Badische Nussecken – eine Hommage an meine alte Heimat

Bevor wir vor 20 Jahren aus beruflichen Gründen nach Bayern gezogen sind, haben wir 7 Jahre in Baden-Baden gewohnt. Nicht direkt, sondern in einem idyllischen Vorort inmitten der Weinberge, die ich ja noch aus meiner Kindheit in Rheinland-Pfalz gewohnt war… Eine wunderschöne Zeit! Ich liebe Land und Leute! Wären wir vor drei Jahren nicht in dieser besonderen bayerischen Kleinstadt gelandet, in der wir jetzt leben und unseren liebens- und lebenswerten Mikrokosmos gefunden haben, ich würde sofort zurück wollen!
Ich mag die Badener, ich liebe Baden-Baden! Abgesehen von einer unglaublich schönen Umgebung, der Nähe zu Frankreich und am Fuße des Schwarzwalds gelegen, gibt es nicht viel… Keine 1000 Geschäfte oder Restaurants, man hat nicht die Qual der Wahl wie in einer Großstadt an Programm-Kinos, Theatern oder Museen… Aber alles, was es gibt ist außergewöhnlich gut und schön… Das Spielcasino ist zu Recht das schönste der ganzen Welt! Klasse statt Masse eben!
Vor allem aber essen kann man im Badischen ausgesprochen gut, das hat mich geprägt und das fehlt mir heute. Denn Bayern ist bezüglich der kulinarischen Genüsse der worst case für mich – noch dazu, da ich Vegetarier bin… Die badische Küche ist extrem vielfältig und fein, das Elsass ist nicht weit und macht das Genießer-Glück perfekt… Davon kann ich heute wirklich nur träumen…

Selbst ist die Frau, so sorge ich eben selbst für meine (Genuss-)Highlights. Alles, was ich mache, mache ich mit Bedacht und letztendlich auch mit Liebe… Ich koche und backe, nicht weil ich muss und wir ja irgendwas essen müssen, sondern um meinem Mann und mir Glücksmomente zu verschaffen.

Besondere Freude macht mir das Backen dieser Weihnachtsplätzchen, der Badischen Nussecken! Sie erinnern mich alleine schon ihres Namens wegen an die schönste Zeit meines Lebens. Aber sie schmecken auch außergewöhnlich gut! Sie sind die perfekte Kombination aus einem feinen Mürbeteigboden, einer weichen Nuss-Marzipan-Masse mit einer dezenten Schwarzwälder Kirschschnaps-Note und einem schokoladigem Finish. Ich müsste sie gar nicht unbedingt essen, alleine ihr Anblick und ihr Name machen mich schon glücklich…
Hier endlich das Rezept!

Zutaten

(für etwa 60 Stück)

Teig:

  • 250 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 60 g Rohrohrzucker
  • 125 g kalte Butter
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz

Belag:

  • 100 g Marzipan-Rohmasse
  • 3 EL Kirschwasser
  • 400 g gemahlene, gehackte oder gehobelte Nüsse, gemischt (Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse)
  • 150 g Butter
  • 100 g Schmand
  • 200 g Rohrohrzucker
  • 300 g Kuvertüre zum Tauchen (je nach Geschmack Zartbitter, Vollmilch oder Weiß)

Für den Teig: Mehl, Zucker, Butter, Ei und Salz mit dem Knethaken der Küchenmaschine verkneten. Ich nehme gerne grobes Meersalz, weil das einen intensiveren, trotzdem feinen Salzgeschmack macht. Geschmack ist zu viel gesagt, denn etwa eine Messerspitze ist wirklich nicht viel auf die Gesamtmenge Teig… Aber man sieht die Kristalle im fertig gekneteten Teig glitzern und schmeckt eine ganz dezente Note. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

Höhenverstellbares Nudelholz

Den Teig auf Backpapier knapp 0,5 cm dick zu einem Rechteck ausrollen.
Hier kommt wieder ein Zaubertool zum Einsatz… Ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich die Backaktionen von Tchibo so liebe… Und kurz bevor ich dieses ganz besondere Nudelholz im Sortiment entdeckt habe, habe ich mich schlau gemacht, wie ich die Teigplatte endlich mal gleichmäßig ausrolle… Denn ich habe absolut kein Augenmaß und brauche einen Zollstock und andere Helferlein um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Keine Ahnung warum, aber trotz aller Mühen ist der Teig in der Mitte dick, die Ränder dünn. Dann ist das Backergebnis natürlich auch nicht gleichmäßig… Ich habe also ergoogelt, dass man mit zwei Holzlättchen aus dem Baumarkt das Problem lösen kann. Man legt sie (in der Stärke, die man braucht) in entsprechendem Abstand, sodass man mit dem Nudelholz noch darüber rollen kann, dazwischen der Teig… Glücklicherweise habe ich am nächsten Tag diesen Zauberstab im Tchibo-Sortiment entdeckt. Mit zwei verschieden dicken Aufsteckringen, je nach dem wie dick man den Teig ausrollen möchte. Es hat wirklich toll funktioniert!
Den ausgerollten Teig mit dem Backpapier auf das Blech heben.

Für den Belag: Marzipan mit Kirschwasser und den Nüssen in der Küchenmaschine mit dem Schneebesenaufsatz vermischen. Bei den Nüssen ist den Vorlieben keine Grenze gesetzt. Man kann zum Beispiel auch nur gemahlene Haselnüsse, Walnüsse oder Mandeln nehmen, auch gerne gemischt… Ich mag es, wenn die Nussecken Biss haben und mische mal richtig… Da ich von vornherein die doppelte Menge backe, brauche ich 800 Gramm Nüsse. In diesem Rezept habe ich gemahlene und gehobelte Haselnüsse und gehackte und gemahlene Mandeln verarbeitet. Von der Eigen-Marke von Edeka übrigens. Die Nüsse sind im Preis und in der Qualität unglaublich gut! Oft sind ja bittere und ranzige Nüsse untergemischt, die den ganzen Geschmack verhageln, hier natürlich nicht…

Butter, Schmand und Zucker aufkochen, vom Herd nehmen und mit der Marzipan-Nuss-Mischung gut verrühren. Die abgekühlte Nussmasse gleichmäßig auf dem ausgerollten Teig verteilen.
Im auf 180 Grad vorgeheizten Backofen (Unter- und Oberhitze) etwa 20 Minuten backen, bis die Nussmasse honiggelb ist. Auf dem Blech abkühlen lassen, dadurch wird der Boden schön fest, mit ein wenig Glück sogar knusprig.

Hier kommt nun wieder meine Schwachstelle zum Tragen… Zu den Rändern hin habe ich die Masse dünner aufgetragen, weshalb der Teig ungleichmäßig durchgebacken ist. In der Mitte perfekt, an den Rändern zu trocken. Denn Ziel ist es, das die Nussmasse innen schön weich ist – in etwa wie ein perfekter Lebkuchen. Vielleicht fällt mir (oder Tchibo) bis nächstes Jahr eine Lösung ein…

Die fertig gebackene Platte zunächst in ca. 5 cm dicke Streifen, dann jeweils in Quadrate schneiden, welche dann diagonal zu Dreiecken geteilt werden.

Kouvertüre im Wasserbad langsam schmelzen und die Nussecken mit einer Seite eintauchen. Auf dem Backpapier fest werden lassen und ab damit in die Keksdose.




Pflege für die Haut in der kalten Jahreszeit

Ich wollte heute für die Weihnachtsbäckerei produzieren – Plätzchen backen boomt natürlich gerade und der Countdown läuft… Noch gute vier Wochen, dann ist Weihnachten und Winter! Und das ist mein Stichwort: Winter…
Gerade in den letzen Tagen merke ich, dass meine Gesichtshaut spannt. Meine Tagespflege ist also nicht mehr reichhaltig genug… Während die Textur der Gesichtscreme im Sommer nicht leicht genug sein kann, verlangt die Haut jetzt nach mehr… Ab Ende Herbst wird bezüglich Hautpflege auch von Sommer- auf Winterhaut umgestellt… Wichtiger als Plätzchen backen ist heute also das Thema „Trockene Haut“, das ich mal kurz einschiebe…

Wann spricht man von trockener Haut? Wenn man sich nach dem Duschen oder Baden nicht gleich eincremt und die Haut dann spannt, juckt oder sogar Schüppchen bildet. Im Sommer, weil ich auch kein exzessiver Sonnenanbeter bin, muss ich mich zum Beispiel kaum eincremen… Nun aber ist die Feuchtigkeitsbarriere der Haut gestört, es wird zu viel Wasser nach außen abgegeben. Das passiert durch starke Sonneneinstrahlung, warme Heizungsluft, heiße Bäder und falsche Pflege.
Die richtige Reinigung und Pflege sind deshalb besonders wichtig. Perfekt sind reichhaltige Cremes mit natürlichen Pflanzenölen, die von der Fettzusammensetzung den Hautfetten ähneln. Zum Beispiel Olivenöl, Nachtkerzensamen-, Argan- oder Traubenkernöl sind für trockene Haut ideal (auch interessant in diesem Zusammenhang und als Pflege im Winter bestens geeignet, mein Blogpost zum Thema Öle) . Zusammen mit Stoffen, die die Feuchtigkeit in der Haut binden können, kann auch trockene Haut wieder straff und ebenmäßig aussehen.

Gesichtsreinigung

Bei trockener Haut ist die Fett- und Feuchtigkeitsregulierung gestört, was auch bei zunehmendem Alter schlimmer wird. Mit den Jahren trocknet die Haut immer mehr aus, die Talgproduktion nimmt ab, die Oberhaut bindet weniger Feuchtigkeit und die Schweißdrüsen bilden weniger Schweiß. Unschöner Nebeneffekt: Trockene Gesichtshaut sieht rau oder rissig aus, manchmal gerötet oder schuppig und kann sogar jucken. Auch Falten können sich bilden oder verstärken. Sonnenstrahlen (auch im Winter), Heizungsluft, Seifen und Waschgel meiden, denn sie können trockene Haut verschlimmern.
Wichtig ist, die richtige Hautpflege zu benutzen, die keinen Alkohol enthält und die trockene Gesichtshaut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt.
Wasser-in-Öl-Emulsionen können die Oberhaut glätten, Stoffe wie Urea, Milchsäure und Glycerin helfen, die Feuchtigkeit in der Haut zu halten.
Die Reinigung sollte sanft sein. Einmal am Tag reicht, um abends die Make-up-Reste zu entfernen. Am besten keine Seifen und zur Tonisierung keine alkoholhaltigen Gesichtswasser verwenden. Besser eine rückfettende Reinigungsmilch. Die Reinigungsprodukte immer sorgfältig mit Wasser abspülen. Nach dem Abtrocknen am besten noch mit Thermalwasser nachsprühen, das erfrischt und beruhigt die Haut.

Gesichtspflege

Bei der Pflege auf Wasser-in-Öl-Emulsionen (enthalten mehr Öl/Fette als Wasser) für trockene Haut achten. Der Fettfilm glättet die raue Hautoberfläche und verhindert einen weiteren Feuchtigkeitsverlust. Öl-in-Wasser-Emulsionen können durch Verdunstung zu einem erhöhten Wasserverlust führen und sind ideal als Pflege für trockene Haut ungeeignet, auch wenn sie zunächst schneller einziehen als reichhaltigere Pflegeprodukte.

Wasserbindende Inhaltsstoffe wie Milchsäure und Glycerin erhöhen die hydratisierende Wirkung der Pflegecreme und helfen, die hauteigene Feuchtigkeit besser zu speichern. Als Pflege für trockene Haut eignen sich auch Gesichtsmasken, zum Selbermachen prädestiniert sind zum Beispiel Joghurt und Avokado, Quark und Banane.

Körperöl

Bei kalten Temperaturen produzieren die Talgdrüsen weniger Fett – ein Grund mehr, warum die Haut im Winter schneller rau und schuppig ist. Jetzt heißt es Cremen, Cremen, Cremen! Und das nach jedem Baden oder Duschen, je reichhaltiger, desto besser. Lotions, Body-Cremes und Körperöle mit pflanzlichen Fetten wie Nachtkerzen- oder Macadamiaöl machen die Haut wieder zart.

Ellbogen und Knie

Die Jeans scheuert am Knie und der Pullover rubbelt am Ellbogen. Die Folge: sehr raue und schuppige Haut, weil sich dort weniger Unterhautfettgewebe und Talgdrüsen befinden. Schuppigen Knien und Ellbogen verpasst man mit einem Peeling, auch gerne hausgemacht aus Zucker und Weizenkeimöl, eine sanfte Abreibung. Danach gilt eincremen, am besten zweimal täglich.

Hände und Füße

Die Füße stecken die meiste Zeit in dicken Socken und schweren Schuhen, die Hände sind Wind und Wetter, Wasser und Putzmitteln ausgesetzt. Als wären das nicht schon Strapazen genug, sind Hände und Füße zusätzlich geplagt, weil sich dort nur wenig Schweiß- und Talgdrüsen befinden. Die Hände sollten daher nach jedem Wasserkontakt immer gut eingecremt werden. Das besondere Verwöhn-Programm: Vor dem Zubettgehen Hände und Füße dick eincremen und Söckchen und Handschuhe drüber ziehen. Über Nacht einwirken lassen.

Unterarme

Besonders leicht spannt und juckt die Haut auch an den Unterschenkeln über den Schienbeinen, an Füßen, Händen, Ellbogen und Unterarmen. Allesamt Zonen, wo die Haut besonders dünn ist, wenig Fettzellen und Talgdrüsen besitzt. Dort zieht sich die Haut pergamentartig zusammen und reagiert vermehrt mit Schuppen, Rissen und Entzündungen, wenn sie nicht ausreichend Schutz und Pflege erhält.

Schienbeine

Heizungsluft und kalte Außentemperaturen können der Haut im Winter ganz schön zusetzen. Wer zu trockenen Beinen neigt, kennt das Problem schuppiger Schienbeine. Cremes mit hohem Wasseranteil sind genau das Falsche für trockene Beine, weil die Haut das Wasser nicht speichern kann. Die Hautbarrierefunktion wird geschwächt und ohnehin schon sehr trockene Haut trocknet weiter aus.
Am Abend großzügig fetthaltige Creme auf den Schienbeinen verteilen, feine Baumwollstrümpfe drüber ziehen und über Nacht einwirken lassen.

Lippen

Ständige Pflege brauchen die Lippen, weil sie keine Talgdrüsen besitzen, die Fett bilden. Shea-Butter und Reiswachs mit Kamille machen rissige Lippen wieder samtweich… Einfach mal im Drogeriemarkt stöbern…

Model: Julia Catalina




Schokokipferl – artverwandt mit dem Vanillekipferl, nur mit ganz viel Kakao

Ich bin nicht soooo der Fan von Vanille, irgendwie wird mir von dem Geruch schon schlecht und ich finde den Geschmack auch nicht so spannend. Sehr viel aufregender ist das Schokokipferl! Sieht genauso aus, enthält aber sehr viel Kakao, schmeckt daher ganz köstlich schokoladig – eine herrliche Aromatherapie, wenn man die Keksdose öffnet…

Ich habe gerade noch einmal ein Kipferl probiert, damit ich meine Geschmacksnerven zu Wort kommen lasse und ich einfach nur schreibe, was ich schmecke… Toll finde ich, dass es nicht so süß schmeckt! Durch den Kakao, schmeckt es eher herb… Und man schmeckt die Mandeln… Auch die Konsistenz ist nach einem Tag schon nicht schlecht, wird aber von Tag zu Tag bis Weihnachten noch mürber, kann ich versprechen. Zart und weich, ganz wie ein perfektes Kipferl sein sollte…

Rezept:

(für etwa 70 Stück)

  • 180 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 80 g Rohrohrzucker
  • 175 g Butter
  • 2 Eigelb
  • 100 g geschälte Mandeln
  • 50 g Kakao
  • 1 Vanilleschote
  • Mandellikör
  • Zucker zum Wälzen

Mehl, Zucker, Butterflocken, Eigelb, Mandeln, Kakao und das Vanillemark mit den Knethaken des Rührgerätes oder der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. Kakao entzieht sehr viel Feuchtigkeit, Dinkelmehl verlangt auch immer nach mehr Flüssigkeit als sein Pendant aus Weizen… Man merkt das, wenn der Teig nicht sehr geschmeidig und weich, sondern eher hart ist und man ein Fenster damit einwerfen könnte… Flüssigkeit füge ich in Form von Amaretto zu, weil es geschmacklich gut harmoniert. Nicht viel, nicht einmal ein Schnapsglas voll – da muss man vorsichtig sein. Der Teig sollte sich auf einer Unterlage gut rollen lassen, ohne kleben zu bleiben, dann ist die Konsistenz genau richtig.
Teig zu Rollen formen (ca. 5 cm Durchmesser), in Frischhaltefolie wickeln und am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen und ruhen lassen.

Ich mag es, wenn alles gleich aussieht, sprich jedes Plätzchen ungefähr die gleiche Form und Größe hat. Dabei hilft mir meine digitale Küchenwaage.
Prinzipiell handhabe ich es immer so, dass ich den fertigen Teigklumpen wiege und dieses Gewicht durch die Anzahl der Plätzchen teile, die entstehen sollen. In diesem Fall waren es 9 Gramm pro Stück. 1 Gramm macht schon einen großen Unterschied…
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze).
Die Teigrollen in etwa 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Jedes Stück in den Händen zu einer circa 6 cm langen Wurst rollen, die Enden dabei spitz zulaufen lassen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und zu Hörnchen formen.
Die Schokokipferl etwa 10 Minuten backen. Ihr kennt euren Ofen und könnt die Backzeit am besten einschätzen – je nach dem, entweder etwas kürzer oder länger. Die Kipferl sollten sich nicht dunkler färben, dann waren sie zu lange im Ofen und werden zu trocken.

Zucker auf einen kleinen Teller geben. Die Kipferl auf einem Rost etwas abkühlen lassen und noch warm ein Zuckerbad nehmen lassen. Ich lege sie zuerst mit der Unterseite in den Zucker, dann wende ich sie und bewege den Teller, sodass die Plätzchen sich im Zucker hin- und herbewegen und überall mit Zucker bedeckt sind. So geht es am schnellsten und der mürbe Teig bricht nicht so leicht.

Ab damit in eine luftdicht zu verschließende Dose, dann können sie bis Weihnachten noch ihren vollen Geschmack und die ideale Konsistenz entwickeln.




Beliebter Klassiker – Wunderbar mürber Heidesand

Ich veröffentliche nicht wahllos Rezepte, das möchte ich an dieser Stelle mal festhalten. Das sind wirklich alles Rezepte, die ich schon seit Jahren koche oder backe! Optimiert – natürlich nach meinem Geschmack und meinen Vorlieben, aber damit liege ich meist gar nicht so verkehrt, wie alle meine Probanden bestätigen…
Gerade was Plätzchen anbelangt, backe ich mit Weitblick… Was sieht schön auf dem Teller aus, was schmeckt unvergleichlich gut, mehrere Geschmacksrichtungen sollten abgedeckt sein… Schokolade, Nüsse, zartes Gebäck… Bei mir findet man kein Buttergebackenes mit lustig bunten Streuseln, keine trockenen Kokosmakronen, nur weil man noch von anderen Rezepten so viel Eiweiß übrig hat und auch nichts, was in der Hauptsache den Teller füllt und schnell geht… Schnell gehen darf es schon, aber nicht ohne Rücksicht auf Verluste beziehungsweise auf Kosten des Geschmacks.

Warum ich das hier schreibe? Weil ich gerade in den letzen Tagen mal aus Neugierde Rezepte von „Kollegen“ nachgebacken habe, die behaupten, dass es das beste Rezept der Welt sei, die ganze Familie davon total begeistert sei, überhaupt man keine bessere, raffiniertere Variante findet… Pustekuchen… Der „super saftige“ Apfelkuchen, der „auf keinem Familienfest fehlen darf“, reiht sich in die Rubrik ‚einmal gebacken, nicht besonders, Rezept in die Tonne‘ – glücklicherweise hatte ich im Rahmen meiner Geburtstagfsfeier noch meine alt bewährte Himmelstorte…
Noch schlimmer die Erfahrung mit einem Bagels-Rezept, „typisch amerikanisch“, „geht super schnell“… Das ging total in die Hose, hätte mich geschämt, das Ergebnis meinen Gästen vorzusetzen, weil sie aussahen, als hätte ein Kleinkind sie gebacken. Also habe ich auf die Schnelle noch mein Brot gezaubert, das ich zum Räucherlachs gereicht habe. Es war Sonntag und alle Bäcker hatten geschlossen…

Sinn und Zweck meiner Rezepte ist es, dass ich auf alle Hürden hinweise oder auf alles, was passieren kann und worauf man achten muss! Weshalb ich auch alle wichtigen Steps fotografiere und ich versuche, die passende Konsistenz im Bild festzuhalten! Ich verspreche, dass man alles bedenkenlos nachbacken oder -kochen kann, ohne vorher einen Probelauf gemacht zu haben! Dafür möchte ich langfristig „berühmt“ werden, dass ich nichts das Blaue vom Himmel verspreche. Und dass meine Rezepte wirklich besonders sind! Ich setze auf Klasse, statt Masse. Auch wenn ich bei Pinterest derzeit eine Menge Klicks für meinen Blog erzielen würde, wenn ich eine Unmenge an Weihnachtsgebäck produzieren würde… Außer Christstollen, Lebkuchen und dem heutigen Heidesand, wird es nur noch Nussecken und Florentiner geben… Das sind meine Besten…

Nun aber endlich zum Heidesand! Unglaublich, wie wenig Zutaten man braucht und wie schnell und einfach die Zubereitung ist! Und trotzdem sind Geschmack und Konsistenz unvergleichlich! Es ist nur ganz wenig Meersalz enthalten, ein unabdingbares Muss, aber man schmeckt sehr dezent jedes einzelne Kristall, das sich in ein Plätzchen verirrt hat. Die Butter muss gebräunt sein, weil das dann maßgeblich für den einzigartigen Geschmack ist. Ich habe mich noch nicht mit der „Physik des Backens“ auseinander gesetzt, weiß nicht warum, aber diese Plätzchen sind wirklich so wunderbar mürbe, dass sie auf der Zunge zergehen!

Rezept:

(etwa 60 Stück)

  • 250 g Butter
  • 400 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 175 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 TL Meersalz
  • Zucker zum Wälzen
  • 2 Bio-Zitronen (Schale)
Gebräunte Butter

Butter in einem Edelstahltopf (dann sieht man den Bräunungsgrad am besten) bei geringer Hitze schmelzen und leicht bräunen lassen. Das dauert ein wenig. Zuerst kocht die Butter ewig, bis sich etwas tut. Es setzt sich die Milchtrockenmasse am Boden ab, die dann langsam aber sicher bräunt. Da sollte man unbedingt beim Topf bleiben und ständig umrühren, damit nichts anbrennt. Es gehört etwas Gefühl dazu… Wenn es in etwa so appetitlich aussieht wie oben im Bild und wunderbar nach Haselnuss anfängt zu riechen, ist der perfekte Bräunungsgrad erreicht! Die Franzosen nennen das auch „beurre noisette“, weil gebräunte Butter wirklich auch nach Haselnuss schmeckt. Die Masse abkühlen und wieder fest werden lassen.

Gebräunte Butter cremig rühren

Die kalte Butter mit den Quirlen des Handrührers oder der Küchenmaschine cremig aufschlagen. Mehl, Zucker, Vanillezucker und Salz dazu geben und mit den Knethaken zu einem glatten Teig verkneten.
Ich verwende immer sehr feines Meersalz, dann verteilen sich die Kristalle besser im gesamten Teig. Ich hatte zufällig noch sehr feines „Persisches Blausalz“ in meinem Fundus. Ich meine, dass der Heidesand dieses Jahr deshalb noch besser schmeckt. Herkömmliches Meersalz tut es auf alle Fälle auch! Das Ergebnis schmeckt aber eben wirklich nur so gut, wie es die Qualität seiner Zutaten zulässt!

Ich bin kein begnadeter Techniker und Verzierer und auch nicht mit einem perfekten Augenmaß gesegnet. Ich muss alles messen, wiegen oder was auch immer man tun kann, damit das Ergebnis gleichmäßig ausfällt. Hier kommt daher meine digitale Küchenwaage zum Einsatz. Ich wiege den Teig ab, teile ihn in drei gleichgroße Stücke und forme je eine viereckige Stange daraus (3 x 3 x 20 cm Länge). Diese kommen für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank, dann lassen sie sich leichter in Scheiben schneiden.

Viereckige Stangen formen und in Scheiben schneiden

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Teigstangen auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem scharfen Messer in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Fertig gebackenen Heidesand vorsichtig in Zucker wälzen

Heidesand im Ofen etwa 10 bis 12 Minuten hellbraun backen und auskühlen lassen. Vorsichtig in Zucker wälzen, da die Plätzchen sehr mürbe sind und leicht brechen.
Auch sehr lecker: Dem Zucker frisch geriebene Zitronenschale (von 2 Biozitronen) untermischen. Den Zucker, der übrig bleibt, in die Aufbewahrungsdose über die aufgeschichteten Kekse geben.

Für alle Plätzchen gilt übrigens: kühl aufbewahren! Zimmertemperatur ist eher schlecht. Dann sind sie länger haltbar. Richtig gut schmecken die Plätzchen dann, wenn sie wieder Zimmertemperatur erreicht haben.




Klassiker auf dem bunten Teller: Wunderbar saftige Schokoladenlebkuchen

Viele Nüsse, Eier, Zucker und gaaaaanz viel Schokolade – als wäre Weihnachten nicht schon sündig genug, was das Essen angelangt… Aber daraus bestehen sie nun mal in der Hauptsache, diese unglaublich köstlichen Elisenlebkuchen… Über Kalorien sollte man sich in diesem Fall nicht so viele Sorgen machen, denn der Geschmack rechtfertigt alles!
Als kleiner Trost sei gesagt: erstens mache ich sie kleiner als das Original, sie werden nur auf 50 mm Durchmesser-Oblaten gebacken, zweitens sind sie durch die Gewürze sehr gesund! Der Sage nach verdanken wir diese Köstlichkeit einem Nürnberger Bäcker, der diese „Leb“-Kuchen für seine sterbenskranke Tochter gebacken hat, die danach wieder vollkommen gesund wurde…

Auch hier habe ich wieder meinen persönlichen Vorlieben entsprechend das Original-Rezept ein wenig abgewandelt. Statt mit Zartbitter- habe ich meine Lebkuchen mit Vollmilch- oder weißer Schokolade überzogen. Und damit es noch schokoladiger wird, verwende ich zusätzlich Kakao für den Teig… Bis ich sie nämlich nicht selbst gebacken habe, weil mein Mann sie so gerne mag, habe ich Lebkuchen verschmäht. Man kennt sie ja, die Lebkuchen-Sortimente aus dem Supermarkt… Entweder mit Zartbitter-Schokolade oder Zuckerguss überzogen, trocken wie der Wüstensand, nichts sagend im Geschmack oder einfach nur süß und wenn man Pech hat mit extra großen Stücken Zitronat und Orangeat…

Wer also bislang kein großer Fan von Lebkuchen war, der sollte dieses Rezept ruhig mal probieren. Ich glaube wirklich, dass man damit wieder Lebensgeister wecken kann…

Rezept
für ca. 70 Stück

  • 500 g Rohrohrzucker
  • 6 Eier
  • Abrieb von 2 Biozitronen
  • 100 g Orangeat
  • 100 g Zitronat
  • 2 Esslöffel Kakao
  • 1 Esslöffel Zimt
  • 1 Teelöffel gemahlene Nelken
  • 2 Msp. Muskatnuss
  • 300 g gemahlene Mandeln
  • 300 g gemahlene Haselnüsse (eher etwas mehr)
  • Rum
  • 400 g Vollmilch-Kuvertüre
  • 200 g weiße Kuvertüre
  • gehackte Pistazien
  • gehackte, karamellisierte Haselnüsse
  • ca. 70 Oblaten

Teig:

Orangeat und Zitronat so klein wie möglich hacken. Dafür Orangeat und Zitronat zusammen mit ein paar Esslöffeln gemahlener Haselnüsse (dann klebt die Masse nicht zusammen) in einen Multizerkleinerer geben und so lange mahlen oder pürieren, bis ein Brei daraus geworden ist.

Eier und Zucker etwa 10 Minuten lang dickschaumig schlagen – die Zuckerkristalle sind dann restlos aufgelöst und die Masse fast weiß! Das ist wichtig, dass die fertigen Lebkuchen später schön weich sind!

Gewürze, Kakao, Zitronenschale und einen Schuss Rum unter die Ei-Zucker-Masse rühren. Zitronat, Orangeat, Haselnüsse und Mandeln untermischen. Den Teig abschmecken! Schmeckt der rohe Teig fad, bleibt das. Also lieber noch etwas nachlegen. Ich habe ein sehr gutes Lebkuchengewürz aus dem Biomarkt, von dem ich immer noch mindestens 1 Teelöffel nachgebe. Da sind noch andere Weihnachtsgewürze wie Kardamom oder Anis enthalten, die den Geschmack abrunden. Ich habe auch noch etwas Rum nachgegossen. Man muss aber vorsichtig sein, dass der Teig nicht zu flüssig wird. Er darf ruhig nach dem Verteilen auf den Oblaten noch etwas zerlaufen, aber nicht fließen. Ich musste noch 100 Gramm Haselnüsse unter mischen, damit die Form wie im nachfolgenden Bild geblieben ist.

Den Teig mit je einem gut gehäuften Teelöffel auf den Oblaten verteilen. Die Oblate muss nicht komplett bedeckt sein, weil der Teig noch etwas verläuft. Auch zwischen den Plätzchen auf dem Backblech mindestens zwei Zentimeter Platz lassen, weil sich beim Backen auch noch mal etwas tut.

Die Lebkuchen über Nacht trocknen lassen.

Den Backofen auf 150 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und die Lebkuchen maximal 20 Minuten backen. Eher kürzer, sonst werden sie zu trocken! Eine halbe Minute zu viel kann da schon den Unterschied machen. Ich öffne nach 15 Minuten den Backofen und backe die restlichen 5 Minuten bei offener Tür. Die Masse sollte noch gut nachgeben, wenn man mit dem Finger darauf drückt. Die Lebkuchen werden ja fester, wenn sie abgekühlt sind – das also unbedingt einkalkulieren…

Deko:

Beide Kuchenglasuren getrennt schmelzen.
Nun mein ultimativer Tipp, der sehr viel Zeit spart und auf den ich sehr stolz bin, weil es so gut funktioniert! Den Lebkuchen von unten auf eine dreizackige Kartoffelschälgabel aufspießen und kopfüber ins Schokoladenbad tauchen, die flüssige Schokolade ein wenig abtropfen lassen und zurück aufs Blech setzen – fertig.

Nun nach Geschmack verzieren. Ich habe schon immer die fertig bestückten Weihnachtsteller im Blick – je abwechslungsreicher desto besser, finde ich. Eine Teil bestreue ich mit gehackten Nüssen…

…den anderen Teil bemale ich mit flüssiger Schokolade, die mit einem Fläschchen oder ein Spritztülle aufgetragen wird.
Wer das Fläschchen oder eine Tülle nicht zur Hand hat, kann sich auch mit einem Gefrierbeutel behelfen. Die flüssige Schokolade hinein füllen und eine kleine Ecke abschneiden.

Meist reicht die Vollmilch-Kuvertüre nicht für alle 70 Lebkuchen, es bleibt aber noch genug von der weißen Schokolade über – macht sich später gut auf dem bunten Teller!




Beauty-Smoothies – Schönheit zum Trinken

Mir ist es gestern so gegangen, obwohl es draußen kalt und ekelig ist, dass ich unglaubliche Lust auf Vitamine und was Frisches hatte. Da dachte ich, sei es genau der richtige Zeitpunkt, diese Beauty-Smoothies zu posten. Zwischen Weihnachtsbäckerei und all dem Süßkram, denn man jetzt in der Schmuddelwetterzeit gerne wegnascht…

In den Rezepten sind jeweils so viele Vitamine enthalten, dass sie sowieso das Immunsystem und unser Wohlbefinden pushen, insbesondere aber auch schöner Haut und tollen Haaren dienlich sind. Ich habe es ja schon öfter geschrieben: die Haut regeneriert in erster Linie von innen nach außen!
Ich schiebe die Smoothies nach Lust und Laune ein, ob als Frühstück, Zwischenmahlzeit oder abendlicher Snack – so lange, bis ich die angestrebte Veränderung merke und ich mich darauf freue. Sowieso sollten wir bezüglich Ernährung viel mehr danach gehen, was uns unser Körper oder unsere innere Stimme sagt!

Praktisch sind leistungsstarke Stand- oder Stabmixer – je mehr Power, desto besser! Immer zuerst die weicheren Zutaten einfüllen, dass unten schon mal ein flüssiger Brei entsteht, in dem härtere Konsistenzen versinken und sich mit Flüssigkeit dann leichter pürieren lassen. Gegebenenfalls etwas Flüssigkeit (stilles Wasser oder ungesüßte Fruchtsäfte) zugeben. Weniger geeignet sind Entsafter, da diese das Fruchtfleisch vom Saft extrahieren, gewollt ist aber die geballte Ladung an Obst oder Gemüse…

Apfel-Karotten-Gurken-Saft

Dieses Getränk steckt voller Antioxidantien und löslicher Ballaststoffe. Die harntreibenden Eigenschaften von Gurke und Karotte schwemmen Giftstoffe aus dem Körper, weshalb dieser Smoothie wunderbar zur Entschlackung geeignet ist.
Je 1 Apfel, 1 Karotte und 1/2 Gurke in Stücke schneiden in den Mixer oder die Küchenmaschine geben und glatt pürieren.

Ananas-Karotten-Drink

Ananas enthält Enzyme, die sehr förderlich für die Verdauung sind. Es wird ihnen auch nachgesagt, dass sie Entzündungen und Schwellungen schneller abklingen lassen.
1 Handvoll gestoßenes Eis, 1 Karotte, 120 g Ananas (Karotte und Ananas jeweils in Stücke geschnitten) und 100 ml Ananassaft in den Mixer geben und glatt pürieren. Ananassaft entsteht meist schon, wenn man die reife Frucht aufschneidet, ansonsten noch etwas stilles Wasser zugießen.

Mango-Kiwi-Smoothie

Gerade im Herbst und Winter sind die Haare durch Mützen und mangelnde Sonne oft stumpf, der Teint grau und blass. Wenn Haarkuren und Make-up nicht helfen, dann probiert es doch mal mit dieser Mischung…
Je 1 Mango und 1 Kiwi schälen und in Stücke schneiden. Zusammen mit 350 ml Ananassaft und vier frischen Minzblättern in den Mixer geben und cremig pürieren.

Einen weiteres Smoothie-Rezept, ein wahres Wunder-Rezept für ein straffes Bindegewebe, findet ihr hier… Das empfehle ich dann ab Januar, wenn die Zeitschriften wieder voll von Bikini-Diät und Tipps gegen Cellulite sind…




Happy Birthday – 15 Jahre wunderbare Wally!

Wenn das Kind 18 wird, die Mutter 50, der Opa 80, dann findet man liebevolle Glückwunsch-Anzeigen in den Tageszeitungen. Es gibt einen Oscar oder Bambi für das Lebenswerk eines Künstlers noch zu seinen Lebzeiten…
Heute, am 11. 11., wird meine Wally 15, ich nutze meine Gegebenheiten und widme diesem außergewöhnlichen Hund aus meinem tiefsten Herzen diesen Blogpost!

Bisher gab es immer neue Halsbänder, Kuscheldecken, Spielzeuge oder Näpfe zum Ehrentag… Davon haben sich in all den Jahren weiß Gott genug angesammelt und natürlich wird sich Wally der Bedeutung dieser Gaben nicht annährend bewusst sein… Auch diese Zeilen werden nicht wirklich Eindruck bei ihr hinterlassen – entsprechend liegt sie gerade neben mir in ihrem Bettchen und schnarcht friedlich vor sich hin…

Was aber nicht spurlos an ihr vorüber zieht, ist was Anständiges zu Essen. Das war schon immer ihre Priorität und ist es bis heute geblieben… Neben unzähligen Leckereien gibt es als besonderes Extra immer eine hundetaugliche Geburtstagstorte. Meistens selbst gebacken, zu besonderen Geburtstagen aber geordert…

Wallies 11. Geburtstag am 11. 11. war so ein besonderer Anlass… Und der 15. heute ist es auch! Wally zählt zu den mittleren bis großen Hunderassen und dafür hat sie schon ein biblisches Alter erreicht.
Wir sind für jeden Tag dankbar, genießen jeden Augenblick mit ihr und ich bin sehr froh, dass mein Beruf es möglich macht, 24 Stunden täglich mit dieser Seele von Hund verbringen zu dürfen! Sie fügt sich bis zum heutigen Tag perfekt in unser Leben! Das macht Wally so besonders! Natürlich ist vieles Erziehungssache, da haben mein Mann und ich gute Arbeit geleistet, aber vieles ist durch den Rückspiegel betrachtet nicht selbstverständlich…

So fing alles an

Es war Januar 2005, ein extrem kalter Winter mit Unmengen von Schnee und geschlossener Schneedecke von November bis Ende März. Im Alter von nur 7 1/2 Jahren mussten wir uns von Wallies Vorgänger, einem Mischlingsrüden namens Pascha, trennen, am nächsten Tag haben wir dieses Foto als Aufmacher auf der Titelseite der Tageszeitung gesehen…

Es hatte den Tenor „Kuschelfaktor“, weil es draußen so bitterkalt war. Alles im Leben ist Schicksal… Mein Mann kannte eine Redakteurin der Tageszeitung, rief sie an und eine Stunde später waren wir auf diesem Bauernhof, dessen Hündin und Rüde diesen spektakulären Wurf von insgesamt 12 Welpen hervorgebracht hatte… Wir wollten nur schauen… Und ich hatte noch im Auto zu meinem Mann gesagt, dass mich nichts an unseren schokoladenbraunen Pascha erinnern dürfe. Aber da saß sie, inmitten von weiteren elf wuselnden, entzückend süßen Hundebabies… Nonchalant ein Vorderbeinchen zur Seite gestreckt und schaute mich interessiert an, unsere wunderhübsche Wally! Für mich war es Liebe auf den ersten Blick! Es traf mich wie ein Blitz, dieser Hund musste es sein! Obwohl ebenso braun wie der Vorgänger… Aber immerhin ein Mädchen!

Ich bin mir sicher, dass Wally auch deshalb so außergewöhnlich ist, weil sie in ein Paradies hinein geboren wurde und dort die ersten Wochen ihres Lebens verbringen durfte: Mutter und Vater (beides Mischlinge), beide auf diesem Bauernhof lebend, eine liebevolle Familie, die sich rührend um die Hunde gekümmert hat, die Großmutter hat für die Meute sogar selbst gekocht…
Wir mussten noch ganze zwei Wochen warten, bis wir Wally mit neun Wochen nach Hause holen durften. Ideal, um Abschied von Pascha zu nehmen und alles auf Wally vorzubereiten. Weil ich es vor Sehnsucht nicht mehr ausgehalten habe, habe ich sie aber jeden Tag besucht. Ich saß mit den zwölf Hundebabies in einem eigens errichteten Heuverschlag, von der Kälte draußen keine Spur, und habe stundenlang dem Wechsel von Schlaf- und Wachphasen der Wuselbande zugesehen. Ab Tag 3 hat Wally schon auf ihren Namen gehört. Immer wenn ich zu Besuch gekommen bin, waren die Welpen draußen am Spielen und wenn ich Wally gerufen habe, hat sie sich vom Rudel getrennt und kam freudig auf mich zugerannt…

Wir hatten das große Glück, dass die besagte Redakteurin Wallies Schwester Lucy adoptiert hat. Wir wohnten damals im gleichen Ort und die beiden konnten sich regelmäßig sehen, was das Heimweh nach dem Rest bestimmt etwas gemildert und den Familiensinn gefördert hat. Allerdings waren sie als die „Terrorschwestern“ verschrien, weil sie nicht besonders freundlich zu ihren anderen Artgenossen waren und nur Augen für sich hatten. Sie haben gespielt wie die Wilden, noch heute sind die Kratzer auf unseren Ledersofas sichtbar. Aber es sind Spuren des Lebens und immer wenn ich mit der Lederpolitur zugange bin, erinnere ich mich an diese schöne Zeit!

Die ersten drei Wochen in unserem Zuhause, habe ich mich ausschließlich auf Wally konzentriert. Wir haben abwechselnd mit ihr auf dem Boden geschlafen, dass sie sich nicht alleine fühlt und vor allem, dass wir es nicht verpassen, wenn sie wach wurde und Pipi musste. Wir haben sie gepackt und raus in den Schnee gesetzt, applaudiert und Freudentänze aufgeführt, wenn sie ihr Geschäft verrichtet hatte. Sie war sofort stubenrein, hat bis heute nicht einmal in die Wohnung gemacht! Und für unser Bett hatte sie sich dadurch auch nie interessiert, was aber nicht meine Intention war… Ich hätte mich über nächtliche Besuche sehr gefreut! In mein Bett hat sie sich später nur verzogen, wenn ich am Staubsaugen war, das war ihr zu laut und mochte sie nicht…

Stattdessen hat sie irgendwann das Sofa für sich entdeckt. Ich fand es schade, ich hätte sie wenigstens gerne in ihrem Körbchen neben meinem Bett gewusst. Auf der anderen Seite fand ich es gut, dass sie sich ihren Lieblings-Schlafplatz somit selbst gesucht hatte. Der ist es auch lange geblieben, bis der erste Kreuzbandandriss dazwischen gekommen ist…

Wallies Alltag

Es kam der Alltag. Die ersten Foto-Produktionen standen wieder an und ich war gespannt, wie Wally das meistern würde… Acht Stunden nicht im Mittelpunkt zu stehen, ein abgelenktes Frauchen und Blitzlichtgewitter…

Von Stunde Null an waren Foto-Shootings ganz nach Wallies Geschmack! Abwechslung ist eben das halbe Leben… Immer mittendrin im Geschehen und ebenso talentiert und vor allem fotogen wie die Models. Es gibt unzählige Zeitschriften-Veröffentlichungen mit Wally, aber das Foto oben war, wie man heute sagen würde, ein viraler Hit… So etwas kann man nicht planen, das passiert.

Immer wenn ich die Sets und mein Licht aufbaute, wußte Wally, was Sache ist. Sobald die Kulisse aus gemütlichen Teppichen und Kissen gebaut war, war Wally zur Stelle und kam zum Probeliegen… Fortan fungierten keine Holzskulpturen mehr als mein Lichtmodel, sondern mein dienstbeflissener und zuverlässiger Hund erledigte das.
Wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, bin ich wirklich mächtig stolz, was für ein eingespieltes Team wir waren und immer noch sind!
Ich meine, Wally hätte auch Reißaus nehmen können, weil sie das Blitzen nicht mochte oder es ihr zu turbulent war. Oder unachtsam über die Kabel meiner Lampen latschen und alles umwerfen können… Aber in einer Seelenruhe hat sie sich alles angesehen und sich eingefügt! Mein Hund!

Sogar das Posen hat sie sich gefallen lassen oder vielleicht auch von den Profis abgeschaut… So wie ich sie plaziert habe oder ich sie haben wollte, ist sie geblieben. Und ohne mit der Wimper zu zucken, hat sie mit einer Engelsgeduld und Selbstverständlichkeit alles mitgemacht. Sie wäre glaube ich auch ein toller Film- und Fernsehhund geworden!

Und dann kam Stups

Zwei Jahre lang hatten wir ein friedliches Leben! Zwei Jahre voller Harmonie und Eintracht! Wir waren ein eingespieltes Team – Wally, mein Mann und ich. Tolle, stundenlange Spaziergänge, ganz nach unser aller Geschmack. Die Menschen in Gespräche vertieft, der Hund immer voraus und in Sichtweite und achtsam auf uns, welchen Weg wir an einer Gabelung nehmen. Eine Tiertrainerin, die wir in Wallies Welpenalter für ein paar Stunden in Anspruch genommen hatten, weil wir keine Hundeschule wollten, hat es sofort gelobt, wie aufmerksam unser Hund von Natur aus sei… Davon profitieren wir noch heute. Denn mittlerweile hört Wally nicht mehr so gut, hört also unsere Stimmen oder Rufen nicht mehr, orientiert sich aber optisch an uns. So können wir immer noch entspannt unsere Runden drehen…

Freunde haben ein Haus in Kapstadt gebaut und mussten für ein paar Wochen dort vor Ort sein. Ihren Hund, den Rauhaardackel Stups, haben sie so lange bei uns gelassen, damit er den Stress mit dem Hin- und Herfliegen nicht hat. Da Wally und er auf Anhieb ein Dreamteam waren, war das eine tolle Idee… Denn Wally hat es nicht so mit ihren Artgenossen, aber bei Stups stimmte die Chemie sofort. Nun haben sie sich so gut verstanden und wer den legendären Blick eines Dackels jemals live erlebt hat, weiß, wovon ich rede, wenn ich sage, dass auch ich mich nicht mehr hätte von ihm trennen können! Es war eine mehr als glückliche Fügung, dass Stups‘ Herrchen zu seinem Wohl entschieden haben und wir für sieben Jahre ein vierblättriges Kleeblatt sein durften.

Von idyllischen Spaziergängen konnte ab jetzt aber nicht mehr die Rede sein. Erst durch Stups haben wir gelernt, wie zuverlässig und perfekt unsere Wally ist! Denn Stups war sein freies und wildes Leben auf einer französischen Farm gewöhnt, fernab der Zivilisation. Ringsum nur Wälder und Wiesen, gesegnet mit verständnisvollen Herrchen, die ihm seine Freiheit gegönnt haben. So konnte er tagelang streunern und seinen Jagdinstinkt ausleben, bis er vom Hunger getrieben, dann doch wieder zuhause aufgetaucht ist.
Mit dieser Freigeistigkeit mischte Stups von jetzt an unser Leben auf! Denn nur weil wir ihn adoptiert haben, hieß es noch lange nicht, dass er sich in unsere Auffassung von Teamgeist einfügte. Sobald er die Witterung, von was auch immer aufgenommen hatte, war er weg! Das geringste Problem waren von Mäusen frequentierte Wiesen, denn irgendwann orteten wir ihn an der aufgewühlten Erde, die durch die Luft flog, wenn er in einer kniehohen Wiese weilte. Schlimmer waren von Sommer bis Herbst die Maisfelder. Dort hielten sich gerne Rehe auf und Stups war ihnen auf der Spur… Stundenlang… Wie oft war ich mit meinen Nerven am Ende, bis er endlich völlig verausgabt wie aus dem Nichts wieder neben mir auftauchte oder endlich der erlösende Anruf von unseren Nachbarn auf meinem Handy einging, dass Stups vor unserer Haustür steht… Wally war insofern dienlich, als dass sie uns wenigstens die grobe Richtung anzeigte, in die Stups unterwegs war. Aber da sie sich nie über einen bestimmten Radius hinaus von uns entfernte, konnten wir letztendlich nicht seine Verfolgung aufnehmen.

Mein Mann hatte es mit sehr viel Geduld und Unnachgiebigkeit irgendwann geschafft, seinen Jagdtrieb in den Griff zu bekommen. Zumindest hatte Stups es sich anfangs zweimal überlegt, ob er seinem heiß geliebten Hasen nachrennt oder mir das Herz bricht. Noch ein paar Mal hatte der Hase gewonnen. Dann, als sein schwaches Herz anfing ihn zu plagen, waren wir die einzigen weit und breit, die ohne Leine mit einem Dackel spazieren gehen konnten.
Mit 13 Jahren ist Stups viel zu früh gestorben, da war Wally neun. Nun hatten wir nicht nur die Last mit unserer Trauer, herzzerreißender hat Wally ihren langjährigen Buddy vermisst. Noch ganz lange stand sie an der Haustür oder lag, was für sie unüblich war, im Flur und hat auf ihn gewartet. Ab diesem Tag fing ihre cognacfarbige Zeichnung an, grau zu werden und sie wollte nicht mehr alleine daheim bleiben. So fing es an, dass wir Wally überall hin mitgenommen haben, sogar ins Kino.

Bis heute

Mit Anfang neun wurde bei Wally Arthrose in beiden Knien diagnostiziert. Nach sehr bewegungsfreudigen Jahren und einer Leidenschaft zu Apportieren und zu Springen – sie flog förmlich durch die Luft, musste dann auch wieder landen – die logische Konsequenz und eine Alterserscheinung, wie sie auch bei Menschen natürlich ist… Im Abstand von gut einem Jahr hatte sie je einen Kreuzbandanriss in beiden Knien. Mit konsequenter Physiotherapie und Alternativmedizin haben wir das Problem ohne Operation bis heute sehr gut im Griff. Wer mag, kann das hier näher nachlesen. Ich habe mit Wally als Model und erfahrener Patientin die Homepage unserer ambitionierten Physiotherapeutin fotografiert, dort sind alle Therapiemaßnahmen aufgelistet… Die Mühe hat sich gelohnt, denn bis heute kann sie sehr gut mit ihrer Arthrose leben und ausgiebig spazieren gehen. Natürlich nicht mehr die großen Distanzen, aber immer noch ordentliche Runden, für die wir etwas mehr Zeit einplanen, weil das Schnüffeln interessanter geworden ist…

Es baut sich eine ganz besondere Beziehung auf, wenn man schon so viele Jahre mit seinem Hund verbringen durfte. Von Tag zu Tag wachsen wir noch ein Stück mehr zusammen! Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass alles nur schön ist, denn ich empfinde es als eine sehr große Verantwortung! Ich spüre es an Wallies Wimpernschlag, wenn es ihr nicht gut geht und möchte natürlich schnell Abhilfe schaffen, ohne Überaktion. Noch immer muss ich lernen, dass sich vieles im Alter verändert und das der Lauf der Zeit ist… Ich selbst leide mit Wally mit, was sie merkt und ihrem Wohlbefinden nicht gerade dienlich ist… Ich habe glücklicherweise ein perfekt funktionierendes und verständnisvolles Netzwerk aus Physiotherapeutin und Tier-Heilpraktikerin, die Tag und Nacht für uns da sind!
Auf der anderen Seite bin ich aber auch unendlich stolz, wenn Wally friedlich in ihrem Bettchen schlummert, es ihr gut geht und sie ihr schönes Leben genießt! Instinktiv und letztendlich macht man doch alles, zumindest vieles, richtig…

Wir haben soweit alles im Griff, Wally genießt nach wie vor ihr Leben, ihr Futter, ihre Spaziergänge… Und das alles hoffentlich noch sehr lange!

Happy Birthday meine allerbeste Wally!!!!




Mission Christstollen – Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Eine meiner absoluten Lieblingsweisheiten: A smooth sea never made a skillfull sailor! Diese, mein favorisierter Internet-Radiosender mit Hits aus den 80ern und eine Flasche Jever haben mir heute Nacht geholfen, nicht die Segel zu streichen und der Biotonne einen nächtlichen Besuch abzustatten…

Auf meinem Redaktionsplan steht ab jetzt natürlich in erster Linie Weihnachtsbäckerei! Dabei wollte ich mich endlich meiner stiefmütterlich bestückten Rubrik „Outfits“ widmen… Aber wie kann ich jetzt an mein Styling denken, wenn ganz Deutschland in den Startlöchern steht, sich auf Weihnachten vorzubereiten…
Ich privat dachte bis dieses Jahr, seit mich meine Berufung als Bloggerin diszipliniert, nicht im Traum daran, vorm 1. Advent auch nur die kleinste weihnachtliche Vorbereitung zu treffen… Am 7. November mit dem Backen anzufangen, das gab es noch nie! Das erste Novum! Zweites: Projekt Christstollen! Noch nie zuvor habe ich Christstollen gebacken… Weil ich ihn nicht so gerne mag… Wegen des Zitronats, Orangeats und wegen der Rosinen… Dabei habe ich bis jetzt nur meine absoluten Klassiker weiter gegeben, deren Rezepte alle im Laufe der Zeit optimiert wurden.

Aber alle lieben nun mal Christstollen, es ist ein Klassiker! Also backe ich auch einen – nur ohne das Zeug, das ich nicht mag. Bei einer Gassirunde ist mir dann die Idee gekommen, mein eigenes Ding daraus zu machen und nur Leckeres einzubauen – ganz viele Nüsse und statt der trockenen Rosinen, die ich farblich auch nicht so ansprechend finde, saftige und leuchtend-rote Cranberries… Für das Grundrezept habe ich genau fünf Minuten in meinen gesammelten Werken geschaut, worauf es beim Christstollen ankommt. Erstens: Der Grundteig ist ein Hefeteig, eine meiner Parade-Disziplinen, allerdings mit sehr viel mehr Butter. Zweitens: die spezielle Form – sie soll an ein gewickeltes Jesuskind erinnern. Dazu habe ich kurz ein Youtube-Video geschaut und los gelegt…
Ich nehme vorweg, dass mein erster Versuch eher an ein Monster erinnerte, als an ein süßes Baby. Ich habe das Problem zwar erst spät erkannt, konnte mein Projekt als erfahrene Bäckerin, die ich ja doch irgendwie bin, aber letztendlich retten. Hier nun mein Spezial-Rezept und die Anleitung, der beruhigt gefolgt werden kann…

Zutaten für 4 Christstollen:

  • 1 kg Dinkelmehl (Typ 630)
  • 2 Würfel Hefe
  • 100 g Rohrohrzucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 3/8 l Milch
  • 500 Butter
  • 1 TL Zimt
  • 1 TL Kardamom
  • 2 TL Lebkuchengewürz
  • 300 g Cranberries
  • 1/8 l Rum
  • 400 g Mandeln (gehackt, gehobelt ohne Schale, gehobelt mit Schale)
  • 2 EL Orangenmus
  • 2 EL Zitronenmus
  • 600 g Roh-Marzipan
  • 1 Schnapsglas Orangenlikör
  • 100 g Butter zum Bestreichen
  • 100 g Puderzucker

Hefeteig zubereiten

Ruhephase des Hefeteigs

Die Cranberries im Rum einweichen, Marzipan in kleine Flocken zupfen und mit dem Orangenlikör verkneten. In 4 gleich große Stücke teilen, je eine etwa 20 cm lange Rolle formen und kühl stellen.
Das Mehl in eine ausreichend große Schüssel geben. Die Milch in einem kleinen Topf bei niedriger Temperatur erwärmen. Die Hefe in die lauwarme Milch bröckeln. 8 EL Mehl zufügen und mit einer Prise Zucker zu einem dicken Brei verrühren. Den Vorteig unter einem Tuch 30 Minuten gehen lassen.

Das Mehl mit Zucker und Salz mischen, eine Mulde hineindrücken. Die Eier hineingleiten lassen und die Butter in Flöckchen obenauf geben. Den Hefebrei aus dem Topf dazu gießen, Orangen- und Zitronenmus und Gewürze zugeben und alles miteinander zu einem glatten Teig verarbeiten.

Statt Orangeat und Zitronat Orangen- und Zitronenmus

Den Tipp mit den beiden Mussorten habe ich von unserem Ökobauern, der diese in seinem gut sortierten Marktstand auf dem Wochenmarkt führt. Wahrscheinlich gibt es sie auch in Biomärkten, ganz bestimmt aber im Internet.
Wer keine Vorbehalte gegen Zitronat und Orangeat hat, verwendet statt des Muses je 100 g der kandierten Würfel. Diese mit Hilfe einer Küchenmaschine zerkleinern. Damit es nicht so klebt, ein paar Esslöffel gemahlene Mandeln mitmixen.

An dieser Stelle nehme ich nächstes Jahr den Teig aus der Maschine und knete die restlichen Zutaten (Nüsse und Cranberries) von Hand unter. Ansonsten ist es zu viel Masse für eine haushaltsübliche Küchenmaschine. Von der Kapazität her kein Problem, weil der Teig durch die große Menge an Butter sehr geschmeidig ist. Aber die Masse ist den Knethaken hinaufgeklettert und in die Befestigungsfeder hineingekrochen, die ich hinterher dann mühselig säubern musste…

Laut Rezept sollten die zwei (!) Stollen jetzt schon fertig gerollt werden und dann noch 3 bis 4 Stunden lang gehen. Da ich Marzipan verarbeitet habe, habe ich ihn natürlich eingearbeitet. Als ich nach zwei Stunden geschaut habe, fand ich die besagten Monster vor. An dieser Stelle wollte ich kapitulieren und alles in die Tonne hauen. Zumindest bei mir ist es so, dass ich nachts noch konfliktscheuer und panischer bin als ich es ohnehin schon bin… Einzig die Tatsache, dass ich es nicht über das Herz bringe, wahllos Lebensmittel zu vergeuden, hielt mich davor zurück. Zum Glück, denn ich habe die Klippe erfolgreich umsegelt! Ich habe die Stollen wieder aufgerollt, den Marzipan rausgepuhlt und den Teig noch einmal richtig durchgeknetet.

Ergo: Nachdem alle Zutaten verarbeitet sind, den Teig am besten schon in vier gleich große Kugeln teilen und an einem warmen Ort zwei bis drei Stunden mit einer Frischhaltefolie bedeckt ruhen lassen.

Christstollen ausrollen und formen

Hefeteig ausrollen

So gibt man dem Laib die typische Form: mit einem dünnen Holzstab in der Mitte längs eindrücken, nach einer Seite flach rollen (Größe ca. 20 x 30 cm), in die dicke Seite eine Längsmulde mit der Handkante schlagen.
Der Durchmesser eines Besenstiels ist ideal, mein Mörserstab war erstens an den Enden ungleichmäßig, zweitens zu dick. Ich musste mit den Händen nacharbeiten…

Marzipan in die Mitte legen

Den Marzipan in die Mitte legen, die kurzen Enden links und rechts etwas überschlagen und das vordere dünne Teilstück nach oben klappen und in die Mulde drücken.

Typische Form, die an ein gewickeltes Kind erinnern soll

Noch ein wenig mit den Händen nacharbeiten, bis die Form stimmt, und gleich ab damit in den auf 180 Grad vorgewärmten Ofen, für etwa 60 Minuten.
Hier kommt es wieder auf den Backofen und das erfahrene Auge an. ab einer Dreiviertelstunde immer mal wieder reinschauen, wie es um die Farbe steht. Ab der idealen Bräunung den Ofen ausschalten und wenn sie vor der empfohlenen Zeit erreicht ist, den Ofen kurz lüften, die Temperatur auf Null drehen und bei geschlossener Tür noch etwas verweilen lassen.

Mit Butter bepinseln

Mit Butter bepinseln

Die Stollen noch warm mit flüssiger Butter bepinseln und dick mit Puderzucker bestäuben.
In Plastikfolie dicht verpackt zwei bis vier Wochen durchziehen lassen, erst dann ist der Stollen vollständig durchgezogen und hat die perfekte Konsistenz. Vor dem Anschneiden dann noch einmal frisch mit Puderzucker bestreuen.

Ich habe ihn heute früh angeschnitten, als ich die Aufmacher-Fotos geshootet habe. Da es mitten in der Nacht war, konnte ich die Stollen natürlich noch nicht gleich einwickeln, da sie auskühlen mussten. Ich war beim Probieren etwas enttäuscht, weil ich die Konsistenz zu trocken fand. Auch der Geschmack war etwas fad, für die viele Butter, Unmenge an Nüssen, Gewürzen und die beiden Alkoholsorten. Süßer hätte er auch sein können… Als ich aber am Nachmittag nochmal probiert hatte, nachdem der Christstollen ein paar Stunden unter der Folie zugebracht hatte, sah die Sache schon anders aus. Sehr viel aromatischer und weicher… Die Cranberry-Beeren geben noch Feuchtigkeit ab und die Gewürze entfalten dann ihr Aroma auch besser… Ich kenne das von den Lebkuchen… Und es kommt ja auch noch einmal eine Ladung Puderzucker drüber, dann passt das auch…

Ich bin sehr zuversichtlich, dass in ein paar Wochen meine Rechnung aufgegangen ist und ich einen optimalen Christstollen fabriziert habe. Insofern gebe ich das Rezept mit allerbestem Gewissen frei!




Pflege- und Make-up-Tipps für strahlende Augenblicke

Als Beauty-Journalistin bin ich ein alter Hase, was die Themenfindung anbelangt. In die Top 10 der beliebtesten Themen gehören neben Dekolleté, Hände, Reinigung… auf alle Fälle die Augen! Egal, welche Frauenzeitschrift, mindestens einmal im Jahr widmen sich die Beauty-Redakteure diesem Thema. Gleich nach der Brustvergrößerung steht die Lidstraffung auf Platz 2 der Schönheitseingriffe. Grund genug auch für mich, die Augen zum heutigen Thema zu machen. Es gibt eine ganze Menge, was man tun kann, die empfindliche Partie zu pflegen und zu optimieren.

Die rund 25 Quadratzentimeter große Hautfläche an der Augenpartie ist ein echtes Sensibelchen: nur einen halben Millimeter dick, so fein wie ein Blütenblatt, ist sie dreimal dünner als im übrigen Gesicht. Gleichzeitig fehlt es der Partie an stützendem Fettgewebe, Talgdrüsen sind ebenfalls Mangelware. Folge: Feuchtigkeit verdunstet schneller. Und das, obwohl die Haut hier täglich Schwerstarbeit leistet: 22 Muskeln verändern den Gesichtsausdruck bis zu 20.000mal täglich. Kein Wunder, dass die Spannkraft besonders schnell nachlässt, Fältchen und Linien sich zuerst rund ums Auge zeigen. Hinzu kommen dunkle Augenschatten durch zu wenig Schlaf, Rötungen durch Überanstrengung oder Schwellungen durch Lymphstau.
Wenn man Pech hat, kommt manchmal alles zusammen. Da spreche ich aus eigener Erfahrung! Und zu allem Überfluss, vor einem wichtigen Termin… Wie gut, dass ihr zukünftig wisst, wo ihr nachschauen könnt, was zu tun ist…

Augencreme

Lachen, weinen, blinzeln – das Leben hinterlässt mit der Zeit sichtbare Spuren. Bei den meisten tauchen spätestens mit 30 die ersten Mimikfältchen rund um die Augen auf. Damit aus Fältchen keine tiefen Falten werden, sollte spätestens jetzt morgens und abends regenerierende Augenpflege aufgetragen werden. Feuchtigkeit bindende Stoffe wie Hyaloronsäure, Pflanzen- und Meeresextrakte polstern Fältchen auf, Retinol (Vitamin A) regt die Zellerneuerung an und festigt das Bindegewebe. Vitamin C stimuliert die Kollagen-Synthese und veranlasst so die Haut, sich wieder ein eigenes Polster zuzulegen. Keinesfalls sollte man um die Augen normale Gesichtscreme auftragen. Deshalb heißt es bei Gesichtscremes oder Masken ganz oft „die Augenpartie bitte aussparen“. Sie enthalten Kriechöle, die die Bindehaut reizen.
Sehr effektiv sind Produkte mit einem Applikator-Schwämmchen oder Roll-on, die beim Auftragen massieren. Wie feinster Beauty-Kitt arbeiten winzige Polyethylen-Kügelchen, die sich in die Falten legen und sie so auffüllen.

Ist kein Applikator dabei, dann trägt man die kostbare Augencreme folgendermaßen auf: jeweils einen Klecks unter den Brauenbogen, am äußeren Augenwinkel und unterm Auge auftragen, dann verteilen. Wichtig: Beim Cremen nicht zerren oder rubbeln, die Pflege stattdessen ohne Druck mit dem Mittelfinger (übt von allen Fingern am wenigsten Druck aus) sanft von innen nach außen einklopfen.

Augenpads

Steht bei mir nicht regelmäßig auf dem Programm, nur wenn ich das Gefühl habe, dass die Augenregion mal wieder eine Extraportion Pflege nötig hat: Spezielle Eyepads, die mit Pflegeextrakten getränkt sind. Sie glätten Fältchen im Nu. Am besten nach der Reinigung am Morgen oder Abend und vor der Tagescreme auflegen. Oder in der Badewanne, dann sorgt die Wärme zusätzlich für einen Thermo-Effekt.

Pflege über Nacht

Eine Augenmaske über Nacht wirkt wie ein Blitzurlaub auf der Beautyfarm. Die Zellerneuerung läuft nachts bis zu achtmal schneller (mehr dazu in meinem Blogpost „Schön im Schlaf„), die ideale Zeit für Pflegestoffe wie Soja-Proteine oder Bio-Peptide. Mit dieser Maske als Extrabonbon sieht die Haut nach dem Aufwachen viel glatter und gleichmäßiger aus.

Naturtipp Teebeutel

Zu wenig geschlafen? Dann schlägt man mit einer Kanne Schwarztee gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Den Tee trinken, die abgekühlten Beutel für 5 Minuten auf die geschlossenen Augen legen. Die Gerbsäure (Tannin) im schwarzen Tee wirkt hautberuhigend und abschwellend. Grüner Tee wirkt stark antioxidativ und hilft hervorragend bei Fältchen und Linien.

Ein weiterer Naturtipp: die berühmten Gurkenscheiben. Sehr effektiv, um den Feuchtigkeitshaushalt der von Natur aus eher trockenen Augenpartie zu verbesseren, da der frische Gurkensaft Zucker, Mineralstoffe und jede Menge Wasser enthält. Einfach gekühlte Gurkenscheiben auf die Lider auflegen. Das erfrischt, entspannt und baut Feuchtigkeit auf.

Kühlen

In der empfindlichen Augenpartie sammelt sich im Laufe der Nacht Gewebeflüsigkeit an und beim Aufwachen sind die Lider geschwollen. Kälte hilft schnell: Sie regt die Durchblutung und damit den Gewebestoffwechsel ganz stark an. Schlackenstoffe und eingelagertes Wasser können besser abtransportiert werden. Am besten erreicht man den nötigen Kälteschock mit einer vorgekühlten Gelmaske oder -pads. Sie enthalten entweder ein Gel oder eine Flüssigkeit, die nicht steif gefrieren und darum hervorragend im Eisfach aufbewahrt werden können. Einfach so lange aufliegen lassen, bis die Maske nicht mehr kühlt.
Natürlich erfüllt auch der Klassiker ‚Teelöffel aus dem Eisfach‘ bestens seinen Zweck.

Massagegriffe

Massagegriff 1

Massagegriff 1 glättet Mimikfältchen: Zeigefinger senkrecht an die Schläfen legen, mit den Fingerkuppen sanfte Kreise ziehen – erst klein, dann immer größer.

Massagegriff 2

Massagegriff 2 mildert Fältchen und Augenringe: Die Augen schließen. Mittel- oder Ringfinger drei Sekunden lang auf den tiefsten Punkt der Innenwinkel pressen. Mit den Fingern die Augen zweimal tupfend umkreisen. An den Schläfen dreimal fünf Sekunden lang drücken.

Massagegriff 3

Massagegriff 3 belebt: Die Haut um die Brauen eine Minute lang sanft kneifen – von innen nach außen.

Concealer

Sogenannte „Waschbäraugen“, bräunlich oder bläulich schimmernde Schatten, entstehen durch mangelnde Blutzirkulation, Pigmentstörungen oder durchschimmernde Äderchen. Sie lassen uns erschöpft aussehen. Concealer machen Augenringe unsichtbar. Die Farbe des Concealers sollte eine Nuance heller sein als der eigene Teint. Nur so bekommt man den gewünschten Frischekick.
Für den perfekten Auftrag im inneren Augenwinkel und unter dem Auge hauchdünn auftupfen und nach außen sanft verwischen.

Highlighter

Ende gut – alles gut, mein Lieblingstipp! Ich liebe Highlighter! Er ist ein wahrer Zauberkünstler, denn er zaubert immer Frische ins Gesicht. Um die Augenpartie herum schummelt er sogar Fältchen weg, weil feine Schimmerpartikel das Licht streuen. Einfach ganz zum Schluss über das fertige Make-up mit den Fingern auftragen – unterhalb der äußeren Augenbrauen und am Lidinnenwinkel.

Model: Alexandra Hopf




Herbstliches Ofengemüse mit marokkanischer Orangenvinaigrette

Ich liebe saisonale und regionale Küche! Das ist bei mir gewährleistet, weil ich Mitglied einer solidarisch geführten Ökolandwirtschaft im Nachbarort bin und ich jeden Montag eine reichlich bestückte Gemüsekiste von einer Sammelstelle abhole.
Ich finde das immer spannend und seither bin ich auch sehr viel kreativer geworden, was das Kochen anbelangt. Auf den Tisch kommt, was in der Kiste ist. Das ist so ein bisschen wie beim Kochduell… Keine Ahnung, ob es diese Kochshow noch gibt… Aber jeweils zwei konkurrierende Teams mussten mit Zutaten kochen, die sie erst zu Beginn der Sendung bekommen haben.

Heute neben Salat und Kartoffeln in meiner Kiste: Kürbis, Steckrüben, Rote Beete und lila Karotten. Kürbissuppe hatten wir erst, Steckrüben-Eintopf mag ich nicht so gerne… Rote Beete liebe ich roh geraspelt im Salat, nicht so gerne gekocht, aber gebacken… Ergo: heute gibt es Ofengemüse! Und da alle Zutaten relativ süß schmecken, verlangt es nach meinem Empfinden nach einer sauren Komponente. Dazu passt hervorragend eine raffinierte Vinaigrette aus Orangensaft, Brühe und der marokkanischen Gewürzmischung Ras el Hanout.

Ras el Hanout

Man kann ‚Ras el Hanout‘ genau wie Curry entweder als Würzmischung fertig kaufen oder auch selbst machen. Geht ganz einfach, birgt den Reiz der Eigenleistung und lässt sich gut auf Vorrat herstellen (etwa ein halbes Jahr haltbar).

Rezept für die Würzmischung ‚Ras el Hanout‘:
1 Esslöffel Koriandersamen, 2 Esslöffel Kreuzkümmel, 2 Esslöffel Kardamomsamen und 3 Teelöffel schwarze Pfefferkörner in einer Pfanne ohne Fett rösten.
Im Mörser fein zermahlen und mit 1 Esslöffel Kurkuma, 1 Esslöffel süßem Paprikapulver, 1 Esslöffel Ingwerpulver, 1 Esslöffel Zimt, 2 Teelöffel gemahlenen Gewürznelken und 1 Teelöffel geschrotetem Chilli mischen.

Ofengemüse

Zutaten:

  • 1 kleiner Kürbis
  • 1 Rote Beete
  • 3 Karotten
  • 1 Steckrübe
  • 1 Petersilienwurzel
  • 1 Pastinake
  • 1 Zwiebel
  • Meersalz
  • Kubebenpfeffer (ersatzweise schwarzer Pfeffer mit etwas Zitronenschale)
  • 3 EL Olivenöl
  • 1/2 Bund Petersilie

Den Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
Das Gemüse waschen, gegebenenfalls schälen und in appetitliche Stücke schneiden. Die Zwiebel passt am besten in Spalten dazu. Alles Gemüse entweder auf ein tiefes Backblech oder in eine entsprechend große Auflaufform geben. Mit Salz, Kubebenpfeffer und reichlich Olivenöl mischen und im Ofen auf mittlerer Schiene etwa 45 Minuten garen. Zwischendurch das Gemüse mehrmals wenden.

Orangenvinaigrette mit Ras el Hanout

Zutaten:

  • 1/2 l Orangensaft
  • 300 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 3 TL Ras el Hanout
  • 2 EL Olivenöl

Während das Gemüse im Ofen schmort, den Orangensaft und die Brühe in einem Topf aufkochen und auf etwa die Hälfte reduzieren lassen. Den Agavendicksaft hinein geben, mit Ras el Hanout und Salz abschmecken. Das Olivenöl mit einem Schneebesen unterschlagen. Es kann sein, dass das Ergebnis leicht bitter ist, gegebenenfalls noch etwas Agavendicksaft nachlegen.

Das Gemüse aus dem Ofen nehmen, mit Vinaigrette mischen und mit frisch gehackter Petersilie servieren. Dazu passt zum Beispiel Cous-Cous als Beilage.