Hand- und Nagelpflege – ein kleines Verwöhn-Programm
Da schießt es mir wieder in den Kopf, das Bild von den sehnigen, faltigen Händen der Musik- und Stilikone Madonna… Ihrer Zeit immer einen Schritt voraus… Ob es ihre Songs oder ihr Styling ist, dass sie schon über 60 ist, sieht man ihr nicht an. Ihr nicht, aber ihren Händen… Beim Madonna-Googeln findet man ziemlich vorne zahlreiche Artikel über ihre „Grusel-Hände“.
Schon ein bisschen gemein, denn bei ihr liegt es bestimmt nicht an mangelnder Pflege. Ich denke mal, dass Beauty-Treatments, Maniküre inbegriffen, bei ihr an der Tagesordnung sind.
Tatsache ist, dass die Haut des Handrückens, genau wie Hals und Dekolleté, nur wenig Schweiß- und Talgdrüsen besitzt. Der Schutzfilm der Haut ist hier besonders dünn, Feuchtigkeit geht schnell verloren. Noch dazu sind die Hände gnadenlos Sonne, Wind und Kälte ausgesetzt. Dazu kommen Wasser und Putzmittel… Die Folgen liegen buchstäblich auf der Hand: feine Knitterfalten, raue Stellen, rissige Nagelhaut, Pigmentflecken und brüchige Nägel.
Genau so sind mir meine Hände auch heute Morgen mit Schrecken ins Auge gestochen, weshalb ich jetzt diesen Beitrag poste! Nachdem der Sommer in Form neuer Pigmentflecken seine Spuren hinterlassen hat, die Gartenarbeit und die Putz-Session ihr übriges tun und die eisige Kälte und trockene Heizungsluft im Winter auch nicht zur Besserung beitragen…
Hier ist Pflege gefragt! Cremen alleine genügt nicht, ab und an sind besondere Streicheleinheiten nötig… Hier meine besten Tipps!
Handbad
Ein duftendes Pflegebad tut von Zeit zu Zeit auch den Händen gut, gerade wenn Zeit für eine ausgiebige Maniküre ist. Die Hände für 10 Minuten auf Tauchstation schicken. Spezielle Sprudeltabs verwöhnen in dieser Zeit mit nährendem Paraffinöl und erfrischenden Zitruszusätzen oder hellen sogar verfärbte Nägel auf. Einfach mal im Drogeriemarkt genauer schauen.
Handpeeling
Das Bad am besten mit einem Peeling verbinden. Kälte, häufiges Händewaschen oder Abwaschen und Putzen ohne Gummihandschuhe trocknen die zarte Haut an den Händen schnell aus, lassen unschöne Nagelhaut sprießen. Da wir dort von Natur aus mit wenig Talgdrüsen ausgestattet sind, braucht die Haut sanfte Ölungen. Beispielsweise mit raffiniert komponierten Peelings, die mit einem Mix aus Salzkristallen und feinen Ölen aus Mandel-, Oliven- und Aprikosenkernen die Hände zugleich intensiv glätten und pflegen. So geht’s: Peeling in die Handflächen geben, dann die Hände damit abreiben, raue Stellen besonders ausgiebig behandeln. Abspülen und danach nur sanft trockentupfen, damit der feine Pflegefilm nicht gleich wieder abgetragen wird.
Nagelhaut zurückschieben
Nagelhaut bitte nie zurückschneiden oder gar wegreißen. Die die Nagelwurzel schützende Haut ist empfindlich und reißt schnell ein. Bakterien können eindringen und zu Entzündungen führen. Außerdem wächst das Häutchen stärker und härter nach. Gesünder: Nach einem Handbad die gequollene Haut mit einem Rosenholzstäbchen oder Pferdefüßchen zurückschieben und dick eincremen.
Feilen
Die Nägel nie schneiden, sondern immer feilen. Mit einer Mineralfeile (besonders bei splitternden Nägeln) klappt das am schonendsten, die Nagelspitzen werden sogar versiegelt. Wichtig: die Nägel müssen trocken sein. Immer in die gleiche Richtung feilen – von außen nach innen, seitlich nicht zu weit runter.
Polieren
Feine Rillen vom Nagelmond in Richtung Spitze sind Vererbungssache und harmlos. Optisch wegmogeln lassen sie sich mit einem Polierkissen aus Wildleder oder einer Gummifeile. Danach glänzen die Nägel gesund und sehen natürlich rosig aus – wie frisch lackiert.
Nagelbalsam
Sieht erstens ungepflegt aus, zweitens verleitet es zum unfachmännischen Wegreißen: abstehende Nagelhaut. Da hilft ein pflegendes Nagelbalsam, welches bei spröder und rissiger Nagelhaut einfach in die Nagelhaut einmassiert wird. Das wirkt antiseptisch und fördert gleichzeitig das Nagelwachstum. Im Handel gibt es aber auch entsprechende Pflegestifte, die ebenfalls unkompliziert in der Anwendung sind.
Handmaske
Hände cremen ist Ehrensache – im Prinzip nach jedem Wasserkontakt. Am besten überall Handcreme deponieren: neben dem Waschbecken, der Spüle, in der Handtasche, auf dem Nachttisch.
Handcremes sind wahre Multitalente. Sie bremsen mit Ceramiden den Kollagenabbau, glätten mit Sheabutter und Mandelöl, schützen mit Vitamin-Komplexen vor freien Radikalen, lösen feine Hautfetzen mit Milchsäure. UV-Filter und spezielle Wirkstoffe beugen sogar Pigmentflecken vor oder mildern sie.
Es gibt auch Handcremes, die die Repairmechanismen der Haut während des Schlafes unterstützen. Ein altbewährter Klassiker: Hände dick eincremen, dünne Baumwollhandschuhe drüber ziehen und über Nacht einwirken lassen.
Zitrone
Verfärbungen vom Karottenschälen, vom Nikotin etc. an den Fingern? Einfach die verfärbten Stellen mit einer aufgeschnittenen Zitrone abreiben. Die Fruchtsäure weicht die oberste Hornschicht auf und löst somit abgestorbene Hautschüppchen und Verfärbungen ab.
Gegen Pigmentflecken auf den Händen hilft übrigens ein Handbad mit frischem Zitronensaft – er bleicht. Den Saft einer Zitrone mit warmem Wasser mischen und die Haut darin baden.
Model: Adriana Sneider