Pflege- und Make-up-Tipps für strahlende Augenblicke

Als Beauty-Journalistin bin ich ein alter Hase, was die Themenfindung anbelangt. In die Top 10 der beliebtesten Themen gehören neben Dekolleté, Hände, Reinigung… auf alle Fälle die Augen! Egal, welche Frauenzeitschrift, mindestens einmal im Jahr widmen sich die Beauty-Redakteure diesem Thema. Gleich nach der Brustvergrößerung steht die Lidstraffung auf Platz 2 der Schönheitseingriffe. Grund genug auch für mich, die Augen zum heutigen Thema zu machen. Es gibt eine ganze Menge, was man tun kann, die empfindliche Partie zu pflegen und zu optimieren.

Die rund 25 Quadratzentimeter große Hautfläche an der Augenpartie ist ein echtes Sensibelchen: nur einen halben Millimeter dick, so fein wie ein Blütenblatt, ist sie dreimal dünner als im übrigen Gesicht. Gleichzeitig fehlt es der Partie an stützendem Fettgewebe, Talgdrüsen sind ebenfalls Mangelware. Folge: Feuchtigkeit verdunstet schneller. Und das, obwohl die Haut hier täglich Schwerstarbeit leistet: 22 Muskeln verändern den Gesichtsausdruck bis zu 20.000mal täglich. Kein Wunder, dass die Spannkraft besonders schnell nachlässt, Fältchen und Linien sich zuerst rund ums Auge zeigen. Hinzu kommen dunkle Augenschatten durch zu wenig Schlaf, Rötungen durch Überanstrengung oder Schwellungen durch Lymphstau.
Wenn man Pech hat, kommt manchmal alles zusammen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung! Und zu allem Überfluss, vor einem wichtigen Termin… Wie gut, dass ihr zukünftig wisst, wo ihr nachschauen könnt, was zu tun ist…

Augencreme

Lachen, weinen, blinzeln – das Leben hinterlässt mit der Zeit sichtbare Spuren. Bei den meisten tauchen spätestens mit 30 die ersten Mimikfältchen rund um die Augen auf. Damit aus Fältchen keine tiefen Falten werden, sollte spätestens jetzt morgens und abends regenerierende Augenpflege aufgetragen werden. Feuchtigkeit bindende Stoffe wie Hyaloronsäure, Pflanzen- und Meeresextrakte polstern Fältchen auf, Retinol (Vitamin A) regt die Zellerneuerung an und festigt das Bindegewebe. Vitamin C stimuliert die Kollagen-Synthese und veranlasst so die Haut, sich wieder ein eigenes Polster zuzulegen. Keinesfalls sollte man um die Augen normale Gesichtscreme auftragen. Deshalb heißt es bei Gesichtscremes oder Masken ganz oft „die Augenpartie bitte aussparen“. Sie enthalten Kriechöle, die die Bindehaut reizen.
Sehr effektiv sind Produkte mit einem Applikator-Schwämmchen oder Roll-on, die beim Auftragen massieren. Wie feinster Beauty-Kitt arbeiten winzige Polyethylen-Kügelchen, die sich in die Falten legen und sie so auffüllen.

Ist kein Applikator dabei, dann trägt man die kostbare Augencreme folgendermaßen auf: jeweils einen Klecks unter den Brauenbogen, am äußeren Augenwinkel und unterm Auge auftragen, dann verteilen. Wichtig: Beim Cremen nicht zerren oder rubbeln, die Pflege stattdessen ohne Druck mit dem Mittelfinger (übt von allen Fingern am wenigsten Druck aus) sanft von innen nach außen einklopfen.

Augenpads

Steht bei mir nicht regelmäßig auf dem Programm, nur wenn ich das Gefühl habe, dass die Augenregion mal wieder eine Extraportion Pflege nötig hat: Spezielle Eyepads, die mit Pflegeextrakten getränkt sind. Sie glätten Fältchen im Nu. Am besten nach der Reinigung am Morgen oder Abend und vor der Tagescreme auflegen. Oder in der Badewanne, dann sorgt die Wärme zusätzlich für einen Thermo-Effekt.

Pflege über Nacht

Eine Augenmaske über Nacht wirkt wie ein Blitzurlaub auf der Beautyfarm. Die Zellerneuerung läuft nachts bis zu achtmal schneller (mehr dazu in meinem Blogpost „Schön im Schlaf„), die ideale Zeit für Pflegestoffe wie Soja-Proteine oder Bio-Peptide. Mit dieser Maske als Extrabonbon sieht die Haut nach dem Aufwachen viel glatter und gleichmäßiger aus.

Naturtipp Teebeutel

Zu wenig geschlafen? Dann schlägt man mit einer Kanne Schwarztee gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Den Tee trinken, die abgekühlten Beutel für 5 Minuten auf die geschlossenen Augen legen. Die Gerbsäure (Tannin) im schwarzen Tee wirkt hautberuhigend und abschwellend. Grüner Tee wirkt stark antioxidativ und hilft hervorragend bei Fältchen und Linien.

Ein weiterer Naturtipp: die berühmten Gurkenscheiben. Sehr effektiv, um den Feuchtigkeitshaushalt der von Natur aus eher trockenen Augenpartie zu verbesseren, da der frische Gurkensaft Zucker, Mineralstoffe und jede Menge Wasser enthält. Einfach gekühlte Gurkenscheiben auf die Lider auflegen. Das erfrischt, entspannt und baut Feuchtigkeit auf.

Kühlen

In der empfindlichen Augenpartie sammelt sich im Laufe der Nacht Gewebeflüsigkeit an und beim Aufwachen sind die Lider geschwollen. Kälte hilft schnell: Sie regt die Durchblutung und damit den Gewebestoffwechsel ganz stark an. Schlackenstoffe und eingelagertes Wasser können besser abtransportiert werden. Am besten erreicht man den nötigen Kälteschock mit einer vorgekühlten Gelmaske oder -pads. Sie enthalten entweder ein Gel oder eine Flüssigkeit, die nicht steif gefrieren und darum hervorragend im Eisfach aufbewahrt werden können. Einfach so lange aufliegen lassen, bis die Maske nicht mehr kühlt.
Natürlich erfüllt auch der Klassiker ‚Teelöffel aus dem Eisfach‘ bestens seinen Zweck.

Massagegriffe

Massagegriff 1

Massagegriff 1 glättet Mimikfältchen: Zeigefinger senkrecht an die Schläfen legen, mit den Fingerkuppen sanfte Kreise ziehen – erst klein, dann immer größer.

Massagegriff 2

Massagegriff 2 mildert Fältchen und Augenringe: Die Augen schließen. Mittel- oder Ringfinger drei Sekunden lang auf den tiefsten Punkt der Innenwinkel pressen. Mit den Fingern die Augen zweimal tupfend umkreisen. An den Schläfen dreimal fünf Sekunden lang drücken.

Massagegriff 3

Massagegriff 3 belebt: Die Haut um die Brauen eine Minute lang sanft kneifen – von innen nach außen.

Concealer

Sogenannte „Waschbäraugen“, bräunlich oder bläulich schimmernde Schatten, entstehen durch mangelnde Blutzirkulation, Pigmentstörungen oder durchschimmernde Äderchen. Sie lassen uns erschöpft aussehen. Concealer machen Augenringe unsichtbar. Die Farbe des Concealers sollte eine Nuance heller sein als der eigene Teint. Nur so bekommt man den gewünschten Frischekick.
Für den perfekten Auftrag im inneren Augenwinkel und unter dem Auge hauchdünn auftupfen und nach außen sanft verwischen.

Highlighter

Ende gut – alles gut, mein Lieblingstipp! Ich liebe Highlighter! Er ist ein wahrer Zauberkünstler, denn er zaubert immer Frische ins Gesicht. Um die Augenpartie herum schummelt er sogar Fältchen weg, weil feine Schimmerpartikel das Licht streuen. Einfach ganz zum Schluss über das fertige Make-up mit den Fingern auftragen – unterhalb der äußeren Augenbrauen und am Lidinnenwinkel.

Model: Alexandra Hopf