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Gnocchi mit Tomatensugo und grünen Bohnen

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Ach, was waren das noch für Zeiten. Als Alfred Biolek im Fernsehen gekocht hat. Ich glaube er war der Urvater aller Kochshows, oder? Auf jeden Fall so schön unaufgeregt und kurzweilig. Ich erinnere mich an eine Sendung, ich weiß nicht mehr, mit wem zusammen er da gekocht hat, da wurde er gefragt, was er immer bei sich zuhause hat, um unerwarteten Besuch zu verwöhnen. Seine Antwort war: Pasta, sehr gutes Olivenöl und Knoblauch. Das habe ich nicht vergessen und daran halte ich mich bis heute. Wie gut, dass ‚Spaghetti aglio e olio‚ zu meinen Lieblingsgerichten gehören. Deshalb habe ich zusätzlich immer Zitronen im Kühlschrank, die machen den italienischen Klassiker nämlich perfekt.

Damit man stets schnell etwas zaubern kann, wenn man mal keine Zeit oder Lust zum Einkaufen hat, dürfen bei mir auch nie Dosentomaten und Tiefkühlgemüse wie Erbsen, Bohnen oder Brokkoli fehlen. Linsen, Kichererbsen, Dosenbohnen oder Kokosmilch befinden sich auch stets unter den Vorräten. Damit lassen sich einige exotische Köstlichkeiten wie Dhal oder Curry zubereiten.

Gnocchi mit Tomatensauce und grünen Bohnen

Was ich natürlich auch immer daheim habe, ist Mehl. Und schon bin ich beim Thema. In was sich Mehl, 1 Dose Tomaten, Olivenöl, Bohnen und Knoblauch verwandeln lassen. So wenige Zutaten ergeben nämlich ein Festessen: Gnocchi in einer leicht scharfen Tomatensauce mit Prinzessbohnen.

Eine Tomatensauce mit Bohnen habe ich kürzlich bei unserem Italiener gegessen, der sehr viele traditionelle und von Hause aus vegane Gerichte auf der Karte hat. Ich dachte, dass sie sehr gut zu den Gnocchi passen würde. Zusätzliche Proteinquellen sind immer herzlichst willkommen. Mit weißen Bohnen oder Kichererbsen schmeckt es auch – was man eben gerade zur Hand hat.

Ein geriffeltes Nudelbrett sorgt für die typische Gnocchiform

Es gibt bereits ein Gnocchi-Rezept in meinem Repertoire. Aus Kürbis und Kartoffeln. Sehr fein, besonders und unkompliziert. Bisher hatte ich mich aber immer ein wenig mit dem Formen abgemüht. So gut und gerne wie koche, so ungeschickt bin ich, gleichförmig zu arbeiten oder zu verzieren. Man sieht es den Kürbisgnocchi an :-))) Auf den Fotos liegen wohlgemerkt noch die schönsten.
Durch Zufall habe ich in einem Video ein Gnocchi-Brett entdeckt, hatte aber nicht allzu große Hoffnung. Eher halbherzig, aber von der Neugier getrieben, bin ich die Tage mein neues Projekt angegangen. Beste Vorraussetzungen also, überrascht zu werden. Das war ich in der Tat. Zum einen wie einfach ein Gnocchi-Teig aus den zwei Zutaten Wasser und Mehl gelingt, zum anderen wie sensationell sich die kleinen Burschen formen lassen. Einfach den kleinen Knopf über das Brett rollen, schon hat man die traditionell geformten Gnocchi. Geht schnell, nichts klebt, im Handumdrehen hat man eine ordentliche Menge Gnocchi produziert. Durchaus auch eine Rezept-Idee für ein schnelles Mittagessen.

Wunderbar fluffige Gnocchi aus nur zwei Zutaten: Mehl und Wasser

Mit zunehmendem Alter wird man weiser. Na ja, zumindest an Erfahrungen reicher. So mag ich mittlerweile meine ganzen Küchengeräte und viele Tools nicht mehr. Weil sie schwer zu reinigen sind, weil sie Platz wegnehmen, weil sie nicht nach meinen Vorstellungen funktionieren… So bin ich relativ immun für Neuanschaffungen wie Kochtöpfe die fast von alleine kochen.
Ich mag es, wie meine Großmutter es früher gemacht hat. Ohne viele Gerätschaften und Technik. Das einzige Hilfsmittel war ein elektrisches Rührgerät. Dafür habe ich heute eine schlichte Küchenmaschine, die ich natürlich nicht missen möchte. Schließlich noch einen Pürierstab, einen Multizerkleinerer, einen Sparschäler, eine Gemüsereibe, einen hölzernen Kochlöffel für meine Kuchenteige und jetzt dieses wundervolle Nudelbrett. Alles Gerätschaften, mit denen ich gleichmäßig und schnell zerkleinern, schälen und formen kann. Damit komme ich bestens durchs (Küchen)Leben.

Rezept für Gnocchi mit Tomatensugo und grünen Bohnen

Für 2 Personen

Zutaten:

  • 1 Tasse Mehl (Größe eines Kaffeebechers), z.B. Dinkelmehl Typ 630
  • 1 kleine Dose Tomaten (400 Gramm, stückig)
  • 2 große Zehen Knoblauch
  • 1 Handvoll Prinzessbohnen (tiefgekühlt)
  • Olivenöl
  • Bohnenkraut
  • Chiliflocken oder eine kleine, frische Chilischote

Zubereitung:

Für die Gnocchi Wasser und Mehl zu gleichen Teilen vorbereiten, also je eine Tasse.
Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Den Topf von der Herdplatte nehmen und das Mehl mit einem Kochlöffel einrühren, bis eine feste Kugel entstanden ist. 5 Minuten ruhen lassen, damit die Masse nicht mehr heiß ist und sich anfassen lässt.
Den Kloß noch einmal kräftig durchkneten, um die restlichen Klümpchen einzuarbeiten.
Eine dicke Wurst rollen, in Scheiben schneiden und diese zu dünnen Schlangen rollen (Durchmesser etwa ein guter Zentimeter). Mit einem Messer in Stücke schneiden. Sie müssen nicht gleichmäßig sein.
Jedes Stück mit mäßigem Druck mit der Handfläche oder dem Daumen über das Nudelbrett rollen.
Die fertigen Gnocchi auf einem bemehlten Brett oder Teller sammeln.

Für die Tomatensauce den Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. In eine Pfanne mit Olivenöl geben, zusammen mit einer Chilischote oder -flocken und ein paar Zweigen Bohnenkraut dünsten. Die Tomaten und etwas Wasser (halbe Dose) dazugeben und kurz aufkochen. Die Bohnen unterrühren und für etwa 20 Minuten köcheln lassen. Mit Salz abschmecken.

Wasser in einem großen Topf zum Knochen bringen, salzen und die Gnocchi hineingeben. Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, das dauert keine 5 Minuten, die Gnocchi mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser nehmen und in die Tomatensauce geben. Vorsichtig mischen und auf einem Teller anrichten.

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