Spaghetti alla Norma – Ein Hoch auf die Aubergine

Bislang gehörte die Aubergine nicht zu meinem Lieblingsgemüse. Ich bin mittlerweile sehr froh, dass ich die Herausforderung angenommen habe und ich nun schon den zweiten großartigen Verwendungszweck für sie gefunden habe, bei der sie ganz groß raus kommt. Das Nachtschattengewächs gehört einfach zu den Sommergemüsen dazu, ist mit seinem Gehalt an Kalium, seinen vor allem in der Schale sitzenden Vitaminen der B-Gruppe sowie Vitamin C sehr gesund. 

Ein gesundes Sommergemüse: die zu den Nachtschattengewächsen gehörende Aubergine

Vor ein paar Wochen habe ich das nordafrikanische Auberginenmus Baba Ghanoush hier veröffentlicht. Es lebt von seinem leicht rauchigen Geschmack, der durch das Rösten unter dem Backofengrill herausgekitzelt wird.
Auch bei dieser überaus fruchtigen Pastasauce geht es zunächst darum, das Raucharoma der Aubergine hervorzuheben. Dafür müssen die in Streifen geschnittenen Auberginen in reichlich Olivenöl kräftig angebraten werden.

Das ist schon ein erster großer Unterschied zum sizilianischen Original-Rezept. Dort werden die Auberginen in Scheiben oder Würfel geschnitten, gesalzen, damit ihnen das Wasser entzogen wird und schließlich frittiert.
In meinem Rezept werden die Auberginen in sehr appetitliche Streifen geschnitten. Das Frittieren erspare ich mir, man muss keine unnötigen Kalorien produzieren. Dieses Fetttriefende ist es schließlich auch, was ich bei den italienischen Antipasti nicht mag. Daher bislang, zu absolutem Unrecht, meine Abneigung bezüglich Auberginen.

Ich brate die Auberginenstreifen in etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne. Warum auch immer, die Auberginen saugen sich so nicht voll Öl. Allerdings nehmen sie später wie ein Schwamm die wunderbare Tomatensauce auf – herrlich!

Spaghetti alla Norma mit gebratenen Auberginen und Tomatensauce

Auch die Streifenform der Auberginenstücke trägt sehr viel zum Erfolg dieses Rezeptes bei, das habe ich bei Jamie Oliver abgeschaut.
Wird die Aubergine gewürfelt, gibt es auch Stücke ohne Haut, dadurch wird mir das Fruchtfleisch zu gummiartig. Scheiben sind zu groß und lassen sich schwer mit Spaghetti zusammen auf die Gabel drehen. Man muss sich mit einem Messer behelfen.

Man sagt, dass Pasta alla Norma nicht mit langen Nudeln gegessen werden dürfen, dass sei ein no-go. Vorzugsweise mit Penne oder kurzen Maccheroni. Ich mag dieses Gericht am liebsten mit Spaghetti, weil die ganz eigene Konsistenz der Sauce dafür genau die richtige ist.

Schließlich noch ein Unterschied. Wenn ich genau überlege, handelt es sich hier um eine sehr freie Interpretation von Pasta alla Norma. Eine komplett andere Vorbereitung der Auberginenstücke, nämlich in Streifen geschnitten und gebraten statt frittiert. Schließlich lasse ich den Ricotta weg. Bei mir besteht die Kunst des Veganisierens ganz oft im Weglassen. Eier, Käse, Sahne – einfach nicht ersetzen… Ändert nicht einen Deut am Geschmackserlebnis und wirkt sich immer sehr positiv auf das Kalorienkonto aus!

Rezept für Pasta alla Norma

Zutaten:

für 2 Personen

  • 1 Aubergine
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen (gepresst)
  • 1 TL Oregano (getrocknet)
  • optional: Chipotle Chili-Flocken
  • 1 Schuss trockener Rotwein
  • 1 Dose Tomaten (400 g, stückig)
  • 2 Stängel Basilikum
  • Meersalz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Sorgt für ein Maximum an Aroma: Auberginenstreifen scharf anbraten

Die Aubergine waschen, den Stielansatz entfernen, längs vierteln und in fingerdicke Schnitze schneiden.
In einer sehr heißen Pfanne in Olivenöl scharf anbraten. Aufpassen, dass die Auberginen nicht am Boden ankleben, gegebenenfalls noch etwas Olivenöl zufügen. So lange unter ständigem Wenden braten, bis die Streifen ringsum schön gebräunt sind.
Knoblauch, Oregano und, falls Schärfe erwünscht, ein paar Chiliflocken kurz mitbraten. Alles entfaltet dadurch noch mehr Aroma, das an die Auberginen abgegeben wird. Mit einem kräftigen Schuss Rotwein ablöschen und einkochen beziehungsweise reduzieren lassen.

Pastasauce alle Norma köcheln

Tomaten dazugeben und etwa 10 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen. Die Auberginenstreifen dürfen sich jetzt vollsaugen. Nicht mit Fett, sondern mit herrlich sämiger Tomatensauce.

In der Zwischenzeit die Spaghetti kochen und unbedingt eine große Tasse Nudelwasser auffangen.

Die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Spaghetti mit geratenen Auberginen, Tomaten und Basilikum

Die Nudeln zurück in den Topf geben und mit der Pastasauce mischen. So viel Nudelwasser dazu schütten, damit die Spaghetti sich schön mit der Sauce vollsaugen können. Die Basilikumblätter von den Stielen zupfen und in Streifen geschnitten unter die Pasta heben.




Spaghetti aglio e olio, weil dieser Klassiker so einfach und doch so unglaublich köstlich ist!

Ich wollte dieses Rezept nicht posten. Weil es viel zu einfach und auch selbsterklärend ist. Weil ich nicht möchte, dass jemand denken könnte, ich hätte keine anderen Ideen… Doch, habe ich. Meine Liste ist endlos. Aber nachdem ich Spaghetti aglio e olio letzte Woche bei dem angeblich besten Italiener der Stadt wieder so unglaublich grottenschlecht gegessen habe, habe ich mich dazu entschlossen, meine Interpretation des italienischen Klassikers doch zu veröffentlichen.

Spaghetti aglio e olio: DER Klassiker aus der mittel- und süditalienischen Küche

Dieses Pastagericht aus der süd- und mittelitalienischen Küche ist eines meiner Lieblingsgerichte. Wenn ich nichts im Haus habe, weil ich nicht so gut in der Vorratshaltung bin, aber Pasta in allen Variationen, Olivenöl und Knoblauch habe ich immer da.
Außerdem bin ich damit auf der sicheren Seite, wenn ich als Veganer in einem Restaurant essen muss. Ich muss es so formulieren, „essen muss“, denn es gibt kaum einen Lichtblick in meiner kleinen, bayerischen Provinzstadt…
Immer wieder vergesse ich, dass ich bereits unzählige schlechte Erfahrungen gemacht habe. Ich freue mich auf meinen appetitlichen Teller mit wunderbaren Spaghetti aglio e olio, um nach der ersten Gabel mich wieder frustiert meiner Enttäuschung hinzugeben. Da wir meistens mit Freunden sind, möchte ich die Stimmung nicht verderben und esse kommentarlos brav den Inhalt meines Tellers auf, in der Hoffnung, dass mich niemand fragt, wie es geschmeckt hat.

Spaghetti mit Knoblauch und Olivenöl

Ich erinnere mich an eine Folge „Rach, der Restaurantester“ vor vielen Jahren. Damals war es seine Aufgabe, ein italienisches Restaurant vor seinem Ruin zu bewahren. Er bat den frustierten Restaurant-Besitzer, einen waschechten Italiener, sein absolutes Lieblingsgericht zu kochen, wovon er dächte, dass es sein Meisterstück wäre. Überaus enthusiastisch ging der Koch ans Werk und bereitete Spaghetti alio e olio zu. Ich vergesse nie Rachs hilflosen Blick und wie er sich seine großen Hände vors Gesicht schlug, als der Italiener bereits fertig gegarte Spaghetti schwungvoll in die Pfanne warf… Und das ist nur ein Übel!

Hey, die Italiener sind es, die das Adjektiv „bissfest“ geprägt haben! Pasta MUSS al dente gegart sein! Und wenn sie hinterher noch mal kurz in der Pfanne geschwenkt wird oder in einer Sauce ziehen muss, dann wird das von der Garzeit abgezogen. Das ist ein ungeschriebenes Pasta-Gesetz. Pasta vorgaren, das geht gar nicht!!! Und passiert mir ausschließlich und immer wieder… Noch dazu, wenn Nudeln übergart sind, nehmen sie an Umfang zu, eine einzelne Nudel wird zu einem mehligen, aufgequollenen Monster.

Das ist der erste Kardinalsfehler. Es geht weiter. Die Spaghetti aglio e olio schmecken hinten und vorne nicht. Manchmal nicht einmal nach Knoblauch. Da liegt es so vor mir, das geschmacksneutrale Häufchen Spaghetti in seinem Ölbad, und ich versuche das Beste daraus zu machen. Zunächst ordere ich die Pfeffermühle, dann ordentlich Salz drüber und wenn alles nichts hilft, mische ich meinen Beilagensalat unter…

Spaghetti aglio e olio – das schnellste und einfachste Essen der Welt

Ich hatte es auch schon, dass sich in Streifen geschnittene Paprika bei den Spaghetti alio e olio befanden. Warum? Das stand so nicht in der Karte, sonst hätte ich ich sie ohne Paprika bestellt. Oder der Knoblauch war zu sehr gebraten, war dunkelbraun und bitter… Nein, ich hatte noch nie perfekte Spaghetti aglio e olio. Dabei ist es so einfach.

Hier nun meine bevorzugte Zubereitungsweise. Ohne schlechtes Gewissen, ohne Recherche, weil es mit Verlaub ein gelernter italienischer Koch nicht schafft, meiner idealisierten Vorstellung von perfekten Spaghetti aglio e olio zu entsprechen.
Ob man den Knoblauch nun presst, hackt oder in feine Scheibchen hobelt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich mag ihn in Scheiben am liebsten, da passiert optisch dann noch etwas auf dem Teller… Perfekt, wenn es im Sommer den jungen, frischen Knoblauch auf dem Markt zu kaufen gibt, wenn sich die Zehen ganz leicht aus ihrer weichen Schale pellen lassen.
Ich persönlich mag es nicht, wenn die Spaghetti im Öl schwimmen. Das ist mir dann zu fettig und mächtig. Sehr viel bekömmlicher ist die Zugabe von Nudelwasser. So zieht das Knoblaucharoma so richtig in jede einzelne Nudel ein und das Ergebnis wird auch nicht so trocken.

Rezept für Spaghetti aglio e olio

für zwei Personen

Zutaten:

  • 250 Gramm Spaghetti (hier die etwas dünneren Spaghettini)
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 große Knoblauchzehen
  • Salz
  • Pfeffer
  • optional: Chipotle Chili

Zubereitung:

Den Knoblauch pressen, hacken oder in hauchdünne Scheiben schneiden.

Die Spaghetti in reichlich kochendem Salzwasser garen. Eine Minute kürzer, als auf der Packung angegeben. Spaghetti abschütten, unbedingt etwas Nudelwasser auffangen, besser mehr als weniger.

Das Olivenöl und den vorbereiteten Knoblauch in den noch heißen Topf geben, in dem die Nudeln gekocht wurden. Die Wärme reicht, wenn der Topfboden dick genug ist, dass der Knoblauch im Öl glasig dünstet. Ansonsten noch einmal kurz auf die warme, aber ausgeschaltete Herdplatte stellen. Jetzt hat das Olivenöl das Knoblaucharoma aufgenommen.

Spaghetti aglio e olio mit Tomaten

Die gekochten Spaghetti dazugeben, kurz schwenken und etwas Nudelwasser zugießen. So dass die Nudeln schön durchtränkt und glänzend sind. Mit Salz und frisch gemahlenem schwarzem oder buntem Pfeffer abschmecken.
Ich persönlich mag gerne etwas mehr Schärfe, bin noch immer im Chipotle Chili-Fieber, und gebe ein paar Flocken davon über den fertigen Teller. Sofort servieren.

Wenn Tomaten Hochsaison haben, reif und besonders aromatisch sind, liebe ich die Kombination von Spaghetti aglio olio mit einem Tomatensalat und frischem Basilikum.




Karottengrün-Pesto mit getrockneten Tomaten

Ein beliebtes Thema bei Social-Media-Beratern: Ideenfindung für Blogger. Als ich mit meinem Blog angefangen habe, war ich ganz ehrfürchtig und dachte in der Tat, dass es zum Problem werden könnte. Dass mir irgendwann die Ideen ausgehen könnten. Man sollte sich Listen oder Exel-Tabellen erstellen, auf die man dann zur Not zurück greifen kann.
Wenn man so möchte, bin ich ein alter Hase, was das Produzieren anbelangt. 20 Jahre Beauty-Journalistin, über die Hälfte davon meine eigene Produzentin. Schon da sind mir die Ideen nie ausgegangen. Im Gegenteil. Vielen Redakteuren war ich oft sogar zu kreativ… Ich musste mich der Nachfrage beugen, deshalb habe ich heute ganz viele doppelte und dreifache Themen in meinem Bild-Archiv: Dekolleté-Pflege, Maniküre, Cellulite, Gesichtsreinigung, After-sun, Sonnenschutz…
Nun habe ich ein noch weiteres Feld, mit meinen Rezepten, weiterhin Beauty, Lifestyle und meinem Hund Paul… Manchmal bin ich ganz aufgeregt, weil ich gar nicht weiß, was ich zuerst machen soll. Auf alle Fälle folge ich keinem festen Plan, sondern lasse meinen Ideen freien Lauf. Und meiner Kreativität, die ich kritiklos ausleben darf. Ich liebe das!

Natürlich gewachsene Karotten mit saftigem Grün

Ein grober Plan stand für diese Woche, dann kam aber meine wöchentliche Gemüsekiste meines Ökobauern gestern dazwischen. Ein traumhaft schöner Bund Karotten mit einem Grün wie gemalt. Ich weiß, dass man alles Grün und alle Blätter vom Gemüse verarbeiten kann. Außer Kohlrabiblätter, die ich kleinschneide und zum Gemüse gebe, bin ich da aber eher nachlässig und letztendlich landen diese wunderbaren Pflanzenteile voller Saft und Kraft im Biomüll.

An dieser Stelle ein kleiner Exkurs… Weil mein Spitzname als Kind „Hase“ war. So nannte mich die Nachbarin meiner Großmutter, das Tante Käthchen. Eine herzliche, ältere Dame, wie aus einem süßen Kinderbuch. Mit Dutt, runder Brille und immer in der Kittelschürze. Sie wohnte direkt gegenüber in einem wunderschönen alten Backsteinhaus mit einem riesengroßen, traumhaften Klostergarten. Immer wenn sie wusste, dass ich im Anmarsch war, klopfte sie am Fenster und fragte, ob der „Hase“ denn schon da sei.
Ich glaube, dass die leidenschaftliche Veganerin, die ich heute bin, schon damals in mir steckte. Mein Herz hüpfte, wenn ich ihre Stimme hörte und so schnell konnte man nicht gucken und ich fand mich in Tante Käthchens Garten wieder. Am allerliebsten mochte ich, wenn die Karotten erntereif waren. Dieses Glück, wenn man an dem Grün zog und zum Vorschein kam eine leuchtend orange Karotte. Na ja, nicht ganz leuchtend orange. Je nach Wetterlage mit mehr oder weniger sandiger Erde anhaftend. War mir einerlei, kurz an der Latzhose oder am Kleidchen abgeputzt und ab damit in den Mund. Ich habe noch heute deren Aroma in Erinnerung.

Pesto aus Karottengrün, getrockneten Tomaten, Knoblauch, Cashewnüssen und Pinienkernen

So, da lagen nun diese wunderbaren orangen Mohrrüben vor mir mit ihrem üppigen Grün, dass ich kurzerhand entschlossen habe, das Grün zu Pesto zu verarbeiten. Nun haben die Blätter keinen besonderen Eigengeschmack, wie zum Beispiel Bärlauch oder Rucola. Da musste auf alle Fälle einiges an Aromen dazu. Ich habe mich für frischen Knoblauch und getrocknete Tomaten entschieden. Cashewnüsse steuern auch einiges bei, Pinienkerne braucht es für einen Hauch Geschmeidigkeit. Ein Olivenöl von bester Qualität, das dann eine ganz leichte Schärfe hat, macht das Pesto perfekt. Schließlich noch ein paar Tropfen Zitronensaft, Fleur de Sel und bunter Pfeffer.

Rezept für Karottengrün-Pesto mit getrockneten Tomaten

Zutaten:

  • 1 Bund Karottengrün
  • 2 EL getrocknete Tomaten
  • 25 g Pinienkerne
  • 25 g Cashewnüsse
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 1/2 Zitrone (Saft)
  • ein guter Schuss Olivenöl oder mehr
  • Fleur de Sel
  • bunter Pfeffer, frisch gemahlen

Zubereitung:

Für das Pesto eignen sich die zarten Blättchen am besten

Das Grün von den Karotten brechen, waschen und trockenschleudern. Die filigranen Blättchen von den groben Stielen zupfen, nur die Blätter verwenden.

Alle Zutaten in den Mixer geben

Das verlesene Karottengrün, getrocknete Tomaten, Cashews, Pinienkerne, Knoblauch, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Olivenöl in den Multizerkleinerer geben und pürieren.

Die Zutaten mittelfein pürieren

Je nach Geschmack pürieren – von sehr fein bis grob ist alles möglich. Ich mag es leicht grob am liebsten, wenn man noch fein gemahlene Nusstückchen erkennen kann, die einen leichten Biss haben, wenn man sie unter Pasta mischt.

Rezeptidee: Spaghetti mit Karottengrün-Pesto

Spaghetti mit Karottengrün-Pesto

Spaghetti mit 1 Minute weniger Garzeit kochen, als auf der Packung angegeben, Nudelwasser auffangen.

1 kleine Tasse des Nudelwassers in einen Topf geben und mit einem gehäuften Teelöffel Pesto pro Portion aufkochen. Pasta dazu geben, mischen und bei niedriger Temperatur die Flüssigkeit einziehen lassen. Gegebenenfalls noch etwas Nudelwasser nachschütten.




Pasta mit Erbsen, Zuckerschoten und Minze

Wie schade, dass man nicht am Bildschirm reiben kann, ähnlich der Parfum-Proben in den Zeitschriften, um einen Eindruck zu bekommen, wie herrlich dieses wunderbare Pastagericht riecht! Minze, Zitronenschale, Knoblauch – jede Komponente für sich ist ja schon ein sensationeller Aromalieferant, geschweige denn alle drei zusammen… Und schließlich noch der ordentliche Schluck Weißwein, mit dem die Pasta gegart wird. Alleine schon diese Aromatherapie während des Kochvorgangs, hebt erheblich die Stimmung, geschweige denn später der Genuss beim Essen. Wenn man erwartungsvoll eine Gabel in den wunderbaren Bavette dreht und es nicht erwarten kann, wie dieses Zusammenspiel schmeckt…

Pasta mit Erbsen, Zuckerschoten und Minze

Mein Mann und ich haben fast den kompletten Berg Nudeln mit Erbsen und Zuckerschoten zu zweit aufgegessen, der laut Tabelle normalerweise für 4 Personen reichen soll. Am frühen Abend, bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, auf unserem Balkon mit Blick auf die Donau. Nach einer entspannten Gassirunde mit ausschließlich sympathischen Begegnungen. Unser Hund Paul nun friedlich schlummernd zu unseren Füßen. Das war ein Moment zum Einfrieren. Das ist Glück! Jetzt hätte die Welt für einen kleinen Moment still stehen können.

Proteinquellen Zuckerschoten und Erbsen

Ein besonderer Fokus bei veganer Ernährung liegt auf dem Protein, das Allesesser hauptsächlich aus dem Verzehr von Fleisch beziehen. Der Veganer holt es sich aus pflanzlichen Quellen. Zu den Top 10 gehören: Bohnen, Tofu, Nüsse, Tempeh, Kichererbsen, Brokkoli, Quinoa, Linsen, Kartoffeln und Hafer.
Da bin ich mit meinen Rezepten relativ gut aufgestellt, ohne streng auf Nähwert-Tabellen zu achten. Ich folge da einer Heilpraktikerin, die mir mal gesagt hat, dass einem der Körper sagt, was er braucht und dass es die gesunde Mischung ist, die unserer Gesundheit zuträglich ist.
Nach über einem Jahr veganer Ernährung kann ich bestätigen, dass es mir an nichts fehlt, ich mich sehr gesund und energiegeladen fühle.
Klar, liebe ich auch mal ein „ungesundes“ Croissant zum Frühstück, aber manchmal freue ich mich unglaublich auf mein Crunch-Müsli mit Haferflocken und Amaranth. Oder ich habe unbändige Lust auf Linsendhal, Kartoffel-Bohnensalat oder den thailändischen Papayasalat mit ganz vielen Erdnüssen… Alles großartige Gerichte mit einem besonders hohen Proteingehalt.

Das perfekte Sommer-Essen: Pasta mit Zuckerschoten, Erbsen und Minze

Mit diesem Pasta-Gericht bin ich übrigens auch ganz vorne dabei, wenn es um Nähwerte geht! Zuckerschoten und Erbsen enthalten ebenso viel Eiweiß und sind somit wertvolle Proteinquellen. Daneben sind beide reich an Kohlenhydraten, Ballast- und Mineralstoffen. Vor allem sind sie eine wichtige Quelle für Vitamin C und B-Vitamine. Ein weiterer Vorteil: Durch die Schoten nehmen sie kaum Schadstoffe aus der Umgebung auf.

Ganz viele gute und unschlagbare Gründe für dieses außergewöhnliche Rezept, oder? Riecht gut, schmeckt gut, macht glücklich und ist noch dazu gesund! DER absolute Sommer-Hit!

Rezept für Pasta mit Erbsen, Zuckerschoten und Minze

Zutaten:

(für 2 bis 3 Personen)

  • 350 g Pasta (hier Bavette)
  • 50 g Pinienkerne
  • 1 Bund Minze
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Biozitrone (Schale und Saft)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 5 EL Olivenöl
  • 100 g Zuckerschoten
  • 150 g Erbsen (tiefgekühlt)
  • 2 Schalotten
  • 1 Liter Gemüsefond
  • 1/4 Liter trockener Weißwein
  • Fleur de sel
  • schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett goldbraun rösten.

Aromatische Kräutermischung aus Minze, Petersilie, Zitronenabrieb, Knoblauch und Olivenöl

Minze, Petersilie und Knoblauch hacken, Zitronenschale fein reiben. Alles miteinander mischen, Olivenöl unterrühren.

Erbsen unter fließendem Wasser abspülen, Bohnen waschen und putzen. Schalotten fein hacken.

Nudeln mit Zuckerschoten, Erbsen, Schalotten und dem Saft von einer halben Zitrone in einen großen Topf mit Deckel geben. Fond und Weißwein angießen und zugedeckt schnell zum Kochen bringen.

Rohe Nudeln, Erbsen und Zuckerschote in Brühe und Weißwein garen

Den Deckel abnehmen und offen 10 bis 12 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln, bis die Nudeln bissfest und die Schoten und Erbsen gar sind. Gelegentlich umrühren.

Zum Schluss das Minze-Petersilienöl über die Nudeln geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit den Pinienkernen anrichten.




Bärlauchpesto – Frühling in der Küche!

Große Freude beim Spazierengehen! Da sprießt er wieder üppig und verbreitet sich wie ein grüner Teppich im Wald! Dort wächst er vornehmlich, der wundervolle Bärlauch, in feuchten und schattigen Laub- und Auwäldern.
Sein lateinischer Name ist ‚Allium ursinum‘, er ist ein Liliengewächs und damit verwandt mit Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch. Genauso schmeckt er auch, wie eine Mischung aus allen Dreien…
Nun macht er sich aber nicht nur hervorragend als vielseitig einsetzbares Küchenkraut, sondern ist auch unglaublich gesund! Er soll in der Tat Bärenkräfte verleihen. Den Bären diente er nach dem langen Winterschlaf als Aufbaunahrung und Frühjahrskur.

Bärlauch ‚Allium ursinim‘

Bärlauch enthält schwefelhaltige ätherische Öle, Senfglycoside, viel Vitamin C, Mineral- und Schleimstoffe. Damit ist er gut für Herz und Kreislauf und kurbelt den Stoffwechsel an. Ein Geschenk des Himmels also, bedenkt man aktuell unsere Sorge wegen des grassierenden Corona-Virus. Mit nichts stärkt man sein Immunsystem mehr, als mit ausgedehnten Spaziergängen an der frischen Luft, den man ab jetzt gleichzeitig mit einem Erntestreifzug verbinden kann!
Man sammelt in den Monaten März bis Mai. Bis Juni treibt der Bärlauch weiße sternenförmige Blütendolden aus, danach stirbt die Pflanze ab, um im nächsten Frühjahr wieder auszutreiben. Die geballte Heilkraft entfaltet der Bärlauch allerdings vor der Blüte, dann schmeckt er auch am besten.

Auf den nächsten Waldspaziergängen also unbedingt Ausschau nach Bärlauch halten und immer eine ordentliche Portion mit nach Hause nehmen. Die Blätter werden etwa einen Zentimeter über dem Boden abgeschnitten, die Stiele können mit verarbeitet werden.
Am besten schmeckt er frisch geerntet und klein geschnitten in Salaten, aufs Brot gestreut oder zu Pesto verarbeitet. Durch Hitzeeinwirkung werden die schwefelhaltigen Stoffe verändert, wodurch der Bärlauch viel von seinem charakteristischen Geschmack verliert.

Von mir gibt es heute das Rezept für ein Pesto ohne Parmesan – also vegan! Ich hatte Bedenken, dass das Pesto ohne den geriebenen Käse nicht wie gewohnt schmecken wird und vor allem seine cremige Konsistenz nicht bekommen wird… Aber überhaupt nicht! Man schmeckt nicht den geringsten Unterschied und cremig wird es alleine schon durch das Öl und die Pinienkerne.

Rezept für Bärlauchpesto

Bärlauchpesto mit Pinienkernen
Bärlauch und Pinienkerne

Zutaten:

  • 100 g Bärlauch
  • 50 g Pinienkerne
  • 5 EL Olivenöl
  • 1 Limette (Saft)
  • Meersalz
  • frisch geriebener, schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne ohne Öl goldbraun rösten und abkühlen lassen. Den Bärlauch waschen, trocken schleudern und grob zerkleinern.

Bärlauch, Pinienkerne, Olivenöl, Limettensaft, Salz und Pfeffer in eine schmale, hohe Schüssel geben und gründlich pürieren bis die gewünschte cremige Konsistenz entsteht.
Es funktioniert auch mit einem Multizerkleinerer oder im Standmixer. Wichtig ist bei allen Geräten, dass man die Blätter vorher in Streifen schneidet, weil sie sich je nach Leistungsstärke gerne im Messer verfangen.

Bärlauchpesto selber machen
Cremige Bärlauchpesto selber machen

Das Pesto abschmecken und gegebenenfalls nachwürzen. Wenn die Konsistenz nicht gefällt und zu fest ist, noch etwas Olivenöl nachgießen.

Das Bärlauch-Pesto hält sich eine Weile im Kühlschrank. Wenn es mit Olivenöl bedeckt ist, bedenkenlos ein paar Wochen. So lange der Bärlauch aber draußen wächst, schmeckt es frisch zubereitet natürlich am besten.

Spaghetti mit Pesto
Spaghetti mit Pesto

Es lohnt sich, eine größere Menge zuzubereiten, weil Pesto so vielseitig einsetzbar ist. Der Klassiker sind natürlich Spaghetti mit Pesto-Sauce.
Dafür koche ich die Spaghetti, fange beim Abgießen etwas Nudelwasser auf und vermische es mit einem guten Teelöffel Pesto pro Portion (dafür eine halbe Tasse Nudelwasser). Die Spaghetti und das angerührte Pesto zusammen in einen Topf geben, mischen und noch einmal mit geschlossenem Deckel kurz erhitzen, so dass die Pesto-Sauce in die Spaghetti einzieht.

Pesto als Brotaufstrich
Bärlauchpesto als Brotaufstrich

Ebenso köstlich: Bärlauch-Pesto einfach pur als Brotaufstrich oder als Dip zu gerösteten Kartoffeln…