Cremige Möhren-Kartoffelsuppe mit Kokosmilch

Wer meine Rezepte verfolgt, weiß, dass Suppen bei mir als Königsdisziplin gelten. Für mich ist es eine große Herausforderung, aus Suppen etwas ganz Besonderes und Unverkennbares zu machen. Einfach nur Brühe, Salz, Pfeffer und ein wenig Petersilie genügen nicht. Deshalb ist diese Rubrik nicht gerade üppig bestückt bei mir – ‚Klasse statt Masse‘ lautet mein Motto.

Wenn ich schließlich ein Rezept in dieser Kategorie veröffentliche, dann lohnt es sich, dieses nachzukochen. Wie zum Beispiel meinen orientalischen Gemüseeintopf, die rote Linsensuppe oder Gazpacho. Es ist immer ein bestimmtes Gewürz, Kraut oder eine Geheimzutat – abgesehen natürlich von besten Zutaten -, die den großen Unterschied machen. So findet man in dieser Kategorie auch eine Tomatensuppe, wo Kaffee für die Geschmacksexplosion sorgt.

Königsdisziplin Suppe: Hier eine Möhrensuppe mit Kokosmilch, Zitrone und Ingwer

Das Faszinierende an Suppen ist, wie unglaublich wandelbar und vielfältig im Verwendungszweck sie sein können. Je nachdem, welche Zutaten enthalten sind. So kann man im Sommer so herrlich Minestrone kochen, weil dann vieles Gemüse am aromatischsten schmeckt und man abwechslungsreich und kreativ kombinieren kann. Dann ist es übrigens wesentlich einfacher, für Gaumenfreuden zu sorgen. Im Winter können Eintöpfe über so manche Schlechtwetterfront hinwegtrösten.

Diese Möhren-Kartoffelsuppe eignet sich sowohl als Vor- als auch als Hauptspeise. Und passt ganz vorzüglich in jede Jahreszeit. Trotz ihrer eher breiigen Konsistenz, die sich jedoch mit etwas Brühe jederzeit verflüssigen lässt, auch in den nahenden Sommer. Leicht exotisch durch die Zugabe von Kokosmilch, erfrischend und besonders durch Zitronenabrieb und -saft. Mit geräucherten Chiliflocken lässt sich die Schärfe variieren. Hier passt Schärfe sehr gut.
Schließlich kann man mit dieser Suppe auch seine Gäste verwöhnen. Mit Toppings wie Croutons oder Kokoschips wird das Gesamterlebnis noch interessanter und optisch ansprechender.

Die Zauberzutat in dieser Suppe: Zitronenabrieb

Natürlich sind Geschmäcker sehr verschieden und es ist schwierig sie alle zu treffen. Fast unmöglich. Meinen trifft man nur sehr selten. Das schließt an dieser Stelle die Sternegastronomie natürlich aus. Ich bin, das gebe ich zu, eine Meckertante. Ich verlasse ein Restaurant selten glücklich und zufrieden. Weil ich einen hohen Anspruch habe, der nur selten erreicht wird. Was ich aber im Gegenzug als eine gute Voraussetzung empfinde, es selbst besser zu machen und eigene Rezepturen zu entwickeln. Ich weiß natürlich, dass auch ich es nicht jedem recht machen kann.

Diese Suppe jedoch, würde ich sehr gerne in einem Restaurant ordern können.

Rezept für Cremige Möhren-Karottensuppe mit Kokosmilch

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 400 g Möhren
  • 400 g Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 2 rote Zwiebeln (mittlere Größe)
  • 4 EL Olivenöl
  • 400 ml Kokosmilch
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 1 Zitrone (Saft und Schale)
  • 30 g Ingwer
  • geräucherte Chiliflocken
  • optional: Croutons oder Kokoschips
Möhren-Kartoffelsuppe mit sommerlicher Note durch Kokosmilch, Zitrone und Ingwer

Zubereitung:

Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln schälen und in Würfel schneiden. Ingwer schälen und reiben.

Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln darin dünsten. Möhren und Kartoffeln dazugeben, kurz anschwitzen. Mit Kokosmilch und Brühe ablöschen, geriebenen Ingwer dazugeben. Das Ganze aufkochen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 15 Minuten köcheln.

Suppe pürieren. Mit Zitronenabrieb, -saft, Chiliflocken (je nach Schärfe) und eventuell noch etwas (Kräuter)Salz würzen.




Gebratene Gemüse-Salsa auf Röstbrot

Ich wollte an dieser Stelle das Rezept für ein weiteres Weihnachtsgebäck posten. Keine zwei Wochen mehr und es ist so weit. Es war mir aber einfach nicht nach süß. Geht mir auch beim Essen so. Wenn ich etwas Süßes esse, brauche ich etwas Herzhaftes hinterher. Oder umgekehrt.

Damit ich aber nicht so ganz vom Thema abschweife, passt das Rezept ganz fantastisch in den nahenden Winter und schmeckt durch eine dezente Zimtnote auch etwas weihnachtlich.

Im Ofen gebackenes Gemüse-Salsa aus rote und gelbe Beete, Pastinaken, Karotten und Fenchel

An dieser Stelle rühre ich mal wieder die Werbetrommel, wie Veganer sich ernähren (können, wenn sie wollen). Den Vorurteilen begegne ich leider täglich, dass Veganer sich ungesund ernähren und chemische Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen müssen. Ich nehme übrigens kein einziges…

Wenn es mal schnell gehen soll oder für den kleinen Hunger zwischendurch, sind Ersatzprodukte aber eine feine Sache und allemal besser als das tierische Pendant. Beschäftigt man sich eine Weile mit veganer Ernährung und ist infiziert, seinen kulinarischen Horizont zu erweitern und umzukrempeln, dann reiht sich eine Idee an die andere. Erst recht, wenn man erwartungsvoll die neue Kreation kostet und man sein Glück nicht fassen kann, wie köstlich es schließlich schmeckt. Das ist mir früher bei einem Leberwurst- oder Käsebrot nie passiert! Man entwickelt ein komplett neues Empfinden für Aromen und Zusammenstellungen – wenn man es denn möchte…

Geröstetes Bauernbrot mit Gemüse-Salsa

Zur Entstehungsgeschichte… Beim Sichten meiner bislang umgesetzten Rezepte ist mir aufgefallen, dass ich außer Marmelade noch keinen wirklichen Brotbelag habe. Von den Bruschette mit Tomaten mal abgesehen. Da ich gleichzeitig auf saisonale Zutaten achte, sind mir meine rote und gelbe Beete-Knollen und die Pastinaken in die Hände gefallen. Fenchel ist zwar kein Wintergemüse, zaubert aber immer ein besonderes Aroma. Das Ganze schließlich noch im Backofen geröstet, schön mit Kräutern wie Minze und Oregano gemischt, da ist doch das Geschmackserlebnis quasi schon vorprogrammiert. So war es schließlich auch. Habe noch mit etwas Zitronensaft und Zimt nachgeholfen, dann war es für mich perfekt.

Dieses Wintergemüse-Salsa passt übrigens auch hervorragend zu Bratkartoffeln oder zum Burger – nur mal so als Tipp…

Rezept für Gebratene Gemüse-Salsa auf Röstbrot

(für 6 geröstete Brotscheiben)

Winterliches Gemüse-Salsa mit Minze, Oregano und Zimt

Zutaten:

  • 1 kleine Knolle Rote Beete
  • 1 kleine Knolle Gelbe Beete
  • 1 große Karotte
  • 1 große Pastinake
  • 1 Fenchelknolle
  • 2 Schalotten
  • 1 TL getrockneter Oregano
  • 5 Zweige frische Minze
  • 1/2 Zitrone (Saft)
  • 4 EL Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1/2 TL Zimt
  • optional: Chipotle Chili
  • 2 Knoblauchzehen

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Rote und gelbe Beete, Pastinaken, Karotten und Fenchel in Stücke schneiden

Vom Fenchel das harte Außenblatt und den Strunk entfernen und in 2 Zentimeter dicke Schnitze schneiden, das Kraut zur Seite legen.
Rote und gelbe Beete schälen und ebenso in Schnitze teilen.
Karotte und Pastinake schälen, vierteln und in Stücke schneiden.
Schalotten schälen und vierteln.

Das Gemüse mit dem Oregano, gehackter Minze, dem Fenchelkraut, 2 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer mischen. In einer großen ofenfesten Schale oder auf dem Backblech verteilen.

Gebackene Gemüsestücke mit goldgelber Farbe

Für eine gute halbe Stunde in den Backofen schieben, bis das Gemüse eine goldgelbe Farbe angenommen hat.

Das gebackene Gemüse mit einem Messer zerkleinern

Herausnehmen, abkühlen lassen und mit einem großen Messer sehr fein hacken.

Schnell und einfach geht das Zerkleinern in einem leistungsstarken Multizerkleinerer

Schneller, einfacher und gleichmäßiger geht das Zerkleinern in einem leistungsstarken Multizerkleinerer. Ich habe die Gesamtmenge in zwei Durchläufen geschreddert. Die Konsistenz und Größe der Stücke bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen.

Die Gemüse-Salsa mit Salz, Pfeffer und Zimt abschmecken und mit Zitronensaft und Olivenöl abrunden.

Schmeckt am besten mit geröstetem Bauernbrot oder Ciabatta. Dafür das restliche Olivenöl mit gepresstem oder sehr fein gehacktem Knoblauch mischen und die Scheiben damit bestreichen. Kurz im Backofen oder im Toaster knusprig rösten.




Sommerrollen – Klappe, die zweite…

Bereits im Sommer letzten Jahres habe ich ein Rezept für Sommerrollen gepostet. Damals waren sie meine Neuentdeckung, seither essen wir sie im Schnitt einmal wöchentlich – mein Mann, Paul und ich. Sind ja schnell gemacht… Langweilig? Nein, denn ich probiere ständig neue Füllungen aus. Wie Reis oder Kartoffeln, habe ich inzwischen Reispapier und Glasnudeln vorrätig, der Rest ergibt sich. Was gerade da ist, weg muss oder was die Saison gerade her gibt. Dadurch ergeben sich ganz oft geniale Inhalte. So geschehen gestern, weshalb ich eine Nachtschicht eingelegt habe, um das Ganze bildlich zu dokumentieren und euch nicht vorzuenthalten.

Gefüllte Sommerrollen, der Mix macht’s

Meine ersten Sommerrollen waren traditionell mit Glasnudeln und Gemüsestücken gefüllt. Haben auch ihren Reiz, sind so eher knackig.
Seit ich vegan bin, bin ich nicht nur sehr viel kreativer und experimentierfreudiger geworden, sondern auch sensibler für Konsistenzen. So macht es in der Tat einen himmelweiten Unterschied, ob die Karotte zum Beispiel in schmale Streifen geschnitten, in dünne Scheiben gehobelt oder fein geraspelt wird. Beim Sandwich ist mir das zum ersten mal aufgefallen…

Auf jeden Fall habe ich hier die komplette Füllung geraspelt – Radieschen, Äpfel und Karotten. Auch den Glasnudeln habe ich mit etwas Tamarisauce, Sesamöl und Gomasio mehr Leben eingehaucht. Man braucht fast keine Erdnusssauce mehr, weil die Sommerrollen durch die verschiedenen Aromen der Füllung schon einen sehr guten Eigengeschmack haben. Aber das i-Tüpfelchen bleibt sie natürlich und das Ergebnis schmeckt so auch cremiger und harmonischer.

Beim Testessen mit meinem Mann fehlte ihm der Tofu, den er letztes Jahr um die Zeit noch banausenmäßig und verächtlich ‚Torfu‘ genannt hat. Mittlerweile darf er nirgendwo mehr fehlen, ob als Suppeneinlage, im Sandwich oder Curry. Also habe ich in die Endfassung, die ich schließlich hier poste, frittierten Tofu gepackt. Ich bräuchte ihn nicht unbedingt, aber natürlich passt er sehr gut und rundet das Endergebnis als vollwertiges Essen ab.

Rezept für Sommerrollen mit Apfel, Radieschen und Karotte

(für 8 bis 12 Stück, 3 bis 4 Personen)

Zutaten:

  • 8 bis 12 Reispapierblätter (22 cm Durchmesser)
  • 100 g Glasnudeln
  • 1 EL Sesamöl
  • 1 TL Tamarisauce
  • 1 EL Gomasio (Gewürz aus geröstetem Sesam und Meersalz)
  • 3 mittelgroße Möhren
  • 2 kleine Äpfel
  • 1 Bund Radieschen
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 1/2 Bund Minze
  • ca. 1 TL Chipotle Chili
  • 200 g Tofu natur
  • 1 Rezept Erdnussauce

Zubereitung:

Für die Sommerrollen die Glasnudeln nach Packungsanweisung zubereiten. Mit Tamarisauce, Sesamöl und Gomasio mischen.
Die Möhren, Äpfel und Radieschen fein hobeln, die Frühlingszwiebeln in Ringe schneiden.
Den Tofu in Scheiben schneiden und kurz in heißem Öl frittieren (max. 2 Minuten).

Kaltes Wasser in eine große Schale füllen und jeweils ein Reispapierblatt für etwa 5 Sekunden eintauchen.

Schritt 1: Alle Zutaten auf der unteren Hälfte des Reispapiers stapeln

Dieses dann auf eine saubere Arbeitsfläche legen und die untere Hälfte mit allen Zutaten belegen. Wer es gerne (leicht) scharf mag, dem empfehle ich eine Prise Chipotle Chili über die Füllung zu streuen.

Schritt 2: Die untere Seite des Blattes über die Füllung klappen

Die untere Seite des Reispapieres über die Füllung schlagen und sie zusammendrücken, damit die Rolle nachher schön kompakt wird.

Schritt 3: Die beiden Seiten nach innen klappen

Das Minzeblatt oberhalb der Füllung platzieren. Nun die rechte und die linke Seite einklappen und etwas fest drücken.

4. und letzter Schritt: Die Rolle fertig aufwickeln

Von unten nach oben mit leichter! Spannung zu einer Rolle aufwickeln und die Enden andrücken.
Mit den restlichen Reispapieren und der Füllung genauso fortfahren.

Sommerrollen mit Erdnusssauce anbieten. Beides schmeckt am besten bei Zimmertemperatur.
Reste kann man notfalls ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren, allerdings sollte man sie mindestens eine halbe Stunde vorm Anrichten herausholen.




Pauls Leibspeise: Morosche Karottensuppe

Wie liebe ich diese Suppe, obwohl ich sie selbst noch nie gegessen habe! Aber sie hat meiner alten Hündin in ihren letzten Lebensjahren so manchen Tierarzt-Besuch erspart, ebenso ihrem allesessenden Nachfolger, dem Hovawart und Nimmersatt Paul. Vor allem ihm! Es war sogar seine erste Mahlzeit, die ihn in seinem neuen Zuhause erwartet hat. Nicht etwa ein ausgeklügeltes Festessen, um gleich in der Beliebtheitsskala ganz nach oben zu schnellen. Nein, eine einfache Karottensuppe!

Ich wusste, dass die Hovawart-Welpen Giardien haben und von Durchfall geplagt sind. Für beides ist die Morosche Möhrensuppe das Mittel der ersten Wahl. Also habe ich am Vorabend von Pauls ruhmreichen Einzug in sein neues Zuhause eine großen Topf gekocht. Wenn das mal nicht ein Omen war… Denn seither steht sie sehr oft auf seinem Speiseplan. Nicht etwa, weil ihn noch immer Parasiten plagen. Nein, weil er wahllos alles in sich hineinschlingt, was in seiner Reichweite ist und nicht bewacht wird. Ganz zu schweigen von all den Verlockungen, die draußen auf ihn warten und mit einer Portion Gras oder Wildkräutern, nicht neutralisiert werden können.

Vielleicht macht Paul das nur, damit ich ihm öfter einmal eine Karottensuppe koche, denn er liebt sie über alles! Er isst, beziehungsweise verschlingt sie, ohne verlockende Beigaben. Genuss pur, wenn er eine Suppenkelle davon aus seinem Napf lecken kann. Es war also nicht die geringste Herausforderung, diese Fotos mit ihm zu machen. Einzig musste ich mich sputen, damit man noch einen orangen Farbklecks im Topf sieht, denn Paul ist schnell wie ein Staubsauger…

Am Allerbesten ist, man hat die Karottensuppe im Gefrierfach parat, denn man kann sie wunderbar auf Vorrat kochen und einfrieren. Ich für meinen Teil koche sie immer frisch und habe stets mindestens ein Kilo Karotten im Gemüsefach – quasi meine ganz persönliche Notfall-Apotheke. Diese weise Voraussicht hat sich schon unzählige Male bewährt!

Ich dachte vor zwei bis drei Jahren, als die Tierheilpraktikerin mir die Morosche Karottensuppe für meine kränkelnde Hündin empfahl, dass ich die letzte (Hunde)Mutti auf der ganzen Welt bin, die dieses fast schon lebensrettende Wundermittel noch nicht kennt. Denn wem auch immer ich davon erzählt hatte, sie wussten bereits davon. Allerdings habe ich es in letzter Zeit sehr oft Unwissenden empfohlen, sodass ich nun motiviert bin, das einfache, aber umso effektivere Rezept endlich zu posten.

Wundermittel Morosche Möhrensuppe

Die Morosche Karottensuppe ist eines der besten Hausmittel gegen Durchfall und Darminfekte überhaupt! Dieses einfache Rezept ist fast ein kleines Wundermittel. Sobald der Hund Durchfall hat, sollte man es zuerst einmal mit der Möhrensuppe als ganz normales Futter versuchen.

Manche Durchfallerkrankungen wie zum Beispiel eine Giardien-Infektion sind so hartnäckig, dass sie oftmals trotz Antibiotika und entsprechender Medikamente immer wieder kommen. Da ist die Moro-Suppe als bewährtes Hausmittel oft ein gewissenhafter Helfer.
Als verantwortungsbewusster Mensch hat man im Gefühl, wenn der Durchfall und die Symptome nicht schnell besser werden, dass dann doch die Vorstellung beim Tierarzt gefragt ist!

Wirkungsweise der Moro-Suppe

Erfunden wurde die Suppe 1908 von Prof. Dr. Ernst Moro, dem damaligen Leiter einer Kinderklinik in Heidelberg. Die Kindersterblichkeit bei Durchfallerkrankungen konnte durch die Moro-Suppe – in der Zeit vor Antibiotika – erheblich reduziert werden. Das heißt: die Karottensuppe wurde natürlich zuerst für Menschen entdeckt.

Im Prinzip kann man mit einem Kochtopf voller Möhren einen Wirkstoff herstellen, der bei Darminfektionen in vielen Fällen Antibiotika sogar überlegen ist. Durch das überlange Kochen der zerkleinerten Mohrrüben (mindestens 90 Minuten) entstehen ganz spezielle Zuckermoleküle (Oligosaccharide), die sich an der Darmwand festsetzen und dadurch gefährlichen Einzellern wie Giardien ihre exklusive Andockstelle blockiert. Damit verlieren diese Darmschmarotzer ihren Halt an der Darmwand und rutschen ab. Zusammen mit dem Nahrungsbrei werden die nun haltlosen Parasiten weiter transportiert und auf ganz normalem Weg ausgeschieden. Durch die Morosche Möhrensuppe reinigt sich somit der Darm von selbst.

Vom richtigen Zeitpunkt

Die Oligosaccharide aus den Möhren können nur wirksam werden, wenn sie die Dünndarmwand voll beschichten. Deshalb sollte der Hund die Möhrensuppe zusätzlich angeboten bekommen, bevor die Hauptmahlzeit kommt. Oder auch zunächst als kompletter Ersatz. An der Dünndarmwand warten nämlich die Darmparasiten auf den Nahrungsbrei. Nur wenn vor der gewohnten Hauptmahlzeit eine Darmbeschichtung mit Moro-Suppe erfolgt, finden diese Darmparasiten nach ihrer Mahlzeit an der Darmwand keinen Halt mehr. Dann sitzen an ihren Andockstellen die Oligosaccharide.

Etwa eine halbe Stunde vor jeder Hauptmahlzeit sollte dem Hund eine Dünndarmfüllung Morosuppe vorgesetzt werden. Idealerweise sollte dabei mit dem Passage der Moro-Suppe jede Stelle des Dünndarms mit Oligosacchariden benetzt sein. Bei sehr kleinen Hunden gibt man 100 ml, bei kleinen 250 ml, bei mittleren 500 ml, bei großen und sehr großen Hunden entsprechend mehr. Das Ganze verteilt auf vier bis fünf Gaben am Tag.

Ob man alles richtig gemacht hat, sieht man in einem der nächsten Häufchen beim Gassi. Dann befindet sich in der Hinterlassenschaft ein deutlich erkennbarer Abschnitt in Orange. Die Moroschen Möhren haben als kompakte Füllung den kompletten Darm des Hundes passiert und beschichtet. Wenn der Möhrenabschnitt nur kurz ist, es sollten vier bis fünf Zentimeter sein, einfach beim nächsten Mal etwas mehr Moro-Suppe geben.

Seit wir das Giardien-Problem im Griff haben, braucht Paul die Suppe ’nur‘ noch, wenn er etwas Falsches gegessen hat und mit Durchfall reagiert. Dann reicht es, wenn ich eine Mahlzeit komplett durch die Morosche Karottensuppe ersetze. In seine nächste mische ich dann schon sein gewohntes Essen unter. Innerhalb von 24 Stunden ist das Problem behoben.
Für Paul, der 31 Kilo wiegt, koche ich die Suppe aus etwa 1,5 Kilo Karotten.

Zubereitung der Moroschen Möhrensuppe

Zutaten:

  • 1 Kilo Karotten in Bioqualität
  • 1 TL Salz (etwa 1 Gramm)

Zubereitung:

Karotten waschen, die Enden abschneiden. Geschält müssen sie bei guter Qualität nicht werden. In kleine Stücke schneiden.

Karottenwürfel in einen ausreichend großen Topf geben und mit Wasser aufgießen, sodass die Karotten gut mit Wasser bedeckt sind. Aufkochen lassen.

Die Hitze reduzieren, ab jetzt sollte die Zeit gemessen werden – mindestens 90 Minuten.
Die Karotten sollten leicht vor sich hin köcheln, so entstehen die Oligosaccharide.
Während der Kochzeit immer wieder den Wasserstand kontrollieren, bei Bedarf wieder etwas Wasser nachfüllen.

Die Karotten abschütten. Das Kochwasser auffangen.
Die Karotten mit einem Pürierstab so fein wie möglich pürieren. Je feiner püriert wird, desto besser setzen sich die Oligosaccharide später an der Darmwand fest.
So viel vom Kochwasser zugeben, dass die Suppe die Konsistenz von Buttermilch erhält.
Nun das Salz unterrühren.
Abkühlen lassen und bei Zimmertemperatur füttern.




Saftiger Karottenkuchen… Weil es das Schicksal so wollte

Dieses Rezept würde es nicht geben, wenn es der Zufall nicht so gewollt hätte. Manchmal muss man zu seinem Glück einfach gezwungen werden. Nie im Leben hätte ich freiwillig einen Karottenkuchen gebacken. Warum auch immer, gegen manche Kombinationen sperre ich mich einfach. So hatte ich bis heute immer Berührungsängste mit Karotten im Kuchen. Ich meine, auch einmal ein weniger gutes Exemplar gegessen zu haben – sehr trocken und karottig…
Bei salzigen Gerichten mache ich eher mal eine Ausnahme. Manchmal passt Obst meinem Geschmacksempfinden zufolge dazu, wie zum Beispiel Apfelmus zu Kartoffelrösti oder Rosinen in einem orientalischen Mangoldstrudel.

Veganer Karottenkuchen

Eleni, die 9jährige Tochter von Freunden hat gerade Osterferien und liebt es, Kuchen zu backen. Sie hat den Wunsch geäußert, an einem Ferientag Kuchen mit mir zu backen, am liebsten einen Karottenkuchen. Eine neue Kuchenform in Gestalt einer Rose habe ich für dieses Projekt gekauft, war mir gar nicht so sicher, ob das so zu einem Karottenkuchen passt. Und außerdem: wohin mit den kleinen Marzipan-Möhrchen zum Verzieren? So borniert bin ich dann doch in meinem Denken. Da kommt dann aber am nächsten Tag ein kleines freudiges Mädchen mit ihrer süßen Küchenschürze daher gestapft und wischt mit einem Schlag all meine Bedenken vom Tisch. Die Rosenform ist schön und die Deko kann man am Rand anbringen.

Saftiger Karottenkuchen mit Nüssen

Ich habe meine Bücher nach Rezepten durchforstet, mir ein paar eigene Gedanken gemacht, wie der Karottenkuchen doch irgendwie gelingen und schmecken könnte, schließlich veganisiert. War nicht wirklich geplant, das Ergebnis schließlich auch zu veröffentlichen. Der erste Versuch mit einer neuen Kuchenform, vegane Kuchen sind oft kleine Sensibelchen, der Geschmack…

An dieser Stelle: ganz herzlichen Dank an die großartige Eleni, meine kreative Gehilfin! Dafür, dass sie die Idee zu diesem Karottenkuchen hatte, sie mir so fleißig und leidenschaftlich zur Seite gestanden hat und für den lustigen und entspannten Nachmittag! Ohne Eleni wäre mein Blog um ein überaus himmlisches Rezept ärmer. Denn der Karottenkuchen schmeckt dermaßen fantastisch, dass ich das Rezept unbedingt noch ganz schnell vor Ostern posten MUSS! Die perfekte Mischung aus Karotten, Nüssen und Süße. Sehr saftig, mit einem leichten Biss…

Rezept für Veganen Karottenkuchen ohne Mehl

Zutaten:

  • 500 g Karotten
  • 500 g gemahlene Nüsse (ideal ist ein Mix z.B. aus Mandeln, Haselnüssen, Paranüssen…)
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 150 Zucker
  • 50 g Margarine
  • 1 Orange (Schale und 2 EL Saft)
  • 6 EL Apfelmus

Für den Guss:

  • 200 gr Puderzucker
  • 5 EL Zitronensaft
  • Marzipanmöhrchen zum Verzieren

Zubereitung:

Backofen auf 175 Grad vorheizen.

Die Backform fetten.
Möhren schälen und fein raspeln. Die Margarine bei niedriger Temperatur schmelzen und abkühlen lassen.

Möhren, gemahlene Nussmischung, Backpulver, Zucker, Salz und Orangenabrieb gut mischen. Schließlich die Margarine und das Apfelmus unterheben.

Den Teig in die Form füllen und etwa 45 Minuten backen. Stäbchenprobe machen, gegebenenfalls noch ein paar Minuten bei ausgeschaltetem Ofen und geschlossener Tür zugeben.

Den Karottenkuchen komplett auskühlen lassen.

Puderzucker mit Zitronensaft glatt rühren, über dem Kuchen verteilen und mit den Marzipanmöhrchen verzieren.




Karottenlachs zum Frühstück

Irgendwann wird der Corona-Spuk mal wieder zu Ende sein, hoffentlich dauert es nicht mehr allzu lange. Wie hat eine Freundin letzte Woche gesagt… Sie fühle sich wie auf einem fremden Planeten. Seither ist das mein geflügeltes Wort! So fühle ich mich auch! Wie auf einem anderen Planeten in einem Science-Fiction-Film, ein Genre, das ich so gar nicht mag…
Ich möchte einkaufen, ein paar Osterbesorgungen machen. Kann man ja jetzt. Die Geschäfte sind mittlerweile wieder geöffnet, dachte ich. Ich reiße mich nicht darum, gemütlich bummeln mit der Maske ist nicht so mein Ding… Noch mehr Fremder-Planet-Feeling… Das Schicksal hat mich für mein langes Zögern bestraft, die Geschäfte sind wieder geschlossen. Oder Einkauf nur auf telefonische Bestellung. Also doch keine Ostereinkäufe! Ich bin ein visueller Mensch, ich muss Dinge sehen, sie müssen mir ins Auge springen… Ich ziehe mich also in meinen glücklicherweise sehr schönen Mikrokosmus mit meinem Mann und meinem Hund zurück und übe weiter für den „Ernstfall“. Wenn irgendwann mal wieder Gäste erlaubt sind… Die ersten Gäste in meinem neuen, veganen Lebensabschnitt!

Es gibt einen besonders lieben Gast, auf den ich mich immer außerordentlich freue. Dieser Gast kommt von sehr weit her und liebt deutsche Küche und ein üppiges Frühstück mit Wurst, Käse, Lachs, Marmelade, wie es nur die Deutschen kennen. Das werde ich in dieser Form nicht mehr bieten können. Aber ich sehe mich ja als gutes Vorbild, als jemand, der unaufgeregt agiert und einfach mit Genuss überzeugt! Das ist sozusagen mein USP, dass keiner es merken wird, dass er bei Veganern zu Gast ist.

Seit einem Jahr tüftele ich an genau diesen Rezepten! Dass man aus dem Entzücken nicht mehr heraus kommt, weil es so unglaublich köstlich schmeckt! Ganz oft sage ich beim Essen zu meinem Mann, dass keiner es merken würde, dass er gerade vegan isst. Ich finde, dass mir das ausnahmslos gelingt. Ganz ohne Ersatzprodukte oder täuschend echten Nachbildungen von Fleisch-Gerichten. Das gibt es wirklich, ich kann es manchmal nicht fassen. Vegane Hühnerkeulen aus Seitan und Reispapier, sogar der Knochen wird imitiert. Oder vegane Chicken Nuggets, die so echt schmecken würden, dass sogar den betreffenden Erzeugern und Essern leicht mulmig wird. Nein, das wird man bei mir niemals finden. Ich schöpfe aus dem großen Rezepte-Fundus der ganzen Welt, da werden mir die Ideen auch ohne Imitate nie ausgehen!

Herzhaftes Brötchen mit Karottenlachs

Das Verblüffende ist immer wieder, wenn man die tierischen Zutaten einfach weglässt oder wenn man etwas veganisiert, dass es entweder genauso oder noch viel besser schmeckt. In jüngster Zeit zum Beispiel die vegane Mayonnaise aus Sojamilch und Öl! Die lege ich euch wirklich ganz besonders ans Herz – in Geschmack und Konsistenz unvergleichlich gut!

Nun gibt es aber auch andere Beispiele, wie heute dieser Karottenlachs, den ich für meinen lieben Besuch, den man irgendwann in ferner Zukunft mal wieder empfangen darf, probiert habe. Er schmeckt vorzüglich, keine Frage! Karottenlachs wird bestimmt ganz oft in unserem Kühlschrank zu finden sein. Er wird sich gut in meiner Sushi-Variante oder in den Sommerrollen machen… Dass er aber im Geschmack echtem Räucherlachs ähnelt, das kann man nun wirklich nicht sagen. Mein skeptischer Mann, mein liebster Testesser, der etwas zögerlich in das Brötchen gebissen hatte, als es das Fotoshooting hinter sich hatte, meinte, es schmecke „anders als gedacht“. Und dieses Urteil trifft es auf den Punkt. Auf keinen Fall natürlich wie Lachs! Aber auch nicht wie Karotte… Es lässt sich schwer beschreiben… Es war mein erster Versuch und beim ersten Abschmecken war ich doch sehr skeptisch, denn es schmeckte einfach nur nach Karotte. Aber durch das mindestens 24stündige Marinieren in Rapsöl, Räuchersalz und Norialgen tut sich sehr viel! Besser noch, wenn der Karottenlachs länger ruhen und durchziehen kann… Auf alle Fälle ein gesunder Hingucker auf dem Frühstückstisch, der beim nächsten Besuch dort zu finden sein wird!

Rezept für Karottenlachs

Zutaten:

  • 4 möglichst große Karotten (je größer die Karotte, desto breiter die Streifen)
  • 2 EL Räuchersalz
  • 2 Noriblätter in Bioqualität
  • 5 EL Rapsöl
  • 2 TL Reisessig

Zubereitung:

Karotten mit einem Sparschäler in breite Scheiben schälen

Die Karotten schälen und mit einem Sparschäler breite Streifen herunter schneiden.

Karottenscheiben über dem Wasserbad dünsten

Karottenstreifen dünsten: entweder in einem Wok und einem Bambuskörbchen oder in einem Kochtopf mit Gemüsedämpfeinsatz. Dafür den Boden nur soweit mit Wasser füllen, dass die Karotten später nicht im Wasser liegen. 1 EL Rauchsalz zugeben und das Wasser zum Kochen bringen.
Die Karottenstreifen in den Topf geben, Deckel drauf und 5 Minuten dünsten. Die Karotten sollten noch einen leichten Biss haben.

Für die Marinade in einem Schälchen das Öl und den Reisessig verrühren.

Karottenstreifen marinieren

Die Karottenstreifen in eine luftdicht zu verschließende Schale legen, die Marinade, den Rest Rauchsalz und die in breite Streifen geschnittenen Noriblätter dazu geben und mit zwei Gabeln vorsichtig mischen.

Die Schale verschließen und 1 bis 2 Tage im Kühlschrank marinieren. Zwischendurch immer mal durchmischen.

Marinierte Karottenstreifen nach zwei Tagen

Je länger der Karottenlachs marinieren darf, desto besser. Zwischendurch probieren und ruhig noch ein wenig nachwürzen und abschmecken.

Diesen aromatischen Karottenlachs kann man dann nach Lust und Laune anrichten: mit knackigem Salat und Zwiebeln auf einem knusprigen Brötchen, unter Spaghetti mischen, als Topping für einen Salat…