Zweierlei Pfannenpizza mit Tomate und Aubergine
In ein paar Tagen ist Ostern. Ist es nicht so, dass die Zeiten der großen Festtagsmenüs irgendwie vorbei sind? Mir geht es auf jeden Fall so. Obwohl ich unglaublich gerne esse. Aber von früh bis spät essen, möchte und kann ich nicht mehr. Das ganze Jahr über hat man früher auf sein Gewicht geachtet, notfalls vor den Feiertagen noch wochenlang gefastet. Um danach wieder ein paar Kilo mehr auf die Waage zu bringen. Der ewige Kreislauf, wie ich es noch von vielen höre…
Es gibt den ersten Spargel. Karfreitag werden wir für uns die Spargel-Saison eröffnen. Dazu gibt es eine fruchtige Tomatenvinaigrette und neue Kartoffeln. Alles schon frisch auf dem Wochenmarkt heute eingekauft, damit mir der Andrang in den Supermärkten und die Schmach der leeren Regale durch die Hamsterkäufe, an denen ich mich übrigens nicht beteilige, am Gründonnerstag und Ostersamstag erspart bleiben.
Ansonsten wird es kleinere Leckereien geben, auf was wir eben spontan Lust haben und was Küchen- und Kühlschrank so her geben. Ein großer Vorteil meines Blogs ist, dass wir uns da auch immer inspirieren. Hat sich ja so einiges zwischenzeitlich an Rezepten angesammelt. Spaghetti gehen immer und wenn es schmeckt, warum soll man die dann nicht an einem Feiertag kochen?
Was es auf jeden Fall auch geben könnte, weil ich Mehl, Trockenhefe und Dosentomaten immer daheim habe: eine schnelle Pfannenpizza, meine Neuentdeckung. Gestern in zwei Durchgängen ertüftelt, heute schon hier veröffentlicht und wärmstens zu empfehlen.
Ich habe den Teig zunächst ohne Hefe gemacht. Die Begeisterung meines Mannes, der mein größter Fan und Kritiker zugleich ist, hielt sich in Grenzen, als er das erste Stück versucht hatte. Er schaute mich ganz unglücklich an und wusste gar nicht, wie er es mir schonend beibringen könnte. Der Belag sei perfekt, aber ob ich nicht auch fände, dass der Boden etwas trocken und schwer sei? Nein. Fand ich nicht. Vielleicht eher ein Pfannenbrot, als eine Pfannenpizza, aber ich mochte es. Und wer rein zufällig gerade keine Hefe zuhause hat, der kann es auch durchaus mal ohne versuchen. Wichtig ist, dass man auf die Geschmeidigkeit des (Hefe)Teiges achtet. Er darf nicht zu fest sein, sollte an den Fingern kleben bleiben. Schön vom Knethaken rutschen, nicht als Klumpen daran hängen bleiben. Weich wie eine Backe, in die man mit den Zeigefinger stupst.
Beim zweiten Durchgang habe ich einen Hefeteig gemacht, dieser wird beim Braten und Backen knusprig, wie man es von einer Pizza kennt. Ich glaube, ich werde nie wieder eine Pizza im Backofen machen, weil sie ganz prima auch in der Pfanne gelingt. Erspart viel Arbeit, weil man hinterher nicht die ganze Küche putzen muss. Ich backe Pizza auf dem heißen Stein, was bedeutet, dass man viel Mehl braucht, damit die Pizza vom Brett auf den Stein rutscht. Entsprechend sieht meine Küche hinterher aus…
Beim Belag kann man seinen Vorlieben freien Lauf lassen. Wichtig ist nur, dass er ausreichend Flüssigkeit enthält. Man braucht die Tomatensugo also gar nicht lange einkochen lassen – je mehr Flüssigkeit, desto saftiger das Ergebnis. Pro Pfanne und Pizza nehme ich eine kleine Dose Tomaten, verfeinert mit Kräutern und Gemüse nach Wahl.
Ich habe hier die Rezepte für zwei Varianten. Einmal einen einfachen Belag aus Zwiebeln, Tomaten und Kräutern. Beim zweiten habe ich mich an der Sauce meiner Pasta alle Norma inspiriert. Statt mit Rotwein habe ich allerdings mit dem Saft der Peperoni aus dem Glas abgelöscht, sorgt für eine feine Säure.
Ich hatte heute noch Teig für eine Pizza über, man kann ihn übrigens problemlos mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren. Mein Mann liebt Thunfisch, den es in unglaublich guter und täuschend ähnlicher veganer Variante gibt. Also habe ich über die Tomaten-Zwiebelsauce einfach etwas Thunfisch verteilt und die Pfanne ein paar Minuten länger im Backofen stehen lassen. Köstlich!
Rezept für Zweierlei Pfannenpizza mit Tomaten und Aubergine
für 2 Pizzen
Zutaten:
Für den Teig:
- 300 Gramm Mehl (Dinkelmehl Typ 630)
- 150 ml lauwarmes Wasser
- 1 Packung Trockenhefe
- 1/2 TL Salz
- 3 EL Olivenöl
Für die Tomatensugo:
- 1 Dose Tomaten (400 Gramm)
- 2 rote Zwiebeln (mittlere Größe)
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Oregano
- Meersalz
- Pfeffer oder Chipotle Chili
Für die Sugo alla Norma-Art:
- 1 Dose Tomaten (400 Gramm)
- 1 rote Zwiebel (mittlere Größe)
- 1/2 kleine Aubergine
- Peperoni aus dem Glas und etwas Flüssigkeit
- 2 EL Olivenöl
- 1 Handvoll Basilikum
- Meersalz
- Pfeffer oder Chipotle Chili
Zubereitung:
Für den Teig Mehl in eine Schüssel geben. Trockenhefe im Wasser auflösen, Olivenöl dazugeben. Das Wasser-Hefe-Gemisch und Salz zum Mehl geben und in der Küchenmaschine mit dem Knethaken etwa 5 Minuten kneten. Die Schüssel abgedeckt etwa eine halbe Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
In der Zwischenzeit die gewünschte Sugo zubereiten. Den Backofen auf 210 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Für die einfache Tomatensauce die Zwiebeln kleinschneiden und zusammen mit dem Oregano und dem Chipotle Chili leicht anbräunen. Die Tomaten dazugeben und mit Salz und gegebenenfalls Pfeffer würzen.
Für die Sugo alla Norma-Art die Zwiebeln zerkleinern (Würfel, Ringe oder Schnitze) und die Aubergine in kleine Würfel schneiden. Beides in heißem Olivenöl anbraten. Mit etwas Flüssigkeit von den Peperoni ablöschen. Tomaten und kleingehackte Basilikumblätter dazugeben, mit Salz und Pfeffer (oder Chipotle Chili) abschmecken und kurz einkochen lassen.
Entweder jeweils die Saucen kurz in eine Schüssel umgießen und diese Pfanne zum Braten des Teigs benutzen. Oder, wie in meinem Fall, eine spezielle Crepe-Pfanne verwenden.
Etwas Öl in die Pfanne geben und die Hälfte des Teiges flächendeckend darin verteilen. Dafür einen Fladen leicht vorformen und in der Pfanne zurechtdrücken. Bei mittlerer Hitze 3 bis 4 Minuten braten, bis der Teig schon leicht gegart, beziehungsweise fest ist. Dann die Sauce gleichmäßig darauf verteilen und weitere 5 bis 6 Minuten braten. Der Boden sollte leicht gebräunt sein.
Damit der Belag auch von oben leicht bräunt, die Pfanne für etwa 5 Minuten in den Ofen stellen.
Die Pizza gleitet übrigens problemlos von der Pfanne auf ein Brett um sie dort in Stücke zu schneiden.