Deftige Schnibbelbohnensuppe mit Kartoffeln und Steckrübe
Ich bleibe dabei. Suppen und Eintöpfe sind und bleiben eine Herausforderung. Es bedarf einiger Feinheiten, um aus ihnen das Maximum an Geschmack und Aromen herauszuholen. Einfach nur Brühe und Schärfe genügen nicht.
Schön, wenn das Gemüse schon einmal einen intensiven Eigengeschmck hat, wie zum Beispiel beim Grünkohleintopf. Kräuter tun ihr übriges, etwaige Röstaromen können auch nicht schaden oder ein Schuss Säure zur Abrundung (siehe die Linsensuppe). Das Zusammenspiel ist es dann, was aus einer Suppe etwas Besonderes macht.
Das berühmte Salz in der Suppe darf natürlich nicht fehlen. Wobei ich beim Salz gerade etwas in der Zwickmühle bin, weil es bei einigen biochemischen Prozessen im Körper eher kontraproduktiv sein soll. So wird ein zu hoher Blutdruck oft auf zu viel Salzkonsum zurückgeführt. Auf der anderen Seite soll das Trinken von Meerwasser sehr gesund sein, weil es den Körper mit allen benötigten und überlebenswichtigen Mineralien und Spurenelementen versorgt. Es heißt, dass man sich an ungesalzenes Essen innerhalb von zwei Wochen gewöhnen würde.
Ich entscheide mich vorerst für einen Kompromiss und greife auf ein hochwertiges Meersalz aus dem Biomarkt zurück und schmecke sehr vorsichtig ab. Ich glaube nicht, dass Salz per se das Problem ist. Sondern eher die versteckten Salze in Wurst und Fertigprodukten.
Die Brühe gebe ich übrigens erst nach dem Garen dazu, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das Gemüse länger braucht, wenn ich die Brühe gleich angieße.

Bohnensuppe mit vielen aromatischen Zutaten – ein Geschmackserlebnis der besonderen Art
So bräune ich zuerst die Zwiebeln in ausreichend Pflanzenöl, streue dann die getrockneten Kräuter dazu, damit sie ihre Aromen ans Öl abgeben. Schließlich kommen die Kartoffel- und Steckrübenwürfel dazu, die ich auch kurz ansetzen lasse, bevor ich die Flüssigkeit angieße. Zum Schluss gesellt sich die Hauptzutat, die Bohnen, dazu. Getrocknete Tomaten, die leicht salzig schmecken, sind mein Geheimtipp. Wenn alles gar ist, mache ich eine erste Geschmacksprobe, dann weiß ich, wo die Reise hingeht und wieviel Würze ich brauche.
Gerade haben Steckrüben Hochsaison. Der herb-süße, leicht erdige Geschmack erinnert ein wenig an Kohlrabi. Ich verwende sie weniger als Hauptgemüse, sondern als Beigabe im Kartoffelstampf oder im Mix mit anderem Gemüse in Suppen und Eintöpfen.
Steckrüben sind kalorienarm und nährstoffreich. Sie enthalten viele Vitamine wie Vitamin C, Beta-Carotin und B-Vitamine, Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium sowie ätherische Öle, die gut für die Verdauung sind. Sie sind fettfrei und unterstützen ein starkes Immunsystem, gesunde Haut, Haare und Knochen.

Schnibbelbohnensuppe mit saisonaler Zutat: Steckrübe
Noch ein kleiner Tipp zur Geschmacksoptimierung: eine Sellerieknolle immer mit dem Grün kaufen. Man kann das Kraut in der Suppe mitgaren oder es trocknen. Letzteres mache ich. Ich hänge es für ein paar Tage zum Trocknen auf, zermahle es in meiner elektrischen Kaffeemühle zu Pulver und mische es mit einem hochwertigen Salz. Ganz oft ist die Zugabe von Selleriesalz das Zünglein an der Waage.
Ich habe gelesen, dass man bereits das frische Kraut grob hackt, mit Salz mischt, die Mixtur auf einem Backblech verteilt und bei geringer Temperatur trocknet. Es entsteht eine Platte, die zerteilt und dann stückweise zermahlen wird. Soll intensiver sein. Mir ist das allerdings zu viel Aufwand.
Rezept für Schnibbelbohnensuppe mit Kartoffeln und Steckrübe
Rezept für 4 Personen
Zutaten
- 500 Gramm Brechbohnen (tiefgekühlt)
- 500 Gramm Kartoffeln
- 1 kleine Steckrübe
- 1 Zwiebel
- 1 TL getrocknetes Bohnenkraut
- 1 TL Liebstöckl
- 40 Gramm getrocknete Tomaten
- 1 EL Gemüsebrühe
- (Sellerie)Salz
- schwarzer Pfeffer
- 5 EL Olivenöl

Zubereitung
Zwiebel, Kartoffeln und Steckrübe in Würfel schneiden.
Zwiebeln in Olivenöl anschwitzen, Bohnenkraut und Liebstöckl einstreuen, solange rösten bis die Zwiebeln leicht gebräunt sind und die Aromen aufsteigen. Kartoffeln und Steckrüben dazugeben und unter regelmäßigem Rühren kurz ansetzen lassen. Mit 1 Liter Wasser ablöschen, bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Bohnen und getrocknete Tomaten unterrühren. Alles zusammen für etwa 20 Minuten durchgaren. Brühe in 1/4 Liter Wasser anrühren und zur Suppe geben. Aufkochen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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