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Feuriges Bohnen-Süßkartoffel-Chilli mit Rosinen-Cashew-Reis

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Ich überarbeite gerade die Über-Mich-Seite meines Blogs, damit meine Kunden wissen, mit wem sie sich einlassen. Das hat mich kurzfristig in eine kleine Identitätskrise versetzt. Wie beschreibt man sich selbst, um für sich zu werben? Was unterscheidet einem von anderen? Was macht mich genau aus?
Ich hatte glücklicherweise ein paar liebe Menschen, die mir ein wenig auf die Sprünge geholfen haben. Wer lobt sich schon gerne selbst? Zumal man oft Gefahr läuft, sich zu überschätzen oder sich ganz anders zu sehen, als andere es tun. Noch dazu bin ich ein großer Freund von Authentizität. Wer meine Beiträge aufmerksam liest und nicht gleich zu den Rezepten scrollt, der lernt mich und den roten Faden in meinem Leben schon ganz gut kennen.

Ich neige ein ganz klein wenig zum Perfektionismus. Wenngleich: Was ist schon perfekt? Das ist sehr subjektiv. Das ist aber ein Grund dafür, dass es mal eine längere Pause bis zum nächsten Rezept gibt. Ich veröffentliche meine Rezepte nur, wenn sie meinem Anspruch genügen. Beim Probeessen muss gleich der Funke überspringen und mir ein WOW entlocken. Damit ich nicht unglaubwürdig werde. Ich bin eine ganz große Meckertante, wenn wir essen gehen. Weil es eben selten perfekt ist und mir das Angebot auf meinem Teller einen Jubelsturm entlockt. Zuletzt in Hamburg bei einem veganen Asiaten. Ansonsten sitze ich unglücklich davor und bereue mal wieder, nicht zu Hause zu essen.

Ich habe den Anspruch, dass meine Rezepte meiner iPod-Playlist entsprechen. Nur Songs, die ich Tag und Nacht hören kann und mir nie den Impuls entlocken, zum nächsten Lied springen zu wollen. So kommt es glücklicherweise auch bei denjenigen rüber, die sich von meinem Blog inspirieren lassen und mehrere meiner Gerichte nachkochen. Irgendetwas soll einfach immer typisch Heike sein und so wird es glücklicherweise auch empfunden.

Scharfes Chilli mit dreierlei Bohnen und Süßkartoffeln

Gesundheitsapostel oder Rohkostler werden bei mir nicht auf ihre Kosten kommen. Finden sich doch in einigen meiner Rezepte Zucker oder Mehl. Mir geht es in erster Linie um Genuss und die Freude am Essen. Um den Aha-Effekt, wie gut veganes Essen schmeckt. Damit ich so viele wie möglich begeistern und überzeugen kann. Trotzdem weitestgehend gesund, da ich mich nach dem saisonalen Angebot an Obst und Gemüse richte. Komplett ohne Ersatzprodukte. Nur ganz selten verwende ich Tofu, es sei denn er präsentiert sich für seine Kritiker in bestem Licht. Wie zum Beispiel als Zutat in meinen saftigen Frikadellen oder knusprig gebraten in einem köstlichen Sandwich versteckt. Ebenso genial ist die Verarbeitung zu einem veganen Mozzarella.

Reis mit Cashew-Nüssen und Rosinen neutralisiert die Schärfe

Ohne Ersatzprodukte kommt auch dieses schön scharfe Chilli sin carne aus. Braucht es nicht, einen Hackfleisch-Ersatz. Auch keine Sauercreme wie sie beim Mexikaner gerne dazu serviert wird, um die Schärfe zu neutralisieren. Da habe ich andere Tricks auf Lager.

Fleisch wird hier niemand vermissen. Dafür trumpft dieses Chilli mit viel Raffinesse auf. Für eine besondere Note sorgen ein paar Teelöffel Lebkuchengewürz und Kreuzkümmel.
Süßkartoffeln, die im Backofen gegart werden und zum Schluss untergehoben werden, sind eine unverzichtbare Zutat, um die Chilischoten-Schärfe zu kompensieren. Ein Übriges bewirken die Nüsse und Rosinen im Reis.

Das mit der Schärfe ist sehr individuell. Dieses Chilli war sehr scharf, hart an der Grenze, mit nur einer halben, kleinen, getrockneten Chilischote, die ich noch dazu entkernt hatte. Durch die Süßkartoffel, die Nüsse, Rosinen und schließlich einen Feldsalat als willkommene Beilage letztendlich aber perfekt. Wie ich es gerne habe.
Auf Nummer sicher geht man, wenn man mit milden Chilischoten kocht und mit Chiliflocken nachwürzt, falls man es gerne schärfer hätte. So mache ich es zumindest immer bei meiner all’arrabbiata-Sauce für Pasta.

Rezept für Feuriges Bohnen-Süßkartoffel-Chilli

Für 2 Personen

Zutaten:

  • 2 mittelgroße Süßkartoffeln
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 kleine Stange Porree
  • 1 Dose Bohnen 400 g (Kidneybohnen, weiße Bohnen, Kichererbsen oder ein Mix)
  • 1 Dose Tomaten 400 g (stückig)
  • 400 ml Brühe
  • Chili (als frische Schote, getrocknet oder Flocken)
  • 1 Bund Petersilie
  • 2 TL Lebkuchengewürz oder Zimt
  • 2 TL Kreuzkümmel
  • Reis
  • Cashewnüsse
  • Rosinen
  • Salz
  • Olivenöl

Feuriges Chilli sin carne mit Lebkuchengewürz und Kreuzkümmel

Zubereitung:

Backofen auf 200 Grad vorheizen (Ober- und Unterhitze).
Süßkartoffeln vorbereiten: Waschen, sie müssen nicht geschält werden, wenn sie frisch sind und die Schale unversehrt ist. In mundgerechte Stücke schneiden und in eine große, ofenfeste Schale geben. Mit Salz, je 1 TL Lebkuchengewürz und Kreuzkümmel würzen. Mit einem ordentlichen Schuss Olivenöl mischen und etwa 20 Minuten im Ofen garen.

Den Reis nach Anleitung garen. Zum Schluss je etwa 1 Handvoll Cashewnüsse und Rosinen unterheben. Zur Seite stellen und warm halten.

Chilli – leicht oder sehr scharf, darüber entscheidet die Chilischote

In der Zwischenzeit: Zwiebeln schälen und grob würfeln. Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Porree waschen, längs halbieren und in etwa 3 cm große Stücke zerteilen. Bohnen in ein Sieb geben und mit Wasser abwaschen.

Zwiebeln in reichlich Olivenöl anrösten. Knoblauch und Porree dazugeben und kurz anschwitzen. Bohnen und Tomaten unterrühren. 400 ml Gemüsebrühe dazugießen. Mit dem restlichen Lebkuchengewürz und Kreuzkümmel würzen. Kurz aufkochen und bei milder Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen.

Petersilie hacken und zum Schluss mit den Süßkartoffeln unter das Chilli heben. Gegebenenfalls mit Salz, Chili oder Lebkuchengewürz abschmecken.

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