Saftiger Nusskuchen mit Zimt und Mandellikör
Kuchen sind eigentlich meine Königsdisziplin, da habe oder hatte ich einfach ein Händchen dafür, als ich noch nicht vegan war. Kein besonders großes Repertoire, aber dafür Klasse statt Masse…
Heute bereiten Kuchen mir etwas Magenschmerzen, weil es nicht einfach ist, gerade bei den Klassikern wie Käsekuchen oder Himmelstorte, sie ohne Geschmacksverlust zu veganisieren… Darüber habe ich kürzlich mit Lorenz Hanfbauer, unserem Biobauern von der Solidarischen Landwirtschaft, gesprochen. Immer gut, wenn man sich austauscht, weshalb er mir das Rezept für diesen Nusskuchen am Telefon diktiert hat. Er ist sein Verkaufsschlager auf dem Wochenmarkt und nachdem ich ihn einmal gebacken habe, auf Anhieb auch der Lieblingskuchen meines Mannes, der gar nicht so gerne Kuchen mag… Danke, lieber Lorenz, für das schöne Rezept!
Bis auf kleinere Abwandlungen, habe ich mich an das Rezept gehalten. So habe ich nur die geraspelte Karotte durch Apfelmus ersetzt und damit die Masse noch etwas geschmeidiger wird, etwas, beziehungsweise reichlich, Mandellikör dazu gegossen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Nusskuchen dadurch, trotz einstündiger Backzeit, noch leicht speckig geblieben ist. Im Endergebnis aber meines Erachtens ideal, weil dieser Teil geschmacklich an Marzipan erinnert.
Ich weise darauf hin, dass die Masse, wenn alle Zutaten verrührt sind und in die Kuchenform gefüllt wird, etwas zäh ist. Fester zumindest, als man es von herkömmlichen Kuchen mit Eiern kennt! Nicht irritieren lassen, denn das Ergebnis wird schön weich und saftig!
Ein weiterer großer Vorteil dieses Kuchens ist, dass er ohne weiteres bei Zimmertemperatur eine Woche haltbar ist. Wenn man ihn nicht gerade einer großen Runde serviert, sondern ihn nur zu Zweit isst, ist das wichtig. Dieser Nusskuchen ist sehr gehaltvoll und im positiven Sinn etwas mächtig, so dass man nicht mehr als ein Stück davon essen kann.
Rezept für Saftigen Nusskuchen mit Zimt und Mandellikör
Zutaten:
- 500 g Haselnüsse (ganz)
- 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
- 2 Päckchen Weinsteinbackpulver
- 400 g Rohrohrzucker
- 100 g Margarine
- 1 geraspelte Karotte, ersatzweise 4 EL Apfelmus
- 1 gehäufter TL Zimt
- 1 Prise Salz
- 150 ml Dinkelmilch
- optional: Mandellikör
Zubereitung:
Haselnüsse fein mahlen, Mehl mit Backpulver mischen, Margarine schmelzen und etwas abkühlen lassen.
Alle Zutaten kurz miteinander verrühren, bis eine homogene Masse entsteht. Sollte die Konsistenz zu fest sein, noch etwas Flüssigkeit zugeben, entweder Dinkelmilch oder Mandellikör.
In eine Kranz-oder Guglhupfform füllen und im vorgeheizten Backofen (175 Grad, Ober- und Unterhitze) auf der mittleren Schiene 50 Minuten backen.
Einen Stäbchentest machen und eventuell noch 5 bis 10 Minuten zugeben. Dann den Backofen ausschalten und den Kuchen bei leicht geöffneter Tür noch 10 Minuten ruhen lassen.
Tipp: Den Kuchen am besten komplett in der Form auskühlen lassen, erst dann auf eine Kuchenplatte stürzen. Ansonsten ist er noch zu instabil und könnte brechen.
12 Kommentare
Marion Mayer-Hohdahl
Kann ich beim Nusskuchen Pecan-Nuesse anstatt Haselnuesse,
richtige Milch (low fat) anstatt Dinkelmilch,
normales Backpulver nehmen?
Danke,
Marion
Heike Ermel
Dreimal Ja! Und mit den Pecan-Nüssen wird der Kuchen ein Traum! Wenn du magst, kannst du sie vorher noch leicht anrösten. Das macht das Ergebnis noch besser und kitzelt alle verfügbaren Aromen aus der Nuss heraus :-))))
Katrin
Hallo….
Keine Eier???
Heike Ermel
Hallo Katrin,
nein, keine Eier… Seit einigen Monaten poste ich ausschließlich vegane Rezepte! Ohne jeglichen Geschmacksverlust! Im Gegenteil… Und das Tolle: vegane Kuchen sind ruckzuck gerührt und im Backofen :-)))
Liebe Grüße
Heike
Christine
Hallo Heike
Habe deinen Nusskuchen ( mit Apfelmus ) gebacken.Jabe anstatt Dinkelmilch Haselnussmilch genommen.Sogar dem Onkel von meinem Mann hat er geschmeckt.Der lebt schon viele Jahre vegan und ist mit allem sehr genau.Am besten alles auch noch Bio.Muss ihn diese Woche nochmal backen,aber ohne Zuckerguss.Tolles Rezept.Wird es in Zukunft öfter geben.
Liebe Grüße
Christine
Heike Ermel
Liebe Christine,
oh, über Deine Mail freue ich mich sehr! Ganz lieben Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, zu kommentieren! Manchmal ist man ja selbst der größte Fan seiner Arbeit, in diesem Fall seiner Backwerke :-))) Und wenn es einem langjährigen Veganer schmeckt, ist das ein ganz besonderes Lob!
Herzlichen Dank und vielleicht schaust Du ja mal wieder auf meinem Blog vorbei.
Liebe Grüße
Heike
Lina
Backe den Kuchen jetzt zum zweiten Mal und alle lieben ihn sehr 😍
Heike Ermel
Das freut mich wirklich sehr. Herzlichen Dank, für das Feedback.
Nedia Mansouri
Kann ich auch Haselnusstrester verwenden?
LG Nedia
Heike Ermel
Liebe Nedia,
ich könnte mir vorstellen, dass der Teig dadurch sehr nass und schwer wird. Da muss man bei veganen Kuchen immer etwas vorsichtig sein, weil eben die Eier fehlen, die einen Kuchen fluffig machen.
Wäre natürlich der perfekte Verwendungszweck. vielleicht langsam herantasten und mal 1 bis 2 Esslöffel unterheben. Ansonsten den Trester ins Müsli oder in Soßen oder Suppen zum Binden geben.
Liebe Grüße
Heike
Marina Bülles
huhu..ist das nicht an Masse zuviel für eine Form?1kg an Mehl mit Nüssen?
Grüßle Marina
Heike Ermel
Liebe Marina,
ich habe gerade mal das Fassungsvermögen meiner Guglhupfformen gemessen. Mit über 2 Liter könnte man sie befüllen. Rechnet man alle Zutaten zusammen, ergibt es ungefähr 1,7 kg. Durch das Backpulver geht der Teig noch etwas in die Höhe, ragt nur ganz wenig über den Rand hinaus. Passt also. Wenn du den Kuchen kühl lagerst, kannst du ihn eine knappe Woche verwahren. Ansonsten kannst du die Menge halbieren und die Backzeit entsprechend reduzieren.
Liebe Grüße
Heike