Geflochtener Nusskranz nach Großmutter Art

Ich kann nicht sagen, warum ich mich so lange nicht an diesem wunderbaren Hefegebäck versucht habe. Das ich immer so sehr geliebt habe, weil meine Oma den weltbesten gefüllten Hefekranz gebacken hat. Ich denke oft daran, wie ich als Kind neben ihr am Küchentisch stand und ihr beim Zubereiten zugesehen habe. Ich weiß das noch wie heute.

DER Lieblingskuchen meiner Kindheit: gefüllter Nusszopf

Wie sie ihn ohne ein Rezept gebacken hat, ohne auch nur eine Zutat abzuwiegen. Das kann ich bis heute nicht, nach Augenmaß backen. Kochen schon, aber nicht backen. Ich kann improvisieren, Zutaten variieren, die Mengen etwas anpassen, bis die Konsistenz passt – immerhin.
Der Hefeteig wurde dünn ausgerollt. Natürlich ohne Zollstock, einfach nach Gefühl. Schließlich mit flüssiger Margarine, Nüssen, Kakao, Zucker und Rosinen belegt, aufgerollt und ab damit in den Ofen.

Keine Frage, warm schmeckte der Nusskranz am besten. So ist das nun mal mit Hefegebäck. Sollte morgens gebacken, spätestens am Nachmittag gegessen werden. Den Rest kann man einfrieren oder am nächsten Tag noch mal kurz aufbacken. Da wird jeder seine Methode haben.
Es gibt durchaus ein paar Kuchen in meinem Repertoire, die von Tag zu Tag noch besser schmecken und sogar saftiger werden. Allen voran mein Schokoladenkuchen mit Birnen oder der Russische Zupfkuchen. Aber Hefegebäck gehört definitiv nicht dazu.

Gefüllter Hefekranz mit Nussfüllung

Letzte Woche gab es auf Facebook die Frage, welcher Kuchen uns an unsere Kindheit erinnern würde. Ich musste nicht lange überlegen, sofort kam mir der gefüllte Hefekranz meiner Großmutter in den Sinn. Gleichzeitig dachte ich daran, wie oft Rezepte in Kochbüchern oder im Internet als „Großmutter Art“ angepriesen werden. Lange hat mich dieser Zusatz in den Bann gezogen, lange war er der zündende Funke, warum ich mich für ein Rezept entschieden habe. Irgendwann kam die Ernüchterung und die Erkenntnis, dass man viel behaupten kann, wenn der Tag nur lang genug ist oder was die Suchmaschinenoptimierung eben so vorgibt. Das Ergebnis hat mich selten bis nie überzeugt. Oder die Großmütter konnten nicht backen. Na ja, schließlich sind die Geschmäcker auch verschieden.

Trotzdem lehne ich mich jetzt einmal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass meine Rezepte halten, was sie versprechen und zumindest das Gesamtprädikat ‚gut‘ erhalten.
So auch meine Variante eines mit Nüssen gefüllten Hefekranzes. Bereits nach dem zweiten Versuch war ich überzeugt. Ich hatte schließlich noch einen ordentlichen Schuss Mandellikör in die Nussmasse gegeben. Das machte sie geschmeidiger und perfektionierte den Geschmack.

Saftiger Nusskranz mit Mandellikör

Geschmäcker verändern sich. Es gibt leider keine Möglichkeit, das Original mit meinem Nachbau zu vergleichen. Meine Großmutter ist schon lange verstorben, ein Rezept existiert nicht. Es muss als Urteil genügen, dass ich am Samstag Nachmittag, als ich das erste, noch lauwarme Stück kostete, für zumindest einen kurzen Moment sehr glücklich war. Sogar mein Mann meinte, dass ihm dieser Nusskranz so gut schmecken würde, wie noch keiner zuvor.

Ich meine mich zu erinnern, dass meine Großmutter ein Ei im Hefeteig verarbeitet hatte. Braucht man nicht, würde sie bestimmt nicht vermissen oder bemängeln.
Ansonsten sind Mandeln und Haselnüsse in verschiedener Form in der Nussmasse enthalten, reichlich Kakao, geschmolzene Margarine, Puderzucker, Kakao Nibs (gehackte Kakaobohnen) für den extra Schokogeschmack und ein ordentlicher Schuss Mandellikör, der die Masse so schön streichfähig macht.

Schließlich habe ich den Kranz nicht nur aufgerollt, sondern die Rolle in der Länge mit einem Messer geteilt und die beiden Teigstränge schließlich im Wechsel übereinandergelegt. Dadurch verteilt sich die Nussmasse so schön an der Oberfläche. Der tiefere Sinn erschließt sich spätestens beim Machen.
Zum Schluss habe ich den rohen Kranz mit Pflanzenmilch bestrichen und mit etwa einem Esslöffel Rohrohrzucker bestreut. Das macht eine schöne Kruste.

Rezept für Geflochtener Nusskranz nach Großmutter Art

Zutaten:

Für den Hefeteig

  • 400 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1/4 TL Salz
  • 60 g Zucker
  • 200 ml Pflanzenmilch
  • 1/2 Würfel frische Hefe
  • 60 g Margarine

Für die Nussfüllung

  • 100 Gramm gemahlene Haselnüsse
  • 100 Gramm gemahlene Mandeln
  • 100 Gramm gehackte Haselnüsse oder Haselnusskrokant
  • 50 Gramm Puderzucker
  • 50 Gramm Kakao Nibs
  • 2 EL Kakao
  • 1 TL Zimt
  • 125 Gramm Margarine
  • Mandellikör (optional)

Für die Kruste:

  • 100 ml Pflanzenmilch
  • 1 EL Rohrohrzucker

Zubereitung:

Für den Hefeteig Mehl, Salz und 50 g Zucker in einer Schüssel mischen. Milch lauwarm erwärmen. In die Mehlmischung eine Mulde graben, die Hefe hineinbröckeln, mit dem Rest Zucker und etwa 50 ml Milch zu einem kleinen Vorteig verrühren, 10 Minuten ruhen lassen. In der restlichen Milch die Margarine schmelzen. Die Milch zur Mehlmischung geben und per Hand oder mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten. Etwa 45 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen.

Für die Nussmasse Margarine schmelzen. Nüsse, Puderzucker, Kakao, Kakao Nibs und Zimt mischen, Margarine und Mandellikör dazugeben und cremig rühren.

Den Hefeteig noch einmal gründlich kneten und auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen (etwa 30 x 50 cm).
Die Nussmasse darauf verteilen und rundherum einen Rand von 2 cm frei lassen. Den Teig von der schmalen Seite beginnend aufrollen. Die Roulade der Länge nach mittig aufschneiden und die beiden Teigstränge immer im Wechsel übereinander legen. Die Kanten an Anfang und Ende festdrücken. Den Zopf zu einem Kranz zusammenfügen und die Enden miteinander verblenden.

Etwa 30 Minuten erneut an einem warmen Ort gehen lassen.
Mit Pflanzenmilch bestreichen und darüber den Zucker streuen.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Auf der 2. Schiene von unten ungefähr 30 Minuten backen und im ausgeschalteten Ofen etwas ruhen lassen.

Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.




Saftiger Zwetschgendatschi, Zwetschgenkuchen oder Pflaumenkuchen – ganz wie es das Herz begehrt

Pflaumen beziehungsweise Zwetschgen läuten für mich den Herbst ein. Eine wahre Freude, denn der Ausnahmesommer hat Paul und mich an unsere Grenzen gebracht. Habe den ganzen Sommer lang nicht wirklich Kuchen gebacken. Höchstens mal einen Käsekuchen, der erstens schnell gebacken und zweitens direkt aus dem Kühlschrank recht erfrischend ist.

Jetzt macht mir das Kuchenbacken wieder richtig Spaß und was wäre ein Wochenende ohne selbstgebackenen Kuchen… Ein Stück Kuchen ist für mich gleichzeitig auch ein Stück vom Glück. Und das können wir alle gerade sehr gebrauchen. Gibt es doch nicht viel Erfreuliches, wenn man den Fuß vor die Tür setzt. Außer natürlich, man geht mit seinem Hund Gassi. Ja, das sind meine zwei Säulen des Glücks – meine Liebsten und es sich mit kulinarischen Genüssen gut gehen lassen. Das hat mich durch die letzten beiden Jahre getragen und geerdet, dass es nicht sehr viel mehr im Leben braucht.

Pflaumenkuchen mit knusprigen Streusseln

Es spielt auch immer alles so schön ineinander. Und in der Tat glaube ich an das Gesetz der Anziehung. Dass man Gutes in sein Leben zieht, wenn man unbeschwert ist. Das bin ich, wenn ich mit meinem Paul unterwegs bin. Weil er so fröhlich, unbedarft und frei weg von der Schnauze ist.
So haben wir eine ältere Dame mit ihrem kleinen Hund auf einer unserer Touren kennen- und mittlerweile auch liebengelernt. Paul liebt kleine Hunde und wir herzliche und offene Menschen auf einer Wellenlänge.
Nicht, dass es ausschlaggebend für unsere Sympathie wäre, aber dieses Dame ist leidenschaftliche Gärtnerin und nennt einen wundervollen Garten ihr eigen. Dieser Garten hat uns den ganzen Sommer lang mit herrlichem Obst und Gemüse bedacht. Und zum Abschluss der Saison mit unendlich vielen saftigen Zwetschgen. Den Großteil davon habe ich zu Pflaumenmus verarbeitet. Das ist ein Muss. Weil ich dieses Pflaumenmus brauche, um im Winter meinen Rotkohl damit zu verfeinern. Und natürlich auch, um sich noch etwas Spätsommer-Feeling aufs Brötchen zu holen und es bis zum nächsten Jahr zu bewahren.

Pflaumenkuchen mit Zimt und Zucker

Die restlichen Pflaumen habe ich zu einem traditionellen und original Zwetschgendatschi verarbeitet.

Zwetschge oder Pflaume?

Zwetschge oder Pflaume – was denn nun? Ein- und dasselbe, nur regional anders genannt? Nein, beide Früchte sind zwar botanisch verwandt, doch Zwetschgen sind eine Unterart der Pflaume.
Pflaumen sind rund oder eiförmig und mit einer Kernnaht, die über die ganze Frucht verläuft? Sie gibt es in den Farben blau, rot, gelb bis lila, das Fruchtfleisch ist gelb.
Die Zwetschge hingegen ist deutlich kleiner und in der Form eher länglich bis oval. Farblich variiert sie zwischen dunkelblau bis violett und das Fruchtfleisch ist gelb-grünlich. Manchmal ist sie mit etwas weißem Fruchtwachs bedeckt, das ist ein natürlicher Schutzschild. 

Zwetschge oder Pflaume? Das ist hier die Frage.

So habe ich heute einen Zwetschgenkuchen gebacken. Seine Definition ist relativ unstrittig. Es handelt sich um einen Blechkuchen aus Hefeteig mit entsteinten Früchten. Ob mit oder ohne Streussel, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Weil ich mich oft nicht entscheiden kann, was mir lieber ist, mache ich beide Varianten.
Die Streussel werden besonders knusprig mit gehackten Mandeln. Lässt man sie weg, sorgt eine Zimt-Zucker-Mischung für das gewisse Extra.

Hefegebäck hat den Nachteil, wenn man das überhaupt so sagen kann, dass es frisch aus dem Ofen am besten schmeckt. Insofern empfiehlt es sich, es noch einmal in der Röhre aufzufrischen, wenn die Reste am nächsten Tag gegessen oder eingefroren werden.

Rezept für Zwetgendatschi, Zwetschgenkuchen oder Pflaumenkuchen

Für 12 Stücke

Zutaten:

für den Teig:

  • 30 Gramm Hefe
  • 200 Gramm Rohrohrzucker
  • 1/4 Liter Pflanzenmilch
  • 500 Gramm Dinkelmehl (Typ 630)
  • 80 Gramm Margarine
  • Salz

für den Belag:

  • 2 Kilogramm Zwetschgen
  • 1 Teelöffel Zimt

für die Streussel:

  • 150 Gramm Dinkelmehl (Typ 630)
  • 100 Gramm Margarine
  • 100 Gramm Rohrohrzucker
  • 1 TL Zimt
  • 100 Gramm gehackte Mandeln
Tipp: Zwetschgendatschi mit halb steif geschlagener Pflanzensahne servieren

Zubereitung:

Für den Vorteig die Hefe mit 2 Teelöffel Zucker in 4 Esslöffel lauwarmer Pflanzenmilch auflösen.

Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Vertiefung drücken. Hefemilch hineingeben und mit etwas Mehl verrühren. Die Schüssel abdecken und zum Gehen an einen warmen Ort stellen.

Nach ungefähr 15 Minuten, wenn der Vorteig Blasen gebildet hat, die restliche Milch, die flüssige lauwarme Margarine, eine Prise Salz und Zucker zugeben.

In der Küchenmaschine oder mit den Knethaken des Handrührgerätes den Teig so lange kneten, bis er glatt und elastisch geworden ist. Gegebenenfalls noch etwas Pflanzenmilch zufügen, denn der Teig soll schön weich sein.
Für eine weitere halbe Stunde abgedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen, bis der Teig sich etwa verdoppelt hat.

In der Zwischenzeit die Zwetschgen waschen, abtrocknen, halbieren und entsteinen. Die Hälften oben und unten einschneiden, damit sie sich flach auf den Teig auflegen lassen.
Zwetschgen mit 150 Gramm Zucker bestreuen und eine halbe Stunde stehen lassen.

Für die Streussel Mehl, Zucker, Margarine und Zimt in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken verarbeiten. Dann die Mandeln dazu geben und den Schneebesen in die Küchenmaschine einsetzen. So zerfällt der Teig zu Streusseln. Falls nicht, vorsichtig noch 1 bis 2 EL Mehl dazugeben.

Den Hefeteig noch einmal gut durchkneten und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech ausrollen. Die Zwetschgen schuppenförmig dicht an dicht belegen.
Eine Hälfte mit den Steusseln bedecken.

In den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen schieben und etwa 30 Minuten backen, bis die Teigränder goldgelb sind.

Zimt mit dem restlichen Zucker mischen und vorm Servieren die Hälfte ohne Streussel damit bestreuen.




Gewickelter Mohnkuchen mit Hefeteig und Streuseln

Bei diesem Rezept musste ich an meine Großmutter denken. Wenngleich sie diesen Kuchen nicht mit Mohn, sondern Nüssen gebacken hat. Habe ich mir immer von ihr gewünscht, wenn ich als Kind zu Besuch war. Ohne Rezept hat sie ihn gebacken. Gemahlene Nüsse, Kakao, Zucker, Rosinen, geschmolzene Margarine wurden immer nach Gefühl auf dem ausgerollten Hefeteig verteilt. Schmeckte immer sensationell und unerreicht. Daher hat bei mir der Zusatz „nach Großmutter Art“ oder „wie Oma ihn gebacken hat“ eine besondere Bedeutung. Wird gerne als besonderer Kaufanreiz vermerkt, die Enttäuschung ist dann umso größer. So schlecht hat Oma nie gebacken.

Was ich mich frage: Wird die Großmutter-Art bis in alle Ewigkeit Bestand haben? Ich habe das Gefühl, dass die backende Generation langsam ausstirbt. Aber das nur am Rande, weil dieser Mohnkuchen wirklich so schmeckt, als hätte ihn unsere Oma gebacken.

Saftiger Mohnkuchen mit Streuseln

Ich liebe Backen, ich liebe Mohnkuchen. Beide Leidenschaften kann ich mit diesem Rezept ausleben. Es ist der erste vegane Mohnkuchen, den ich gebacken habe. Mein Ziel war, dass er so saftig wird, wie es Omas Nusskranz war. Knusprige Streusel würden das Ergebnis perfekt machen. Eine weitere Herausforderung war, dass herbe Mohnaroma zu neutralisieren. Für Kuchen wird daher der Mohn traditionell mit Milch und Zucker aufgekocht. Für die Festigkeit mit Stärke und Eiern gebunden. Eier fallen weg, ein Freund von Stärke bin ich auch nicht. Ich habe stattdessen Vanillepudding-Pulver verwendet. Für etwas Säure und damit das Gesamtergebnis nicht zu süß ist, sorgen getrocknete Cranberries.

Ist Mohn nicht als Droge bekannt, die eine berauschende, zum Teil auch einschläfernde Wirkung hat? Wer ein Stück Mohnkuchen isst, muss aber keine Angst vor einem Rauschzustand haben. Der im Verkauf angebotene Mohn ist harmlos. Die Wirkstoffe befinden sich ausschließlich in den unreifen Kapseln. In diesem Stadium werden sie aber noch nicht für den Verzehr geerntet.
Ich habe allerdings gelesen, dass diese geringen Werte mitunter ausreichen, um das Ergebnis eines Drogenschnelltests positiv ausfallen zu lassen.

Mohnkuchen in der Kastenform gebacken, auch Stuten genannt

Ich mag den Hefeteig saftig. Dafür braucht er eine ganz bestimmte Konsistenz. Nicht zu fest, aber auch nicht zu flüssig, dass er vom Knethaken fließt. In etwa, wenn man sich mit dem Finger in die Backe stupst. Trotzdem würde er so auseinander fließen, würde ich den gewickelten Teig einfach auf ein Blech legen und würde damit auch zu flach. Damit wäre es ein Mohnstriezel. Deshalb habe ich ihn in eine Kastenform gepackt und genau genommen handelt es sich hier um einen Stuten. Schneidet man den Kuchen vor dem Backen in Scheiben, bekommt man Mohnschnecken.
Mit etwas mehr Mehl im Hefeteig, sodass die Konsistenz fester und damit trockener würde, wäre das Ergebnis schließlich ein Mohnstollen.
Jeder, wie er es am liebsten mag.

Rezept für einen Gefüllten Mohnkuchen mit Streuseln

Zutaten:

Für den Hefeteig

  • 400 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1/4 TL Salz
  • 60 g Zucker
  • 200 ml Pflanzenmilch
  • 1/2 Würfel frische Hefe
  • 60 g Margarine

Für die Streusel:

  • 200 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 70 g Zucker
  • 130 g Margarine
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 Bio-Zitrone (Schale)

Für die Füllung:

  • 1/2 l Pflanzenmilch
  • 80 g Zucker
  • 200 g gemahlener Mohn
  • 1 Packung Vanillepudding-Pulver
  • 100 g getrocknete Cranberries

Zubereitung:

Für den Hefeteig Mehl, Salz und 50 g Zucker in einer Schüssel mischen. Milch lauwarm erwärmen. In die Mehlmischung eine Mulde graben, die Hefe hineinbröckeln, mit dem Rest Zucker und etwa 50 ml Milch zu einem kleinen Vorteig verrühren, 10 Minuten ruhen lassen. In der restlichen Milch die Margarine schmelzen. Die Milch zur Mehlmischung geben und per Hand oder mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten. Etwa 45 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen.

Für die Streusel die Zitrone heiß abspülen, abtrocknen und die Schale fein reiben. Die Margarine schmelzen und etwas abkühlen lassen. Mehl, Zucker, Zitronenschale und Zimt mischen. Die flüssige Margarine dazugeben und mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu Streuseln verarbeiten. Kalt stellen.

Für die Füllung 400 ml Milch und den Zucker aufkochen. Den Mohn unter Rühren einrieseln lassen. Puddingpulver mit der restlichen Milch aufschütteln und unter die Mohnmasse rühren. Nochmals kurz aufkochen lassen und zur Seite stellen. Cranberries unterheben und abkühlen lassen.

Mohnfüllung mit Vanillepudding und Cranberries

Den Hefeteig noch einmal gründlich kneten und auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen (etwa 30 x 50 cm).
Die Mohnmasse darauf verteilen und rundherum einen Rand von 2 cm frei lassen. Den Teig von der schmalen Seite beginnend aufrollen. Die Roulade in eine mit Backpapier ausgelegte Kastenform legen und die Streusel darauf verteilen.
Etwa 30 Minuten erneut an einem warmen Ort gehen lassen.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Den Mohnkuchen auf der 2. Schiene von unten ungefähr 50 Minuten backen und weitere 10 Minuten im ausgeschalteten Ofen stehen lassen.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.




Zweierlei Pfannenpizza mit Tomate und Aubergine

In ein paar Tagen ist Ostern. Ist es nicht so, dass die Zeiten der großen Festtagsmenüs irgendwie vorbei sind? Mir geht es auf jeden Fall so. Obwohl ich unglaublich gerne esse. Aber von früh bis spät essen, möchte und kann ich nicht mehr. Das ganze Jahr über hat man früher auf sein Gewicht geachtet, notfalls vor den Feiertagen noch wochenlang gefastet. Um danach wieder ein paar Kilo mehr auf die Waage zu bringen. Der ewige Kreislauf, wie ich es noch von vielen höre…

Es gibt den ersten Spargel. Karfreitag werden wir für uns die Spargel-Saison eröffnen. Dazu gibt es eine fruchtige Tomatenvinaigrette und neue Kartoffeln. Alles schon frisch auf dem Wochenmarkt heute eingekauft, damit mir der Andrang in den Supermärkten und die Schmach der leeren Regale durch die Hamsterkäufe, an denen ich mich übrigens nicht beteilige, am Gründonnerstag und Ostersamstag erspart bleiben.

Pfannenpizza mit Tomaten, Zwiebeln und Oregano

Ansonsten wird es kleinere Leckereien geben, auf was wir eben spontan Lust haben und was Küchen- und Kühlschrank so her geben. Ein großer Vorteil meines Blogs ist, dass wir uns da auch immer inspirieren. Hat sich ja so einiges zwischenzeitlich an Rezepten angesammelt. Spaghetti gehen immer und wenn es schmeckt, warum soll man die dann nicht an einem Feiertag kochen?

Was es auf jeden Fall auch geben könnte, weil ich Mehl, Trockenhefe und Dosentomaten immer daheim habe: eine schnelle Pfannenpizza, meine Neuentdeckung. Gestern in zwei Durchgängen ertüftelt, heute schon hier veröffentlicht und wärmstens zu empfehlen.

Ich habe den Teig zunächst ohne Hefe gemacht. Die Begeisterung meines Mannes, der mein größter Fan und Kritiker zugleich ist, hielt sich in Grenzen, als er das erste Stück versucht hatte. Er schaute mich ganz unglücklich an und wusste gar nicht, wie er es mir schonend beibringen könnte. Der Belag sei perfekt, aber ob ich nicht auch fände, dass der Boden etwas trocken und schwer sei? Nein. Fand ich nicht. Vielleicht eher ein Pfannenbrot, als eine Pfannenpizza, aber ich mochte es. Und wer rein zufällig gerade keine Hefe zuhause hat, der kann es auch durchaus mal ohne versuchen. Wichtig ist, dass man auf die Geschmeidigkeit des (Hefe)Teiges achtet. Er darf nicht zu fest sein, sollte an den Fingern kleben bleiben. Schön vom Knethaken rutschen, nicht als Klumpen daran hängen bleiben. Weich wie eine Backe, in die man mit den Zeigefinger stupst.

Pfannenpizza mit Tomaten, Auberginen und Peperoni

Beim zweiten Durchgang habe ich einen Hefeteig gemacht, dieser wird beim Braten und Backen knusprig, wie man es von einer Pizza kennt. Ich glaube, ich werde nie wieder eine Pizza im Backofen machen, weil sie ganz prima auch in der Pfanne gelingt. Erspart viel Arbeit, weil man hinterher nicht die ganze Küche putzen muss. Ich backe Pizza auf dem heißen Stein, was bedeutet, dass man viel Mehl braucht, damit die Pizza vom Brett auf den Stein rutscht. Entsprechend sieht meine Küche hinterher aus…

Beim Belag kann man seinen Vorlieben freien Lauf lassen. Wichtig ist nur, dass er ausreichend Flüssigkeit enthält. Man braucht die Tomatensugo also gar nicht lange einkochen lassen – je mehr Flüssigkeit, desto saftiger das Ergebnis. Pro Pfanne und Pizza nehme ich eine kleine Dose Tomaten, verfeinert mit Kräutern und Gemüse nach Wahl.
Ich habe hier die Rezepte für zwei Varianten. Einmal einen einfachen Belag aus Zwiebeln, Tomaten und Kräutern. Beim zweiten habe ich mich an der Sauce meiner Pasta alle Norma inspiriert. Statt mit Rotwein habe ich allerdings mit dem Saft der Peperoni aus dem Glas abgelöscht, sorgt für eine feine Säure.

Ich hatte heute noch Teig für eine Pizza über, man kann ihn übrigens problemlos mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren. Mein Mann liebt Thunfisch, den es in unglaublich guter und täuschend ähnlicher veganer Variante gibt. Also habe ich über die Tomaten-Zwiebelsauce einfach etwas Thunfisch verteilt und die Pfanne ein paar Minuten länger im Backofen stehen lassen. Köstlich!

Rezept für Zweierlei Pfannenpizza mit Tomaten und Aubergine

für 2 Pizzen

Pfannenpizza: DIE perfekte Alternative zur Steinofenpizza

Zutaten:

Für den Teig:

  • 300 Gramm Mehl (Dinkelmehl Typ 630)
  • 150 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Packung Trockenhefe
  • 1/2 TL Salz
  • 3 EL Olivenöl

Für die Tomatensugo:

  • 1 Dose Tomaten (400 Gramm)
  • 2 rote Zwiebeln (mittlere Größe)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Oregano
  • Meersalz
  • Pfeffer oder Chipotle Chili

Für die Sugo alla Norma-Art:

  • 1 Dose Tomaten (400 Gramm)
  • 1 rote Zwiebel (mittlere Größe)
  • 1/2 kleine Aubergine
  • Peperoni aus dem Glas und etwas Flüssigkeit
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Handvoll Basilikum
  • Meersalz
  • Pfeffer oder Chipotle Chili

Zubereitung:

Für den Teig Mehl in eine Schüssel geben. Trockenhefe im Wasser auflösen, Olivenöl dazugeben. Das Wasser-Hefe-Gemisch und Salz zum Mehl geben und in der Küchenmaschine mit dem Knethaken etwa 5 Minuten kneten. Die Schüssel abgedeckt etwa eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.

In der Zwischenzeit die gewünschte Sugo zubereiten. Den Backofen auf 210 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Für die einfache Tomatensauce die Zwiebeln kleinschneiden und zusammen mit dem Oregano und dem Chipotle Chili leicht anbräunen. Die Tomaten dazugeben und mit Salz und gegebenenfalls Pfeffer würzen.

Für die Sugo alla Norma-Art die Zwiebeln zerkleinern (Würfel, Ringe oder Schnitze) und die Aubergine in kleine Würfel schneiden. Beides in heißem Olivenöl anbraten. Mit etwas Flüssigkeit von den Peperoni ablöschen. Tomaten und kleingehackte Basilikumblätter dazugeben, mit Salz und Pfeffer (oder Chipotle Chili) abschmecken und kurz einkochen lassen.

Pfannenpizza: spart Zeit und Strom

Entweder jeweils die Saucen kurz in eine Schüssel umgießen und diese Pfanne zum Braten des Teigs benutzen. Oder, wie in meinem Fall, eine spezielle Crepe-Pfanne verwenden.
Etwas Öl in die Pfanne geben und die Hälfte des Teiges flächendeckend darin verteilen. Dafür einen Fladen leicht vorformen und in der Pfanne zurechtdrücken. Bei mittlerer Hitze 3 bis 4 Minuten braten, bis der Teig schon leicht gegart, beziehungsweise fest ist. Dann die Sauce gleichmäßig darauf verteilen und weitere 5 bis 6 Minuten braten. Der Boden sollte leicht gebräunt sein.

Damit der Belag auch von oben leicht bräunt, die Pfanne für etwa 5 Minuten in den Ofen stellen.

Die Pizza gleitet übrigens problemlos von der Pfanne auf ein Brett um sie dort in Stücke zu schneiden.




Pide – ein fluffiges Fladenbrot für viele Gelegenheiten

Unser tägliches Brot. Der eine kann nicht ohne leben, der andere meidet es, wie der Teufel das Weihwasser. Da als Dickmacher und ungesund verpönt. Nun ja, wo positioniere ich mich? Ich sehe das, ehrlich gesagt, alles nicht so eng. Manchmal liebe ich ein Brötchen zum Frühstück, das nicht zwingend vor Körnern strotzen muss. Ein Stück Brot zu Suppe oder Salat. Ein üppig belegtes Sandwich aus selbstgebackenem Toastbrot… Die Menge macht das Gift, beziehungsweise die Pölsterchen auf der Hüfte.

Pide – weiches Fladenbrot aus Hefeteig

Bestimmte Lebensmittel kaufe ich gerne beim Türken. Daher weiß ich: Egal, um welche Tageszeit, die beeindruckenden Fadenbrot-Stapel scheinen nicht kleiner zu werden, obwohl der Brotklassiker tütenweise aus dem Laden getragen wird.

Ein Gedicht: Ful/Foul/arabisches Bohnengericht mit frisch gebackenem Pide

Pide, oder auch Pitta genannt, ist ein von Griechenland bis zum Nahen Osten verbreitetes, etwas dickes, weiches Fladenbrot aus Hefeteig. Es dient, täglich mehrmals frisch gebacken, als Beilage zu fast allen Mahlzeiten. 

Am Wochenende hatte ich mal wieder unbändige Lust auf Ful (auch Foul genannt), ein arabisches Bohnengericht aus Kichererbsen oder Fava-Bohnen, Spitzpaprika und Zwiebeln – mal wieder etwas für den Proteinhaushalt tun… Es schneite, ich hatte keine Lust, das Haus zu verlassen, weshalb ich das perfekt zum Essen passende Pide einfach selbst gebacken habe. Kurz und schmerzlos. Und frisch aus dem Ofen schmeckt es einfach am besten. Ansonsten kurz vorm Essen noch einmal zum Aufwärmen in den Ofen legen.

Das nächste Mal werde ich eine Partie einfrieren, da man eine Menge damit anstellen kann. Es eignet sich schließlich auch zum Füllen, da es die Basis eines jeden Döners ist – vegan versteht sich natürlich.

Rezept für Pide – fluffiges Fladenbrot aus Hefeteig

Für 6 Stück

Zutaten:

  • 500 Gramm Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1 Würfel Hefe
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 2 TL Salz
  • 8 EL Olivenöl
  • 1 EL Sesamsamen
  • 1 TL schwarze Sesamsamen

Zubereitung:

Mehl in eine große Rührschüssel geben, eine Mulde graben, die Hefe hineinbröckeln, den Agavendicksaft darüber träufeln. Vorsichtig 1/4 Liter lauwarmes Wasser dazugeben und mit einer Gabel etwas Mehl zu einem kleinen Vorteig einarbeiten.
Die Schüssel etwa 15 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen.

Salz und Öl dazugeben und mit der Küchenmaschine oder von Hand etwa 5 Minuten glatt und geschmeidig kneten.
Den Teig wieder, dieses Mal für etwa 1/2 Stunde, abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.

Frisch aus dem Ofen schmeckt es am besten: Wunderbar weiches und fluffiges Fladenbrot

Den Teig noch einmal kräftig durchkneten und auf der Arbeitsfläche aufschlagen, um Luftblasen zu verhindern.
In 6 gleich große Stücke teilen, jedes in Mehl wenden und zwischen den Handflächen jeweils zu flachen Fladen formen.

Die Fladen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, mit einem Küchentuch abdecken und 15 Minuten ruhen lassen.

Backofen auf 250 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze).

Mit einem Holzstäbchen mehrere Löcher in die Fladen stechen, die Fladen mit Wasser bestreichen, mit den zweierlei Sesamsamen bestreuen.

Die Pide auf der mittleren Schiene etwa 20 bis 25 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.




Stromboli-Brot, artverwandt mit einer Pizza

Hab schon ewig meine vegane Variante einer Pizza auf Halde… Köstlich, aber sehr puristisch. Ich bin ja nicht so der Ersatz-Produkte-Fan. Ich brauche keine veganen Wurst- oder Käsesorten…
Das bislang gut gehütete Geheimnis meiner Veganisierung traditioneller Gerichte heißt: einfach weglassen! Insofern reicht mir eine Pizza mit Tomatensugo. Vielleicht noch ein paar Zwiebeln, Artischocken, Oliven, Kräuter und frische, grüne Blätter… Ist in der Summe, wie ich gerade merke, doch gar nicht so puristisch.

Puristisch, trotzdem typisch italienisch: Pizza ohne Wurst und Käse

Hey, alle Welt beklagt sich über überflüssige Pfunde! Eine Pizza Quattro Formaggi hat viermal so viele Kalorien wie eine Pizza Margherita… Und ich persönlich kenne viele Menschen, die mit ihrem Gewicht hadern und trotzdem extra Käse auf der Pizza ordern… Schon einmal darüber nachgedacht?

Pizza mit würzigen, passierten Tomaten

Vielleicht hilft es, gerne zu verzichten, wenn man sich das große Leid vor Augen hält, das hinter einem Stück Käse steht oder hinter der Order an den Pizzabäcker: mit extra Schinken oder Salami, bitte!

Ist ja nicht so, dass der Verzicht nicht belohnt würde, wenn es denn überhaupt einer ist. Die Pfunde purzeln unweigerlich wie von Zauberhand, gedankt wird es außerdem mit optimalem Blutdruck und besten Cholesterinwerten…

Stromboli-Brot mit Spinat und Tomaten

Aber heute gibt es nicht das Rezept für meine veganisierte Pizza, sondern für das Stromboli-Brot.

Stromboli-Brot?

Stromboli-Brot? Ja, es soll wohl nach dem sizilianischen Vulkan benannt sein und ist einer gerollten Pizza sehr ähnlich. Der Teig und die Zutaten sind typisch italienisch. Erfunden wurde es wohl in den 1950er-Jahren, von in die USA eingewanderten Italienern.

Stromboli-Brot: frisch aus dem Ofen und kalt ein Genuss

Nicht besonders bekannt, bezüglich Google tue ich mir da wahrscheinlich keinen Gefallen… Wer googelt schon nach Stromboli-Brot? Aber: es schmeckt großartig! Und es passt zu der beginnenden Sommerzeit. Ideal als Beilage zum Grillen, als kleine, unkomplizierte Leckerei für ein Picknick. Oder einfach nur so als Snack an einem lauen Sommerabend, zu einem eisgekühlten Pils, das ich so sehr liebe. Vielleicht noch ein wenig extra Knoblauch- oder Chiliöl dazu… Und einen bunten Salat…
Es ist frisch aus dem Ofen, aber auch kalt ein Genuss. Außen schön knusprig, innen aromatisch und wunderbar soft.

Stromboli-Brot mit Spinatfüllung

Das Original wird unter anderem mit Salami und Mozzarella gebacken.
Ich habe überlegt, womit ich das Brot alternativ füllen kann. In meiner montäglichen Gemüsekiste fand ich ganz viel frischen Spinat, wunderbar frische und saftige Blätter, voilà: Stromboli-Brot mit knackigem Spinat, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Basilikum.

Hier kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Ich werde das Stromboli-Brot das nächste Mal nur mit einem würzigen Tomatensugo und Kräutern probieren, weil mir so auch eine Pizza am liebsten ist.

Rezept für Stromboli Brot mit Spinat, Tomaten, Zwiebeln und Basilikum

Zutaten:

Ergibt 1 Laib

Teig:

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1 Päckchen Trockenhefe (7 g)
  • 2 TL Meersalz
  • 3 EL Olivenöl, plus etwas mehr zum Bepinseln
  • 350 ml lauwarmes Wasser

Füllung:

  • 100 g frischer Spinat
  • 2 große Tomaten
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 große, rote Zwiebel
  • 1 Handvoll Basilikumblätter
  • Pfeffer
  • Salz
  • optional: italienische (getrocknete) Kräuter, Chipotle-Chili-Flocken

Zubereitung:

Mehl, Hefe und 1 1/2 Teelöffel Meersalz in einer Schüssel vermischen. Wasser und Öl zugeben und den Teig etwa 10 Minuten kneten. Schüssel mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis der Teig sein Volumen verdoppelt hat.

Den Teig weitere 2 Minuten kneten, wieder abdecken und noch einmal mindestens 10 Minuten ruhen lassen.

In der Zwischenzeit Spinat putzen, Tomaten würfeln, Knoblauch hacken, Zwiebeln in Streifen schneiden.

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Den Teig auf einer sehr gut bemehlten Fläche zu einem Rechteck (ca. 40 cm x 30 cm) ungefähr 1 cm dick ausrollen.

Den Spinat gleichmäßig auf dem Teig verteilen, ebenso die Tomaten, den Knoblauch, die Zwiebeln und die Basilikumblätter. Mit Salz und Pfeffer und anderen Gewürzen nach Wunsch würzen.

Die belegte Teigplatte zu einer festen Rolle aufrollen und die Enden einschlagen. Das Brot mit der Nahtstelle nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, abdecken und weitere 10 Minuten ruhen lassen.

Die Teigrolle mehrmals einstechen, mit Olivenöl bestreichen und dem restlichen Salz bestreuen.

Das Brot in den Backofen schieben und etwa 35 bis 40 Minuten backen, bis es fest und goldbraun ist. Es klingt hart, wenn man darauf klopft.
Auf ein Brett verfrachten, in dicke Scheiben schneiden und servieren.




Apfelkuchen vom Blech mit Streusseln

Nächsten Sonntag ist 1. Advent und schon wieder kein Plätzchen-Rezept… Mir ist so überhaupt nicht nach Weihnachten… Aber morgen werden die Florentiner veganisiert, das habe ich mir fest vorgenommen…

Stattdessen habe ich an einem neuen Rezept für einen Apfelkuchen experimentiert. Mein veganes Repertoire ist noch etwas mau, da ich Ersatzprodukte nicht so gerne mag. Die Quarkalternative in meinem Käsekuchen und Russischen Zupfkuchen bleibt vorerst die Ausnahme…

Apfelkuchen vom Blech mit Hefeteig

In der Tat ist mir mit diesem Apfelkuchen vom Blech wieder ein mich sehr zufrieden stellendes Ergebnis gelungen, mehr als das: ein Traum! Eigentlich war eine Art Streusselkuchen angedacht, einfach nur ein fluffiger Hefeteig mit knusprigen Streusseln. Dann waren da aber noch ein Berg Boskop-Äpfel, die auf ihren Einsatz gewartet haben, jetzt ist ein zweites Apfelkuchen-Rezept daraus geworden. Da gibt es einmal meinen Apfelkuchen aus Zuckerteig, jetzt eine Hefeteig-Variante.

Das Rezept ergibt ein großes Blech. Wie für Hefekuchen üblich, schmeckt er frisch aus dem Ofen am besten. Was übrig bleibt, lässt sich problemlos einfrieren… Mein Tipp fürs Auftauen: Backofen auf 180 Grad vorheizen, Apfelkuchen 10 Minuten aufbacken, Temperatur herunter drehen und bei geschlossener Tür weitere 5 Minuten verweilen lassen. Noch warm schmeckt der Apfelkuchen natürlich am besten!

Rezept für Apfelkuchen vom Blech mit Streusseln

(ergibt ein großes Blech)

Zutaten:

Für den Teig:

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 260 ml Mandelmilch
  • 1 Würfel Hefe
  • 80 g Rohrohrzucker
  • 110 g Margarine
  • 1 Biozitrone (Schale)
  • 1 Prise Salz

Für den Belag:

  • 5 mittelgroße Äpfel (z.B. Boskop)
  • 1 TL Zimt

Für die Streussel:

  • 300 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 200 g Margarine
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 1 TL Zimt
  • 100 g Mandeln (gehackt, gehobelt oder gesplittert)

Zubereitung:

Für den Hefeteig die Milch zusammen mit der Margarine in einem Topf erwärmen, bis die Margarine geschmolzen ist. Das Ganze darf nicht zu heiß werden, da sonst die Hefe ihre Wirkung verliert und der Teig dann nicht aufgeht. Die Milch sollte wirklich nur gut lauwarm sein, ansonsten lieber wieder etwas abkühlen lassen.

Das Mehl in eine Schüssel geben, mit Zucker und Salz mischen, eine Mulde hineindrücken und die Hefe hineinbröseln. Die Milch-Margarine-Mischung dazu gießen, mit einer Gabel erst grob verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat, dann mit dem Knethaken der Küchenmaschine mindestens 5 Minuten kneten. Während des Knetens gebe ich erst den Zitronenabrieb dazu.

Teig an einem warmen, zugfreien Ort etwa 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen etwa verdoppelt hat.

Inzwischen die Äpfel vorbereiten, das heißt vom Kerngehäuse befreien, ich schäle die Äpfel nicht. Je nach Vorliebe in Achtel schneiden oder würfeln. Ich bevorzuge kleine Würfel, weil es erstens hübsch aussieht und sie sich so gleichmäßiger verteilen lassen. Die Äpfel mit Zimt mischen, gegebenenfalls zusammen mit 2 bis 3 EL Zucker, das kommt auf den Geschmack der Äpfel an. Ich mag es nicht zu süß. Immer bedenken, dass schließlich noch die Streussel und Puderzucker dazu kommen…

Für die Streussel Mehl, Zucker, Margarine und Zimt in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken verarbeiten. Ich füge dann die Mandeln dazu und setze den Schneebesen in meine Küchenmaschine ein. So zerfällt der Teig zu Streusseln. Falls nicht, vorsichtig noch 1 bis 2 EL Mehl dazugeben.

Den Hefeteig so dünn wie möglich und ohne Rand ausrollen

Den Hefeteig noch einmal kräftig durchkneten. Das Backblech mit Backpapier auslegen und den Hefeteig so dünn wie möglich ohne Rand ausrollen. Äpfel und Streussel darauf verteilen, nochmals abgedeckt etwa eine halbe Stunde gehen lassen.

Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und den Kuchen etwa 20 Minuten backen.




Vegane Premiere: ein Osterbrot

Ich trage mich schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken, meine Ernährung auf vegan umzustellen. Seit ich weiß, wie grausam die Kühe behandelt werden, sie künstlich befruchtet werden und man ihnen gleich nach der Geburt ihre Kälber wegnimmt. Das weiß ich leider noch nicht so lange… Und das obwohl mir sehr am Wohl der Tiere gelegen ist! Weshalb ich seit über zehn Jahren Vegetarier bin.
Da brauchte es damals einen Schicksalsschlag, dass ich von heute auf morgen konsequent auf Fleisch verzichtet habe! Nun gab es wieder einen solchen Einschnitt in meinem Leben und ich konnte es nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren, meinen morgendlichen Kaffee mit Kuhmilch zu trinken. Nach einigen Experimenten mit diversen Alternativen habe ich mich für Hafermilch entschieden. Da schmeckt man fast keinen Unterschied. Ich habe meinem Mann ohne sein Wissen einen Kaffee mit Hafermilch vorgesetzt und er hat es nicht gemerkt…

Für mich ist die Umstellung auf vegane Ernährung wie ein Sprung ins kalte Wasser, denn ich wollte mich vorher genauestens informieren… Jetzt ist ‚learning by doing‘ angesagt… Im Übrigen sind ganz viele meiner Rezepte unwissentlich vegan, wie zum Beispiel das Baguette und das Brot, die Wirsingrouladen, die Linsensuppe, fast alle Kartoffel-Varianten, die Guacamole… Ein guter Anfang ist es schon einmal Butter durch Margarine oder Pflanzenöl zu ersetzen und Kuhmilch durch Pflanzenmilch.
Im Prinzip ist es nicht halb so kompliziert, wie man sich das vorstellt… Und das Thema Nährstoff-Mangel sollte man nicht überbewerten… Allesesser leiden an Rheuma, Arthrose, Gicht und Diabetes… Was ist nun das geringere Übel, beziehungsweise die ultimative Ernährungsform?

Meinetwegen jedenfalls erleidet kein Tier mehr Qualen und das steht bei mir an erster Stelle! Wenn ich zudem, den ein oder anderen von euch mit auf diese Reise nehmen kann, vegan zu essen oder zumindest bewusster, dann würde mich das sehr, sehr freuen!

Veganes Osterbrot
Veganes Osterbrot

Den Anfang macht heute das Osterbrot oder der Osterfladen, wie es vielerorts auch genannt wird. Irgendwie passend, denn das Osterbrot gehört zum Brauch des Fastenbrechens, wenn nach der Fastenzeit wieder etwas Süßes erlaubt war. Bei mir läutet es eine neue Ernährungsform ein…

Es ist natürlich immer sehr spannend, wenn man etwas zum ersten Mal ausprobiert. Es war auch nicht sicher, ob ich dieses Rezept schließlich veröffentlichen kann. Ein süßes Hefegebäck ohne Ei, Butter und Milch… Aber: das Ergebnis ist ganz hervorragend und sollte wirklich bei keinem Osterbrunch oder Osterfrühstück fehlen!

Rezept für Osterbrot

(ergibt 1 Laib)

Osterbrot Zutaten
Zutaten für Osterbrot
  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 20 g Frischhefe oder 1 Päckchen Trockenhefe
  • 250 ml Mandelmilch
  • 80 g Pflanzenmargarine
  • 100 g Rosinen
  • 80 g Mandelstifte
  • 2 EL Zucker zum Bestreuen
  • Mandelmilch zum Bestreichen

Die Mandelmilch etwas erwärmen, Zucker und zerbröckelte Hefe hinzugeben und gründlich verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat und die Mischung kleine Bläschen bildet.
Das Mehl in eine große Schüssel füllen, die Milchmischung, weiche Margarine, Rosinen und 3/4 der Mandelstifte dazugeben und alles kräftig mit den Händen oder der Küchenmaschine verkneten, etwa 5 Minuten. Der Teig sollte glatt und glänzend sein.
Die Kugel rundherum mit Mehl bestäuben, in die Schüssel geben und mit Folie abgedeckt etwa 1 Stunde ruhen lassen.
Nach der Gehzeit noch einmal kräftig durchkneten.

Eine schöne, runde Teigkugel formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Nach Belieben die Oberseite mit einem scharfen Messer einschneiden, entweder kreuz- oder gitterförmig. Mit Milch bestreichen, Zucker und Mandelstifte drüberstreuen. Das Osterbrot für etwa 30 Minuten in den auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorgeheizten Backofen schieben.

Osterbrot/Osterfladen frisch gebacken
Osterbrot/Osterfladen frisch aus dem Ofen

Ich habe den Osterfladen kreuzförmig eingekerbt, werde das nächste Mal die Gitterform wählen, weil sich so der Zucker besser in die Kerben absetzen und noch etwas mehr ins Brotinnere ziehen kann. Das ist ideal, weil die angegebene Zuckermenge nicht zu süß macht, die Rosinen und der Streuzucker letztendlich aber für ein perfektes Zusammenspiel sorgen.

frisch aufgeschnittenes Osterbrot

Auch einen Tag später ist das Osterbrot noch wie es muss und steht seinem Pendant mit Butter, Eiern und Milch gebacken in nichts nach: außen knusprig, innen angenehm saftig und weich…

Nachtrag:

Osterfladen mit Rautenmuster
Osterfladen mit Rautenmuster

Wie angekündigt, habe ich das Osterbrot beim zweiten Mal mit einem Gittermuster eingeschnitten. Wie erwartet, ist es die bessere Variante! In der Tat ist es so, dass diese Kruste aus karamellisiertem Zucker und Mandelmilch noch viel knuspriger und köstlicher ist, verglichen mit dem nur kreuzförmigen Muster. Statt gestiftelter Mandeln habe ich Mandelblätter verwendet, was aber keinen großen Unterschied macht. Das ist Geschmackssache…