Schnelles Wokgemüse mit gebratenem Pak Choi in Teriyaki-Sauce

Fast zu einfach, ein Rezept daraus zu machen. Da es aber so überaus köstlich schmeckt, Genuss und Aromatherapie in einem ist, halte ich es kurz und schmerzlos schriftlich fest.

Wie wir alle schon oft die Erfahrung gemacht haben, sind die unaufgeregten Gerichte oft die besten. Noch dazu ist dieses bunte Wokgemüse in 15 Minuten, sagen wir in maximal 20, servierbereit. Während der Basmatireis gart, werden Kräuter, Gewürze und Gemüse vorbereitet, um im Wok nach und nach zusammenzufinden.

Buntes Wokgemüse mit gebratenem Pak Choi

Das Ganze gelingt genauso gut in einer Pfanne, ein Wok hat aber den Vorteil, dass das Gemüse bissfest bleibt, wenn man es denn möchte. Ich persönlich liebe es, wenn das Gemüse noch Biss hat, dann gehen auch nicht so viele Vitamine verloren. Genau genommen würde es mir genügen, das Gemüse nur kurz zu erwärmen und mit den Kräutern, den Gewürzen und den Würzsaucen zu mischen. Das lässt sich im Wok sehr gut steuern, weil man alles, was nicht weiter garen soll, an den Rand legen kann. Generell gilt, dass die Zutaten in der Reihenfolge fest zu weich zugegeben werden. Zuerst also die Karotten, dann den Brokkoli, zum Schluss die Zucchini.

Machen aus dem Wokgemüse etwas ganz besonderes: frisch geriebener Ingwer, klein geschnittenes Zitronengras, Chilischote und Thaibasilikum

Was das Wokgemüse perfekt macht, sind neben knackigem Bio-Gemüse die frischen Kräuter und Gewürze. Natürlich kann man alles auch getrocknet oder als Gewürzmischung zugeben, aber frisch geriebener Ingwer, klein gehacktes oder gemahlenes Zitronengras und die in feine Ringe geschnittene Chilischote wirken wie eine Aromatherapie, wenn sie ihren Duft beim kurzen Anschwitzen in Sesamöl entfalten. Das Thaibasilikum gibt man ganz zum Schluss über das Gemüse, denn durch das Köcheln würde das zarte Kraut fast sein ganzes Aroma verlieren.
Sitzt man schließlich vor dem angerichteten Teller, dann möchte man gerade nirgendwo anders auf der Welt sein.

Rezept für Schnelles Wokgemüse mit gebratenem Pak Choi in Teriyaki-Sauce

Für 2 Personen

Zutaten:

  • 1 Zucchini
  • 2 Karotten
  • 1 kleiner Brokkoli
  • 2 Pak Choi
  • 1 Handvoll Cashewkerne
  • 1 mittelgroße Chilischote
  • 1 Stück Ingwer (walnussgroß)
  • 1 Stange Zitronengras
  • 1 Bund Thaibasilikum (aus dem Asialaden)
  • 5 EL Teriyakisauce
  • 5 EL Sojasauce
  • 1/4 Liter Gemüsebrühe
  • 3 EL Sesamöl

Zubereitung:

Karotten und Zucchini in Scheiben schneiden. Brokkoli in Röschen teilen. Pak Choi halbieren.

Ingwer reiben, auch gerne ungeschält. Zitronengras in ganz dünne Ringe schneiden, so dünn wie möglich, sonst ist er wie Holz; oder in der Kaffeemühle mahlen. Chillischote in feine Scheiben schneiden. Das Thaibasilikum (mit Stiel) grob zerzupfen.

Sesamöl auf mittlerer Hitze im Wok erhitzen. Ingwer, Zitronengras und Chili dazugeben und so lange dünsten, bis die Aromen aufsteigen. Mit dem Kochlöffel die Würzmischung an den Rand schieben. Zuerst die Karotten dazugeben und kurz anschwitzen. Dann den Brokkoli und ebenso anschwitzen. Schließlich die Zucchini. Vorsichtig mischen und mit Soja- und Terriyaki-Sauce löschen. Gemüsebrühe dazugießen, Cashewnüsse unterheben und mit Deckel zum Kochen bringen.

In der Zwischenzeit die Pak-Choi-Hälften in etwas Öl von beiden Seiten anbraten und zum Schluss mit etwas Sojasauce ablöschen.

Das Wokgemüse gegebenenfalls noch mit Salz oder Sojasauce abschmecken, Thaibasilikum unter das Gemüse mischen, auf einem Teller anrichten und mit dem Pak Choi dekorieren.

Dazu perfekt: Basmatireis




Pizza oder Focaccia, das ist hier die Frage

Das ist nicht ganz einfach, sich hier festzulegen und dieses Rezept zu betiteln.

Ich habe kürzlich ein Rezept-Video auf Instagram gesehen, wie eine Asiatin Hefeteig ausrollt, größer als die Form, und sie die Bahnen dann nebeneinander platziert. Es entstand eine Art Faltbrot. Ich war neugierig, was Sinn und Zweck dieser Technik sein sollte und habe es ausprobiert. Den Teig habe ich wie eine Pizza belegt, mit einer Tomatensoße und Gemüse.

Ich würde dieses Rezept nicht posten, wäre mein Mann nicht so begeistert vom Ergebnis gewesen. Denn die Zubereitung beziehungsweise das Verfrachten der einzelnen Fladen in die Form ist nicht ganz einfach. Zunächst ist der Anblick vor dem Backen auch nicht gerade sehr vielversprechend. Allerdings verbacken sich optische Unebenheiten und das Ergebnis kann sich schließlich doch sehen lassen.
Es sei die beste Pizza, die er jemals gegessen hätte, so das leidenschaftliche Urteil meines Mannes. Seitdem gibt es dieses „Backwerk“ einmal wöchentlich, weshalb ich mich letztlich entschlossen habe, das Rezept hier zu verewigen.

Pizza oder Focaccia? Irgendetwas dazwischen…

Es ist nicht ganz einfach, dem Kind den passenden Namen zu geben. Für eine Pizza ist der Teig zu dick und nicht knusprig genug. Für eine Focaccia zu viel Belag, zu wenig Brot-Charakter. In jedem Fall taugt der Pizza-Focaccia-Mix als Hauptgericht. Perfekt mit einem Salat. Genial mit den gerade sehr aktuellen Crispy-Chili-Ölen.

Da man beim Zubereiten Nerven bewahren und zuversichtlich bleiben sollte (nicht ganz ernst gemeint), was nicht meine größten Stärken sind, kam ich auf die Idee, den Teig im Ganzen auszurollen, auf dem Blech zu belegen und zu backen. Leider ein Unterschied wie Tag und Nacht, weil das Ergebnis ein ganz anderes ist. Nicht mehr saftig, sondern viel zu trocken. Das komplette Italien-Feeling geht flöten. Diesen Versuch kann man sich sparen, wenn man das originale Geschmackserlebnis erleben möchte.

Pizza-Focaccia-Mix: Unebenheiten verbacken sich

Die halbe Miete sind allerdings eine gut bemehlte Arbeitsfläche, auf der die Teigstücke ausgerollt werden, und ein großer Teigspachtel (Schlesinger/Teigschaber ohne Stiel), mit dem die Fladen zusammengeschoben, aufgenommen und die Form gelegt werden. Je öfter man diese Schöpfung zubereitet, desto versierter wird man. Ganz bestimmt.
Man könnte den Teig mit etwas mehr Mehl oder weniger Flüssigkeit anrühren, damit er fester wird. Allerdings ist das Ergebnis dann nicht mehr so saftig, was schade wäre. Außerdem sehen die Fotos doch gar nicht so schlecht aus…
Ich empfehle, die Tomatensauce und das Gemüse vorm Belegen vollständig abkühlen zu lassen, damit der Teig nicht zusätzlich durchweicht.

Rezept für Pizza-Focaccia

Rezept für 4 Personen

ZUTATEN

Für den Teig:

  • 470 Gramm Weizenmehl (Typ 550)
  • 360 ml Mineralwasser (Zimmertemperatur)
  • 1 Packung Trockenhefe
  • 1 TL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 3 EL Olivenöl

Für den Belag:

  • 1 kleine Dose Tomaten (stückig)
  • 1 TL Oregano (getrocknet)
  • 1 kleine Aubergine
  • 1 kleine Zucchini
  • 1 kleiner Brokkoli
  • 4 Knoblauchzehen (gepresst)
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 TL getrocknete Chiliflocken oder 1 frische rote Chilischote
  • 60 Gramm Cashewmus
  • Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

ZUBEREITUNG

Für den Teig alle Zutaten zu einem gleichmäßigen, klebrigen Teig verkneten. Mindestens 2 Stunden an einem warmen Ort ruhen lassen.

In der Zwischenzeit:
2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und mit Oregano aromatisieren. Die Tomaten dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwas einköcheln lassen. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.

Aubergine vom Stiel befreien, längs vierteln und in schmale Stücke schneiden. Zucchini längs halbieren, ebenfalls in schmale Stücke schneiden. Den Brokkoli in kleine Röschen teilen. Zwiebel in feine Ringe hobeln.
Auberginen, Zucchini und Brokkoli mit 4 EL Olivenöl und Chiliflocken in einer Pfanne anbraten. Hitze reduzieren, Knoblauch dazugeben und das Gemüse bissfest garen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Abkühlen lassen.

Cashewmus mit 150 ml Wasser aufkochen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Auflaufformen bereitstellen und mit Backpapier auslegen. Meine Auflaufformen sind 32 cm x 23 cm und 20 cm x 20 cm groß. In die große Form passen drei Bahnen, in die kleinere zwei.

Backofen auf 200 Grad vorheizen.

Den Hefeteig in 5 gleichmäßige Kugeln teilen.
Auf einer gut bemehlten Arbeitsfläche die Stücke jeweils NACHEINANDER ausrollen, belegen und in die Form geben!

Teigkugel ausrollen, etwa 30 cm x 12 cm. Zuerst mit jeweils 2 EL Tomatensoße, dann mit dem Gemüse belegen. Mit dem Teigspachtel etwas zusammenschieben, aufnehmen und QUER in die Auflaufform setzen, so dass 3 Bahnen nebeneinander Platz haben.
Zum Schluss auf jede Bahn ein paar Kleckse Cashewmus und Zwiebeln verteilen.
10 Minuten ruhen lassen.

Für etwa 20 bis 25 Minuten auf der mittleren Schiene im Ofen backen, bis der Teig schön goldbraun ist.




Asiatische Auberginen mit Zitronengras, Koriander und Thai-Basilikum

A wie Aubergine oder Achtsamkeit. Was hat Achtsamkeit mit Auberginen zu tun?

Habe mal geschaut, wie gesund Auberginen sind. Denn gerade könnte ich sie jeden Tag essen. Es heißt, wenn man auf seinen Körper hört, dann weiß man, was ihm fehlt. Wenn man zum Beispiel Gelüste auf ganz bestimmte Lebensmitteln hat. Eine zeitlang waren es zum Beispiel Bananen. Davor war ich kurz hintereinander öfter erkältet, was untypisch für mich ist. Eine Blutuntersuchung ergab einen leichten Kaliummangel. Bananen enthalten reichlich Kalium. Hätte ich mal mehr Bananen gegessen.

Auberginen sind reich an Vitamin A, B und C. Außerdem enthalten sie wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Kupfer, Mangan, Phosphat, Zink und Flavonoide. Sie sind kalorienarm und regen die Funktion von Leber und Bauchspeicheldrüse an.
So höre ich auch weiterhin auf mein Bauchgefühl, wird schon seine Richtigkeit haben.

Auberginen Asia-Style mit Zitronengras, Koriander und Thai-Basilikum

Wie gut, dass man mit Auberginen so viel anstellen kann, vor allem auch in die verschiedensten Geschmacksrichtungen. Zum Beispiel orientalisch als Baba Ghanoush (Auberginenmus). Oder italienisch, verpackt in Pasta alla Norma oder Antipasti. Griechisch als traditionelle Zutat im Moussaka. Auch asiatisch macht sich das gesunde Nachtschattengewächs gut – als „Steaks“ oder gebraten als Hauptgericht, mit vielen Aromen raffiniert in Szene gesetzt.

Wenn es um die Aubergine geht, gilt es, das Raucharoma aus ihr herauszukitzeln. Das gelingt durch eine lange Garzeit im Backofen oder durch beherztes Anbraten in der Pfanne. Letzteres ist der Schlüssel zum Erfolg für dieses schnelle Gericht. Neben den gesunden Inhaltsstoffen ist das ein weiteres Kriterium, das für dieses Gericht spricht – die schnelle und einfache Zubereitung. Innerhalb einer halben Stunde ist eine Delikatesse gezaubert. Das Geheimnis sind die Zutaten, die man immer daheim haben sollte, wenn man die asiatische Küche mag. Zitronengras, das sich gut im Gefrierfach hält, Koriandersamen und Chilischoten (frisch oder getrocknet). Als Würzsaucen stehen bei mir immer Sojasauce, Teriyaki und Hoisinsauce (alles aus dem Biomarkt) im Regal.

Asiatisches Auberginengemüse – schnell und einfach zubereitet

Mit den oben aufgezählten Zutaten gelingt das Auberginengemüse schon ziemlich gut. Aber richtig, richtig herausragend und besonders schmeckt es mit der Geheimzutat Thai-Basilikum. Leider habe ich das Kraut bisher noch nicht in Bioqualität oder im Supermarkt gefunden. Aber in gut sortierten Asia-Läden wird es abgepackt im Kühlregal angeboten. Ich finde, dass Thai-Basilikum wie eine Mischung aus Basilikum und Minze schmeckt und auch riecht. Im Internet wird der Geschmack als pfeffrig, zimtartig, süß, herzhaft beschrieben und mit Lakritz und Anis verglichen. Vielleicht trifft alles zu oder es variiert ein wenig. Auf alle Fälle hat es dem Geschmackerlebnis die Krone aufgesetzt. Es lohnt sich also, sich auf die Suche nach dem Wunderkraut zu machen.
Es wird entweder ganz kurz vor Ende der Garzeit zum Gemüse gegeben oder grob gehackt über den Teller gestreut.

Rezept für Asiatische Auberginen mit Zitronengras, Koriander und Thai-Basilikum.

Rezept für 2 Personen

ZUTATEN

  • 2 mittelgroße Auberginen
  • 1 Chilischote (wahlweise 1 TL getrocknete Chilflocken)
  • 1 Stange Zitronengras
  • 1 TL Koriandersamen (getrocknet)
  • 4 Zweige Thai-Basilikum
  • 3 Knoblauchzehen
  • 4 EL Sojasauce
  • 2 EL Teriyaki-Sauce
  • 2 EL Hoisinsauce
  • 1/2 Tasse Cashewnüsse
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 EL Sesamöl

ZUBEREITUNG

Auberginen waschen, Stielansatz wegschneiden. Längs in Scheiben, dann in Streifen und schließlich in Würfel schneiden.

Zitronengras in dünne Scheiben schneiden und zusammen mit den Koriandersamen entweder mörsern oder in der Kaffeemühle mahlen. Chilischote in Streifen schneiden. Knoblauch hacken oder pressen. Thai-Basilikum in Streifen schneiden.
Olivenöl zusammen mit dem Zitronengras, dem Koriander und der Chilischote in einer großen Pfanne erhitzen bis die Aromen aufsteigen. Die Auberginenwürfel dazugeben und bei mittlerer Hitze anbraten. Sesamöl und Knoblauch dazugeben, beides sollte nicht mehr rösten, damit es nicht bitter schmeckt.
Mit Sojasauce, Teriyaki-Sauce und Hoisinsauce ablöschen. 1 Tasse Wasser und Cashewkerne dazugeben und bei geschlossenem Deckel 5 Minuten garen. Abschmecken, gegebenenfalls mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
Kurz vorm Anrichten Thai-Basilikum unterheben.

Schmeckt am besten mit Reis.




Deftiger Grünkohleintopf mit Kichererbsen und Pasta

Bald ist er vorbei der Winter und damit die heißgeliebte Grünkohlzeit. Entgegen der weitläufigen Meinung, dass Grünkohl unbedingt Frost brauche, um geernet zu werden, reicht es, dass es einfach nur kalt ist. Es heißt, dass das Wintergemüse besser schmecken würde, wenn es nach dem ersten Frost geerntet würde, weil das den Stärkegehalt in Zucker umwandeln würde. Nun enthält Grünkohl aber kaum Stärke und wichtig sind einzig die Kombination aus Frost und später Ernte.
Was die Blattkohlart aber wirklich viel enthält, sind sehr viel Betacarotin (höchster Gehalt von allen Lebensmitteln), Vitamin C (höchster Gehalt von allen Kohlsorten) und Vitamin K.

Grünkohl: reich an Betacarotin, Vitamin C und Vitamin K

Ich bin übrigens auch kein Freund von langen Garzeiten, die dem Grünkohl oft angedichtet werden. In der Tat verliert er auf diesem Weg den größten Teil seiner wertvollen Inhaltsstoffe. Ich persönlich esse Grünkohl auch gerne roh – klein geschreddert in einem gemischten Salat. Oder nur ganz kurz in Olivenöl geschwenkt und dazu eine Portion Bratkartoffeln. Mit einem Schuss Zitronensaft und etwas Nudelwasser schmeckt Grünkohl auch perfekt zu Spaghetti. Die ausführlichen Rezepte und wie man das Gemüse unkompliziert putzt, sind hier nachzulesen.

Grünkohleintopf: schnell und einfach UND gesund

Um nocheinmal auf den hohen Vitamin C – Gehalt des Grünkohls zurückzukommen. Ich finde, dass dieser Eintopf deshalb ganz hervorragend als Hühnersuppen-Ersatz taugt. Zumal er nicht stundenlang gekocht werden muss, sondern innerhalb einer halben Stunden im Suppenteller landet.
Zudem wird eine ganze Chili-Schote verarbeitet, die der Suppe eine angenehme Schärfe verleiht. Wie habe ich gerade gelesen? Wer mindestens viermal pro Woche Chilis isst, hat ein um 40 Prozent geringeres Risiko, an den Folgen eines Herzinfarkts zu sterben.
Nicht zu vergessen, die enthaltenen Kichererbsen. So ist auch der Proteinzufuhr genüge getan.

Rezept für Deftiger Grünkohleintopf mit Kichererbsen und Pasta

Rezept für 4 Personen

Zutaten:

  • 500 g Grünkohl
  • 1 Glas Kichererbsen
  • 250 g Orecchiette (oder eine andere Nudelsorte)
  • 30 g getrocknete Tomaten
  • 1 große Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 große, rote Chilischote
  • 1 TL Liebstöckel
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • 5 EL Olivenöl
  • 1 EL Gemüsebrühe
  • 1 EL weißer Balsamico-Essig
  • Salz

Zubereitung:

Pasta kochen.
Grünkohl waschen, vom Strunk streifen, klein schneiden. Kichererbsen abgießen und gründlich waschen, bis es nicht mehr schäumt (macht sie bekömmlicher). Getrocknete Tomaten gegebenenfalls klein hacken. Zwiebel halbieren, würfeln oder in Streifen schneiden. Knoblauch hacken. Chilischote in schmale Streifen schneiden.

In einem großen Topf Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen. Zucker dazugeben und karamellisieren lassen. Liebstöckel und Chilischote dazugeben, kurz mitbraten, damit alles sein Aroma an das Öl abgibt. Grünkohl dazugeben und gründlich schwenken. Knoblauch erst jetzt unterrühren, damit er nicht anbrennt. Mit 1,5 l Wasser ablöschen. Kichererbsen und getrocknete Tomaten unterrühren und 10 Minuten bei mittlerer Hitze garen lassen. Gemüsebrühe in 1/4 l Wasser auflösen und zum Gemüse geben. Nudeln unterheben. Nocheinmal aufkochen.

Essig dazugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.




5 Jahre Paul – Ein unverbogener Hovawart feiert Geburtstag

Wenn es danach geht, feiert Paul jeden Tag Geburtstag. Sein Ehrentag ist ihm einerlei, weil sich Tag für Tag das Leben nur um ihn dreht. Was natürlich in erster Linie an mir liegt. Er ist mein Mittelpunkt. Es ist mir eine Herzensangelegenheit und eine Ehre, ihn in unserem Leben zu haben. Zu einem großen Teil ist seine Präsenz aber auch seiner Persönlichkeit geschuldet. Anders als seine bescheidene und zurückhaltende Vorgängerin, bringt Paul sich selbstbewusst und unbeirrbar in unser Familienleben ein. Er kennt und lebt diesen Stellenwert. So soll es sein, ich wollte es so.

Ich habe die Beiträge anlässlich seines Geburtstages bisher dazu genutzt, ein Resümee zu ziehen, wie er sich jeweils im letzten Jahr entwickelt hat beziehungsweise entwickeln durfte. War immer gespannt, was ich ein Jahr später schreiben würde. Manchmal mit der leisen Hoffnung, dass mein Hundekind „erwachsen“ werden würde. Etwas ruhiger vom Temperament vielleicht.
Gerade in letzter Zeit erkenne ich aber, was ich diesem Wunderwesen alles zu verdanken habe. Dass nicht Paul von mir gelernt hat, sondern ich von ihm gelernt habe. Gerade weil er nicht erwachsen wurde. Nicht nach menschlicher Aufassung. Nicht nach allgemeingültiger Definition und gesellschaftlicher Erwartung.

Paul – kein Schüler, sondern Lehrer

Heute nehme ich sein Wesen voller Erleichterung und Hintergedanken an. Bin dankbar, dass er noch genau der geblieben ist, wie ich ihn vom ersten Beitrag an beschrieben habe. Ich wäre traurig, wäre er erwachsen und nicht mehr der Paul, der er mit einem Jahr war. Dieser Paul würde mir heute fehlen und ich wäre noch wehmütiger als ich es ohnehin bin. Weil es schon sein 5. Geburtstag ist! Sein 5.! Ich kann es nicht glauben.

Man bekommt immer den Hund, den man braucht

Man bekommt immer den Hund, den man braucht. Esoterischer Quatsch? Nicht für mich, das weiß ich heute. Das weiß ich schon etwas länger. Weil ich darüber nachgedacht habe, als es zum ersten Mal an mich herangetragen wurde. So bin ich unsere Hunde mal durchgegangen. Habe ihre Wesen mit meinen Lebensstationen verglichen.
Unser erster Hund Pascha, ein selbstbewusster Frechdachs, als wir nach dem Studium unsere beruflichen Werdegänge eingeschlagen und ersten Erfolge gefeiert haben. Der lebensfroh und neugierig den Weg mit uns gegangen ist.
Die feine Hundedame Wally, die sich wie ein Puzzlestück in alle Höhen und Tiefen eingefügt hat. Immer darauf bedacht, zu gefallen. Die sich zurückgezogen hat, wenn ich unter der ein oder anderen Unwegsamkeit des Lebens gelitten habe, weil sie nicht zur Last fallen wollte. Wir haben dann zu zweit Wunden geleckt.
Und dann kam Paul. Zu einem Zeitpunkt, als ich unter einer Identitätskrise litt und nach mehr Sinn in meinem Leben gesucht habe. Da war er, mein Lehrmeister. Sinn und Zweck des Lebens sind leben nach seiner Facon. Frisch und frei von der Leber. Nicht jedermanns Liebling zu sein. Auch mal querschlagen und anders sein. Zu seiner Meinung stehen, auch wenn sie anderen nicht gefällt.
Das war gewiss nicht einfach. Es galt jahrelange Muster abzulegen, ungewohnte Wege zu gehen. Maxime zu leben und dazu zu stehen, auch wenn man damit in der absoluten Minderheit ist.

Kein Mensch hätte diesen Zugriff auf mich gehabt. Ich hätte freundlich darum gebeten, mir meine (teilweise sehr engstirnige) Sicht auf alles zu lassen. Aber bei Paul habe ich genau hingeschaut. Ihn hat nichts beeindruckt. Keine Ängste. Keine Vorbehalte. Keine Kompromisse. Paul ist seiner Wege gegangen. Immer wohlwissend was er tut. Schlechte Erfahrungen gab es für ihn nicht. Er konnte sie sofort ablegen. Wenn für ihn etwas keinen Sinn machte, gab es auch nicht wirklich einen.

Paul, die reinste aller Seelen

Pauls Wesen hat auf mich abgefärbt. Ich habe wider jeglicher Warnungen erkannt, welch reine Seele er ist. Auch wenn da noch ein kleines Teufelchen auf meiner Schulter saß, dass mir etwas vom problematischen Hovawart und von Vorsicht einflüstern wollte.
Da mir jedoch mein Hund wichtiger und näher als alles andere auf der Welt ist, ich in erster Linie ihm verpflichtet bin, musste ich mein Schneckenhaus endlich verlassen. Nicht immer klein beigeben, mir nicht ständig nur meinen Teil denken, nicht weiter mit der breiten Masse schwimmen.

Jetzt war ich gefragt, ihm seine Unbedarftheit, seine Reinheit, seine Lebensfreude und sein Selbstverständnis zu bewahren.
Heute weiß ich, dass das die einzige Herausforderung und Schwierigkeit war, die ich mit meinem Hund zu meistern hatte. Mich gegen verstaubtes (Halb)Wissen, Verselbständigung und Mainstream zu behaupten.
Auch wenn das zunächst bedeutete, auf dem Schlachtfeld in die Schusslinie zu geraten. So ganz haben Paul und ich uns bis heute nicht etablieren können, so viel vorweg.

Die Mär von Hunderziehung und -training und wie man auch ohne beides leben kann

Erziehen und Trainieren – beides steht auf meinem Index. Intuitiv, erst recht nach meinem heutigen Wissensstand und den letzten Jahren mit Paul. Inzwischen habe ich eine Art Allergie auf diese unsäglichen Begrifflichkeiten entwickelt. Ich zucke förmlich zusammen, wenn ich davon höre oder lese. Jedoch vergeht kein Tag, ob ich möchte oder nicht, wo die Floskeln nicht fallen. Ein Hund brauche Erziehung, müsse gehorchen. Ein Hund brauche Training und müsse ausgelastet werden.

Über Erziehung, Training und Auslastung kann Paul nur lachen

Wie will man das beurteilen, wenn man die andere Seite nicht kennt? Wenn man nicht bereit ist, die alten Trampelpfade zu verlassen und für eine andere Lebensweise offen zu sein? Es ist ja nicht so, dass ich mit meiner Meinung hinterm Berg halte. Ich schreibe darüber in den sozialen Medien, erzähle im analogen Leben darüber, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Mein Buch-Manuskript liegt so gut wie fertig in der Schublade und wartet darauf, auf Platz 1 in die Spiegel-Bestsellerliste zu klettern. Das Potential hat es allemal. Es wäre bestimmt für den ein oder anderen Hund von Vorteil, wären mehrere Hundeeltern „mutig“, diesen anderen Weg zu gehen. Den freundschaftlichen, liebevollen und herzlichen. Schon schlimm, dass es Mut dazu braucht.

In der Realität gehört es wahrscheinlich zu den heimlichen Statussymbolen sich mit einem braven Hund zu schmücken. Das haben der wöchentliche Besuch der Hundeschule und regelmäßiges Training aus ihm gemacht. Unzählige Kommandos werden aus dem ff beherrscht. Kommandos, von denen ich bislang noch gar nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Benimmregeln, deren Sinn sich mir nicht erschließen. Dann gibt es noch Impulskontrolle, Abbruchsignale, Markersignale, Deckentraining, Kopfarbeit, Auslastung… Mal ganz abgesehen von dem ganzen anderen Unsinn wie Yoga, Canecross, Dogdancing…

Paul auf dem Beobachtungsposten

Ich zucke zusammen, wenn in meiner Anwesenheit Hunde reglementiert werden. Sogar von Menschen, die gar nicht so verkehrt sind. Für die ein Tier ebenso wie für mich einen höheren Stellenwert als üblich hat. Aber dieses ganze Sitz-Platz-Bleib-Getue hat sich derart verselbständigt, dass es schon in Fleisch und Blut übergegangen zu sein scheint. Warum?
Warum muss ein Hund Sitz machen? Wir geben das Leckerchen doch gerne, oder? Warum muss er Platz machen? Wo ihn das in seinem Fluchtverhalten beeinträchtigt. Warum muss er bleiben, wo er doch gerne nachsehen möchte, wer da kommt?
Die Antworten befriedigen mich alle nicht und haben alle eins zum Ziel: der Mensch ist der Boss. Alles nur Gerede, dass der Hund ein gleichberechtigtes Familienmitglied sei. Einen Teufel ist er. Wenn es gerade passt, wird er beschmust. Ansonsten hat er sich gefälligst zurückzuhalten und zu funktionieren. Kommandos seien schon wichtig. Schließlich wolle man nicht, dass der Hund vom Auto überfahren würde.

Wohl ein Wunder oder Glück, dass mein Paulchen die letzten Jahre unbeschadet überstanden hat. Noch kein Reh gerissen oder einen Fahrradfahrer vom Fahrrad geholt hat…

Die „Paul-Methode“ und wie und wer er heute ist

In letzter Zeit ist mehr denn je von Nachhaltigkeit die Rede. Warum nicht auch in Bezug auf Hunde? Warum macht dieses Thema nicht mal die Runde. Dass Training und Erziehung nicht nachhaltig sind.
Was aber denn dann? Ich lese mir ständig meine Beiträge immer und immer wieder durch. Sowohl hier, als auch in den sozialen Medien. Ich schaue mir ganz oft die vielen Videos an, die ich von Paul gemacht habe.
Ich stehe hinter jedem Wort, das ich jemals geschrieben habe. Jedes Mal entdecke ich aufs Neue etwas Wunderbares an Pauls Verhalten. Wie (realtiv) entspannt aufmerksam er ist, soweit es einem Hofwächter möglich ist. Wie glücklich er ist. Wie perfekt er kommunizieren kann. Wie er sich bemerkbar machen und seine Bedürfnisse anmelden kann.

Der Lieblingsplatz wie es sich für einen Hovawart gehört: dort, wo man alles im Blick hat

Allem voran, bin ich sehr stolz, wie natürlich Paul ist. Trotz dass er nicht in einem Rudel, sondern im Familienverbund ist. Nun ist er mittlerweile domestiziert, würde sein schönes und geachtetes Leben höchstwahrscheinlich nicht mehr gegen ein Leben auf der Straße eintauschen wollen. Aber er könnte es. Weil wir ihn in seiner Natürlichkeit belassen haben. Er muss nichts machen, was er nicht auch machen würde, könnte er für sich entscheiden. Er muss nicht auf Kommando schnüffeln. Muss keine Parcours laufen. Keine Hindernisse überwinden. Nicht auf Baumstämmen balancieren. Er darf liegen, wo, wann, wie lange er möchte. Sitzen, wenn er es möchte. Was er übrigens nicht oft möchte. Er sitzt nur ganz kurz, legt sich schnell hin. Dann kann er besser und bequemer beobachten.

Letzteres, beobachten, ist Pauls absolute Lieblingsbeschäftigung. Es ist seine Genetik, das Wachen wurde ihm in die Wiege gelegt. Für mich im Nachhinein ein Segen. Denn das bringt erstens sehr viel Ruhe und Struktur in unsere Spaziergänge. Zweitens hat er so alles in seinem Verständnis und seinem Tempo gelernt, was er wissen muss und wissen möchte. Gut, dass Paul alles wissen möchte. Er hat emsig über das gewissenhafte Beobachten gelernt. Er ist aus Erfahrung klug geworden. Er hatte und hat alle Zeit der Welt. Raum und Zeit in Hülle und Fülle.

Auf diese Art hat er gelernt, dass von Radfahrern und Joggern keine Gefahr ausgeht. LKW’s und Straßenarbeiter in Leuchtfarben zum Alltag gehören. Auch Hundebegnungen verlaufen in den meisten Fällen reibungslos. Außer die Gegenseite verhält sich übergriffig oder auffällig.

Spaziergänge voller Raum und Zeit

So kehren wir meistens sehr erfüllt von unseren Spaziergängen zurück. Auf die Paul sich nach wie vor sehr freut. Immer lautstark. Das ist nun mal so. Ich kann ihn sehr gut verstehen. Die Spaziergänge sind toll. Auch für mich.
Ich genieße es, ihm zuzuschauen. Zu erahnen, wozu mein Hundekind heute aufgelegt ist. Lieber schlendern und schnuppern oder flitzen und Stöckchen suchen. Oder an strategisch guten Plätzen liegen und beobachten. Oder warten, weil Paul weiß, wo er seine liebsten Artgenossen schon mal getroffen hat. Oder eine Mischung aus allem.
Mit Hunden ist er selbstverständlich auch gerne zusammen. Wir verabreden uns gezielt und in regelmäßigen Abständen, damit er auch diese Leidenschaft zu seiner vollsten Zufriedenheit ausleben darf. Mit Hunden, die sich gegenseitig mögen. Damit er nie frustriert ist, keine schlechten Erfahrungen macht und alles für ihn positiv belegt ist. Ja, Paul hat ein feines Leben. Vielmehr ein respektvolles und erfülltes.

Oft denke ich, ob es ihm wohl lieber wäre, wir würden trainieren. Rückruf, Leinenführigkeit, Fußläufigkeit oder irgendein Kunststück. Das geht mir so durch den Kopf, wenn er vor mir herschlendert, mit erhobener Rute und wackelndem Hintern. Bin mir sicher, dass es nicht so ist.

Ende gut, alles gut

Wir sind ja noch nicht am Ende. Nicht nur wir Menschen lernen niemals aus. Auch unsere Hunde nicht. Aber ich bin beruhigt und erleichtert. Dass die andere Seite nicht recht hatte. Dass man einen Howart erziehen und trainieren müsse. Konsequent, weil die Rasse dickköpfig und nicht ganz einfach sei. Kein Hund für Anfänger.
War ich nicht, ein Anfänger. Trotzdem blieben die Warnungen in meinem Unterbewusstsein hängen.

Heute fühle ich mich den Hovawart-Experten zugehörig. Nicht im herkömmlichen Sinn. Auf meine Weise.
Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass auch der Hovawart die sanfte Hand zu schätzen weiß. Nicht nur Mischlinge und anspruchslose Rassen. Ich sehe in den sozialen Medien sehr viele Hovawarte mit Maulkorb und an der Schleppleine.

An der Schleppleine ist Paul auch unterwegs. Hat bei uns aber ganz andere Hintergründe. Paul ist es einerlei, ob er mit oder ohne Leine ist. All seine Aktivitäten sind auch mit Leine möglich. Er darf so lange schnüffeln, wie er möchte. Ich bleibe immer in angemessenen Abstand, dass er sich nicht unter Druck fühlt.

Paul, der Star eines jeden Spaziergangs

Statt ihn mit Rückruf zu malträtieren und ihn ständig in seinen Aktivitäten zu stören, kann er seine Qualitätszeit ohne meine Zwischenrufe an der Leine genießen, wenn auf unseren Spaziergängen viel los ist. Er schaut sich viel öfter nach mir um, wenn er im Freilauf ist. Was seiner Genetik geschuldet ist, nicht etwa Misstrauen. Weil wir uns nie verstecken, einfach umdrehen oder abbiegen oder Spielchen mit ihm treiben. Wir geben Paul immer bescheid, in welche Richtung wir laufen oder folgen ihm einfach. Er ist der unumstrittene Star des Spaziergangs.
Rückruf brauchen wir übrigens nicht, Paul kommt von alleine. Würden wir ihn rufen, weil Gefahr in Verzug ist, würde er den Braten riechen. Rückruf funktioniert anders bei uns. Wir rufen ihn und laufen gleichzeitig in die andere Richtung, wenn jemand kommt. Ohne Ausnahme dauert es nicht lange und Paul steht stolz neben uns.

Es hat diesen 5. Geburtstag gebraucht, um in meiner Sicherheit zu sein. Um meine Hand für diese Seele von Hund ins Feuer zu legen. Ich musste gegen so viele Stromschnellen schwimmen. Obwohl ich meinem Hund viel näher als jedem anderen bin, ich jeden seiner Wimpernschläge deuten kann, blieben Hintergedanken.
Heute weiß ich, ich habe die besseren Berater an meiner Seite. Denn ohne sie wäre ich so unbeirrbar nicht auf meinem Weg geblieben. Ich habe die fast tägliche Rücksprache gebraucht und auf diesem Weg eine meiner heute engsten Freundinnen gefunden. Sie alle haben ihr „Handwerk“ auch gelernt. Nur eben anders. Es sind ganz andere Persönlichkeiten, als das Gros der Trainerschaft und Hundemenschen.

Paul hat mir meine Zweifel nicht übel genommen. Er ist so selbstbewusst, dass er über jeden einzelnen davon erhaben war. Selbst wenn böse Zungen meinten, mir mein Hundekind schlecht reden zu müssen. Paul ist voller Liebe, liebt Berührungen und Zuwendungen jeglicher Art. Eben noch im Tiefschlaf, hebt er sein Beinchen, gibt seinen Bauch frei und wedelt mit der Rute. Er ist das personifizierte Vertrauen. Hat noch nie im Ansatz geknurrt, seine Zähne gezeigt oder gezuckt. Man darf ihm ein Leckerchen aus dem Mund nehmen, wenn es seinem empfindlichen Magen nicht gut tun würde.

Paul durfte und darf Hovawart bleiben. Ein Hovawart wacht nun einmal. Nichts entgeht ihm. Er kann Situationen sehr gut einschätzen. Kommt uns jemand zu nah, was auch mir oft unangenehm ist (besonders in der Dunkelheit), macht Paul seinen Job. Diesen nehme ich ihm nicht. Gleich, wie es auf andere wirkt. Das Maß der Dinge für mich ist, dass Paul nie beißen würde. Würde ich ihn von der Leine lassen, würde er stellen. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür wurde der Hovawart gezüchtet. Ich bin nicht Gott und nehme ihm seine Genetik. Mein Mann ist im übrigen froh, Paul an meiner Seite zu wissen.

Wie hat kürzlich eine ältere Dame gesagt, die mit ihrer kleinen Mischlingshündin unterwegs war und sie und Paul zum ersten Mal Kontakt hatten. Bin selbstverständlich vorsichtig, weil ich die Bedenken vor einem großen, schwarzen Hund respektiere… „Das sieht man doch, dass der nichts tut“. Ja, man sieht es!




Himmlisch zarter Heidesand mit Zitronenaroma

„Besser geht es nicht“, ich zitiere meinen Ehemann und allerliebsten Testesser. Er hat ein sehr sicheres Gespür, welcher Beliebtheit sich meine Rezepte letztlich erfreuen.
Ich werde also noch einmal Heidesand nachbacken müssen. Denn ich habe vorsichtshalber nicht so viele Kekse gebacken, weil sie in der vegetarischen Variante mit Butter weniger sein Interesse wecken konnten. Da lagen die Lebuchen in der Beliebtheitsskala vorne. Da es sich aber um ein schnell zubereitetes Weihnachtsgebäck handelt, kann man das Backen jederzeit kurz einschieben.

Heidesand: Weihnachtsgebäck- oder Teegebäck? Das ist hier die Frage

Bei Heidesand handelt es sich um Plätzchen beziehungsweise Teegebäck aus Mürbeteig. Vor allem in Norddeutschland gilt es als ausgesprochenes Weihnachtsgebäck. Es passt aber, genau wie Florentiner, das ganze Jahr über, um uns für kurze Augenblicke das Leben zu versüßen.

Zu meinen vegetarischen Zeiten habe ich den Teig mit gebräunter Butter zubereitet. In Frankreich nennt man sie zu Recht „beurre noissette“ (Nussbutter), weil gebräunte Butter wirklich auch nach Haselnuss schmeckt. Die Butter wird in einem Topf gekocht, die Milchtrockenmasse setzt sich unten ab und bräunt. Man lässt das Ergebnis erkalten, schlägt es schaumig und fügt dann die restlichen Zutaten zu.

Geheimzutat gebräunte „Butter“, in diesem Fall Margarine

Nussbutter als besondere Zutat machte den feinen Unterschied. Nun gebe ich mich nicht mit Halbheiten zufrieden und möchte, dass jeder schmeckt, wie besonders und exquisit die vegane Küche ist. Dass man auf nichts verzichten muss, man keine Abstriche machen muss.
Wie immer durfte ich auch hier die Erfahrung machen, dass mein Ziel nicht zu hoch ist. Diesen dezenten Nussgeschmack habe ich fast identisch mit Margarine hinbekommen. Auch sie lässt sich bräunen. Auch sie schmeckt leicht nussig. Vielleicht von leichten Röstaromen begleitet. Deshalb habe ich einen Teil des Mehls durch sehr fein gemahlene Haselnüsse ersetzt. Mit der Befürchtung, dass die Plätzchen möglicherweise nicht ganz so mürbe werden. Sind sie aber, das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Schließlich sorgen ein qualitativ hochwertiges Meersalz und Zitronenabrieb als weitere Zugaben dafür, dass der Heidesand alles andere als gewöhnlich schmeckt.

Wer noch auf der Suche nach einem schnellen, einfachen und unkomplizierten Rezept für ein Highlight auf dem Weihnachtsteller ist, ist hiermit fündig geworden.

Rezept für Heidesand mit Zitronenaroma

Ergibt etwa 40 Stück

Zutaten:

  • 250 g Margarine
  • 300 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 100 g sehr fein gemahlene Haselnüsse
  • 175 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 TL feines Meersalz
  • Zucker zum Wälzen
  • 2 Bio-Zitronen (Schale)

Zubereitung:

Margarine in einem Edelstahltopf (dann sieht man den Bräunungsgrad am besten) bei geringer Hitze schmelzen und leicht bräunen lassen. Das dauert ein wenig. Zuerst kocht die Margarine, dann bräunt sie langsam aber sicher. Da sollte man unbedingt beim Topf bleiben und ständig umrühren, damit nichts anbrennt. Die flüssige Margarine entweder umfüllen, dass sie im heißen Topf nicht weiter kocht oder auf einen kalten Untergrund nach draußen stellen. Die Masse abkühlen und wieder fest werden lassen.

Die kalte Butter mit den Quirlen des Handrührers oder der Küchenmaschine cremig aufschlagen. Mehl, gemahlene Nüsse, Zucker, Vanillezucker und Salz dazu geben und mit den Knethaken zu einem glatten Teig verkneten.
Ich verwende immer sehr feines Meersalz, dann verteilen sich die Kristalle besser im gesamten Teig.

Den Teig in etwa drei gleichgroße Stücke teilen (am besten mit Hilfe der Küchenwaage) und je eine Rolle daraus formen (etwa 5 cm Durchmesser, 20 cm lang). Diese kommen für etwa eine halbe Stunde in den Kühlschrank, dann lassen sie sich leichter in Scheiben schneiden.

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Teigstangen auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem Messer in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Sie können ruhig nahe beieinander liegen. Da kein Backtriebmittel enthalten ist, behalten sie ihre Form.

Heidesand im Ofen etwa 10 bis 12 Minuten hellbraun backen und auskühlen lassen.
Zucker mit der frisch geriebenen Zitronenschale mischen.
Die Plätzchen vorsichtig in dem Gemisch wenden, da die Plätzchen sehr mürbe sind und leicht brechen.

Den Zucker, der übrig bleibt, in die Aufbewahrungsdose über die aufgeschichteten Kekse geben.

Für alle Plätzchen gilt übrigens: kühl aufbewahren! Richtig gut schmecken sie, wenn sie wieder Zimmertemperatur erreicht haben.




Veganer Kaiserschmarrn – locker, leicht & fluffig

Zu meinen nicht-veganen Zeiten habe ich den perfekten Kaiserschmarrn zubereitet. So gut, wie ich ihn auswärts selten gegessen habe. Weil das Ergebnis, durch den Eischnee, der unter den Palatschinkenteig gehoben wurde, so unvergleichlich leicht und luftig war. Die Masse ragte über den Pfannenrand hinaus, ein Windhauch hätte den Pfannkuchen aus der Pfanne geweht, so fluffig war die Masse.
Deshalb habe ich mich lange nicht an das Veganisieren gewagt. Weil ich mir sicher war, dass der Kaiserschmarrn ohne Eier niemals an das Original heranreichen würde.

Bis ich die Tage den Versuch gewagt habe. Mit Mineralwasser und Backpulver müsste es doch zu schaffen sein. Beim Schokoladenbiskuit für die Schwarzwälder Kirschtorte ging der Plan schließlich auch auf. Zwar nicht ganz so locker, dafür aber sehr viel intensiver im Geschmack.

Kaiserschmarrn wie er muss: himmlisch luftig

Das Schöne neben veganen Kuchen- und Dessertkreationen ist, dass die Teige ganz schnell gerührt sind. Kein ewiges Aufschlagen, kein Spritzen, keine Gefahr, dass eine Komponente flockt oder nicht steif wird, weil sie nicht die richtige Temperatur hat oder man nicht lange genug geschlagen hat.

In einer Minute waren Mehl, Backpulver, Zucker, Sojamilch und Mineralwasser zu einem glatten Teig gemixt. Da ich den Vergleich zum Original habe, war ich mehr als skeptisch, dass aus der sehr flüssigen Masse jemals etwas entstehen sollte, dass einem Kaiserschmarrn ähnlich sein könnte. Ich war schon am Überlegen, was ich stattdessen mit dem Teig anfangen oder wie ich ihn retten könnte.
Alle Sorge umsonst, bereits der erste Versuch war von Erfolg gekrönt.
Wenn man das Foto zoomt, sieht man ganz deutlich die Luftblasen, wie es sich für den perfekten Kaiserschmarrn gehört.

Er ist nicht ganz so fluffig, wie ein Kaiserschmarrn mit Eiern. Zumindest nicht wie der, den ich zu backen gepflegt habe. Aber allemal so gut oder besser, wie er in einem Großteil der Gastromie serviert wird. Geschmacklich, keine Frage, verdammt nah am Original. Stattdessen sehr viel bekömmlicher.

Ein Gedicht: Veganer Kaiserschmarrn mit selbstgemachtem Apfelmus

Der Legende nach, hat ein Hofküchen-Pâtissier diese Süßspeise für Kaiserin Elisabeth kreiert und hieß zunächst „Kaiserinnenschmarrn“. Viel lieber mochte aber ihr Gemahl Kaiser Franz-Josef das Dessert, weshalb es dann in „Kaiserschmarrn“ umbenannt wurde.
Hätte Sissi, die bekannterweise sehr zierlich war, von dieser Variante gewusst, wäre es wahrscheinlich bem „Kaiserinnenschmarrn“ geblieben.

Rezept für Veganer Kaiserrschmarrn

Rezept für 4 Personen

Zutaten:

  • 360 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 80 g Rohrohrzucker
  • 350 ml Sojamilch
  • 350 ml Mineralwasser
  • Magarine zum Backen
  • Puderzucker

Zubereitung:

Mehl, Backpulver, Vanillezucker und Zucker gut mischen, dann mit der Sojamilch und dem Mineralwasser mit dem Rührgerät oder einem Standmixer zu einem glatten Teig verrühren.

Margarine auf höchster Temperatur in einer Pfanne schmelzen.

Ich empfehle eine nicht allzu große Pfanne. Maximal 26 Zentimeter Durchmesser. So lässt sich der Pfannkuchen in einem Stück und leichter wenden. Schließlich nicht allzu viel Masse in die heiße Pfanne geben. Etwas mehr als bei einem Pfannkuchen. So viel, dass er etwas dicker wird und leicht durchgart, auf der unteren Seite aber nicht anbrennt. Das kommt immer auf den Herd und die Pfanne an.

Den Teig von einer Seite gut anbräunen. Am besten mit einem Pfannenwender den Rand anheben und nachschauen.
Die Temperatur kann jetzt auf eine mittlere Stufe reduziert werden. Ist der Teig auch an der Oberseite schon leicht angegart (Geduld zahlt sich aus), den Pfannkuchen wenden. Auch diese Seite leicht anbräunen.

Den Kaiserschmarrn aus der Pfanne auf den Teller gleiten lassen und mit zwei Gabeln in mundgerechte Stücke zerteilen. Mit Puderzucker bestäuben.

Am besten schmeckt der Kaiserschmarrn mit selbstgemachtem Apfelmus oder einem Fruchtspiegel aus Himbeeren.




Würziger Blumenkohl aus dem Backofen – Mehr als nur eine Beilage

Für den einen nur schnöde Beilage, für den anderen das liebste Hauptgericht der Welt: Blumenkohl. Schön mariniert in Olivenöl, Knoblauch, geräuchertem Paprikapulver und Dattelsirup. Das Ganze unkompliziert im Backofen zubereitet.

Ich werde oft gefragt, weil ich mittlerweile ein schwieriger Gast geworden bin, was ich denn überhaupt noch essen könne? Nur Obst und Gemüse? Nur…
Was bleibt denn den anderen noch viel mehr? Fleisch, ja gut. Aber genau genommen schmeckt es nach nichts.
Man ist sie aber so gewohnt, die Dreifaltigkeit aus Fleisch, Gemüse oder Salat und Sättigungsbeilage. Da sind wir wieder bei den Gewohnheiten. Die man doch getrost ablegen könnte, zumal man damit sehr viel Leben retten und Gutes tun würde. Aber ich weiß schon. Dafür sind Tiere da. Sie würden sonst aussterben. Das war schon immer so. Das menschliche Gehirn braucht Protein…

Blumenkohl aus dem Backofen

Apropos Protein. Mir hat ein Arzt gesagt, dass es einerlei sei, ob man sein Eiweiß aus tierischer oder pflanzlicher Quelle beziehen würde. Dann doch lieber aus der tierleidfreien.
Viel Eiweiß steckt zum Beispiel in Hülsenfrüchten, Haferflocken, Tofu, Tempeh, Amaranth, Quinoa, Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Nüssen…

Man könnte also, wenn man es denn möchte, Linsenpuffer oder Köfte zum Blumenkohl reichen. Dann würde ein Festtagsgericht daraus werden. Für mich als Beilagen-Fan passt am besten ein einfacher Kartoffelstampf dazu. Mit knusprig-karamellisierten Zwiebeln ein Gedicht.
Ich habe meinen Mann gefragt, weil Männer ja nur richtige Männer sind, wenn sie Fleisch essen, ob ihm etwas fehlen würde. Er hat verneint.

Ja, Obst, Gemüse und Salat spielen die Hauptrollen in meinem Leben. Die Auswahl ist so unendlich groß, die Geschmacksrichtungen so vielfältig, die Zubereitungsarten fast unendlich. Bestimmt wird es irgendwann noch weitere Blumenkohl-Rezepte hier geben. Weil Blumenkohl nicht nur einzigartig im Geschmack ist, sondern zudem einen hohen Vitamin C-Gehalt hat und reich an Mineralstoffen ist.

Röschen oder Scheiben? Das ist hier die Frage.

Für heute ist es Blumenkohl in dieser Zubereitungsart: in Röschen geschnitten, mit Marinade gemischt und im Backofen gebacken.
Sehr beliebt sind auch Blumenkohlschnitzel. Dafür wird der Kohlkopf in Scheiben geschnitten. Allerdings sind nicht alle Köpfe so kompakt, dass sie sich in Scheiben aufschneiden lassen. Man bekommt oft nur zwei anständige Scheiben heraus, der Rest zerbröselt. Mich hat das frustriert, weshalb es mir so am liebsten ist. Wer mag kann es aber versuchen.

Geschmacksache ist auch immer der Garpunkt. Davon abgesehen, dass man Blumenkohl auch roh essen kann, mag ich ihn mit Biss am liebsten. Deshalb ist es schwierig, eine Dauer anzugeben, die der Blumenkohl im Backofen verweilen sollte. Von 20 bis 45 Minuten ist alles möglich.

Rezept für Würziger Blumenkohl aus dem Backofen

Rezept für 2 Personen

Zutaten:

  • 1 mittelgroßer Blumenkohl
  • 75 ml Olivenöl
  • 2 TL Dattelsirup
  • 1 TL geräuchertes Paprikapulver
  • 4 Knoblauchzehen
  • Salz
  • Pfeffer, frisch gemahlen

Zubereitung:

Den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze erhitzen

Den Blumenkohl vom Grün befreien und in Röschen schneiden. Zartgrüne Blätter dürfen mit verwendet werden.

Olivenöl, gepressten Knoblauch, Paprika, Dattelsirup, Salz und Pfeffer verquirlen.

Blumenkohl in einer feuerfesten Form mit der Marinade mischen und für etwa 30 Minuten im Backofen backen. Wem das Gemüse zu viel Biss hat, gibt noch ein paar Minuten zu.




Zweierlei Pastasauce vom Hokkaido-Kürbis

Da ist sie wieder, die schöne Kürbiszeit. So farbenprächtig, dass Kürbisse Farbe in einen noch so tristen Tag zaubern.
Nach wie vor mein Favorit: der Hokkaido-Kürbis. Ich habe einigen anderen Kürbissorten eine Chance gegeben – dem Butternut, dem Muskat, der Bischofsmütze, dem Spaghetti-Kürbis. Immer wieder komme ich auf den Hokkaido zurück. Weil er wirklich einen unverkennbaren Eigengeschmack und eine gute Konsistenz hat. Weil man ihn nicht schälen muss.

Pasta mit Hokkaido-Pesto

Außer für Suppe, mal als Ofengemüse oder als Gemüse für meinen Hund fand der Hokkaido allerdings noch keinen weiteren Einzug in meine Kochtöpfe. So bin ich kurz in mich gegangen und hatte die Idee zu einem Hokkaido-Pesto.
Kürbisspalten in einer Pfanne mit Zwiebeln und Knoblauch rösten. Karamellisieren und mit Weißwein ablöschen. Mit Kürbiskernen pürieren – schon haben wir ein cremiges Pesto. Das war meine Grundidee.

Pasta mit karamellisierten Kürbisspalten in Balsamico-Reduktion

Als Alternative zum Weißwein und perfekt für die Säure und die italienische Note wäre auch Balsamico-Essig. Allerdings war da meine Befürchtung, dass das Ergebnis farblich nicht mehr so ansprechend wäre. Hat sich erübrigt, weil mir die Kürbisspalten, die ich mit Balsamico-Essig abgelöscht habe, so gut in der Pfanne gefallen haben, dass ich diesen Anblick nicht im Mixer zerstören wollte.

Statt einer Kürbissauce biete ich nun zwei äußerst köstliche Alternativen, die sogar trübe Herbsttage etwas sonniger machen. Im Handumdrehen hat man zwei besondere Gerichte gezaubert.
Einmal etwas bodenständiger das Pesto. Schließlich ein wenig raffinierter, mit karamellisierten Kürbisspalten in Balsamico-Reduktion.
Je nachdem wie saftig man seine Saucen mag, empfehle ich, das komplette Kochwasser der Nudeln aufzufangen. Sodass man es nach Belieben angießen kann.

Nicht zu vernachlässigen sind die Nährwerte:
Neben den B-Vitaminen B1, B2 und B6 bietet der Hokkaido vor allem viel Vitamin C (30 mg pro 100 g). Damit deckt man als Frau im Durchschnitt 32 % und als Mann 27 % des Tagesbedarfs ab, gut für die Knochen, die Zähne und das Bindegewebe.
Die Kürbiskerne liefern übrigens wertvolle Inhaltsstoffe, Enzyme und Vitamine. Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Mineralstoffen (Magnesium, Eisen, Zink und Selen) sowie Vitamin E und Beta-Carotin.

Rezept für Zweierlei Pastasauce vom Hokkaido-Kürbis

Rezepte jeweils für 2 Personen:

Zutaten für das Pesto

  • 1 kleiner Hokkaido (etwa 500 Gramm)
  • 50 Gramm Kürbiskerne
  • 1 mittlere rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 50 ml Weißwein
  • Olivenöl
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer

Zubereitung

Den Kürbis halbieren, mit einem Löffel die Kerne entfernen und in Stücke schneiden. Die Zwiebel grob würfeln, den Knoblauch hacken.
Kürbis, Zwiebel, Knoblauch und Kürbiskerne in einer Pfanne in reichlich Olivenöl rösten.

In der Zwischenzeit die Pasta garen und das Nudelwasser auffangen.

Den Kürbis mit Weißwein ablöschen und reduzieren. Etwas Nudelwasser zugießen und den Kürbis fertig garen.

Alles in einen Standmixer geben, salzen und pfeffern und pürieren. Ist die Masse zu fest, noch etwas Nudelwasser zugeben.

Das Kürbispesto zusammen mit den Nudeln in einen Topf geben, die Konsistenz mit Nudelwasser optimieren, abschmecken und sofort sevieren.

Zutaten für die Karamellisierten Kürbisspalten in Balsamico-Reduktion

  • 1 kleiner Hokkaido (etwa 500 Gramm)
  • 1 mittlere rote Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 TL Rohrohrzucker
  • 50 ml Balsamico-Essig
  • Kürbiskerne
  • Olivenöl
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer oder geräucherte Chiliflocken

Zubereitung

Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Öl rösten.

Pasta garen, das Nudelwasser auffangen.

Den Kürbis halbieren, mit einem Löffel die Kerne entfernen und in Spalten schneiden. Die Zwiebel in Spalten schneiden, den Knoblauch grob hacken.
Alles in einer Pfanne mit reichlich Olivenöl rösten. Mit Zucker karamellisieren. Mit dem Balsamico-Essig ablöschen und reduzieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta unterheben und nach Belieben Nudelwasser zugießen.

Mit Kürbiskernen anrichten.




Kross gebratene Köfte mit fruchtigem Tomatenreis

Köfte oder Kebab, das ist hier die Frage. Passt beides.
Bei Köfte handelt es sich um kräftig gewürzte Hackfleischbällchen aus der orientalischen Küche von Nordafrika über Südosteuropa bis nach Indien.
Kebab ist ein Fleischgericht, das seinen Ursprung im Nahen Osten hat und aus zerschnittenem oder gehacktem Fleisch besteht.

Köfte oder Kebab, das ist hier die Frage?

Geht für beides durch. Nur das Fleisch wurde selbstverständlich ersetzt. Macht aber im Endergebnis keinen Unterschied. Man koste unverarbeitetes Fleisch und zum Vergleich ein Stück Tofu. Dann kann ich gleich die tierleidfreie Variante wählen, oder? Einen Versuch wäre es in jedem Fall wert. Denn beides bedarf hingebungsvoller Zuwendung, damit das Ergebnis sich sehen lassen kann und letztlich schmeckt. Denn darauf kommt es an und diesem Vergleich hält dieses Gericht stand.
Ich bin mir relativ sicher, dass kein Gast den Unterschied schmecken würde. Tofu schmeckt man nicht heraus, hat so gar nichts an sich, was man nicht mögen könnte. Man kann ihn in alle Geschmacksrichtungen biegen, genau wie Fleisch. Die persönlichen Kochkünste entscheiden über Top oder Flop. Auch was die Konsistenz anbelangt. Während man hier nichts falsch machen kann.
Oder doch. Damit die Köfte oder Kebabs noch etwas Biss haben, empfehle ich, den Tofu mit den Fingern zu zerbröseln. Muss nicht ganz gleichmäßig sein. Schon eher sorgfältig, aber ein gröberes Stückchen darf sein. In meinem ersten Versuch hatte ich den Tofu gerieben, damit wurden die Hackbällchen zu soft. Statt feiner Semmelbrösel macht sich Panko (in der Asia-Abteilung erhältlich) für die Konsistenz besser, gibt eine gröbere Struktur.

Köfte ohne Tierleid: dem Origianl zum Verwechseln ähnlich

Außerdem hatte ich nur Naturtofu verwendet, beim zweiten Mal die Hälfte der Gesamtmenge durch Räuchertofu ersetzt. Neben den vielfältigen Gewürzen, das sogenannte Zünglein an der Waage oder der Gamechanger für den perfekten Geschmack.
Ein kleines bisschen Fingerspitzengefühl braucht es. Mit den Mengenangaben ist das immer so eine Sache. Je nach Hersteller enthält Tofu mehr oder weniger Flüssigkeit. Oder eine Zitrone gibt mehr oder weniger Saft. Etwas Feuchtigkeit braucht die Masse zum Schluss, damit sie zusammenhält. Notfalls noch ein paar Esslöffel Wasser dazugeben und mit nassen Händen schließlich die Köfte/Kebabs formen.

DIE perfekte Beilage zu Köfte/Kebab: würziger Tomatenreis

Damit man nicht lange überlegen muss, was zu diesen wunderbaren Geschöpfen gereicht werden kann, liefere ich das Rezept für einen würzigen Tomatenreis gleich mit. Statt Reis habe ich die griechischen Reisnudeln Kritharaki gewählt, weil sie mehr Struktur behalten und nicht so klebrig und breiig zusammenkochen wie Reis.
Es ist wirklich eine ganz großartige Kombination und im Gesamtergebnis genau das richtige, wenn man Hunger auf etwas Deftiges, trotzdem Köstliches hat.

Die Spieße in den Köfte müssen nicht sein. Sie lassen sich so jedoch besser wenden und rundherum anbraten. Außerdem könnte man sie aufgespießt auch als Fingerfood reichen.

Rezept für Kross gebratene Köfte mit fruchtigem Tomatenreis

Rezept für 4 Personen

Zutaten:

Für Köfte/Kebab:

  • 200 g Naturtofu
  • 200 g geräucherter Tofu
  • 1 rote Zwiebel (mittelgroß)
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 1 Zitrone (Schale und Saft)
  • 1 gehäufter Teelöffel Kreuzkümmel (Cumin)
  • 1 gestrichener Teelöffel Chiliflocken oder ein anderes scharfes Gewürz (Harissa)
  • 4 TL Tomatenmark
  • 40 g Panko (grobe Semmelbrösel, Asiaabteilung)
  • 1 Bund Petersilie
  • Salz
  • frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • optional: 12 Holzspieße
  • Pflanzenöl zum Braten

Für den Tomatenreis:

  • 250 g Kritharaki
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 3 Knoblauchzehen
  • 2 gehäufte EL Tomatenmark
  • 3 TL griechische Gewürzmischung (wahlweise Paprikapulver, Oregano, gemahlener Koriander, Kreuzkümmel, Fenchel)
  • 1 Dose Tomaten (400 g, stückig)
  • 1 TL körnige Gemüsebrühe
  • Salz
  • frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • 4 EL Olivenöl

Zubereitung:

Die Reisnudeln (Kritharaki) nach Packungsanleitung kochen.

Für die Köfte beide Tofusorten sorgfältig zwischen den Fingern zerbröseln und in eine ausreichend große Schüssel geben. Die Zwiebel in feine Würfel schneiden. Den Knoblauch reiben. Die Zitronenschale reiben, den Saft pressen. Die Petersilie hacken. Zusammen mit dem Tomatenmark, dem Kreuzkümmel, den Chiliflocken und dem Panko zum Tofu geben und sorgfältig mischen und kneten. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.
Sollte die Masse beim Formen zerfallen, esslöffelweise Wasser dazugeben und mit angefeuchteten Händen 12 Würste formen.
Zum Schluss, falls gewünscht, auf Holzspieße stechen. Die Köfte lassen sich so besser wenden, um sie von allen Seiten knusprig anzubraten.
In einer großen Pfanne etwa 8 Minuten bei mittlerer Hitze anbraten.

Für den Tomatenreis die Zwiebel in feine Würfel schneiden. Den Knoblauch reiben. Olivenöl in einer Pfanne mit hohem Rand erhitzen, die Zwiebeln glasig dünsten. Den Knoblauch und die Gewürzmischung dazugeben und kurz anbraten. Tomatenmark unterrühren, dann die Dosentomaten einrühren. In der Dose Gemüsebrühe in etwas Wasser auflösen und zur Tomatensauce geben. Kurz aufkochen und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Die Reisnudeln dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und kurz quellen lassen.

Köfte und Tomatenreis anrichten und mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft beträufeln.




Scharfer Gurkensalat und Auberginensteak Asia-Style

Auberginen führten in meiner Küche bislang eher ein Schattendasein. Habe das Nachtschattengewächs in ein für mich schon relativ gutes Licht gerückt, weil ich sie zu einem raffinierten Babaganoush oder zu Moussaka verarbeitet habe. Da standen sie allerdings nicht wirklich im Mittelpunkt, sondern bildeten die Basis für einen Aufstrich oder dienten zur Abtrennung von Kartoffeln und Sauce.
Dabei sind Auberginen so gesund. Sie sind kalorienarm und regen die Funktion von Leber und Bauchspeicheldrüse an. Sie sind reich an Vitamin A, B und C. Außerdem enthalten sie wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium, Kalium, Kupfer, Mangan, Phosphat, Zink und Flavonoide, die aggressive Moleküle (freie Radikale) abwehren.

So wird die Aubergine zum Superstar: gebraten, mariniert und karamellisiert

Woher das schlechte Image? Das haben bei mir in der Tat italienische Restaurants verbockt, weil Auberginen der eher langweilige Part auf einem Vorspeisenteller waren, meistens noch in Überzahl. Schön matschig und in Öl ertränkt…
Höchste Zeit also, ihren Ruf aufzupolieren. Fast schäme ich mich, so borniert gewesen zu sein. Allerdings ist mir mit dieser Zubereitung die bestmögliche Rehabilitation gelungen. Sofern man gerne asiatisches Essen mag.

Vorm Braten werden die Auberginen dampfgegart

Im Prinzip braucht die Zubereitung der Auberginensteaks ein ähnliches Fingerspitzengefühl, wie ihr fleischliches Pendant. Weshalb ich ohne Hemmungen und trotz aller Kritik hier die Bezeichnung ‚Steak‘ wähle.
Es bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen, ob man sein Auberginensteak eher weich oder noch etwas mit Biss haben möchte. Ich mochte beides. Je nachdem gart man die Auberginen etwas länger oder kürzer. Mit einer Gabel oder einem Schaschlickspieß kann man das während des Dämpfens kurz überprüfen.
Schließlich werden die Auberginen gebraten, mit einer asiatischen Marinade abgelöscht und karamellisiert. Mehr Geschmack kann man ihnen nicht einverleiben.

Asiatischer Gurkensalat – schön scharf mit Sesam

Eine solche Köstlichkeit verlangt nach einem ebenbürtigen Begleiter. Wie gerufen kommt da der aktuelle Hype um den asiatischen Gurkensalat, der in der Hauptsache mit Sojasauce gemacht wird. Bestimmt kennt der ein oder andere die spektakuläre Zubereitung, weil die Gurken mit der Klinge eines Messers zerschlagen werden. Da es aber nur mit weichen Gurken gelingt, mit festen der gewünschte Effekt ausbleibt, habe ich mich fürs traditionelle Hobeln entschieden. Wichtig ist schlussendlich, dass das Dressing in einer Pfanne zubereitet wird und kochend über die zuvor entwässerten Gurken gegeben wird.

Dreamteam: Scharfer Gurkensalat und Aubergine Asia-Style

Die Kombination aus dem leicht scharfen Gurkensalat und der karamellisierten Aubergine ist für mich nicht zu toppen. Reis wäre zu unspektakulär, Currygemüse würde der Aubergine die Show stehlen, ein Glasnudelsalat würde ablenken.
Wer also auf der Suche nach einem kulinarischen Kick ist, Lust auf eine kleine und leichte Köstlichkeit hat oder Gäste beeindrucken möchte, der sollte dieses Rezept unbedingt einmal probieren.

Rezept für Scharfer Gurkensalat und Auberginensteak Asia-Style

Rezept für 2 Personen

Zutaten:

Für den Gurkensalat

  • 1 Salatgurke
  • 1 EL Salz
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Sojasauce
  • 2 EL Reisessig
  • 3 EL Sesamöl
  • 1 TL Dattelsirup
  • 1 1/2 EL Sesam
  • 1 Chilischote

Für die Auberginensteaks

  • 2 kleine bis mittlere Auberginen
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Reisessig
  • 2 EL Teriyaki-Sauce
  • 2 EL Wasser
  • 1 TL Dattelsirup
  • 1 Stange Zitronengras
  • 1 TL Koriandersamen

Zubereitung:

Für den Gurkensalat die Gurken in feine Scheiben hobeln, in eine Schüssel geben und mit 1 Esslöffel Salz zum Entwässern mischen.
Für das Dressing den Knoblauch reiben, so entfaltet er das beste Aroma. Die Chilschote in feine Streifen schneiden, je nach Schärfegrad die Kerne entfernen. Sesamöl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch, Sojasauce, Reisessig, Dattelsirup, Chili und Sesam dazugeben und kurz aufkochen.
Das ausgetretene Gurkenwasser abschütten und Gurken in einem Sieb gründlich waschen und abtropfen lassen. In eine Schüssel geben und mit dem warmen Dressing mischen.

Für die Auberginensteaks vom Zitronengras die äußeren, harten Blättern sowie die Enden entfernen und in dünne Streifen schneiden. Zusammen mit den Koriandersamen in eine Kaffeemühle oder einen Multizerkleinerer geben und sehr fein mahlen.
Für die Marinade Sojasauce, Teriyakisauce, Reisessig, Dattelsirup und das Zitronengras-Koriandergemisch in einer Schale mischen und glattrühren.
Die Auberginen mit einem Sparschäler schälen und für 15 bis 20 Minuten in einem Bambuskörbchen oder Dämpfeinsatz im Topf garen. Mit einem Spieß testen, ob das Fruchtfleisch schön weich ist.
Die Auberginen mittig einschneiden (nicht durchschneiden), mit zwei Gabeln die Hälften auseinanderziehen und zu einem Steak flachdrücken.
In einer heißen Pfanne in reichlich Öl ordentlich anbraten, bis beide Seiten schön gebräunt sind. Mit der Marinade ablöschen, reduzieren und karamellisieren.

Gurkensalat mit den Auberginensteaks in einer Schale anrichten und genießen.