CECIL – Ein Modelabel auf dem Weg, die Welt zu verbessern
Bezahlte Werbung Als ich vor ziemlich genau drei Jahren von heute auf morgen meine Ernährung auf vegan umgestellt habe, sah ich mich zunächst nur vor die Herausforderung gestellt, all unsere Lebensmittel auf ihre Inhaltsstoffe und Hersteller zu überprüfen. Meine Einkäufe dauerten mindestens doppelt so lange, weil ich ständig am Lesen war, was alles auf der Verpackung stand. Während für viele das Wort „vegan“ so abschreckend ist, wie für den Teufel das Weihwasser, hüpfte mein Herz, wenn ein Produkt, mit dem grünen Vegan-Label gekennzeichnet war. Sofort landete es im Einkaufswagen. Glücklicherweise findet wenigstens hier gerade eine lobenswerte Entwicklung statt. Immer mehr Hersteller kennzeichnen ihre Produkte mittlerweile auf den ersten Blick erkennbar – angefangen beim Orangensaft, über Senf, bis hin zum Puddingpulver. Die Liste der Hersteller, die wissentlich und allseits bekannt Raubbau mit der Natur betreiben, sind mittlerweile hinlänglich bekannt und werden selbstverständlich gemieden.
Achtsamkeit sollte nicht bei der Ernährung aufhören
Die erste Hürde genommen, stand ich vor der zweiten Herausforderung: meinem Kleiderschrank. Lederjacke und -schuhe, Pelzbesatz an der Kapuze, mit Daunen gefüllte Anoraks, Kashmirpullover, Seidenschals, kuschlig-warme Lammfellschuhe des Herstellers mit den berühmten drei Großbuchstaben. Das meiste davon produziert in Ländern, die nicht weiter weg und deren Arbeitsbedingungen nicht schlechter sein könnten. Noch immer denke ich mit Schrecken an zu Tode gekommene Näherinnen, weil sie in maroden Gebäuden für einen armseligen Hungerlohn für namhafte Hersteller Akkord gearbeitet haben.
Achtsamkeit in allen Lebensbereichen – auch in der Wahl seiner Kleidung
Billigdiscounter, die T-Shirts für ein paar Euro verkaufen und deren Skandale durch die Presse gegangen sind, stehen natürlich für immer und ewig auf meinem persönlichen Index. Machte ein Label dagegen mit positiven Nachrichten Schlagzeilen, lobten die Mitarbeiterinnen in den Filialen die Firmenpolitik und das soziale Engagement, wurde ich sofort Stammkunde. Umso besser, wenn das Gute bereits auf den Etiketten ersichtlich ist und man mit gutem Gewissen einkaufen kann.
Schritt für Schritt in eine bessere Welt
Wir alle sollten unseren eigenen Beitrag zu einer besseren Welt leisten. Das bedeutet Achtsamkeit in allen Lebensbereichen, sehr viel eigene Recherche und das Hinterfragen von vermeintlich ultimativen Ideallösungen. Wie sie gerade in Deutschland gang und gäbe sind, von der Politik, der Wirtschaft, den (sozialen) Medien diktiert werden und im Hauruckverfahren umgesetzt werden sollen.
Da war es mir mehr als sympathisch, als ich für diese Zusammenarbeit angefragt wurde und die ersten Zeilen auf der Homepage des Modellabels CECIL las, das ich in einem Beitrag meiner Wahl verlinken darf. Schritt für Schritt soll es einen Richtungswechsel geben. Hin zur Schonung von Ressourcen, zu Energiesparmaßnahmen, zu einem reduzierten Einsatz von Chemikalien, kürzeren Transportwegen und zur Erforschung neuer Materialien mit einer besseren Ökobilanz.
Zunächst war ich etwas verwundert, dass ich für einen Modehersteller angefragt wurde, obwohl es auf meinem Blog bislang hauptsächlich um Ernährung, Hunde und Kosmetik geht. Mittlerweile bin ich fast ein wenig stolz, dass meine Beiträge so tief blicken lassen, dass es mir in der Tat darum geht, die Welt in allen Belangen zu verbessern.
Sei es, dass man durch die Art der Ernährung sehr viel Leid verhindern kann. Man das Klima schützt, wenn man saisonales Obst und Gemüse aus der Region einkauft. Man vieles selbst machen kann, weil es oft einfacher und schneller geht als man denkt und dadurch Verpackungen von Fertigprodukte spart. Obendrein tut man seiner Gesundheit sehr viel Gutes und man könnte die ganze Welt ernähren, würde der Großteil der Pflanzen nicht an die Tiere verfüttert. Auch für die Schönheit muss kein Tier leiden oder müssen chemische Zusatzstoffe verwendet werden. Im Gegenteil, diese (veganen) Produkte sind zweifelsfrei sogar sehr viel wirkungsvoller für die Haut. Wer hätte gedacht, dass es auch den Hunden sehr viel besser gehen würde, würde man sich mehr für ihre Bedürfnisse interessieren, als sie mit 1000 Trainingsansätzen zu bombardieren.
Bezüglich Kleidung bin ich nun dankbar, im Zuge dieser Kooperation auf CECIL aufmerksam geworden zu sein. Denn was ich in nur ein paar Formulierungen gelesen habe, hat mich so beeindruckt und so neugierig gemacht, dass ich über eine Stunde lang das reichhaltige CECIL-Sortiment in einem Modehaus durchforstet habe.
CECIL macht Mode für Menschen und den Planeten
Angetan hat es mir eine Steppjacke in leuchtendem Pink, die, wie viele andere Modelle des Herstellers, mit recycelten Plastikflaschen gefüllt ist. Damit mache ich es zukünftig meinem Paul leichter, mich auf unseren Gassitouren nicht aus den Augen zu verlieren.
Nachhaltig – eine Steppjacke, die mit recycelten Plastikflaschen gefüllt ist
Sie steht einer ähnlichen Jacke, die ich vor vielen Jahren gekauft habe und die mit Daunen gefüllt ist, in nichts nach. Sie ist genauso warm, atmungsaktiv und gemütlich. Heute schäme ich mich und kann es nicht verstehen, dass ich damals das Leid, das hinter der Füllung steckt, nicht gesehen habe.
Ganz oft dachte ich schon darüber nach, warum keine Modefirma so mutig ist, alles was ethisch und politisch nicht korrekt ist, aus dem Angebot zu verbannen. Kein Fell, kein Leder, keine Wolle, keine Ausbeutung der Mitarbeiter… CECIL geht in diese Richtung, ohne falsche Versprechungen zu machen. Das ist mir sehr sympathisch und wesentlich glaubwürdiger als übermütige und oft unhaltbare Versprechungen. Es hat mir gefallen, was ich auf der Webseite gelesen habe. Es lohnt sich, einmal dort zu schauen. Nicht nur im reichhaltigen Sortiment, sondern auch in den Passagen, wo es um die Firmenphilosphie geht.
In dem Geschäft, in dem ich gestöbert habe, waren die überwiegenden Kollektionsteile zum Beispiel bereits aus Biobaumwolle. Mit dem Kauf nur eines T-Shirts bewahrt man so übrigens etwa sieben Quadratmeter Anbaufläche vor Pestiziden und Kunstdünger. Oder bestanden aus nachhaltig angebauten Materialien, deren Fasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz – meist Eukalyptus – zu Zellstoff verarbeitet werden. Schließlich habe ich mich dort in meine neue Jacke mit recycelter Füllung verliebt.
Die Kreise schließen sich für mich, weshalb ich CECIL sehr gerne empfehle und verlinke, weil sich der Hersteller im Tierschutz engagiert und selbstverständlich pelzfrei produziert.
Herzlichen Dank für die Anfrage und allen, deren Interesse ich wecken konnte, viel Spaß beim Sichten des CECIL-Sortiments – in den Geschäften oder online. Mit mir hat das vorbildliche Modelabel auf jeden Fall eine neue Kundin gefunden.
Orientalischer Gemüseeintopf mit Hummus und Dukkah
Eine Inspiration, die ich aus Hamburg mitgebracht habe. Da schlagen wirklich zwei Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite lebe ich sehr gerne in der Provinz, mag die Beschaulichkeit, möchte meine Ruhe. Auf der anderen Seite vermisse ich die Vielfalt. Die es natürlich nur in Großstädten geben kann. Ich schaue gerne Menschen, genieße weltoffene Ansichten. Natürlich auch das unendliche Angebot an Restaurants. Ist mir schon klar, dass in einer bayerischen Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern kein veganes Restaurant existieren kann. Obwohl ich es schade finde, dass sich so gar keiner traut. Geht eben immer mehr um Gewinnmaximierung, als um das gute Gewissen und um Mut. Ich würd’s mich trauen, wäre ich vom Fach. Aber es gehört mehr dazu, wenn man ein Restaurant führen möchte, als ambitionierte Hobbykenntnisse vom Kochen. Möchte nicht irgendwann von einem frustrierten Frank Rosin, dem Restauranttester, beraten und gerettet werden müssen. Außerdem ist meine Mission ja eine ganz andere. Nämlich die, tierleidfreie Rezepte zu entwickeln, die überzeugen, auch ohne Fleisch- und Milchprodukte sein kulinarisches Glück zu finden, groß aufkochen zu können, Gäste zu bewirten.
Orientalischer Gemüseeintopf aus Tomaten und Paprika, der an Shakshuka erinnert
In diese Rubrik reiht sich ganz sicher diese orientalische Gemüsesuppe ein. Wir haben dieses Gericht ähnlich in einem kleinen aber feinen veganen Café in Hamburg gegessen. Mit Hummus, einer interessanten Gewürzmischung und Sauerteigbrot angerichtet. Auf der Karte als Tomatensauce mit diversen Beigaben angeboten. Geht auch als Tomatensuppe durch. Hatte was von ‚Kitchen Impossible‘, der Sendung mit Tim Mälzer, in der er sich mit einem zweiten Koch ein Duell liefert. Wer ein ihm jeweils unbekanntes Gericht, meist aus einem anderen Land, ohne zu wissen wie es heißt oder was die Zutaten sind, so originalgetreu wie möglich nachkochen kann.
Ich erinnerte mich aufgrund der Komponenten, die ich herausschmecken konnte, diese einmal in einem Rezept zu ‚Shakshuka‘ gelesen zu haben. Einer Spezialität der nordafrikanischen und israelischen Küche. Aus dem Arabischen übersetzt bedeutet „shakschuka“ in etwa „Mischung“. Trifft es gut. Denn im Original setzt sich das Gericht aus einer Tomatensauce, Chilischoten, Zwiebeln und pochierten Eiern zusammen.
Perfekte Suppeneinlagen: die Gewürzwischung ‚Dukkah‘ und Hummus
Wer mich und meine Rezepte schon eine Weile kennt, weiß, dass ich Eier für eine Zutat halte, die am leichtesten zu ersetzen ist. Oder die man einfach weglassen kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bereits zu meinen vegetarischen Zeiten die Eier in dieser Interpretation des orientalischen Klassikers einfach ignoriert hätte. Weil sie nichts für den Geschmack tun. Das geht besser, dass man diese Tomatensuppe geschmacklich als auch farblich aufpeppt. Mit Hummus zum Beispiel, einer orientalischen Kichererbsencreme. Und mit einer selbstgemachten Nuss- und Gewürzwischung, die sich Dukkah nennt. Gerade zum ersten Mal in Hamburg davon gehört und probiert, seitdem ein fester Bestandteil meiner liebsten Kochhelferlein: Dukkah. Ein ägyptisches und nahöstliches Gewürz, das aus einer Mischung von Kräutern, Nüssen und Gewürzen besteht. Normalerweise wird es als Dip mit Brot oder frischem Gemüse für eine Vorspeise verwendet. Fehlt meinen Gerichten noch etwas Raffinesse, kommt ein Teelöffel davon zum Einsatz.
So reiht sich seit nunmehr drei Jahren, seit ich mich vegan ernähre, eine Neuentdeckung an die andere. Es kann außergewöhnlich inspirierend und erfüllend sein, offen und achtsam zu sein. Alte, ausgetretene Pfade zu verlassen und damit sogar Gutes zu tun. Nicht nur eine Bereicherung oder ein Benefit für das eigene Wohlbefinden, sondern vor allem ein ganz wichtiger Beitrag zu einer besseren Welt! Die tierleidfreie Variante des Kochens für sich zu entdecken.
Rezept für Orientalischer Gemüseeintopf mit Hummus und Dukkah
Rezept für 2 Personen
Zutaten:
Für den Gemüseeintopf
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
1 rote Paprikaschote
2 EL Olivenöl
1 EL Tomatenmark
1 TL getrocknete Chiliflocken (wahlweise auch Harissa oder eine andere scharfe Würzpaste)
Für den Hummus die Kichererbsen abschütten, den Saft auffangen. Die Kichererbsen mit etwas Flüssigkeit, der Sesampaste, dem Zitronensaft, der geschälten Knoblauchzehe, dem Meersalz, Kreuzkümmel und einem kräftigen Schuss Olivenöl pürieren. So lange, bis die Masse cremig ist und glänzt. Sollte sie zu fest sein, noch etwas von der Kichererbsen-Flüssigkeit zugeben. Unbedingt abschmecken und gegebenenfalls mit Meersalz, Kreuzkümmel oder Zitronensaft nachwürzen.
Für die Würzmischung Dukkah die Haselnüsse und Cashewkerne in einem Multizerkleinerer nicht zu fein hacken. Mit den Pinienkernen und hellen Sesamsamen in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Kreuzkümmel, Koriander und Pfefferkörner in einer Pfanne ohne Fett rösten, etwas abkühlen lassen und in einem Mörser so fein wie möglich zerstoßen. Nuss- und Gewürzmischung mit Paprika, Salz, Oregano und schwarzem Sesamöl mischen und in einem gut verschließbaren Behältnis aufbewahren.
Für den Gemüseeintopf die Zwiebeln schälen, halbieren und in schmale Streifen schneiden. Den Knoblauch schälen und grob hacken. Die Paprikaschote, halbieren, entkernen, in Streifen schneiden und würfeln. Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebeln darin glasig dünsten. Paprika und Knoblauch dazugeben und bei mittlerer Hitze schmoren. Tomatenmark, Chiliflocken, die beiden Paprikapulver und Kreuzkümmel unterrühren und kurz zusammen anschwitzen. Mit den Dosentomaten ablöschen und für etwa 10 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Petersilie hacken unterheben. Den Gemüseeintopf in eine Suppenschale geben, mit 1 Esslöffel Hummus und 1 Teelöffel Dukkah anrichten. Perfekt dazu: eine Scheibe Sauerteigbrot.
Saftige Pancakes mit Schokoladensauce
Ja, essen kann glücklich machen. Sogar trösten, dann ist es ein vielgerühmtes Soulfood, ein Seelenessen. Habe es gerade selbst erlebt. Ich erinnere mich nicht, wann ein Essen meine Gefühlswelt zuletzt so beeinflusst hat. Zum Guten natürlich. Dabei waren Pancakes bislang weit außerhalb meiner Aufmerksamkeit. Waren in der Rubrik amerikanisches Kinderessen abgelegt – Pancakes, klassisch angerichtet mit Ahornsirup. Ich weiß nicht wirklich warum, weil ich Pfannkuchen grundsätzlich mag, wie mein Rezept für Apfelpfannkuchen beweist.
Wegen eines traurigen und emotional sehr aufrührenden Anlasses waren wir für ein paar Tage in Hamburg. Dass es in einer Millionenstadt, noch dazu einer weltoffenen Hafenstadt, die Qual der Wahl an veganen Restaurants, Bistros und Cafés gibt, hat mich bereits im Vorfeld etwas beruhigt. In jedem Stadtteil und sogar gleich um die Ecke. Wenigstens für einen kurzen Augenblick abschalten, nicht nach den Zutaten fragen müssen, unter Gleichgesinnten sein.
Pancakes mit Schokoladensauce und Früchten
Theorie und Praxis haben sehr gut zusammengepasst. Wir hatten immer die richtige Wahl getroffen. In schönen Lokalitäten in gediegenen Stadtteilen, gut und entspannt gegessen.
Ein Frühstück bleibt mir in besonderer Erinnerung. Weshalb ich bereits während des Genießens entschlossen habe, dass Pancakes mein nächstes Rezepte-Projekt würden. Ein sehr gemütliches und gepflegtes Café, mit auffällig angenehmen und entspannten Menschen. Begrüßt wurden wir sehr fröhlich und interessiert von einem kleinen, süßen Hund. Er wurde uns von der Kellnerin als Feel-good-Manager vorgestellt und er hat seinen Job mehr als gut gemacht.
Ich hatte Lust auf etwas Süßes. Da blieben für mich nur die Pancakes, die ich zunächst etwas halbherzig geordert hatte. Mal wieder der beste Beweis dafür, dass es besser ist, keine Erwartungen zu haben, weil es dann fast immer ganz anders kommt. Bei mir zumindest. Der Teller, der mir serviert wurde sah noch sehr viel hübscher und appetitlicher aus, als auf meinen Fotos hier. Ein imposanter Stapel aus dicken Pancakes, mit reichlich frischem, bunten Obst und einer Schale Schokoladensauce. Kein Ahornsirup, das hat mich erleichtert, weil mit dem kanadischen Klassiker alles einfach nur noch viel zu süß schmeckt. Mit jedem Bissen, so intensiv habe ich das noch nie erlebt, ging es mir besser und meine Lebensenergie und Zuversicht kehrten zurück. Dieses Frühstück wird mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben.
Saftige Pancakes-Variante mit Blaubeeren
Ich bin glücklich, diesen Moment mit diesem Rezept in Stein zu meißeln. Denn auf ewig werden die Pancakes mich daran erinnern, wie wichtig es ist, sich wohlzufühlen. Etwas zu finden, das den Schalter umlegen kann. Für mich war es genau dieses Frühstück, flankiert von einem Empfangschef auf vier Beinen, sehr angenehmen Menschen, die ringsum an ihren Tischen saßen. Ein Vater, der sich liebevoll mit seinem Kind beschäftigt hat, drei Freundinnen ins Gespräch vertieft, ein älterer Herr, der die Zeitung las. Schließlich an einem weiteren Tisch mein Mann und ich, dankbar für dieses beruhigende Ambiente und unsere Köstlichkeiten auf unseren Tellern.
Rezept für Saftige Pancakes mit Schokoladensauce
Für 8 Stück (2 Personen)
Zutaten:
Für die Pancakes
150 Gramm Dinkelmehl (Typ 630)
2 TL Backpulver
1 Prise Salz
140 ml Pflanzenmilch
50 ml Mineralwasser
1 EL Agavendicksaft
Sonnenblumenöl zum Braten
Für die Schokoladensauce
20 Gramm Kakaopulver
20 Gramm Ahornsirup
50 ml Pflanzenmilch
optional: 1 EL Mandellikör
Als Beilage
Früchte und Beeren der Saison
Zubereitung:
Für die Schokoladensauce Kakaopulver, Pflanzenmilch, Ahornsirup und Mandellikör miteinander verquirlen.
Für die Pfannkuchen Mehl und Backpulver mischen, Salz, Pflanzenmilch, Mineralwasser und Agavendicksaft dazugeben und den Teig glattrühren.
Etwas Sonnenblumenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen. 3 EL Teig in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze anbraten. Wenden, wenn die komplette Masse von oben ersichtlich leicht angegart ist, dann können die kleinen Küchlein nicht mehr auslaufen. Je nach Größe der Pfanne passen vier Pfannkuchen gleichzeitig nebeneinander.
Pfannkuchen mit Obst anrichten und mit der Schokosauce sofort servieren.
Variante mit Blaubeeren: einfach ein paar Beeren auf den flüssigen Pfannkuchen verteilen. Gibt man sie vorher in den Teig, läuft er zu den Seiten nicht rund aus.
Gebackene Burritos mit schwarzen Bohnen, Guacamole und Salsa
Wraps sind mittlerweile als schneller Snack unverzichtbar und genauso beliebt wie ein Sandwich oder belegtes Brötchen. Es gibt sie in unzähligen Varianten im Supermarkt, in der Bäckerei oder in der Fastford-Kette. Die Grenzen von Wrap, Tortilla oder Burrito sind fließend und für mich immer etwas verwirrend. Diese Köstlichkeit hier nenne ich aber eindeutig Burrito. Ein Burrito ist nämlich laut Definition eine gefüllte Tortilla aus Weizenmehl und ein Gericht aus der mexikanischen und Tex-Mex-Küche. Schwarze Bohnen, scharfe Salsa und reichlich Guacamole – mehr Mexiko und Tex-Mex gehen nicht.
Gebackener Burrito mit schwarzen Bohnen
Was mich allerdings immer stört, dass die Wraps kalt sind. Kalt schmecken sie mir beim zweiten Bissen meist nicht mehr und es ist einzig der Hunger, weshalb man sie dann doch aufisst.
Selbst mein Tortilla-Rezept hat den Haken, dass man einige Vorkehrungen treffen muss, dass man das Gericht warm zu sich nimmt: vorgewärmter Teller, Fladen direkt aus dem Backofen, Bohnen kommen in der Pfanne heiß auf den Tisch. Durch den Salat, das Gemüse und die Guacamole wird das Ergebnis dann doch wieder kalt.
Knusprig gebackene Burritos frisch aus der Pfanne
Die ultimative Lösung: ist der Burrito mit allen Zutaten gefüllt und fachmännisch aufgewickelt, kommt er in die Pfanne und wärmt sich dort für ein Weilchen auf. Zuerst bei geringer Temperatur, zum Schluss wird er bei mittlerer Hitze gebacken, bis er eine goldgelbe Farbe bekommt. Ein Gedicht. So entfalten sich die herrlichen Aromen sehr viel besser, wodurch man ein komplett anderes Geschmackserlebnis hat. Ein Essen, das glücklich macht!
Man kann es sich einfach machen. Das heißt, man kauft die Tortillas fertig (gibt es in jedem Supermarkt), hat Salsa auf Vorrat. Dann muss man nur noch schnell die Guacamole zubereiten (frisch schmeckt sie am besten), die Bohnen würzen und etwas Salat und anderes Gemüse schnippeln. Ab in die Pfanne damit und innerhalb von maximal 20 Minuten ist der Hochgenuss verzehrbereit.
Tortillas selber machen oder kaufen – das ist hier die Frage
Man kann den Burrito aber auch zelebrieren, den Tortilla selber machen. Das ist ganz einfach, dauert aber dafür ein paar Minuten länger. Hat den Vorteil, dass man noch ein paar Kräuter, Leinsamen oder Sesamöl in den Teig kneten kann. Die Salsa geht im Prinzip ebenso unkompliziert, sie braucht jedoch zusätzlich ein Weilchen, bis sie geköchelt ist. Da man sie zu vielen Gerichten reichen kann, habe ich immer einen kleinen Vorrat im Kühlschrank. Hält sich locker zwei bis drei Wochen.
Wie auch immer, ob schnell oder aufwändig, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zusammen mit einem frischen Salat ein Hochgenuss. Nirgendwo anders möchte man sein, nichts anderes möchte man gerade tun als am heimischen Tisch, mit seinem Lieblingsmenschen gegenüber sitzend, diesen köstlichen Burrito verspeisen.
Rezept für Gebackene Burritos mit schwarzen Bohnen, Guacamole und Salsa
Für 4 Personen
Zutaten:
4 Tortillas (Teig auf 25 cm, statt 20 cm, Durchmesser ausrollen)
Die Bohnen in ein Sieb abgießen und sorgfältig unter fließendem Wasser waschen. In einer Schüssel mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, dem zweierlei Paprikapulver und Limettensaft würzen.
Zwiebel halbieren und in dünne Streifen schneiden, Champignons in Scheiben hobeln, Mangoldblätter waschen.
Tortilla wie eine Pizza vorbereiten: zuerst Guacamole großflächig auf dem Fladen verstreichen, den Rand dabei etwa 2 Zentimeter aussparen. Mangoldblätter, zwei gehäufte Esslöffel Bohnen, Tomaten, Champignons und Zwiebeln gleichmäßig verteilen.
Zuerst die Seiten jeweils etwa 3 Zentimeter einschlagen, dann von unten her aufrollen. Fest, aber nicht so, dass die Füllung herausquillt. Fast am Ende angekommen, mit einem Messerrücken die Füllung in den Burrito schieben, damit der obere Rand freibleibt und sich der Burrito verschließen lässt. Aufpassen, dass die seitlichen Ränder nicht aufspringen.
Eine beschichtete Pfanne auf kleiner Flamme gut vorheizen, Öl braucht es nicht. Die Burritos mit der Naht nach unten hineinlegen, für mindestens 5 Minuten backen lassen, das verschließt die Kanten. Wenden und weitere 5 Minuten braten. Sollte der Teig noch keine Bräunung haben, die Hitze erhöhen. Das kommt immer auf den Herd und die Pfanne an, ist aber kein Hexenwerk und geht nach Gefühl.
Mittig schräg durchschneiden und mit einem Schälchen Salsa und einem bunten Salat servieren.
Geflochtener Nusskranz nach Großmutter Art
Ich kann nicht sagen, warum ich mich so lange nicht an diesem wunderbaren Hefegebäck versucht habe. Das ich immer so sehr geliebt habe, weil meine Oma den weltbesten gefüllten Hefekranz gebacken hat. Ich denke oft daran, wie ich als Kind neben ihr am Küchentisch stand und ihr beim Zubereiten zugesehen habe. Ich weiß das noch wie heute.
DER Lieblingskuchen meiner Kindheit: gefüllter Nusszopf
Wie sie ihn ohne ein Rezept gebacken hat, ohne auch nur eine Zutat abzuwiegen. Das kann ich bis heute nicht, nach Augenmaß backen. Kochen schon, aber nicht backen. Ich kann improvisieren, Zutaten variieren, die Mengen etwas anpassen, bis die Konsistenz passt – immerhin. Der Hefeteig wurde dünn ausgerollt. Natürlich ohne Zollstock, einfach nach Gefühl. Schließlich mit flüssiger Margarine, Nüssen, Kakao, Zucker und Rosinen belegt, aufgerollt und ab damit in den Ofen.
Keine Frage, warm schmeckte der Nusskranz am besten. So ist das nun mal mit Hefegebäck. Sollte morgens gebacken, spätestens am Nachmittag gegessen werden. Den Rest kann man einfrieren oder am nächsten Tag noch mal kurz aufbacken. Da wird jeder seine Methode haben. Es gibt durchaus ein paar Kuchen in meinem Repertoire, die von Tag zu Tag noch besser schmecken und sogar saftiger werden. Allen voran mein Schokoladenkuchen mit Birnen oder der Russische Zupfkuchen. Aber Hefegebäck gehört definitiv nicht dazu.
Gefüllter Hefekranz mit Nussfüllung
Letzte Woche gab es auf Facebook die Frage, welcher Kuchen uns an unsere Kindheit erinnern würde. Ich musste nicht lange überlegen, sofort kam mir der gefüllte Hefekranz meiner Großmutter in den Sinn. Gleichzeitig dachte ich daran, wie oft Rezepte in Kochbüchern oder im Internet als „Großmutter Art“ angepriesen werden. Lange hat mich dieser Zusatz in den Bann gezogen, lange war er der zündende Funke, warum ich mich für ein Rezept entschieden habe. Irgendwann kam die Ernüchterung und die Erkenntnis, dass man viel behaupten kann, wenn der Tag nur lang genug ist oder was die Suchmaschinenoptimierung eben so vorgibt. Das Ergebnis hat mich selten bis nie überzeugt. Oder die Großmütter konnten nicht backen. Na ja, schließlich sind die Geschmäcker auch verschieden.
Trotzdem lehne ich mich jetzt einmal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass meine Rezepte halten, was sie versprechen und zumindest das Gesamtprädikat ‚gut‘ erhalten. So auch meine Variante eines mit Nüssen gefüllten Hefekranzes. Bereits nach dem zweiten Versuch war ich überzeugt. Ich hatte schließlich noch einen ordentlichen Schuss Mandellikör in die Nussmasse gegeben. Das machte sie geschmeidiger und perfektionierte den Geschmack.
Saftiger Nusskranz mit Mandellikör
Geschmäcker verändern sich. Es gibt leider keine Möglichkeit, das Original mit meinem Nachbau zu vergleichen. Meine Großmutter ist schon lange verstorben, ein Rezept existiert nicht. Es muss als Urteil genügen, dass ich am Samstag Nachmittag, als ich das erste, noch lauwarme Stück kostete, für zumindest einen kurzen Moment sehr glücklich war. Sogar mein Mann meinte, dass ihm dieser Nusskranz so gut schmecken würde, wie noch keiner zuvor.
Ich meine mich zu erinnern, dass meine Großmutter ein Ei im Hefeteig verarbeitet hatte. Braucht man nicht, würde sie bestimmt nicht vermissen oder bemängeln. Ansonsten sind Mandeln und Haselnüsse in verschiedener Form in der Nussmasse enthalten, reichlich Kakao, geschmolzene Margarine, Puderzucker, Kakao Nibs (gehackte Kakaobohnen) für den extra Schokogeschmack und ein ordentlicher Schuss Mandellikör, der die Masse so schön streichfähig macht.
Schließlich habe ich den Kranz nicht nur aufgerollt, sondern die Rolle in der Länge mit einem Messer geteilt und die beiden Teigstränge schließlich im Wechsel übereinandergelegt. Dadurch verteilt sich die Nussmasse so schön an der Oberfläche. Der tiefere Sinn erschließt sich spätestens beim Machen. Zum Schluss habe ich den rohen Kranz mit Pflanzenmilch bestrichen und mit etwa einem Esslöffel Rohrohrzucker bestreut. Das macht eine schöne Kruste.
Rezept für Geflochtener Nusskranz nach Großmutter Art
Zutaten:
Für den Hefeteig
400 g Dinkelmehl (Typ 630)
1/4 TL Salz
60 g Zucker
200 ml Pflanzenmilch
1/2 Würfel frische Hefe
60 g Margarine
Für die Nussfüllung
100 Gramm gemahlene Haselnüsse
100 Gramm gemahlene Mandeln
100 Gramm gehackte Haselnüsse oder Haselnusskrokant
50 Gramm Puderzucker
50 Gramm Kakao Nibs
2 EL Kakao
1 TL Zimt
125 Gramm Margarine
Mandellikör (optional)
Für die Kruste:
100 ml Pflanzenmilch
1 EL Rohrohrzucker
Zubereitung:
Für den Hefeteig Mehl, Salz und 50 g Zucker in einer Schüssel mischen. Milch lauwarm erwärmen. In die Mehlmischung eine Mulde graben, die Hefe hineinbröckeln, mit dem Rest Zucker und etwa 50 ml Milch zu einem kleinen Vorteig verrühren, 10 Minuten ruhen lassen. In der restlichen Milch die Margarine schmelzen. Die Milch zur Mehlmischung geben und per Hand oder mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten. Etwa 45 Minuten zugedeckt an einem warmen Ort ruhen lassen.
Für die Nussmasse Margarine schmelzen. Nüsse, Puderzucker, Kakao, Kakao Nibs und Zimt mischen, Margarine und Mandellikör dazugeben und cremig rühren.
Den Hefeteig noch einmal gründlich kneten und auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen (etwa 30 x 50 cm). Die Nussmasse darauf verteilen und rundherum einen Rand von 2 cm frei lassen. Den Teig von der schmalen Seite beginnend aufrollen. Die Roulade der Länge nach mittig aufschneiden und die beiden Teigstränge immer im Wechsel übereinander legen. Die Kanten an Anfang und Ende festdrücken. Den Zopf zu einem Kranz zusammenfügen und die Enden miteinander verblenden.
Etwa 30 Minuten erneut an einem warmen Ort gehen lassen. Mit Pflanzenmilch bestreichen und darüber den Zucker streuen.
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Auf der 2. Schiene von unten ungefähr 30 Minuten backen und im ausgeschalteten Ofen etwas ruhen lassen.
Auf einem Kuchengitter auskühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.
Weiße Bohnen auf die indische Art
Grundsätzlich polarisiere ich, wenn ich sage, dass ich mir keine Sorgen um meine Gesundheit machen würde. Sich vegan zu ernähren, ist für viele nämlich gleichbedeutend mit Mangelernährung. Wahrscheinlich findet meine Sorglosigkeit darin ihre Begründung, dass ich mir nicht im entferntesten vorstellen kann, was andere sich unter veganer Ernährung vorstellen. Über Ersatzprodukte, die dem mit Tierleid verbundenen Original in Aussehen und Geschmack sehr nahe kommen, kursieren unzählige Gerüchte. Spielte man Mäuschen in unserem Kühlschrank wäre man wahrscheinlich verblüfft, dass sich dort kaum welche tummeln. Das hat aber nichts damit zu tun, dass Ersatzprodukte für ungesund und voller chemischer Zusatzstoffe gehalten werden. Eher bin ich ein Selbermacher. Als großer Freund der schnellen Küche, fast alle Rezepte meines Blogs belegen diesen für mich wichtigen Fakt, bereite ich mir innerhalb weniger Minuten einen Teller Pasta, einen Toast mit Guacamole und Pilzen oder eine Suppe zu, wenn ich hungrig bin. Würde auch nicht viel schneller gehen, ein veganes Schnitzel in die Pfanne zu hauen…
Weiße Bohnen mit Tomaten und Indischen Gewürzen
Ich finde Ersatzprodukte ganz großartig und sie werden immer besser. Sollte eher zu denken geben, dass es mit pflanzlichen Zutaten gelingt, Hackfleisch, Hühnerteile, Fischstäbchen, Leberwurst oder Salami täuschend echt zu imitieren. Was alleine zählt, ist die Mission. Jedes Nahrungsmittel, für das kein unschuldiges Tier sein Leben geben musste, hat seine absolute Daseinsberechtigung.
Ich würde ja gerne mal bei einem der leidenschaftlichen Kritiker spionieren. Was sich dort so auf den Tellern findet und in den Mündern landet. Glaubte man ihnen, natürlich nur Obst und Gemüse aus biologischem Anbau. Fleisch vom Bauern des Vertrauens, der seine Tiere so sehr liebt, dass er sie sogar alle bei ihrem Namen nennt. Bei dieser Gelegenheit frage ich mich immer öfter, ob es wirklich humaner ist, glückliche Tiere zu töten…
Nun bin ich weder Rohköstler, Zuckergegner noch Mehlverächter. Für diese Nischen gibt es andere Rezepte und wahre Experten. Ich bin leidenschaftlicher Genießer. Mit Maß und Ziel. Nichts in Unmengen oder mit Unvernunft. Mal ein Stück Kuchen, ich liebe Brot und Brötchen. Dafür liebe ich aber auch Gemüse und Obst… Selbstverständlich weiß ich, dass ich auf Proteinquellen achten muss. Diese stecken in Getreide und Mehlen, Nüssen und Kernen, Hülsenfrüchten und Gemüse. Wo ist also das Problem?
Bohnen sind wertvolle Eiweißquellen
Womit ich beim Thema bin. Denn weiße Bohnen zum Beispiel sind eine wertvolle Eiweißquelle, enthalten sogar B-Vitamine wie Thiamin, Riboflavin und Folsäure. Hülsenfrüchte sind quasi das Fleisch des Veganers. Dafür sprechen viele andere Bohnengerichte auf meinen Blog, zum Beispiel Bohnen-Süßkartoffel-Chilli, Tortillas mit Kidneybohnen, Ful oder Kartoffel-Bohnesalat. Hier nun ein schnelles, einfaches und deftiges Bohnen-Gericht aus der indischen Küche, mit dem man kulinarisch und gesundheitlich auf der sicheren Seite ist.
Für alle Bohnen gilt übrigens: niemals roh essen. Bohnen enthalten den Stoff Phasin, der zu Verdauungsstörungen führen kann und der durch Kochen unschädlich gemacht wird. Verwendet man getrocknete Bohnen, sollte man das Einweichwasser nicht weiterverwenden. Bereits gegarte Bohnen aus Dose oder Glas abschütten und gründlich mit Wasser abbrausen – so sind sie sehr viel bekömmlicher.
Rezept für Weiße Bohnen auf die indische Art
Für 4 Personen
Zutaten:
2 Dosen oder Gläser weiße Bohnen à 400 Gramm
1 große rote Zwiebel
2 Dosen stückige Tomaten à 400 Gramm
4 EL Olivenöl
2 TL Kurkuma (gemahlen)
2 TL Koriander (gemahlen)
1 TL geräucherte Chiliflocken
1 TL Garam Masala (indische Gewürzmischung)
1 Bund Petersilie
Zubereitung:
Bohnen abgießen und unter fließendem Wasser gründlich abbrausen. Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden.
Öl erhitzen und die Zwiebel darin goldbraun anbraten. Tomaten in die Pfanne schütten und aufkochen. Kurkuma, Koriander, Chiliflocken und Garam Masala dazugeben und unterrühren.
Die Bohnen in die Tomatensauce geben und 5 Minuten köcheln. Wer es gerne flüssig mag, gibt noch etwas Brühe dazu.
Petersilie waschen, trocknen, grob hacken und kurz vorm Anrichten unter die Bohnen rühren.
Dazu passen Reis, Kartoffeln (z.B. Salzkartoffeln mit Zitronensaft und Knoblauch) oder Brot.
Saftige Lasagne mit Linsen, Béchamel und Tomaten-Gemüse-Soße
Mal wieder an einem Klassiker und Lieblingsgericht getüftelt. Lasagne gehörte nie wirklich zu meinen Leibspeisen. Schmeckte mir nicht ‚besonders‘ genug. Lediglich ein kunterbunter Mischmasch aus Soßen und Teigschichten. Weshalb sie seit Jahren nicht auf meinem Speiseplan stand.
Nun hatte ich aber Lust auf einen Auflauf, den gibt es noch gar nicht in meinem Rezepte-Repertoire. Da fiel mir eine Lasagne ein, deren viele Schichten und Komponenten ganz einfach nur so zubereitet werden müssen, dass es auch meinem Anspruch von Genuss und Raffinesse entspricht.
Saftige Linsenlasagne mit aromatischer Gemüse-Tomaten-Soße
Das traditionelle Hackfleisch habe ich durch Berglinsen ersetzt. Sie zerkochen nicht und behalten einen leichten Biss. Statt Speck gibt es bei mir wie immer getrocknete Tomaten. Die Béchamel und die Tomatensoße müssen für sich gesehen jeweils außergewöhnlich gut schmecken, ein besonderes Aroma haben. So habe ich die Hafermilch, die die Basis für meine Béchamel ist, zunächst mit Gewürzen und Gemüse aufgekocht und eine Weile ziehen lassen. Für die Tomatensauce habe ich Gemüse zu einem Brei gerieben, diesen in der Pfanne reduziert und schließlich mit Dosentomaten zu der besten Tomatensoße verarbeitet, die ich jemals gegessen habe. Sie werde ich in dieser Zubereitung auch für meine Pfannenpizza oder einfach nur so zu Pasta hernehmen. Alkohol ist oft das erste Mittel meiner Mal, wenn es um einen intensiven und eigenen Geschmack geht. Deshalb habe ich die Linsen, nachdem ich sie gegart hatte, in Schalotten und Olivenöl angebraten und mit einem trockenen Rotwein abgelöscht.
Ich kann nicht beschreiben, was es für ein Gefühl ist, wenn ich nach einem Testkochen oder -backen, das Ergebnis zum ersten Mal probiere. Manchmal klaffen meine Theorie und die Praxis weit auseinander, aber hier bin ich vor Begeisterung wirklich fast vom Stuhl gefallen.
Ich habe mir sehr viel Mühe mit dem Abschmecken gegeben. Bei jeder einzelnen Komponente. Deshalb ist es für mich nicht ganz einfach, Mengenangaben zu machen, weil Geschmack sehr individuell ist. Oder der Schärfegrad. Oder auch die Konsistenz. Jedes Salz- oder Pfefferkörnchen macht den Unterschied. Ein Prise Muskatnuss mehr in der Béchamel. Oregano bei den Linsen. Auch die Qualität des Salzes spielt eine Rolle. Ich verwende auf Empfehlung ein sehr gutes Kräutersalz. Wann immer noch das gewisse Etwas fehlt, so hilft dieses Kräutersalz.
Lasagne aus Berglinsen, Hafermilch-Béchamel und Gemüse-Tomaten-Sugo
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn Gäste erwartet werden. Oder gerade WENN Gäste im Anmarsch sind. Lasagne lässt sich außerdem sehr gut vorbereiten. Kann gerne noch ein paar Stunden roh durchziehen, bevor man sie in den Backofen schiebt. Dazu noch ein bunter, knackiger Salat und keine Wünsche bleiben mehr offen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Omnivore es nicht merken werden, dass sie hier eine vegane Lasagne essen. Besser geht es nicht, um mit Vorurteilen und Klischees aufzuräumen. Besser kann man nicht für die Tiere einstehen. Meine Art von Aktivismus, mich in der Hauptsache der Entwicklung von wohlschmeckenden Rezepten zu widmen. Nicht weil ich glänzen, sondern den Tieren helfen möchte, ihr Leben zu behalten und die Massentierhaltung zu beenden.
Rezept für Saftige Lasagne mit Linsen, Béchamel und Tomaten-Gemüse-Soße
Rezept für 4 Personen
Zutaten:
Für die Linsen
200 Gramm Berglinsen
25 g getrocknete Tomaten
150 ml Rotwein, trocken
2 Schalotten (klein gewürfelt)
2 EL Olivenöl
Für die Tomaten-Gemüse-Soße
2 Karotten
2 Stück Stangensellerie
1 Zucchini
1 rote Paprika
1 rote Zwiebel
2 Dosen Tomaten (stückig), à 400 Gramm
2 EL Olivenöl
Chiliflocken
Oregano, gerebelt
Für die Béchamel
900 ml Hafermilch
kleines Stück Sellerieknolle
1 Karotte (in grobe Stücke geschnitten)
1 Zwiebel (in dicke Scheiben geteilt)
1 Lorbeerblatt
1 TL Pfefferkörner
100 Gramm Margarine
75 Gramm Mehl
Zum Schichten
12 -15 ofenfertige Lasagneblätter
Zubereitung:
Die Linsen nach Packungsanleitung garen.
Für die Béchamelsauce die Hafermilch in einen Topf geben, die vorbereiteten Stücke von Zwiebel, Karotte, Sellerie, Pfefferkörner und Lorbeerblatt hinzufügen. Langsam zum Kochen bringen. Dann von der Hitze nehmen, zudecken und mindestens 15 Minuten ziehen lassen.
Für die Tomatensoße die Karotte, Selleriestangen, Zucchini, Paprika und Zwiebel mit der Gemüsereibe sehr fein reiben – zu einer Konsistenz, ähnlich eines Breis. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen, den Gemüsebrei dazugeben und so lange reduzieren, bis alle Flüssigkeit verdampft ist. Zurück bleibt das geballte Gemüsearoma. Die Dosentomaten unterrühren, kurz aufkochen lassen, mit Oregano, (Kräuter)Salz und Chili abschmecken. Je flüssiger die Sauce, desto saftiger die Lasagne später.
Die Linsen in Olivenöl und Schalotten kurz anbraten, getrocknete Tomatenstückchen dazugeben. Mit Rotwein ablöschen und mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer würzen.
Die Linsen unter die Tomaten-Gemüse-Soße mischen.
Béchamel-Soße zubereiten: Die gezogene Milch durch ein Sieb in eine Schüssel abgießen. Die Margarine in einem Topf zerlassen, das Mehl hineingeben und auf niedriger Temperatur eine gute Minute köcheln. Dabei mit einem Schneebesen ständig rühren. Den Topf von der Hitze nehmen und nach und nach die Milch einrühren, sodass keine Klümpchen entstehen. Langsam bis zum Kochen erhitzen und weitere 2 Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen, bis die Soße eindickt. Mit Salz oder Brühe, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
Eine feuerfeste Form mit Olivenöl einfetten. Ein Drittel der Linsen-Tomatenmasse auf den Grund der Form verteilen. Mit 4 bis 5 Streifen Lasagne bedecken und ein Drittel der Béchamel-Soße drübergeben. Diese Schichtung noch zweimal wiederholen, wobei mit der Béchamel-Soße abgeschlossen wird, die die Lasagneplatten vollständig bedecken soll.
Im Ofen bei 180 Grad ungefähr 45 Minuten backen. Beziehungsweise bis eine goldgelbe Bräune erreicht ist und die Soße appetitlich brodelt.
3 Jahre perfekt unperfekter Paul
Der sagenumwobene 3. Geburtstag eines Hovawarts – heute ist es so weit. Unser Paulchen feiert seinen 3. Geburtstag. Endlich? Gott sei Dank? Geschafft? Aus dem pubertierenden Teenager ist ein erwachsener Mann geworden?
Aller guten Dinge sind 3 – oder etwa nicht?
Ich gebe zu, dass ich ganz zu Anfang diesen Tag herbeigesehnt hatte. Paul war so ganz anders als all seine Vorgänger. Lebendiger, um es vorsichtig zu formulieren. Jetzt bin ich fast ein wenig traurig. Paul ist SCHON 3 Jahre alt! 3 Jahre! Wo ist die Zeit geblieben? Eben haben wir doch erst den süßen, kleinen, zerzausten, schwarzen Wollknäuel aus dem Tierheim geholt. Schlafen wollte ich manchmal nicht, weil ich keine Sekunde von der wunderschönsten Zeit mit meinem Hundebaby verpassen wollte. Man konnte Paul förmlich beim Wachsen zusehen.
Paul am Tag seines Einzugs vor knapp 3 Jahren, 10 Wochen alt
‚Mit 3 Jahren wird der Hovawart langsam erwachsen, wird er ruhiger. Bis dahin braucht man starke Nerven und vor allem eine strenge Hand und konsequente Erziehung‘ – so zumindest alle Hovawart-Ratgeber in menschlicher oder literarischer Form.
Letztes Jahr habe ich mich an dieser Stelle gefragt, was ich ich wohl heute über Pauls Entwicklung schreiben werde. Jetzt frage ich mich, wie es wohl nächstes Jahr sein wird. Noch besser? Noch zauberhafter? Denn gerade befindet sich Paul in einer fast magischen Metamorphose. Wie von Zauberhand lösen sich Knoten. Wenn man es denn überhaupt Knoten nennen kann. Wobei ich nicht wirklich weiß, ob sie sich bei Paul oder bei mir lösen. Ich war das Problem. Paul war einfach die ganze Zeit nur Hund, wird und darf es auch für den Rest seines Lebens bleiben.
Das Selbstbewusstsein hat einen Namen: PAUL
Lehrjahre – aber nicht für Paul!
Nicht Paul hat gelernt oder musste lernen, ICH musste. Paul ist und war die ganze Zeit nur er selbst und damit perfekt.
Gerade bin ich dieser Seele von Hund unendlich dankbar, dass sie wie ein „Stoßdämpfer“ meine kritischen Blicke, meine in Falten gelegte Stirn einfach nicht beachtet hat. Stattdessen hat Paul mir jeden Tag gezeigt, wie großartig er ist. Wie lieb. Wie zuverlässig. Wie lebensfroh. Wie unbeschwert. Wie glücklich.
Paul ist der Typ Hund, der so schnell nicht aus seinem Selbstverständnis gebracht werden kann. Dem ein starker Wille eigen ist, was gerade dem Hovawart nachgesagt wird, seinen Menschen eines Besseren zu belehren. Ich frage mich in letzter Zeit immer öfter, warum die meisten Hundeschulen und -trainer so vehement dagegen sind, den Hund zu vermenschlichen. Holen sie ihn nicht gerade mit ihrer Vorstellung von Gehorsam in die Welt des Menschen? Der Hund soll nicht mehr Hund sein, so schnell wie möglich gesellschaftsfähig gemacht werden. Nicht bellen. Nicht springen. Umgehend auf den Rückruf folgen. Sitz und Platz machen. Bei Fuß laufen. Auf Kommando essen. Sich seine Leckerchen verdienen, die in Dummies oder Baumrinden versteckt sind. Nicht schnüffeln so lange er will, schon gar nicht woran er will. Seine Artgenossen nicht beachten. Nicht eigenständig denken. Oder er tanzt mit seinem Menschen oder macht Yoga. Er muss Bällen und Stöcken hinterherjagen, um die Verbundenheit von Mensch und Hund zu demonstrieren. Es wird zusammen gejoggt und Rad gefahren.
Paul würde das jetzt alles tun, wenn wir es von ihm verlangt hätten. Stattdessen tauchen wir bis heute sehr gerne in seine Welt ein und wissen jetzt, was Paul so alles Spaß macht und womit er sich gerne beschäftigt.
Paul darf einfach nur Hund sein
Weshalb Paul heute kein Hund von der Stange ist! Paul ist maßgeschneidert. Er ist die perfekte Schnittmenge aus eigenem Denken, eigenen Vorlieben und gesellschaftlicher Verträglichkeit. Ich sehe mich dabei in der Rolle des „Migrationshelfers“, den Hund mit den Menschen kompatibel zu machen.
Paul ist so unglaublich kreativ und lebendig. Ich kann aus dem Stegreif 20 seiner selbstgewählten Aktivitäten aufzählen und immer noch kommt Neues dazu. Ein Blick auf unsere Facebook-Reels lohnt sich, sie zeigen Paul bei all seinen liebsten Beschäftigungen. Das habe ich so bei noch keinem unserer Hunde vorher erlebt. Wie auch? Durch das ewige Stöckchengewerfe, so lange sie jung waren, durch das Fußlaufen und Rückrufen, haben wir ihnen zumindest draußen den Raum für eigene Interessen genommen. Das tut mir heute sehr leid für Pauls Vorgänger.
Paul und die Sache mit Michel von Lönneberga
Wie hat Paul sich denn nun entwickelt? Großartig, um es auf den Punkt zu bringen. Am besten beschreibt es ihn, wenn man ihn mit meinem Filmhelden aus Kindheitstagen „Michel von Lönneberga“ vergleicht. Genau so ist Paul. Ein liebenswerter Lausejunge, selbstdenkend und vor allem mit dem Herz am richtigen Fleck. Stets auf der Suche nach einem Abenteuer, dabei sehr ideenreich und immer mit den besten Absichten. Mit wedelnder Rute, sich manchmal überschlagend vor Glück. Wer auch nur ein wenig Hundeverständnis mitbringt, sieht Paul schon von Weitem an, dass da kein Monster herannaht. Insofern halten sich schlechte Erfahrungen mit tobenden Spaziergängern gerade in der letzen Wochen in Grenzen. Sei es, weil Paul mit seiner Schleppleine unterwegs ist oder er immer zuverlässiger im Rückruf ist. Wenn wir ihn überhaupt rufen müssen, weil Paul regelmäßig selbständig unsere Nähe sucht. Um ein Leckerchen oder eine Streicheleinheit abzuholen.
So ganz ist die Pubertät noch nicht abgehakt. Es gibt diese Tage, auch wenn die Zeitabstände immer größer werden, da sind Pauls hübsche Ohren auf Durchzug geschaltet. Verbunden mit der dem Hovawart eigenen überdurchschnittlichen Auffassungsgabe und dem Talent im 360 Grad-Winkel zu schauen wie eine Stubenfliege, flog er unlängst zweimal kurz aufeinander folgendend doch mal wieder davon. Magisch angezogen zum einen von einem jungen, schokoladenbraunen Labradormädchen, das über die Begegnung ebenso erfreut war. Umsonst gesorgt. Denn auf dem Weg, meinen kleinen Räuber einzufangen, legte ich mir passende Entschuldigungsworte zurecht, die sofort von einem freundlichen Frauchen im Keim erstickt wurden. Ganz selig schauten wir unseren beiden Hundekindern noch ein ganzes Weilchen zu, wie sie friedlich miteinander schnupperten und sich abwechselnd voreinander wälzten. Bei der zweiten spontanen Kontaktaufnahme waren weniger die beiden kleinen Hunde erfreut, umso mehr aber ihre Menschen. Auch sie wehrten meine ehrliche Entschuldigung ab, weil sie sich gänzlich entzückt von Pauls Lebensfreude und schließlich von seinem Namen waren – „so ein netter Hund und dann heißt er auch noch Paul“.
Auch wenn mir erst einmal das Herz in die Hose rutscht, wenn Paul seine eigenen Wege geht, so weiß ich aber nur durch diese Erfahrungen, wie herzensgut mein Hund ist. Und dass er, so jung und wild er auch (noch) ist, durchaus richtige Entscheidungen treffen kann.
Paul ist der Größte
Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe
„Gebt den Kindern Liebe,
mehr Liebe und noch mehr Liebe,
dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein.“
So lautet ein berühmtes Zitat der Pipi Langstrumpf-Autorin Astrid Lindgren. Übrigens auch ein Charakter, der Pauls Wesen sehr gut beschreibt – Pipi Langstrumpf. Auf manche vielleicht etwas anstrengend wirkend, aber ausschließlich auf Pfaden wandelnd, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, zumindest zu einem fröhlicheren.
Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, wie es ist, wenn unser einzigartiger Paul angeflitzt kommt, weil er es möchte und ihm danach ist und nicht, weil er muss! Paul macht alles, was auch andere Hunde machen und mit regelmäßigen Trainings gelernt haben. Mit dem feinen Unterschied, dass er es freiwillig und aus eigener Entscheidung heraus tut. Und wir natürlich andere Methoden angewandt haben, wenn man das überhaupt Methode nennen kann. Und es vielleicht auch etwas länger dauert. Paul bestimmt den Zeitpunkt.
Paul bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen – schnüffeln, schnüffeln, schnüffeln
Mit Geduld und Liebe beschreibt man es besser. Wer sonst steht mit seinem pubertierenden und ausdauernden Hund 1 Stunde im strömenden Regen und schaut ihm beim Schauen zu? Nimmt es hin, wenn 37 Kilo geballte Energie in die Leine springen, weil irgendwo ein Objekt der Begierde erspäht wurde? Recherchiert stundenlang im Internet und in aller verfügbarer Literatur nach friedvollen Lösungen, erwünschtes Verhalten zu fördern? Legt sich mit Gott und der Welt an, wenn man unseren gemeinsamen Weg in Frage stellt?
With a little help from my friends
Ich habe das nicht alleine geschafft. Es wäre nicht richtig, diesen für mich sehr wichtigen Aspekt auszusparen. Mit unserem wunderbaren Paul ist sehr viel Gutes in unser Leben gekommen. Neben seiner ansteckenden Lebensfreude, die uns unendlich gut tut, auch die richtigen Menschen. Seit fast einem Jahr haben wir meine liebe Freundin Michèle Roncaglioni an unserer Seite. Sie ist Inhaberin der Sirius-Hundeschule (eine sehr lesenswerte und informative Webseite) in der Schweiz, mit den Schwerpunkten Verhaltensarbeit und Coaching von Mensch mit Hund. Sie kennt Paul über Sprachnachrichten aus meinen ausführlichen Erzählungen und von zahlreichen Videos.
Sie empfahl uns die Schleppleine, mit der unsere Spaziergänge sofort sehr viel entspannter geworden sind. Damit hatten wir vor allem Pauls selbstgewählte Kontaktaufnahmen unter Kontrolle und er hat wiederum ohne zeitraubende Diskussionen oder strenge Kommandos gelernt, mit Hundebegegnungen entspannter zurecht zu kommen. Sieht er einen Hund, dann schaut er ihm nach, sitzend oder liegend. Wir lassen ihm die Zeit, die er braucht, gehen erst weiter, wenn Paul bereit ist. Noch hat Paul eine Individualdistanz, die aber immer kürzer wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns in ein paar Monaten eine Straßenseite genügen wird. Und das alles ohne Training.
Von Michèle haben wir vor allem gelernt, dass weniger mehr ist. Wir trainieren und üben schon lange nicht mehr. Wir freuen uns auf unsere Spaziergänge, reagieren, wenn es nötig ist. Da bekommen wir alle immer mehr Routine und Sicherheit, wir Menschen wie auch unser Paul. Lustig ist, dass unser Verhalten, obwohl rücksichtsvoll und vorbildlich, Aufsehen erregt. Es ist so süß, wie gelassen Paul beobachtet. Wie sein Köpfchen sich links und rechts bewegt, um nichts zu verpassen. Trotzdem wird gerne vermutet, dass Paul problematisch sei, weil wir ruhige Ecken suchen und abseits stehen, um anderen Hunden und Menschen den Vortritt zu lassen. Damit die anderen Hunde keinen Ärger bekommen, wenn sie sich für Paul interessieren und Paul schlechte Erfahrungen erspart bleiben.
War ich der Auffassung, dass es unbedingt Ziel sein muss, dass Paul mit allen Hunden Freundschaften schließt, habe ich wesentlich dazu gelernt. Paul hat ein paar sehr gut ausgewählte Kontakte. Überwiegend kleine Hunde, mit denen er auf Augenhöhe interagiert. Keine Wettrennen, kein Jagen, eher ein gemeinsames Erleben. Einen englischen Bulldoggen-Rüden gibt es noch, ich bezeichne ihn gerne als 6er im Lotto. Denn beide harmonieren auf eine ganz besondere Art und Weise, es herrscht großes gegenseitiges Interesse. Ebenso keine Rennspiele – es wird geschnüffelt, markiert und voreinander gewälzt. Zum Ausleben der dem Hovawart typischen Spielart, wild und leidenschaftlich, gibt es schließlich seine Schwester. In regelmäßigen Treffen zelebrieren sie ihre Lebendigkeit, können aber auch miteinander entspannen. So dass wir von all unseren Spaziergängen mit einer guten Energie zurückkehren. Zwar müde, aber nicht ausgepowert oder aufgeregt.
Paul, eine in sich ruhende Seele
Neue Kontakte müssen sorgfältig sondiert werden. Leider bin ich noch nicht konsequent genug in meinen Entscheidungen und lasse mich gegen mein Bauchgefühl zu Begegnungen hinreißen, die wir uns lieber erspart hätten. Auch hier ist weniger meist mehr.
Meine schönste und wichtigste Lektion war, dass die Rasse einzig eine Rolle spielt, wenn es um das Ergründen von Verhalten geht. Nicht wie man sie „erziehen“ muss. So ist der Hovawart vom Wesen her eine starke Persönlichkeit, intelligent und wachsam. Das wird gelobt, in höchstem Maße von uns anerkannt, in unserem Alltag gefördert und alles ist gut. Paul schätzt unser Verständnis und verinnerlicht immer mehr, dass wir uns aufeinander verlassen können. Was Begegnungen anbelangt, wird er somit immer ruhiger und gelassener.
Ende gut, alles gut
Alles ist gut, aber nie zu Ende. Glücklicherweise hat Paul noch ein paar Eierschalen hinter seinen samtweichen, warmen Hängeohren. Insgeheim freut mich das. Ich habe mich so an Paul, sein Wesen und seine Art gewöhnt. Es kristallisieren sich immer mehr Rituale heraus, wir wachsen ständig enger zusammen. Ich liebe sein Temperament, auch wenn es manchmal noch überschäumt. Ich kann es Paul nicht verdenken. Er hat das schönste Leben, das sich ein Hund wünschen kann. Meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit, 24 Stunden täglich. Mein Streben danach, ihn zu verstehen und in seine schöne, heile Hundewelt einzutauchen. Ich bin ihm so dankbar, dass ich so viel von ihm lernen darf.
Paul – eine starke Persönlichkeit, intelligent und wachsam
Was für eine einzigartige Erfahrung, wie sich ein Hund entwickelt, wenn er in seiner Welt bleiben darf. Diese Liebe, Dankbarkeit und dieses Glück habe ich in dieser Vehemenz noch nie erfahren. Sein Blick trifft mich oft mitten ins Herz, so kann nicht einmal ein Dackel schauen. Die Freude, mit der auf unseren Spaziergängen plötzlich angerannt kommt, um uns zu berühren oder sich zwischen unsere Beine zu stellen, ist nicht in Worte zu fassen.
Ich liebe seine Allwissenheit. Wenn er genau weiß, wohin wir fahren, je nachdem in welche Richtung ich abbiege. Seine Küsschen, die er während der Fahrt von der Rückbank aus verteilt. Seine Reaktion, wenn ich den Namen seiner Schwester erwähne, die er gleich sehen darf. Oder wenn er genau weiß, wenn er ausnahmsweise mal alleine zuhause bleiben muss. Weil wir mit Freunden in einem Restaurant verabredet sind, für das er (noch) nicht gesellschaftsfähig genug ist. Es vielleicht oder wahrscheinlich nie sein wird, weil es einfach nicht seine Welt ist. Nicht zu ihm passt, nicht beachtet zu werden und brav unter dem Tisch zu liegen. Wenn er ganz leise bellt, morgens zwischen 3 und 4 Uhr, um mich aufzuwecken, weil er mit mir das Stockwerk wechseln möchte, um auf dem Sofa weiterzuschlafen. So leise, dass sein Herrchen nicht davon aufwacht. Dazu muss man wissen, dass Paul normalerweise sehr, sehr laut bellt. Und er bellt gar nicht, egal welche Freude oder Aufregung er gerade aushalten muss, wenn ich schlafe. Dafür weckt er mich spätestens um 8 Uhr und leckt mir ganz zart und vorsichtig über das Gesicht. Um sich zu freuen, dass ich mich freue und um gemeinsam unseren einzigen Kaffee des Tages zu trinken. Noch immer liebt er den verbleibenden Milchschaum in der Tasse. Dann starten wir energiegeladen in unseren gemeinsamen Tag – Tag für Tag.
Paul kann durchaus auch entspannen. Sehr gut sogar. Wenn keine Abenteuer anstehen. Dann wechselt er von einem Lieblingsplatz zum anderen, liegt glückselig auf dem Rücken und streckt alle Viere von sich. Schaut aus dem Fenster, um Menschen oder Vögel zu beobachten. Oder er genießt unsere Picknicks draußen, bei Wind und Wetter. Rennt voraus zu „unserer“ Bank und freut sich auf sein Super-Leckerchen. Und auf die Freiheit, die er hat, so lange er möchte, in aller Ruhe zu schauen.
Alles kann, alles darf, nichts muss – so leben wir seit fast drei Jahren mit unserem phantastischsten, weltbesten, entzückendsten Paul ein sehr glückliches und erfülltes Familienleben. Und so werden hoffentlich noch sehr, sehr viele weitere Jahre ins Land ziehen, von denen ich keine Sekunde und keine Erfahrung missen möchte.
Herzlichen Glückwunsch, unser über alles geliebter Paul
Veganes Kartoffelpüree in dreierlei Variationen
Mich tierleidfrei zu ernähren ist alleine schon deshalb kein Problem, weil ich, seit ich denken kann, eher der Beilagentyp bin. Kartoffeln in jeglicher Zubereitungsart, Pasta, Knödeln… galt schon immer mein Hauptaugenmerk. Dazu Salat oder Gemüse und im allerbesten Fall noch eine feine Sauce.
Wo kommt das nur her, dieses klassische Dreigestirn aus Fleisch, Gemüse und „Sättigungsbeilage“? Irgendwie typisch deutsch, oder? Die Italiener zum Beispiel essen ihre Pasta, ihr Risotto oder ihre Polenta ohne Fleisch und als Hauptgang. Muss man als Veganer in einem Restaurant etwas zu essen finden, bleibt als einziger Ausweg ganz oft die Kombination aus Pommes, Salz- oder Bratkartoffeln (sofern ohne Speck und Schweineschmalz gebraten) und einem Salat, den man sich selbst mit Essig und Öl anmachen muss, weil das Hausdressing meistens mit Sahne oder Joghurt zubereitet ist. Eher frustrierend, da diese Komponenten oft sehr einfach und geschmacksneutral gehalten sind.
Kartoffelpüree mit Äpfeln
Dabei macht es so viel Freude und ist so spannend, Hauptakteure aus den stiefmütterlich abgehandelten Beilagen zu machen. Es war unglaublich schwierig für mich, mich für diese drei Varianten zu entscheiden:
Kartoffelpüree mit Äpfeln und gebratenen Kräutersaitlingen
Kartoffelpüree mit Sellerie und einem Feldsalat mit Mandarine und Knoblauch-Senfdressing
Kartoffelpüree mit Wirsing und Röstzwiebeln
Noch schwerer war die Wahl der passenden Beigaben. Weil die Möglichkeiten unendlich und die Geschmäcker verschieden sind. Ist man für dieses Thema erst sensibilisiert, kommen unzählige Ideen und die Vorfreude auf immer neue Gaumenfreuden. Möglich sind auch Erbsen, die man entweder ganz oder püriert unterheben kann. Steckrüben passen gut in ein Püree oder Topinambur. Oder Kräuter wie Estragon, Petersilie oder Bärlauch. Zu Beginn meiner veganen Ära hatte ich etwas um mein geliebtes Kartoffelpüree gefürchtet. Ohne Butter und Milch, wie sollte das funktionieren? Ich hatte mich zwischenzeitlich mit einer anderen Zubereitungsart getröstet: Kartoffeln zerstampfen, mit Salz und Pfeffer würzen, Zitronensaft und Olivenöl unterrühren – voilà, eine mediterrane Version des Klassikers.
Umsonst gesorgt. Ich versichere allen Zweiflern, dass keiner den Unterschied schmecken wird. Schon gar nicht, wenn das Püree schließlich noch ein Upgrade mit aromatischem Obst, Gemüse oder Kräutern erhält. Für das Basispüree verwende ich Margarine und meine liebste, ungesüßte Hafermilch, die ich auch in meinem Kaffee trinke.
Kartoffelpüree mit Sellerie
Zubereitung von Kartoffelpüree
Vorzugsweise eignet sich eine mehligkochende Kartoffelsorte für die Zubereitung von Kartoffelpüree, Kartoffelstampf, Stampfkartoffeln oder Kartoffelbrei. Man kocht Salz- oder Pellkartoffeln, die dann zerstampft oder durch eine Kartoffelpresse gedrückt werden. Ich bevorzuge die Kombination aus Salzkartoffeln und Kartoffelstampfer. Auf die heißen Kartoffeln gebe ich Salz, weißen Pfeffer, frisch geriebene Muskatnuss, die Margarine und schließlich die Pflanzenmilch. Beherzt grob zerstampfen, je nach gewünschtem Anteil von Kartoffelstücken, mehr oder weniger.
Kartoffelpüree mit Wirsing
Bei der Zubereitung ist einzig darauf zu achten, dass die in den Kartoffelzellen enthaltene Stärke nicht verkleistert. Damit man ein lockeres Püree erhält, sollten die Zellwände der Kartoffel möglichst unversehrt bleiben. Platzen die Zellen durch starke mechanische Bearbeitung der Kartoffeln, zum Beispiel mit einem Pürierstab, tritt die Stärke in die Zellzwischenräume aus und man erhält eine Art Tapetenkleister.
Für meine Kochrezepte musste ich mir angewöhnen, die Zutaten abzuwiegen. Weil ich immer nach Gefühl koche. Je nach Vorliebe, ob das Püree fester oder cremiger sein soll, kann mehr oder weniger Milch oder Margarine zugegeben werden. Es kommt auch auf die Kartoffelsorte an (Agria, Augusta, Ackersegen…).
Rezept für Veganes Kartoffelpüree in dreierlei Variationen
Wirsingblätter vom Strunk befreien und in Streifen schneiden. In kochendem Salzwasser 3 bis 4 Minuten garen.
Zwiebel schälen, in schmale Schnitze schneiden und in Olivenöl rösten.
Kartoffeln abschütten, salzen, pfeffern, Muskatnuss, Butter und Pflanzenmilch zugeben und zerstampfen. Wirsingblätter unterheben. Mit Röstzwiebeln anrichten.
Kartoffelpüree mit Sellerie und einem Feldsalat mit Mandarine und Knoblauch-Senfdressing
Salzkartoffeln und die Hälfte der Sellerieknolle (geschält, in grobe Stücke geschnitten) zusammen kochen.
Die zweite Hälfte der Sellerieknolle in kleine Würfel schneiden. In heißem Olivenöl anbraten und zum Schluss mit dem Zucker karamellisieren. Zur Seite stellen und warmhalten.
In der Zwischenzeit Feldsalat putzen, eine geschälte Mandarine in Scheiben schneiden. Das Dressing zubereiten und 1 gepresste Knoblauchzehe unterrühren.
Kartoffeln und Sellerie abschütten, salzen, pfeffern, Muskatnuss, Butter und Pflanzenmilch zugeben und zerstampfen. Mit gerösteten Selleriewürfeln anrichten. Dressing und Sonnenblumenkerne zum Salat geben und servieren.
Kartoffelpüree mit Äpfeln und gebratenen Kräutersaitlingen
Salzkartoffeln mit dem geschälten und in grobe Stücke geschnittenen Apfel zusammen kochen.
Kräutersaitlinge putzen, in Würfel schneiden und in Olivenöl anbraten. Mit Teriyaki-Sauce ablöschen. Zur Seite stellen und warmhalten.
Kartoffeln mit dem Apfel abschütten, salzen, pfeffern, Muskatnuss, Butter und Pflanzenmilch zugeben und zerstampfen. Mit den Kräutersaitlingen anrichten.
Schnelle Erbsensuppe mit Estragon und getrockneten Tomaten
Keinen Winter ohne Erbsensuppe. Gehört dazu wie die Eiscreme zum Sommer. Habe mich lange gewunden, weil Suppen und Eintöpfe eine Königsdisziplin sind, wie ich immer so schön sage.
Nun gibt es aber keine Herausforderung, der man sich nicht stellen kann. Eine Erbsensuppe sollte dabei das geringste Problem sein. Zumal Hülsenfrüchte eine der wichtigsten Proteinquellen im Rahmen einer veganen Ernährung sind. In Erbsen stecken außerdem noch dazu verhältnismäßig viele B-Vitamine.
Wir alle kennen sie, die berühmte Erbswurst, oder? Die in den Supermärkten in ihrer weißen Verpackung in einer langen Schlange aufgefädelt am Regal herunterhing. Ich habe sie ehrlich gesagt nie probiert. Es handelt sich wohl aber um getrocknete, pulverisierte und gepresste Erbsen, die mit Speck und Gewürzen angereichert sind. Sie sind zu Tabs gepresst, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen, um sich gekocht in eine cremige Suppe zu verwandeln.
Erbsensuppe mit Estragon und getrockneten Tomaten
Ja, der gute alte Speck, der in keiner deftigen Suppe oder keinem winterlichem Eintopf fehlen darf. Oder geräuchertes Fleisch, um für Geschmack und Aroma zu sorgen. Ich mag es nicht mehr hören oder lesen, diese immer gleichen Argumente von allen namhaften Spitzenköchen.
Es ist höchste Zeit, mit den Klischees aufzuräumen. Ich kann guten Gewissens voranschicken, dass bisher jeder unserer Gäste verblüfft war. Egal, ob Kuchen, Suppen, Hauptgerichte oder Desserts. Dass man keine Eier für einen guten Kuchen braucht. Dass man kein Fleisch vermisst, wenn das Gericht gut zusammengestellt ist. Alles ohne Ersatzprodukte, die braucht es nicht. Ich brauche sie nicht. Schon gar nicht, wenn ich Nicht-Veganer überzeugen möchte. Dazu noch selbstgebackenes, frisches Brot, wie zum Beispiel eine Focaccia, das lässt jedes Feinschmecker-Herz höher schlagen Natürlich erfordert es etwas Routine und Eingewöhnung. Aber mit dem Willen, die wehrlosen Tiere zu schützen und den vielen veganen Kochbüchern und großartigen Rezepte-Blogs, die es mittlerweile gibt, ist man ganz schnell eingewöhnt. Macht nebenbei Spaß, neuen Wind in die Küche zu bringen, allen Tieren und seiner Gesundheit so viel Gutes zu tun.
Deftiger, veganer Erbseneintopf – alles eine Frage der Kombination von Kräutern und Gemüse
Zurück zu meiner Erbsensuppe. Wie zaubere ich denn nun das gewisse Etwas in dieses Gericht? Wofür gibt es all die wohlschmeckenden Gemüsesorten und Kräuter? Man muss einfach nur gut kombinieren, persönliche Vorlieben berücksichtigen und den ein oder anderen Trick beherzigen. Mein Trick 17 übrigens, der in vielen meiner Rezepte für den nötigen Kick sorgt, sind getrocknete Tomaten. Sie sind quasi mein Speck – die geballte Ladung Aroma. Wenn der Kick fehlt, getrocknete Tomaten helfen immer. Meine Grießklößchen, die übrigens auch ganz hervorragend zu dieser Suppe passen, waren mir im Ergebnis etwas fad. Mit den getrockneten Tomatenstückchen schließlich perfekt.
Stampft man die Erbsensuppe, was sich durch die Kartoffeln anbietet, wird ein deftiger Eintopf daraus
Trotzdem habe ich hier noch andere Helferlein. Gemüse, das von Natur aus sehr viel Eigengeschmack hat. Wie zum Beispiel Stangensellerie, samt des jungen Grüns. Oder Pastinaken und Karotten, die nebenbei noch für etwas Farbe sorgen. Mit Majoran würze ich gerne deftige Gerichte, dieses Mal habe ich aber mit Estragon nachgeholfen – eine gute Entscheidung für das gewisse Etwas. Nun sind Erbsen, Pastinaken und Karotten von Natur aus eher süß. Wem das zu extrem ist, der kann ganz zum Schluss noch etwas Essig zugeben. Nur einen Schuss, dann ist dieses Problem auch gelöst.
Es ist eine besondere Rezeptur. Keine Erbsensuppe, wie man sie mit Fleisch oder groben Rindswürsten kennt. Wer möchte, kann die Suppe pürieren. Ich habe mich fürs Stampfen entschieden, weil ich für die Sättigung noch ein paar Kartoffeln zugegeben habe. So bekommt sie auch eine angemessene Eintopf-Konsistenz und lässt sich gut löffeln.
Rezept für Schnelle Erbsensuppe mit Estragon und getrockneten Tomaten
Für 4 Personen
Zutaten:
500 Gramm Tiefkühlerbsen
4 Stangen Sellerie, inklusive der hellgrünen Blätter aus der Mitte
4 Kartoffeln
2 Karotten
1 Pastinake
50 Gramm getrocknete Tomaten (geschnitten)
1 Zwiebel
4 EL Olivenöl
2 Teelöffel Estragon (getrocknet)
1,5 Liter Gemüsebrühe
Salz
Pfeffer, frisch gemahlen
optional: Essig, zum Beispiel Apfelessig
Winterliche Erbsensuppe, leicht gestampft
Zubereitung:
Das Gemüse vorbereiten. Dafür zunächst die Zwiebeln würfeln. Den Stangensellerie putzen und in schmale Stücke schneiden, das Grün zur Seite legen. Die Karotten hobeln. Die Kartoffeln und die Pastinake schälen und in kleine Würfel schneiden.
Die Zwiebeln im Olivenöl anbraten, bis sie leicht Farbe annehmen – so entstehen die wünschenswerten Röstaromen. Den Estragon einstreuen und kurz mitbraten.
Karotten, Pastinaken und Kartoffeln dazugeben und kurz anschwitzen. Mit der Gemüsebrühe ablöschen, Erbsen und getrocknete Tomaten dazugeben, kurz aufkochen lassen.
20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Kurz vorm Servieren das Selleriegrün einstreuen.
Wem das Ergebnis zu süß ist, kann die Süße mit einem Schuss Essig neutralisieren.