Zweierlei Pastasauce vom Hokkaido-Kürbis
Da ist sie wieder, die schöne Kürbiszeit. So farbenprächtig, dass Kürbisse Farbe in einen noch so tristen Tag zaubern.
Nach wie vor mein Favorit: der Hokkaido-Kürbis. Ich habe einigen anderen Kürbissorten eine Chance gegeben – dem Butternut, dem Muskat, der Bischofsmütze, dem Spaghetti-Kürbis. Immer wieder komme ich auf den Hokkaido zurück. Weil er wirklich einen unverkennbaren Eigengeschmack und eine gute Konsistenz hat. Weil man ihn nicht schälen muss.
Außer für Suppe, mal als Ofengemüse oder als Gemüse für meinen Hund fand der Hokkaido allerdings noch keinen weiteren Einzug in meine Kochtöpfe. So bin ich kurz in mich gegangen und hatte die Idee zu einem Hokkaido-Pesto.
Kürbisspalten in einer Pfanne mit Zwiebeln und Knoblauch rösten. Karamellisieren und mit Weißwein ablöschen. Mit Kürbiskernen pürieren – schon haben wir ein cremiges Pesto. Das war meine Grundidee.
Als Alternative zum Weißwein und perfekt für die Säure und die italienische Note wäre auch Balsamico-Essig. Allerdings war da meine Befürchtung, dass das Ergebnis farblich nicht mehr so ansprechend wäre. Hat sich erübrigt, weil mir die Kürbisspalten, die ich mit Balsamico-Essig abgelöscht habe, so gut in der Pfanne gefallen haben, dass ich diesen Anblick nicht im Mixer zerstören wollte.
Statt einer Kürbissauce biete ich nun zwei äußerst köstliche Alternativen, die sogar trübe Herbsttage etwas sonniger machen. Im Handumdrehen hat man zwei besondere Gerichte gezaubert.
Einmal etwas bodenständiger das Pesto. Schließlich ein wenig raffinierter, mit karamellisierten Kürbisspalten in Balsamico-Reduktion.
Je nachdem wie saftig man seine Saucen mag, empfehle ich, das komplette Kochwasser der Nudeln aufzufangen. Sodass man es nach Belieben angießen kann.
Nicht zu vernachlässigen sind die Nährwerte:
Neben den B-Vitaminen B1, B2 und B6 bietet der Hokkaido vor allem viel Vitamin C (30 mg pro 100 g). Damit deckt man als Frau im Durchschnitt 32 % und als Mann 27 % des Tagesbedarfs ab, gut für die Knochen, die Zähne und das Bindegewebe.
Die Kürbiskerne liefern übrigens wertvolle Inhaltsstoffe, Enzyme und Vitamine. Sie sind reich an ungesättigten Fettsäuren, Mineralstoffen (Magnesium, Eisen, Zink und Selen) sowie Vitamin E und Beta-Carotin.
Rezept für Zweierlei Pastasauce vom Hokkaido-Kürbis
Rezepte jeweils für 2 Personen:
Zutaten für das Pesto
- 1 kleiner Hokkaido (etwa 500 Gramm)
- 50 Gramm Kürbiskerne
- 1 mittlere rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 50 ml Weißwein
- Olivenöl
- Salz
- schwarzer Pfeffer
Zubereitung
Den Kürbis halbieren, mit einem Löffel die Kerne entfernen und in Stücke schneiden. Die Zwiebel grob würfeln, den Knoblauch hacken.
Kürbis, Zwiebel, Knoblauch und Kürbiskerne in einer Pfanne in reichlich Olivenöl rösten.
In der Zwischenzeit die Pasta garen und das Nudelwasser auffangen.
Den Kürbis mit Weißwein ablöschen und reduzieren. Etwas Nudelwasser zugießen und den Kürbis fertig garen.
Alles in einen Standmixer geben, salzen und pfeffern und pürieren. Ist die Masse zu fest, noch etwas Nudelwasser zugeben.
Das Kürbispesto zusammen mit den Nudeln in einen Topf geben, die Konsistenz mit Nudelwasser optimieren, abschmecken und sofort sevieren.
Zutaten für die Karamellisierten Kürbisspalten in Balsamico-Reduktion
- 1 kleiner Hokkaido (etwa 500 Gramm)
- 1 mittlere rote Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Rohrohrzucker
- 50 ml Balsamico-Essig
- Kürbiskerne
- Olivenöl
- Salz
- schwarzer Pfeffer oder geräucherte Chiliflocken
Zubereitung
Die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Öl rösten.
Pasta garen, das Nudelwasser auffangen.
Den Kürbis halbieren, mit einem Löffel die Kerne entfernen und in Spalten schneiden. Die Zwiebel in Spalten schneiden, den Knoblauch grob hacken.
Alles in einer Pfanne mit reichlich Olivenöl rösten. Mit Zucker karamellisieren. Mit dem Balsamico-Essig ablöschen und reduzieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Pasta unterheben und nach Belieben Nudelwasser zugießen.
Mit Kürbiskernen anrichten.
2 Kommentare
Andrea Höpfner
Liebe Heike,
das sieht mal wieder alles fantastisch aus. Ich werde als erstes die Pasta mit dem Pesto machen.
Interessant ist auch der Salat auf dem Bild. Hast du dafür auch ein Rezept bitte?
Liebe Grüße
Andrea
Heike Ermel
Liebe Andrea,
beim Salat handelt es sich um einen Endiviensalat mit Birnen und Walnüssen. Das Dressing: Kräutersalz, Pfeffer, süßer Senf, Agavendicksaft, Orangensaft, Knoblauch, Essig und Öl.
In der Tat, finde ich, braucht es den Salat zu den Spaghetti mit dem Pesto. Man kann zwar mit dem Nudelwasser das Pesto relativ cremig zaubern, allerdings wäre es mir persönlich ohne den Salat zu „trocken“.
Bin gespannt, wie es dir schmeckt.
Liebe Grüße
Heike