Food,  Hauptgerichte

Orientalischer Mangoldstrudel mit Cranberries und Pinienkernen

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Für einen Vegetarier ist es eine echte Herausforderung in der bayerischen Provinz zu leben… Bayern ist ohnehin schon sehr fleischlastig – Schweinebraten, Leberkäse, Weißwürste, Haxen, Schnitzel, Hähnchen, Ente… In den Großstädten oder an den Hot Spots ist das natürlich anders, aber der Weg dorthin ist weit…
Mir fällt außer Semmelknödel mit Rahmschwammerl oder Obadzda kein vegetarisches Gericht ein… Die Kombination Pilz und Sahne mag ich gar nicht, nach der Hälfte wird mir schlecht und den mächtigen Käsemix mit versalzener Brezn habe ich nach dem zweiten Biergartenbesuch auch schon über. Pizza muss ich nicht haben, Pasta-Gerichte mache ich mir selbst besser, bei den Asiaten ist mir zu viel Ungesundes dabei, die Kernkompetenz der Griechen hier ist Fleisch in allen Variationen… Was bleibt, ist der Inder, immerhin…

Ich mag meine Wahlheimat sehr, aber kulinarisch verkümmere ich hier – ob es Gastronomie oder das Einkaufen von Lebensmitteln ist. Ich verabrede mich nicht gerne zum Essen in ein Restaurant, lade daher lieber zu uns nach Hause ein und gerate in höchste Not, wenn ein Rezept Zitronengras, Bimi, Kubebenpfeffer oder Wantan-Blätter erfordert…
Wo keine Nachfrage, da eben kein Angebot, das verstehe ich und ich habe mich nach fast 20 Jahren in Bayern und immer fernab der Großstadt mittlerweile arrangiert… Es gibt Internet, mehrmals im Jahr Marktsonntage, reisefreudige Freunde… Und wie praktisch, dass ich gerne nach Herzenslust selbst koche!

Eines meiner Lieblingsgerichte, wenn es mal wieder etwas mit ganz viel Aroma und besonderem Geschmack sein soll, ist dieser vegetarische Mangoldstrudel mit vielen Gewürzen und süßer Komponente durch getrocknete Cranberries. Dazu ein kleiner Salat und das Glück ist perfekt!

Rezept:

  • 800 g Mangold (oder frischer Spinat)
  • 3 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer
  • frisch geriebene Muskatnuss
  • 50 g getrocknete Cranberries
  • 60 g Pinienkerne
  • 200 g Feta-Käse
  • 1 Msp. gemahlene Nelken
  • 1 Msp. gemahlener Zimt
  • 1 Msp. gemahlener Piment
  • 1 Msp. gemahlender Koriander
  • 1/2 Tl gemahlener Kreuzkümmel
  • 1 Ei
  • 200 g Sahne
  • frischer Ingwer (ca. 5 cm)
  • 1 Packung Blätter-, Strudel- oder Filoteig
  • schwarzer Sesam

Den Mangold putzen, gründlich waschen und abtropfen lassen. Die Stiele abschneiden und würfeln, die großen Blätter grob zerkleinern.

Schalotten und Knoblauch schälen, in kleine Würfel schneiden und in 2 Esslöffel Olivenöl glasig anschwitzen, die zerteilten Mangoldstiele dazugeben, kurz dünsten und dann die Blätter dazugeben. Zugedeckt 5 Minuten bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren garen.

Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss würzen.
Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten und mit den Cranberries in einer Küchenmaschine zerkleinern. Ich verwende dafür meinen Schnäppchen-Mulitzerkleinerer aus dem Gazpacho-Rezept, das geht schnell und effektiv!


Den Feta-Käse klein würfeln und mit dem Cranberries-Piniengemisch unter den leicht abgekühlten Mangold mischen.
Mit allen Gewürzen pikant abschmecken.

Ei und Sahne miteinander verrühren und mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und geriebenem Ingwer würzen.
Eine Backform mit Olivenöl einfetten. Den Blätterteig (oder Filo- oder Strudelteig) ausrollen. Zumindest der Blätterteig ist mit einem Pergamentpapier aufgerollt, das sich hervorragend als Unterlage und Transporthilfe in die Form verwenden lässt, ansonsten auf ein Küchentuch zurückgreifen. Die Mangoldmasse auf dem unteren Drittel des Teigblattes verteilen. Mit Hilfe des Papiers aufrollen und in die Backform legen.
Den Strudel mit der Sahne-Ei-Mischung übergießen und mit schwarzem Sesam bestreuen. Im vorgeheizten Backofen (200 Grad Ober- und Unterhitze) etwa 30 Minuten goldbraun backen.

Mit einem knackigen Salat, zum Beispiel mit Granatapfelkernen, ist das ein tolles Essen auch für Gäste.

Veganer Mangoldstrudel

Update: Dieses Rezept habe ich übrigens veganisiert – ohne Geschmacksverlust und wesentlich kalorienfreundlicher! Hier geht’s zum Rezept…

2 Kommentare

  • Marion Mayer-Hohdahl

    Kannst Du nicht ein Kochbuch drucken lassen? Das geht auch im Selbstverlag. Ich kaufe es gerne. Ich kann Deine Rezepte nicht ausdrucken…. Und neben dem Backofen meinen Computer stellen, ist auch nicht das Beste.
    Danke.

    • Heike Ermel

      Lieben Dank für Deine Anmerkung und dass Du mich nochmal erinnert hast! Du hattest es schon einmal vorgeschlagen… Ich bin so eine, die mit dem Laptop beziehungsweise dem Handy neben dem Herd steht… Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht…
      Ich habe mich durch gegoogelt und tatsächlich sofort eine einfache Lösung gefunden… Ab sofort findest Du bei jedem Artikel oben rechts die Icons zum Ausdrucken!
      Bezüglich Kochbuch: tatsächlich denke ich darüber nach, warte aber noch ein Weilchen, bis ich noch mehr Rezepte gepostet habe und es sich richtig rentiert.

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