… Allesesser leiden an Rheuma, Arthrose, Gicht und Diabetes… Was ist nun das geringere Übel, beziehungsweise die ultimative Ernährungsform?

Meinetwegen jedenfalls erleidet kein Tier mehr Qualen und das steht bei mir an erster Stelle! Wenn ich zudem, den ein oder anderen von euch mit auf diese Reise nehmen kann, vegan zu essen oder zumindest bewusster, dann würde mich das sehr, sehr freuen!

Veganes Osterbrot
Veganes Osterbrot

Den Anfang macht heute das Osterbrot oder der Osterfladen, wie es vielerorts auch genannt wird. Irgendwie passend, denn das Osterbrot gehört zum Brauch des Fastenbrechens, wenn nach der Fastenzeit wieder etwas Süßes erlaubt war. Bei mir läutet es eine neue Ernährungsform ein…

Es ist natürlich immer sehr spannend, wenn man etwas zum ersten Mal ausprobiert. Es war auch nicht sicher, ob ich dieses Rezept schließlich veröffentlichen kann. Ein süßes Hefegebäck ohne Ei, Butter und Milch… Aber: das Ergebnis ist ganz hervorragend und sollte wirklich bei keinem Osterbrunch oder Osterfrühstück fehlen!

Rezept für Osterbrot

(ergibt 1 Laib)

Osterbrot Zutaten
Zutaten für Osterbrot
  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 20 g Frischhefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 250 ml Mandelmilch
  • 80 g Pflanzenmargarine
  • 100 g Rosinen
  • 80 g Mandelstifte
  • 2 EL Zucker zum Bestreuen
  • Mandelmilch zum Bestreichen

Die Mandelmilch etwas erwärmen, Zucker und zerbröckelte Hefe hinzugeben und gründlich verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat und die Mischung kleine Bläschen bildet.
Das Mehl in eine große Schüssel füllen, die Milchmischung, weiche Margarine, Rosinen und 3/4 der Mandelstifte dazugeben und alles kräftig mit den Händen oder der Küchenmaschine verkneten, etwa 5 Minuten. Der Teig sollte glatt und glänzend sein.
Die Kugel rundherum mit Mehl bestäuben, in die Schüssel geben und mit Folie abgedeckt etwa 1 Stunde ruhen lassen.
Nach der Gehzeit noch einmal kräftig durchkneten.

Eine schöne, runde Teigkugel formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Nach Belieben die Oberseite mit einem scharfen Messer einschneiden, entweder kreuz- oder gitterförmig. Mit Milch bestreichen, Zucker und Mandelstifte drüberstreuen. Das Osterbrot für etwa 30 Minuten in den auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorgeheizten Backofen schieben.

Osterbrot/Osterfladen frisch gebacken
Osterbrot/Osterfladen frisch aus dem Ofen

Ich habe den Osterfladen kreuzförmig eingekerbt, werde das nächste Mal die Gitterform wählen, weil sich so der Zucker besser in die Kerben absetzen und noch etwas mehr ins Brotinnere ziehen kann. Das ist ideal, weil die angegebene Zuckermenge nicht zu süß macht, die Rosinen und der Streuzucker letztendlich aber für ein perfektes Zusammenspiel sorgen.

frisch aufgeschnittenes Osterbrot

Auch einen Tag später ist das Osterbrot noch wie es muss und steht seinem Pendant mit Butter, Eiern und Milch gebacken in nichts nach: außen knusprig, innen angenehm saftig und weich…

Nachtrag:

Osterfladen mit Rautenmuster
Osterfladen mit Rautenmuster

Wie angekündigt, habe ich das Osterbrot beim zweiten Mal mit einem Gittermuster eingeschnitten. Wie erwartet, ist es die bessere Variante! In der Tat ist es so, dass diese Kruste aus karamellisiertem Zucker und Mandelmilch noch viel knuspriger und köstlicher ist, verglichen mit dem nur kreuzförmigen Muster. Statt gestiftelter Mandeln habe ich Mandelblätter verwendet, was aber keinen großen Unterschied macht. Das ist Geschmackssache…